4-x-40-Watt-Verstärker V 40
Aus ELVjournal
05/2005
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Technische Daten
Spannungsversorgung | 12-15V |
Stromaufnahme(ohne Last) | 200mA |
DIN-Ausgangsleistung pro Kanal | |
40 W | RL=2 Ω/THD = 10% |
25 W | RL=4 Ω/THD = 10% |
19 W | RL=4 Ω/THD = 1% |
17,5 W | RL=4 Ω/THD = 0,5% |
Eingangspegel | max. 2 V |
Eingangswiderstand | 22 kΩ |
Frequenzgang | 10 Hz - 100kHz (-3 dB) |
Verstärkung | 34 dB |
Abmessungen Platine (B x H x T) | 100 x 83mm |
Ein
kleiner 4-Kanal-Verstärker auf einem Chip, der es allerdings in sich
hat, ist das Objekt dieses Artikels. Der Verstärker gibt eine
Ausgangsleistung von bis zu 4 x 40 W ab und ist als besonders kompakte,
aber sehr einfach nachbaubare Baugruppe konzipiert.160 Watt aus der hohlen Hand
Ein
kleiner NF-Verstärker wird nicht nur immer wieder benötigt, er ist auch
nach wie vor eines der beliebtesten Selbstbau- Objekte, sei es, um eine
Lautsprecherbox zur Aktivbox zu machen, die Stereo-Anlage zu erweitern,
das Gartenhaus zu „befeuern“ oder eben, ganz „profan“, seinen
NFVerstärker selbst zu bauen. Und das ist heute mit überraschend wenigen
Bauteilen möglich, denn dank hochintegrierter Verstärkerschaltkreise
hält sich die nötige Peripherie in Grenzen. Der (auch räumlich) größte
Aufwand ist hier bei der Stromversorgung und beim Abführen der
entstehenden Abwärme zu treiben.Wir
haben für unser kleines Projekt den Vierfach-Verstärker-Schaltkreis TDA
8571J eingesetzt, ein kompaktes Leistungsverstärker- IC, das an 2 Ω
Last bis zu 4 x 40 W (20 W Sinus nach DIN) bei einer Versorgungsspannung
von 12 bis 15 VDC abgibt. Derartige Schaltkreise tun in Autoradios
ebenso ihren Dienst wie in Car-Hi-Fi-Verstärkern,
Heim-Surround-Verstärkern, Endstufen von Fernsehgeräten oder tragbaren
Radiorecordern. Die
äußerst kompakte Bauweise einer mit diesem Verstärkerbaustein
aufgebauten Baugruppe resultiert vor allem daraus, dass durch den sehr
geringen Spannungsoffset am Verstärkerausgang keine der sonst üblichen
Auskoppel-Elkos erforderlich sind. So kann man die gesamte
Verstärkerbaugruppe sehr kompakt halten, das voluminöseste Bauteil ist
neben dem Kühlkörper der Pufferkondensator des Netzteils, der
Strombedarfs-Spitzen abfängt. Damit
durch Überlastung, Kurzschluss am Ausgang oder thermische Belastung des
Verstärker-ICs keine Schäden entstehen können, ist das Verstärker-IC
mit internen Schutzschaltungen gegen genau diese Fehlerfälle
ausgestattet. Spricht eine dieser Schutzschaltungen an (und schaltet
damit das IC ab), wird dies durch Aufleuchten einer Diagnose-LED
angezeigt. Diese leuchtet auch, wenn die Endstufe übersteuert wird
(Clipping-Indikator). Das Ganze findet hier auf einer nur 100 x 80 mm
messenden Platine seinen Platz. Die Platinengröße ist großzügig bemessen
und passt sich den Abmessungen des verwendeten Kühlkörpers an. Auch
deshalb eignet sich der Verstärker ebenfalls hervorragend als
Einsteiger-Objekt. Schaltung
![Bild 1: Schaltbild des Verstärkers V 40 Bild 1: Schaltbild des Verstärkers V 40](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_009.jpg)
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Bild 1: Schaltbild des Verstärkers V 40 |
![Bild 2: Blockschaltbild des TDA 8571 Bild 2: Blockschaltbild des TDA 8571](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_008.jpg)
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Bild 2: Blockschaltbild des TDA 8571 |
Das
Schaltbild der Verstärkerschaltung ist in Abbildung 1 dargestellt. IC
1, ein TDA 8571, ist ein integrierter NF-Verstärker mit vier separaten
Endstufen, die in Brückenschaltung betrieben werden. In Abbildung 2 ist
das Blockschaltbild des TDA 8571 zu sehen. Durch die hohe Integration
der Endstufe sind, wie erwähnt, nur wenige externe Bauteile notwendig.
