Schieblehrenanzeige SLA 1
Aus ELVjournal
06/2005
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Technische Daten
Signal-Eingänge | 4 |
Spannungsversorgung | 9 VDC |
Stromaufnahme | max. 350 mA |
PS/2-Tastaturanschluss | max. 200 mA |
Serielle Schnittstelle | RS232 |
Abm. (B x H x T) | 167 x 90 x 42 mm |
Die
Schieblehrenanzeige SLA 1 erfasst die Messsignale von bis zu vier
elektronischen Schieblehren und zeigt diese auf einem vierzeiligen
LC-Display an. Dabei können die gemessenen Werte mit anderen Werten
addiert, subtrahiert und multipliziert werden. Weiterhin sind Konstanten
in die Berechnungen einbeziehbar, die man über eine zusätzlich
anschließbare PC-Tastatur besonders komfortabel eingeben kann. Für die
Weiterverarbeitung der ermittelten Daten auf einem PC steht eine
serielle Schnittstelle zur Verfügung.Schnittstelle richtig genutzt
Schieblehren
sind neben den noch genauer anzeigenden Mikrometerschrauben das
klassische Messmittel der Mechanik schlechthin, erlauben sie doch genaue
Außen- wie Innenmessungen sowie reproduzierbare Messungen über die
präzise Feststellfunktion. Schon seit längerer Zeit sind digital
anzeigende Schieblehren Standard für Profis, in den letzten Jahren
erobern diese Digital-Messgeräte zunehmend auch den Markt für
Hobby-Anwender. Die meist auf ein Hundertstel Millimeter genau
anzeigenden Schieblehren können hier oft bereits die klassische und
aufgrund ihrer aufwändigen mechanischen Ausführung immer noch teure
Mikrometerschraube ersetzen. Nahezu alle dieser elektronischen
Schieblehren verfügen über eine Vierdraht- Schnittstelle, die sowohl den
Zugriff auf die Betriebsspannung als auch auf die Messdaten ermöglicht.
Der professionelle Werkzeugmacher/Dreher verfügt zur Nutzung dieser
Schnittstelle oft über einen entsprechenden Schnittstellen-Anschluss an
seiner NC-Einheit. Diese versorgt dann auch u. U. die Schieblehre mit
Betriebsspannung, so dass kein Austausch von Batterien nötig ist. Für
die Auswertung der Messdaten gibt es im professionellen Bereich auch
Stand-alone-Interfaces, die allerdings meist einen direkten Anschluss an
einen PC erfordern – wer hat als Hobby- Anwender den schon in der
Werkstatt stehen? Dennoch ist die Auswertung der Messdaten einer
elektronischen Schieblehre auch für diesen Personenkreis interessant.
Besonders Funktions-Modellbauer, aber auch alle anderen, die der
Feinmechanik frönen, benötigen nicht nur exakte Messergebnisse, diese
müssen auch reproduzierbar sein, und mitunter sind aufwändigere
Berechnungen nötig, die zusätzlich einen Taschenrechner in der Werkstatt
beschäftigen. Und schließlich sind bei komplizierteren Teilen
gleichzeitig mehrere Messdaten zu erfassen und auszuwerten. Genau diesem
Aufgabenbereich entspricht unsere Schieblehrenanzeige SLA 1. Sie kann
zunächst die Messwerte von bis zu vier Schieblehren erfassen und auf
einem vierzeiligen LC-Display anzeigen. Der maximal erfassbare Bereich
beträgt ±999,99 mm. Die Messwerte können untereinander und mit
unterschiedlichen Konstanten verrechnet werden. Dies ist besonders für
den Einsatz an einer Drehbank interessant. Die Konstanten bzw. Parameter
sind für eine bequemere Eingabe über eine normale PCTastatur (mit
6-pol. Mini-DIN-Tastaturstecker PS/2) eingebbar. Die Tastatur wird durch
die Schieblehrenanzeige mit Spannung versorgt. Besonders praktisch und
platzsparend sind hier so genannte Nummern- Pads, kleine
Zusatztastaturen, die dem Nummernblock einer normalen Tastatur
entsprechen. Aber auch die gut gegen Eindringen von Staub und z. B.
