Dies
ist technisch gesehen nichts weiter als eine Demodulation durch
Abmischen eines Trägers in das Basisband (Stichwörter: Zero Frequency,
Homodyn-Empfänger, Direktumsetzung), indem man ihn mit der gleichen
Frequenz (k=l) multipliziert und das Gleichspannungsergebnis
aufintegriert. Alle anderen Träger ergeben Überlagerungsfrequenzen (beat
tones), die ganze Vielfache von ΩNutz sind und über das
Integrationsintervall TNutz zu null aufintegriert werden. Damit kann
ohne explizites Filtern jeder der Träger ohne gegenseitiges Übersprechen
nur durch die Wahl eines geeigneten Trägerabstandes demoduliert werden.
In der Praxis wird dies durch eine Diskrete Fourier-Transformation
(DFT) erledigt. Dieses Verfahren hat eine Reihe von Vorteilen:
- Robustheit gegen frequenzselektive Störungen oder Signaleinbrüche,
weil davon nur einzelne Träger betroffen sind, deren Informationen
meist durch die Fehlerschutzmechanismen rekonstruiert werden können.
- Toleranz gegen Reflexionen.
Beim OFDM ist die Symboldauer wegen der parallelen Übertragung auf n
Trägern – im Vergleich zu Einträgerverfahren – n-mal so groß. Das kann
durch die Einführung eines Schutzintervalls (guard interval) vorteilhaft
zur Tolerierung von Echos ausgenutzt werden. Bis zu einer maximal
zulässigen Laufzeitdifferenz zwischen Originalsignal und reflektiertem
Signal, die durch das Schutzintervall gegeben ist, verschlechtert die
Reflexion den Empfang nicht. Z. B. toleriert OFDM mit einem Guard-
Intervall von 250 μs Reflexionen mit einem Lauflängenunterschied von bis
zu 75 km. Echos mit längerer Laufzeitdifferenz liefern Störbeiträge.
Diese sind allerdings gering, da die Stärke des Echos infolge des langen
Ausbreitungsweges entsprechend abgenommen hat.
- Gleichwellenbetrieb.
Ein Gleichwellenkanal mit demselben Programminhalt wirkt sich ebenso
aus wie ein Echo. Es ist also ein Netz von Sendern möglich, die auf dem
gleichen Kanal betrieben werden (SFN: Single Frequency Network). Das
bietet besonders beim mobilen Empfang Vorteile, da es beim Wechsel von
einem Senderversorgungsbereich zum anderen zu keinen
Empfangsunterbrechungen kommt. Für die deutschen DVB-Ausstrahlungen
stehen der sog. 2-k- und 8-k-Modus zur Verfügung.