Die NF-Signale werden an den Klemmen KL 1 bis KL 4 zugeführt und
gelangen über die Koppelkondensatoren auf die Eingänge des IC 1 (Pin 10
bis Pin 14). Mit Hilfe des „MODE“-Eingangs (Pin 15) von IC 1 kann das
NF-Signal „Stumm“ geschaltet werden. Liegt dieser Pin an Masse
(LOW-Pegel), sind alle Lautsprecherausgänge abgeschaltet. Diese Funktion
wird zur Unterdrückung des „Einschalt-Klicks“ benutzt. Die externe
Beschaltung mit R 1, C 8, D 1 und D 2 sorgt dafür, dass nach Anlegen der
Betriebsspannung die Spannung an Pin 15 für einige Millisekunden auf
einem Spannungswert von ca. 3,9 V gehalten wird und somit die Ausgänge
für diese Zeit abgeschaltet sind.Der
Ausgang „Diag“ (Pin 9) ist ein Open- Collector-Ausgang, der in unserem
Fall eine Leuchtdiode D 3 ansteuert. Tritt ein Fehler auf, wie z. B. ein
Kurzschluss an einem der Ausgänge, spricht die interne Schutzschaltung
an. Dieser Zustand wird durch Aufleuchten der LED signalisiert. Auch
wenn eine Übersteuerung (Clipping) auftritt, wird dies durch die LED
angezeigt. Die vier Lautsprecher mit einer Impedanz im Bereich von 2 Ω
bis 8 Ω werden über KL 5 bis KL 8 direkt an die Verstärkerausgänge
angeschlossen. An KL 9 bzw. KL 10/11 wird die Betriebsspannung, eine
ungeregelte Gleichspannung zwischen 12 und 15 V, angeschlossen. C 6 ist
für die Störspannungsunterdrückung zuständig, C 7 für die Pufferung der
Betriebsspannung. Nachbau
Die
Platine des Verstärkers ist doppelseitig ausgeführt, wodurch sich eine
große Massefläche ergibt, die den Einfluss von Störeinstrahlungen
vermindert, was bei einem NF-Verstärker von nicht unerheblicher
Bedeutung ist. Die Bestückung erfolgt in gewohnter Weise anhand der
Stückliste und des Bestückungsplans. Wir beginnen mit der Bestückung der
niedrigen Bauteile, also der Widerstände und Dioden, gefolgt von den
nächst höheren Bauteilen wie den Kondensatoren. Die Bauteile werden
entsprechend dem Rastermaß abgewinkelt und durch die im Bestückungsdruck
vorgegebenen Bohrungen geführt.![Bestückungsdruck des V40 Bestückungsdruck des V40](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Bestückungsdruck des V40 |
Nach
dem Verlöten der Anschlüsse auf der Platinenunterseite (Lötseite),
werden überstehende Drahtenden mit einem Seitenschneider sauber
abgeschnitten, ohne die Lötstelle dabei selbst zu beschädigen. Bei den
Dioden sowie den gepolten Kondensatoren (Elkos) ist auf die richtige
Einbaulage bzw. die richtige Polung zu achten (siehe Platinenfoto). Die
Dioden sind an der Katodenseite durch einen Farbring, die Elkos
typischerweise auf der Minusseite gekennzeichnet. Bei C 7 ist
insbesondere darauf zu achten, dass der Bauteilkörper plan auf der
Platine aufliegt, bevor man seine Anschlüsse auf der Lötseite verlötet. Die
LED D 3 ist durch eine abgeflachte Gehäuseseite auf der Katodenseite
(-) gekennzeichnet. Bei Bedarf kann man die LED auch abgesetzt von der
Platine montieren. Im nächsten Arbeitsschritt erfolgt das Bestücken der
Anschlussklemmen und Steckkontakte. Hierbei ist darauf zu achten, dass
diese exakt plan auf der Platine aufliegen, bevor man ihre Anschlüsse
mit reichlich Lötzinn verlötet. Zum Schluss wird IC 1 bestückt. Hier
kommt es auf den exakten Abstand des ICs zum Platinenrand an. Bei der
späteren Montage des Kühlkörpers muss die Kühlfläche von IC 1 exakt plan
am Kühlkörper, der über Befestigungswinkel an die Platine montiert
wird, anliegen. IC 1 wird zunächst nur lose in die Bohrungen gesteckt,
und die Platine senkrecht (90°) auf eine glatte Fläche gelegt, so dass
die Rückseite von IC 1 ebenfalls auf dieser Fläche aufliegt. Nun wird IC
1 durch Anlöten mehrerer Pins in seiner Position fixiert. Das Anlöten
der restlichen Pins kann dann in der gewohnten Position der Platine
erfolgen. ![Bild 3: Bohrplan für den Kühlkörper Bild 3: Bohrplan für den Kühlkörper](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Bild 3: Bohrplan für den Kühlkörper |
Nachdem
damit alle Bauteile bestückt sind, erfolgt die Montage des Kühlkörpers.