Spänen gekapselten Folientastaturen, die es sogar in aufrollbarer
Version gibt, sind für den relativ rauen Werkstattbetrieb gut geeignet.
Wichtig für viele Berechnungen ist auch die Möglichkeit, das
Schieblehrensignal mit umgekehrtem Vorzeichen anzeigen und entsprechend
berechnen zu können. Auch eine Rückstellung der Anzeige an der
Schieblehre auf null ist von der SLA 1 aus ebenso möglich wie die
Spannungsversorgung der Schieblehre. Und schließlich sind die
ermittelten bzw. berechneten Daten über eine serielle Schnittstelle zur
weiteren Verarbeitung oder Archivierung an einen PC ausgebbar. Wollen
wir die Details zu den Möglichkeiten dieses interessanten Gerätes einmal
anhand der Beschreibung der Bedienung näher betrachten.Bedienung
Um
eine komfortable Bedienung zu ermöglichen, besitzt die SLA 1 ein
4-zeiliges LC-Display. Damit ist sehr übersichtlich eine menügeführte
Bedienung realisierbar. Als Bedienelemente dienen die Funktionstasten 1
bis 4, die Menü/OK- sowie die Zurück-Taste. Zum Verändern von Konstanten
kommt der Drehgeber zum Einsatz. Optional können einige Einstellungen
über die bereits erwähnte PC-Tastatur verändert werden. Mit den Tasten 1
bis 4 ist jeweils der Menüpunkt 1 bis 4 oder eine spezifische Funktion,
die im Display am Ende der Zeilen angezeigt wird, auswählbar. Mit der
Menü/OK-Taste gelangt man direkt ins Menü bzw. bestätigt veränderte
Werte. Mit „Zurück“ schließlich schaltet man wieder eine Menüebene höher
(ohne Speichern einer Änderung). Nach dem Anschluss der
Versorgungsspannung an SLA 1 (Steckernetzgerät, 9 VDC) erscheint
zunächst eine Information über das Gerät und die VersionsnumUm eine
komfortable Bedienung zu ermöglichen, besitzt die SLA 1 ein 4-zeiliges
LC-Display. Damit ist sehr übersichtlich eine menügeführte Bedienung
realisierbar. Als Bedienelemente dienen die Funktionstasten 1 bis 4, die
Menü/OK- sowie die Zurück-Taste. Zum Verändern von Konstanten kommt der
Drehgeber zum Einsatz. Optional können einige Einstellungen über die
bereits erwähnte PC-Tastatur verändert werden. Mit den Tasten 1 bis 4
ist jeweils der Menüpunkt 1 bis 4 oder eine spezifische Funktion, die im
Display am Ende der Zeilen angezeigt wird, auswählbar. Mit der
Menü/OK-Taste gelangt man direkt ins Menü bzw. bestätigt veränderte
Werte. Mit „Zurück“ schließlich schaltet man wieder eine Menüebene höher
(ohne Speichern einer Änderung). Nach dem Anschluss der
Versorgungsspannung an SLA 1 (Steckernetzgerät, 9 VDC) erscheint
zunächst eine Information über das Gerät und die Versionsnummer. Danach
wird direkt in das Hauptmenü gesprungen. Von hier aus kann man die
Einstellungen vornehmen. Auf der PC-Tastatur entsprechen die Tasten 1
bis 4 den Funktionstasten 1 bis 4. Die Enter-Taste entspricht der Taste
„Menü/OK“. Falls die Belegung in einem Menü anders ist, so wird darauf
jeweils gesondert hingewiesen. Alle Änderungen werden im integrierten
EEPROM gespeichert und bleiben damit auch nach einem Neustart erhalten.Grundanzeige
Durch
einen Druck auf die Taste „Zurück“ gelangt man in die Grundanzeige. Das
erste Zeichen in jeder Zeile zeigt an, ob eine Schieblehre
angeschlossen und wie deren Status ist.
