Diagnose-Tool FS20 DT
Aus ELVjournal
06/2005
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Technische Daten
Stromversorgung | 9-V-Blockbatterie |
Stromaufnahme | 45 mA |
Display | DOT-Matrix, 2 x 16 Zeichen |
Empfangsfrequenz | 868,35 MHz |
Reichweite | bis 0,5 m |
Platinenabmessung | 110 x 54 mm |
Gehäuseabmessung | 142 x 57 x 24 mm |
Mit
Hilfe des Diagnose-Tools FS20 DT ist die Ermittlung von Hauscode und
Adressen von FS20-Sende-Komponenten schnell und unkompliziert möglich.
Das Gerät ist dazu lediglich in der Nähe des FS20-Senders zu
positionieren und auf den nächsten Sendebefehl der Komponente zu warten.
Nach Empfang des Datenpaketes werden im zweizeiligen Display des
Diagnose-Tools der Hauscode und die Adressgruppe sowie die Unteradresse
angezeigt.Adresse vergessen?
Wer
die ELV-FS20-Komponenten einsetzt, kennt auch das Prozedere der
Adressierung der einzelnen Geräte des Systems. Für die Codierung der
FS20-Sendesignale werden ein 8-stelliger Hauscode, eine 2-stellige
Adressgruppe und eine 2-stellige Unteradresse verwendet. Diese Codierung
ermöglicht erst den parallelen Betrieb von mehreren
FS20-Funk-Komponenten, ohne dass sich die Systeme gegenseitig stören
oder beeinflussen. Um ein FS20-System (Sender und Empfänger) in Betrieb
zu nehmen, sind entsprechend Hauscode und Adressen aufeinander
abzustimmen. Bei der ersten Inbetriebnahme stellt dies kein großes
Problem dar, da die Geräte frei zugänglich und die Einstellelemente an
Sendern und Empfängern ohne weiteres bedienbar sind. Nach der
Installation sieht das allerdings häufig ganz anders aus, da viele
Komponenten eben nicht mehr so einfach erreicht werden können. Da ist
der Regenmesser auf dem Dach montiert, der Helligkeitssensor hoch am
Hausgiebel, Lampendimmer und Schalter sind hinter Möbeln, in
Zwischendecken, Verteilerdosen oder Lampengehäusen verschwunden usw.
Solange das System einwandfrei funktioniert, ist auch alles in bester
Ordnung. Wenn allerdings ein Fehler auftritt oder der Wunsch auftaucht,
das bestehende System um eine weitere Komponente zu erweitern, ist es
sehr hilfreich, wenn irgendwo der Hauscode und die Adressen
aufgeschrieben sind. Da dies aber häufig vergessen wird oder der Zettel
mit den nötigen Informationen verloren gegangen ist, bleibt dem Benutzer
dann nur eine Möglichkeit, nämlich die, die Systeme komplett neu
aufeinander abzustimmen. Dass dies recht mühselig und zeitraubend ist,
wird man sich leicht vorstellen können. Ein Ausweg aus diesem Dilemma
ist das hier vorgestellte Diagnose-Tool. Dieses ermöglicht eine schnelle
und vor allem unkomplizierte Ermittlung von gesendeten Hauscodes und
Adressen einzelner FS20-Sende-Komponenten. Das Diagnose- Tool ist dazu
lediglich in die Nähe des Senders zu bringen und anschließend ist
abzuwarten, bis dieser ein Datenpaket versendet. Sobald ein Datenpaket
vom FS20 DT erkannt wurde, erscheinen im zweizeiligen Display des
Gerätes der versendete Hauscode und die Adressgruppe sowie die
Unteradresse des Senders.Bedienung
Die
Bedienung des FS20 DT ist dank Mikrocontroller-Steuerung sehr einfach,
es kommt mit wenigen Bedien- und Anzeigeelementen aus. Nach dem Einlegen
der 9-V-Batterie wird das Gerät mit dem Taster „Ein“ eingeschaltet.
Nach dem Einschalten erscheinen im Display für ca. 2 Sek. die
Gerätebezeichnung und die Versionsnummer, anschließend werden in der
oberen Zeile „HC“ für Hauscode und in der unteren Zeile „AG“ für
Adressgruppe und „UA“ für Unteradresse angezeigt. Zur Kennzeichnung,
dass noch kein Code empfangen wurde, stehen zunächst hinter HC, AG und
UA Striche. Sobald jetzt ein FS20-Funkprotokoll empfangen wird,
erscheinen im Display der übertragene Hauscode, die Adressgruppe und die
Unteradresse. Mit Hilfe der Taste „Löschen“ kann man die angezeigten
Daten wieder löschen, und es erscheinen, wie nach dem Einschalten,
Striche im Display. Um eine hohe Sicherheit zu erreichen, damit das
Gerät nicht irgendein FS20-Funkprotokoll einer beliebigen
FS20-Komponente empfängt und dadurch der gewünschte Hauscode nicht
angezeigt würde, ist die Reichweite des Diagnose-Tools durch den Einsatz
eines sehr einfachen Empfängerkonzepts stark eingeschränkt. Um ein
Funkprotokoll in korrekter Weise empfangen zu können, sollte das Gerät
minimal 10 cm und maximal 50 cm vom Sender entfernt sein. Außerdem
sollte das Gehäuse so platziert oder gehalten werden, dass die
Empfangs-Schleife, die sich am rechten Rand der Platine direkt neben dem
Display befindet, stets in Richtung des Empfängers zeigt. Empfängt das
FS20 DT ein FS20-Funkprotokoll, zeigt es dies durch das Aufleuchten der
roten LED an. Sind alle Daten korrekt übertragen bzw. empfangen worden,
erscheinen diese anschließend im Display. Bei fehlerhaftem Empfang wird
im Display keine Aktualisierung vorgenommen. Über die Taste „Aus“ wird
das FS20 DT ausgeschaltet.