Dieser sollte einen Wärmewiderstand von kleiner 1,7 K/W aufweisen, wie
z. B. der Typ SK 88. Bei Betrieb von Lautsprechern mit einer Impedanz
von 2 Ω ist es zweckmäßig, einen Kühlkörper mit Zwangsbelüftung (z. B.
LK 75) zu verwenden. Für die Befestigung der Platine und von IC 1 am
Kühlkörper sind in den Kühlkörper entsprechende (Gewinde-)Bohrungen
(siehe Abbildung 3) einzubringen. Die Platine kann mittels zweier
Montagewinkel und der entsprechenden Schrauben (M3 x 12 mm) direkt am
Kühlkörper befestigt werden. Für die Befestigung von IC 1 am Kühlkörper
ist eine Transistorhaltefeder vorgesehen (siehe Abbildung 4). Dieses
wird mit zwei Gewindeschrauben M3 x 12 mm und jeweils einer
Fächerscheibe am Kühlkörper angeschraubt. Zuvor ist die Kühlfläche von
IC 1 mit ein wenig Wärmeleitpaste zu benetzen.![Bild 4: Foto vom montierten Kühlkörper Bild 4: Foto vom montierten Kühlkörper](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Bild 4: Foto vom montierten Kühlkörper |
Inbetriebnahme
Hinweis: Der Betrieb des Verstärkers in einem Kraftfahrzeug ist im Bereich der StVZO nicht erlaubt.![Bild 5: Anschlussbeispiel mit Netzteil Bild 5: Anschlussbeispiel mit Netzteil](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_004.jpg)
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Bild 5: Anschlussbeispiel mit Netzteil |
In
Abbildung 5 ist die Minimalkonfiguration eines für den Verstärker
einsetzbaren Netzteiles dargestellt. Als Netztrafo eignen sich
hervorragend handelsübliche Halogentrafos (keine elektronischen Trafos).
Diese zeichnen sich zum einen durch eine sehr genaue Ausgangsspannung
(11,5 V) und zum anderen durch den günstigen Preis aus. Ein weiterer
positiver Aspekt ist die Gerätesicherheit, denn im Allgemeinen sind
Halogentrafos primärseitig (230 V) vergossen und eine Berührung mit der
lebensgefährlichen Netzspannung ausgeschlossen. Der Gleichrichter sollte
einen Strom von mehr als 10 A verarbeiten können. Bei den Sieb-Elkos
gilt die Grundregel: je höher die Kapazität, desto besser. Die minimale
Kapazität sollte 4700 μF betragen. Es können bei Bedarf mehrere Elkos
parallel geschaltet werden. Je höher die Gesamt-Kapazität der Sieb-
Elkos, desto besser wird das Impulsverhalten des Verstärkers bei starken
Bässen. Auch ist darauf zu achten, dass die eingezeichnete Sicherung
eingebaut wird, und zwar vor dem Gleichrichter.Da
hier relativ hohe Ströme fließen können, sollten die Verbindungskabel
vom Netzteil zum Verstärker einen minimalen Querschnitt von 1,5 mm2
aufweisen. Für die Lautsprecherkabel sind Querschnitte von mindestens
0,75 mm2 einzusetzen. Es ist strikt darauf zu achten, dass bei der
Lautsprecherbeschaltung keine „Sparschaltung“ – also die Zusammenfassung
der Minusleitungen zu einer Leitung, z. B. über ein Chassis geführt –
eingesetzt wird. Zu jedem Lautsprecher ist ein eigenes, gegen das
Chassis isoliertes Leitungspaar zu führen. Die gesamte Baugruppe ist so
zu installieren, dass der Kühlkörper mit genügend Frischluft versorgt
wird, bei einem Gehäuseeinbau sind deshalb ausreichend große Öffnungen
für Zu- und Abluft vorzusehen. ![Ansicht der fertig bestückten Platine des V 40 mit zugehörigem Bestückungsplan Ansicht der fertig bestückten Platine des V 40 mit zugehörigem Bestückungsplan](4-x-40-Watt-Verst%C3%A4rker%20V%2040%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_007.jpg)
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Ansicht der fertig bestückten Platine des V 40 mit zugehörigem Bestückungsplan |
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