|
Bild 1: Beispiel für die Darstellung der Messwerte |
Ein
Beispiel ist in Abbildung 1 zu sehen. Wird hier nichts angezeigt, so
war seit dem Start keine Schieblehre angeschlossen. Sobald man eine
Schieblehre an eine Buchse anschließt, wird die Nummer der Buchse in der
zugehörigen Zeile angezeigt. Wird also eine Schieblehre an die Buchse 2
angeschlossen, dann erscheint in der ersten Spalte der zweiten Zeile
eine „2“. Wird die Verbindung zur Schieblehre unterbrochen, fängt die
Ziffer nach kurzer Zeit an zu blinken, bis die Schieblehre wieder
angeschlossen ist. Danach folgt die Information, welcher Wert angezeigt
wird. M 1 bis M 4 stehen für Messwert 1 bis 4, K 1 bis K 4 steht für
Konstante 1 bis 4. Ein Stern besagt, dass der angezeigte Wert aus den
Messwerten 1 bis 4 und den Konstanten 1 bis 4 berechnet wird. Danach
wird der Wert mit führender Null angezeigt. Ein negativer Wert wird mit
einem Minuszeichen davor gekennzeichnet. Am Ende jeder Zeile wird die
aktuelle Reaktion auf die Betätigung der vier Funktionstasten angezeigt.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Bei „±“ wird das Vorzeichen des
Messwertes der Schieblehre gewechselt. Es wird also nicht das Vorzeichen
des angezeigten Wertes in der Zeile auf dem Display gewechselt! Bei „0“
wird die Schieblehre auf „0.00“ gesetzt. Ein kurzer Druck auf die
Zurück-Taste wechselt zwischen den beiden Modi.Anzeige
Für
jede Zeile in der Grundanzeige kann man einstellen, welcher Wert
angezeigt werden soll. Dabei ist es gleichgültig, ob sich der Wert aus
einem Messwert, einer Konstante oder aus Kombinationen aus beiden
ergibt.
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Bild 2: Einstellen der Anzeigewerte |
Abbildung
2 zeigt den Ablauf zur Einstellung der Anzeigewerte. Die Funktionstaste
1, hier mit der Funktion CLR belegt, löscht die Anzeige für diese
Zeile. Es kann jetzt abwechselnd entsprechend der Anzeige ein Messwert/
Konstante und ein Operator ausgewählt werden. Als Operatoren stehen „+“
und „*“ zur Verfügung, hieraus ergeben sich alle Kombinationen:
Subtraktion wird durch den erwähnten Vorzeichenwechsel, Division durch
Multiplizieren mit dem Reziprokwert realisiert. Wichtig ist hierbei,
dass die Reihenfolge-Regel „Punkt- vor Strichrechnung“ nicht zur
Anwendung kommt. Es wird also bei der Berechnung des Wertes von links
nach rechts vorgegangen und jeder Schritt einzeln berechnet.
Eingabe-Fehler macht man mit einem Druck auf die CLR-Taste rückgängig.
Es sind maximal vier Werte miteinander kombinierbar, dies sollte für
alle in Frage kommenden Anwendungen ausreichen.Konstanten
Es
können vier unabhängige Konstanten im Bereich von -999.99 bis 999.99
verarbeitet werden. Hierbei ist auch die PCTastatur zum Eingeben der
Werte nutzbar. Die Funktionstaste „1“ an der SLA 1 besitzt hier die
Funktion „0“. Sie kann zum Zurücksetzen der Konstante auf null genutzt
werden. In der Menüzeile ist die erste Stelle vor dem Komma
unterstrichen. Mit den Funktionstasten „3“ und „4“ kann man diesen
Unterstrich auf die gewünschte Stelle verschieben. Mit dem Drehgeber
wird hier nun die Ziffer eingegeben. Dabei erfolgt in der Anzeige nach
der 9 ein automatischer Überlauf zur nächsten Stelle, es genügt also
durchaus die Anwahl der ersten Stelle und dann die Eingabe durch
fortlaufendes Drehen des Drehgebers. Wird die Tastatur zu Hilfe
genommen, kann jederzeit eine komplette Zahl eingegeben werden, diese
wird unmittelbar in die Anzeige übernommen. Mit den Tasten „Enter“ auf
der Tastatur oder „Menü/OK“ auf dem Gerät wird der eingegebene Wert
bestätigt.Vereinfachte Konstanten-Eingabe
Konstanten
lassen sich auch eingeben bzw. ändern, ohne dass man hierfür über
mehrere der beschriebenen Schritte das Konstanten-Menü anwählen muss.