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Bild 1: Schaltbild des Diagnose-Tools FS20 DT |
In
Abbildung 1 ist die Schaltung des Diagnose-Tools zu sehen. Das
Herzstück der Schaltung besteht aus dem Mikrocontroller IC 2, dieser
sorgt für die korrekte Ansteuerung des Displays und die Abfrage des
Antennen-Signals. Der Mikrocontroller wird mit einer Betriebsspannung
von 5 V betrieben, der Spannungsregler IC 1 erzeugt diese aus der
9-V-Batteriespannung. Wird der Ein-Taster gedrückt, kann über die
Emitter-Basis-Strecke des Transistors T 2 ein Strom fließen. Dadurch
wird die Emitter-Kollektor-Strecke niederohmig und der Spannungsregler
wird mit Spannung versorgt, um an seinem Ausgang eine stabile Spannung
von 5 V zu erzeugen. C 1 am Eingang und der Elko C 3 am Ausgang des
Spannungsreglers dienen der Spannungspufferung und -stabilisierung.
Hochfrequente Störspannungen werden durch den Kondensator C 2
unterdrückt. Sobald der Transistor T 2 durchgeschaltet hat, leuchtet die
grüne LED D 1 auf als Indikator, dass die 5-V-Betriebsspannung anliegt.
Der Mikrocontroller wird mit Spannung versorgt und nimmt seinen Betrieb
auf. Als Erstes wird der Transistor T 1 angesteuert, so dass nach
Loslassen der Taste „Ein“ die Betriebsspannung durch eine Selbsthaltung
weiter anliegt. Diese Selbsthaltung kann unterbrochen werden, indem man
die Taste „Aus“ drückt und die Basis-Emitter- Spannung des Transistors T
1 auf null gezwungen wird. Sobald dies geschieht, kann kein Strom mehr
durch die Emitter-Basis- Strecke von T 2 fließen, und der Transistor
sperrt. Zum Empfang der Sendedaten der FS20-Komponenten dient eine
Spule, die als einfache Leiterschleife ausgeführt ist. Diese und der
Kondensator C 5 bilden einen Parallelschwingkreis, der auf das
868-MHz-Band abgestimmt ist. Mit Hilfe der Diode D 3 wird das empfangene
HF-Signal gleichgerichtet. Der Kondensator C 6 und der Widerstand R 6
sorgen dafür, dass nur das NF-Signal die Empfangsschaltung verlässt.
Aufgrund der Polarität der Diode ist das NF-Signal negativ, bezogen auf
den Bezugspunkt des Parallelschwingkreises. Der Operationsverstärker IC 3
A ist als Spannungsfolger beschaltet und nimmt das NF-Signal hochohmig
vom HF-Gleichrichter ab. Mit dem invertierenden Verstärker IC 3 B
erfolgt zunächst eine Verstärkung um den Faktor -213, so dass am Ausgang
(Pin 1) das verstärkte Signal mit positiver Polarität ansteht. Die
Widerstände R 7 und R 8 sorgen für eine definierte Offset- Spannung am
positiven Eingang des Operationsverstärkers IC 3 B. Mit Hilfe des
nachfolgenden nicht-invertierenden Verstärkers IC 3 C wird noch eine
weitere Verstärkung um den Faktor 11 vorgenommen, wobei der Kondensator C
12 dafür sorgt, dass nur der Wechselspannungsanteil verstärkt wird. Das
verstärkte Signal wird nun zum Mikrocontroller geführt und dort
verarbeitet. Seine Peripherie ist ebenfalls mit wenig Aufwand
ausgeführt. Die Leuchtdiode D 2 wird über den Vorwiderstand R 12 durch
den Mikrocontroller angesteuert und leuchtet immer dann auf, wenn der
Empfänger ein Funksignal empfangen hat. Der Keramikschwinger Q 1
stabilisiert den internen Hauptoszillator des Mikrocontrollers. Der
Widerstand R 11 dient beim Zuschalten der Betriebsspannung der Erzeugung
eines definierten Resets des Mikrocontrollers. Zur Unterdrückung von
hochfrequenten Störspannungen an den Pins AVCC und AREF ist der
Kondensator C 10 eingesetzt. Das zweizeilige Display wird über den
Vorwiderstand R 15 mit Spannung versorgt. Die Displayansteuerung nimmt
der Mikrocontroller direkt über die 8 Datenleitungen D 0 bis D 7 und die
Steuerleitungen RS, R/W und CE vor. Das Potentiometer R 13 dient zur
Einstellung des Displaykontrastes. Dies erfolgt einmalig bei der ersten
Inbetriebnahme nach dem Einschalten des Gerätes. Der Widerstand R 14
sorgt dabei für eine Strombegrenzung und der Kondensator C 11 für eine
Unterdrückung hochfrequenter Störspannungen. Nachbau
Der
Nachbau gestaltet sich sehr einfach, da sämtliche SMD-Bauteile bereits
vorbestückt sind. Es sind nur noch einige bedrahtete Bauelemente, die
Tasten und das Display auf der Bestückungsseite der Platine zu
montieren. Zunächst sind die Elkos C 1, C 3, C 7 und C 12 zu bestücken.