Befindet man sich in der Grundanzeige, so genügt ein Druck auf die „*“-
Taste der Tastatur. Es wird das Menü „Konstanten“ angezeigt, wo mit den
Tasten 1 bis 4 auf der Tastatur die gewünschte Konstante ausgewählt
wird. Jetzt ändert man den Wert wie oben beschrieben und geht mit der
Enter- Taste wieder zur Grundanzeige zurück. Will man den Wert nicht
ändern, so ist wiederum die „*“-Taste zu betätigen.RS232-Port
Um
die Daten auf anderen Geräten wie etwa einer externen
LED-7-Segmentanzeige (diese hat den Vorteil der guten Ablesbarkeit auch
auf größere Entfernungen) oder einem PC darzustellen, können die Daten
über die serielle Schnittstelle der SLA 1 ausgegeben werden. Die
Baudrate der Datenübertragung ist flexibel. Es stehen im RS232-Menü die
Geschwindigkeiten 9600, 19.200 oder 57.600 Bit/s zur Verfügung.
Natürlich ist der Versand der Daten über dieses Menü auch sperrbar
(Option „Aus“).Schieblehren – die Technik
Die
meisten digitalen Schieblehren werden mit einer 1,5-V-Knopfzelle
gespeist. Hier ist die positive Batteriespannung mit dem Gehäuse der
Schieblehre verbunden und damit Schaltungsmasse. Viele Schieblehren
werden mit einem Datenausgang mit vier Anschlüssen ausgeliefert, diese
sind für den Anschluss der SLA 1 einsetzbar.
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Bild 3: Typische Anschlussbelegung einer Schieblehre |
In
Abbildung 3 ist die typische Belegung eines solchen Anschlusses zu
sehen. Da bei den meisten (der von uns getesteten) Schieblehren keine
Anschlussbuchse vorhanden ist, muss man hier die Leitungen zur SLA 1
direkt auf die Leiterbahnen löten oder einen an die Maße der jeweiligen
Schnittstelle angepassten Stecker selbst bauen. Dazu eignet sich am
besten ein Stück Leiterplattenmaterial mit in entsprechenden Abständen
aufgelöteten schmalen Federkontakten. Dieser Stecker wird dann unter den
meist vorhandenen „Käfig“ geschoben und hat so einen guten Halt. Für
die Schieblehre Bestell-Nr. 58449 aus dem ELV-Angebot gehört ein
passendes Adapterkabel zum Lieferumfang der Schieblehrenanzeige.Signalpegel
An
den Anschlüssen der Schieblehren wird neben der Batteriespannung auch
eine Clock- und eine Data-Leitung herausgeführt. Die Datenleitungen
führen dabei negatives Potential, bezogen auf Masse. Der Prozessor der
Schieblehre gibt über diese Leitungen den aktuellen Messwert in festen
Intervallen aus. Es werden zwei Messwerte übertragen, zum einen ein
absoluter Messwert und zum anderen der aktuell angezeigte Messwert.
|
Bild 4: Datenpaket einer Schieblehre |
In
Abbildung 4 ist ein komplettes Datenpaket dieser Ausgabesequenz zu
sehen. Die Frequenz, mit der die Daten ausgegeben werden, beträgt je
nach Modell zwischen 70 und 90 kHz.Datenaufbau
Die
Daten werden in zwei Datenwörtern mit je 24 Bit ausgegeben. Das
Datenformat ist binär. Dabei wird immer das LSB (least significant bit)
zuerst ausgegeben. Da auch negative Zahlen angezeigt werden können,
erfolgt die Darstellung der Daten im so genannten Zweier-Komplement. Der
beste Zeitpunkt zum Auswerten der Datenbits ist das Auftreten der
negativen Flanke des Clock-Signals. Die Daten sind für eine Anzeige noch
umzurechnen.Reset und Modeumschaltung
|
Bild 5: Beschaltungsbeispiel für die Reset und Modeumschaltung |
Schieblehren
besitzen eine Taste zum Zurücksetzen der Anzeige auf „0.00“. Dies kann
auch elektronisch über die Clock-Leitung erfolgen, indem man diese kurz
mit der positiven Betriebsspannung verbindet. Es gibt auch
unterschiedliche Lesegeschwindigkeiten. Im Regelfall wird das Messsignal
alle 300 ms (3 Hz) neu angezeigt und auch übertragen. Durch Umschalten
kann die Geschwindigkeit auf etwa 50 Hz erhöht werden. Dies ist durch
kurzzeitiges Verbinden der Datenleitung mit der positiven
Batteriespannung möglich. Um eine eventuelle Zerstörung der Schieblehre
zu verhindern, sollte ein 1-kΩ-Widerstand mit in die Schaltleitung
eingefügt werden. In Abbildung 5 sind die diskutierten
Schaltmöglichkeiten dargestellt.Schaltung
Die
Schaltung (Abbildung 6) ist in mehrere Funktionsgruppen aufteilbar:
Spannungsversorgung, Signalaufbereitung, Steuerung/Anzeige/Bedienung
sowie TTLRS232- Wandlung.
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Bild 6: Schaltung der Schieblehrenanzeige |
Die
Spannungsversorgung der Schaltung kann über ein externes
9-VDC-Steckernetzteil erfolgen. Die Diode D 13 dient als Ver-polschutz.
Der Spannungsregler IC 7 erzeugt aus der Eingangsspannung die
5-V-Betriebsspannung für die Schaltung. Aus dieser Spannung wird noch
einmal die 1,5-V-Versorgungsspannung für die Schieblehren erzeugt. IC 8
ist ein einstellbarer Spannungsregler, dessen Ausgangsspannung mit den
Widerständen R 46 und R 47 festgelegt wird. Die Kondensatoren C 23, C
24, C 27 sowie C 32 dienen der Pufferung der Spannung. C 22, C 25 und C
26 sind zur Schwingungsunterdrückung und zur Filterung von Oberwellen
eingesetzt. Die Signale der Schieblehren werden über die Western-Buchsen
BU 1 bis BU 4 eingespeist. Da es sich um vier gleichwertige Eingänge
handelt, beschreiben wir hier nur Eingang 1. Das negative Potential der
Schieblehre wird an Pin 6 von BU 1 angeschlossen und von dort mit der
Schaltungsmasse verbunden. Die positive Spannung von der Schieblehre
wird für die Datenaufbereitung nicht benötigt. Wenn jedoch in der
Schieblehre keine eigene Batterie eingesetzt werden soll, kann sie von
der Anzeigeschaltung mit Spannung versorgt werden, indem JP 1 mit einem
gesteckten Jumper die Verbindung zur 1,5-V-Spannung herstellt. Da die
externe Versorgung zu einer verringerten Störfestigkeit der Schieblehre
führt, sollte die korrekte Funktion der Schieblehre vorher ausreichend
getestet werden. Die beiden Eingangssignale „Data“ und „Clock“ gelangen
über die Widerstände R 15 und R 16 auf die nicht-invertierenden Eingänge
zweier Operationsverstärker (IC 1 B/IC 2 B). Deren invertierender
Eingang wird über einen Spannungsteiler, bestehend aus R 2 und R 44, auf
0,87 V angehoben. Die Signale am Clock- und Data-Eingang werden durch
die Operationsverstärker auf 5 V verstärkt. Die Widerstände R 17 und R
18 sorgen dafür, dass bei nicht angeschlossener Schieblehre der Eingang
der Operationsverstärker auf Masse gezogen wird. Die Schaltung aus R 1, R
8 und D 1 wird für das Zurücksetzen der Anzeige an der Schieblehre auf
„0.00“ benötigt. Soll ein Reset erfolgen, wird Pin 19 des
Mikrocontrollers auf +5 V angehoben. R 1 und R 8 teilen diese Spannung
an D 1 auf etwa 2,2 V. An der Diode selbst entsteht ein Spannungsabfall
von etwa 0,7 V. Dadurch erfolgt ein Anheben der Spannung an der
Clock-Leitung auf etwa 1,5 V. Wie bereits beschrieben, wird dadurch ein
Reset der Schieblehre (Setzen der Anzeige auf „0.00“) erreicht. Da die
Ausgänge der Operationsverstärker Open-Collector-Ausgänge sind, benötigt
man die Widerstände R 4 und R 5 als Pull-up-Widerstände. Die
Ausgangspegel der Operationsverstärker gelangen auf die Eingänge von IC
10. Dieses IC ist ein Puffer mit Tri-State-Ausgang. Es kommt hier als
Demultiplexer zum Einsatz.