Deren Anschlüsse müssen zunächst um 90 Grad abgewinkelt werden, da der
Einbau der Kondensatoren liegend erfolgt. Beim Bestücken ist besonders
auf die richtige Polarität zu achten (Minus ist am Gehäuse
gekennzeichnet), da die Kondensatoren sonst beim Anlegen der
Betriebsspannung zerstört werden. Nach dem Bestücken der Elkos werden
deren Anschlüsse auf der Platinenrückseite verlötet. Es folgt die
Bestückung des Potentiometers R 13, des Widerstands R 15 und der Tasten.
Diese sind, wie die Elkos, auf der Bestückungsseite zu platzieren und
auf der Rückseite zu verlöten. Im nächsten Schritt sind die rote und
grüne LED zu bestücken. Um hier den richtigen Abstand zur Platine zu
erhalten und dafür zu sorgen, dass die LEDs später genau in den
vorgesehenen Bohrungen des Gehäusedeckels liegen, ist Letzterer zu Hilfe
zu nehmen. Zunächst sind die Anschlüsse der LEDs von der
Bestückungsseite der Platine aus durch die vorgesehenen Bohrungen zu
stecken, wobei hier auf die Polarität zu achten ist (die Anode hat einen
längeren Anschluss). Nun ist der Gehäusedeckel über die Platine zu
bringen und so zu positionieren, dass die Aussparungen der Platine
direkt in die entsprechenden Führungsstege des Deckels fassen.
Anschließend ist der Gehäusedeckel samt Platine zu drehen und flach auf
eine ebene Unterlage zu legen. Jetzt können die LEDs durch die Bewegung
der Anschlüsse in Position gebracht und so direkt in die vorgesehene
Bohrung im Gehäusedeckel geführt werden. Ist das geschafft, erfolgt das
Verlöten der LED-Anschlüsse auf der Rückseite, die überstehenden
Drahtenden werden, wie bei allen anderen Bauteilen auch, mit einem
Seitenschneider kurz über der Lötstelle abgeschnitten. Nachdem die
Leuchtdioden platziert und verlötet wurden, ist die Platine wieder aus
dem Gehäusedeckel zu nehmen und es kann mit der Montage des Displays
begonnen werden. Dazu ist zunächst die Stiftleiste zu platzieren und auf
der Rückseite zu verlöten. Anschließend sind von der Lötseite aus die 4
Zylinderkopfschrauben durch die entsprechenden Bohrungen zu stecken und
die Platine auf eine ebene Fläche zu legen. Im nächsten Schritt sind
die Abstandshalter über die herausragenden Schrauben zu schieben. Danach
bringt man die Displayplatine darüber in Position und setzt diese
vorsichtig auf die Abstandshalter auf. Nachdem die Fächerscheiben über
die Schraubenenden geschoben wurden, sind im Anschluss daran die Muttern
aufzuschrauben und so das Display zu fixieren. Es folgt die Befestigung
des Batterieclips. Damit dessen Zuleitung eine Zugentlastung erhält,
sind die Leitungen von der Vorderseite der Leiterplatte ausgehend durch
die Bohrungen zur Rückseite und anschließend zurück zu führen. Von der
Platinenoberseite sind die freiliegenden Aderenden dann durch die
vorgesehenen Bohrungen zu führen und zu verlöten. Jetzt ist die
9-V-Blockbatterie an den Batterieclip anzuschließen, und mit R 13 stellt
man nach Drücken der Taste „Ein“ (TA 2) den gewünschten Displaykontrast
ein. Als Letztes erfolgt das Aufstecken der Tasterkappen auf die Tasten
und das Einlegen der Platine in den Gehäusedeckel. Dabei müssen wieder
die Führungen des Gehäusedeckels in die entsprechenden Aussparungen der
Platine fassen. Nachdem man die 9-V-Blockbatterie neben der Platine in
den Gehäusedeckel gelegt hat, ist der Gehäuseunterboden bis zum Anschlag
auf den Deckel zu schieben, und das Gerät kann in Betrieb genommen
werden.
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Ansicht der fertig bestückten Platine des Diagnose-Tools FS20 DT mit zugehörigem Bestückungsplan von der Bestückungsseite |
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Ansicht der fertig bestückten Platine des Diagnose-Tools FS20 DT mit zugehörigem Bestückungsplan von der Lötseite |
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