|
Bild 7: Der interne Aufbau des CD4503 |
Der
interne Aufbau von IC 10 ist in Abbildung 7 dargestellt. Die Ausgänge
der Gatter gehen auf zwei gemeinsame Clockund Data-Leitungen. Je
nachdem, welches Gatter gerade vom Mikrocontroller über die
Freigabeeingänge Pin 1 und Pin 15 freigeschaltet wird, erscheinen die
Signale der ausgewählten Schieblehre an den Eingängen des
Mikrocontrollers. Da der Mikrocontroller nur über eine begrenzte Anzahl
an Hardware-Interrupts verfügt, werden über das ODER-Gatter IC 9 B die
Clock-Leitungen aller Schieblehren an den Controller gelegt. Dieser
prüft durch ständiges Abfragen, welche Schieblehre gerade Daten sendet.
Damit ist die Beschreibung der Signalaufbereitung abgeschlossen und wir
kommen zur Peripheriebeschaltung des Mikrocontrollers. Die komplette
Steuerung des Displays, der Tasten, des Drehgebers, der Tastatur, des
RS232-Ausgangs und natürlich die Abfrage der Schieblehren erfordert eine
hohe Taktgeschwindigkeit des Mikrocontrollers. Deswegen wird dieser mit
einer entsprechend hohen Taktrate von 16 MHz betrieben. Der
Keramikschwinger Q 1 erzeugt diese zusammen mit dem im Prozessor
eingebauen Oszillator. Die Pegel der Leitungen A und B des Drehgebers DR
1 werden über die Widerstände R 21 und R 22 auf +5 V angehoben. Die
Kondensatoren C 7 und C 8 filtern Störimpulse, die beim Betätigen des
Drehgebers entstehen, heraus. Betätigt man diesen, so wird an den
Leitungen A und B ein phasenverschobenes Signal erzeugt. Dieses Signal
erkennt der Mikrocontroller und bestimmt daraus die Drehrichtung. Der
Tastaturanschluss BU 6 ist für den Anschluss einer einfachen
PC-AT-Tastatur mit PS/2-Anschluss vorgesehen. Ähnlich wie bei den
Schieblehren gibt es auch hier eine Data- und eine Clock-Leitung. Beim
Betätigen einer Taste auf der Tastatur wird ein Tastencode übertragen,
den der Mikrocontroller auswertet. Über BU 6 erfolgt auch die
Spannungsversorgung der Tastatur. Der Mikrocontroller ist auch für die
Ansteuerung des LC-Displays verantwortlich. Für die Daten werden die
Pins 34 bis 37 benutzt. R/W sowie RS werden von den Pins 32 und 33
angesteuert. Da die Anzahl der I/O-Pins des Mikrocontrollers nicht
ausreicht, um auch die Funktionstasten des Gerätes abzufragen, erfolgt
ein Multiplexen der Steuerleitungen des LC-Displays mit den Leitungen
für die Tasten. Hierzu sind zunächst die Widerstände R 10 bis R 13 sowie
die Dioden D 6 bis D 11 erforderlich. Mit den Widerständen werden die
Datenleitungen des LC-Displays vor Überlastung geschützt. Das Umschalten
von LCD-Anzeige auf Tastenabfrage erfolgt einmal durch Umschalten der
Tastenleitungen auf Eingänge mit integrierten Pullup- Widerständen.
Weiterhin muss der Pin 22 des Mikrocontrollers auf Masse gezogen werden.
Betätigt man jetzt eine Taste, so wird der Mikrocontroller-Eingang über
die Diode und die Taste auf Masse gezogen. Im Mikrocontroller erfolgt
die Umschaltung durch die hohe Taktfrequenz sehr häufig, so dass eine
„verzögerte“ Reaktion auf einen Tastendruck dem Benutzer nicht auffällt.
So sind relativ einfach und mit wenigen I/O-Pins ein Display und
mehrere Tasten ansprechbar. Die Messwerte bzw. die berechneten Daten
werden via serieller Schnittstelle über den Pin 10 des Mikrocontrollers
ausgegeben. Da eine reguläre RS232-Schnittstelle mit Pegeln von -12 V
und +12 V arbeitet, müssen die TTL-Pegel der seriellen
Mikrocontroller-Schnittstelle auf die RS232-Pegel umgesetzt werden. Dies
ist die Aufgabe des IC 6, der MAX 232 erzeugt die benötigten Spannungen
und konvertiert so das TTL-Signal.Nachbau
Der
SLA 1 ist in Mischbestückung mit bedrahteten und oberflächenmontierten
(SMD-) Bauteilen ausgeführt. Zur Vereinfachung des Aufbaus sind die
SMD-Bauteile schon vorbestückt. Es ist also nur noch ein Bestücken der
bedrahteten Bauteile notwendig. Hierbei wird so vorgegangen, dass zuerst
die flachen Bauteile und dann die größeren Bauteile eingelötet werden.
Dies beginnt mit der Diode D 13 und den ICs IC 10 und IC 11. Dabei ist
auf die richtige Einbaulage zu achten. Das IC muss genau so eingelötet
werden, wie es der Aufdruck auf der Platine vorgibt. Danach erfolgt das
Vorbereiten der Spannungsregler IC 7 und IC 8. Dazu sind die
Anschlusspins in ca. 2,5 mm Abstand vom IC-Gehäuse um 90° nach hinten
abzuwinkeln. Nach dem Einsetzen der ICs in die Platine erfolgt deren
mechanische Befestigung mit M3x8-mm-Zylinderkopfschrauben, Zahnscheiben
und Muttern. Diese sind sorgfältig zu verschrauben, da die Platine als
Kühlfläche für die Spannungsregler dient. Anschließend erfolgt das
Verlöten der Anschlüsse. Als Nächstes wird das Potentiometer R 9 zum
Einstellen des Displaykontrastes eingesetzt und verlötet. Es folgen die
Mono- Klinkenbuchse BU 7, die Jumper-Stiftleisten J 1 bis J 4 und die
6-polige Mini- DIN-Buchse zum Anschluss einer PS/2- Tastatur. Bei deren
Einlöten ist sehr genau zu arbeiten, da der Abstand zwischen den
Kontakten sehr gering ist. Jetzt sind die Elektrolyt-Kondensatoren C 2
bis C 5, C 23, C 24, C 27 und C 32 polrichtig einzusetzen und ihre
Anschlüsse an der Platinenunterseite zu verlöten. Als Nächstes werden
die Print-Buchse BU 5 sowie die vier Western-Buchsen BU 1 bis BU 4
eingesetzt und ihre Anschlüsse sorgfältig verlötet. Bevor nun das
Display montiert wird, ist es mit der einreihigen Stiftleiste zu
bestücken. Diese setzt man dann in die zugehörigen Bohrungen ein,
verlötet sie aber noch nicht. Denn zuerst ist das Display mit den 4,5 mm
langen Distanzröllchen und 4 Schrauben M2,5 x 12 mm sowie
Fächerscheiben auf der Bestückungsseite zu befestigen. Erst dann
verlötet man die Kontakte der Stiftleiste mit der Platine. Damit ist die
Platine fertig bestückt und kann nach einer abschließenden Kontrolle
auf vergessene Lötstellen, Lötzinnbrücken oder Bestückungsfehler in das
mitgelieferte Gehäuse eingesetzt werden. Dazu legt man die Platine in
die untere Halbschale des Gehäuses ein und befestigt sie mit den 6
Schrauben 2,2 x 5 mm. Danach wird die obere Halbschale aufgesetzt. Mit
den vier Schrauben 2,2 x 16 mm sind schließlich die beiden Halbschalen
miteinander zu verbinden. Damit ist der Aufbau beendet und das Gerät
kann eingesetzt werden.
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Ansicht der fertig bestückten Platine der Schieblehrenanzeige mit zugehörigem Bestückungsplan von der Bestückungsseite |
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Ansicht der fertig bestückten Platine der Schieblehrenanzeige mit zugehörigem Bestückungsplan von der Lötseite |
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