2x40-W-Verstärker V 42
Aus ELVjournal
01/2006
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Technische Daten
Verstärker V 42: | |
Spannungsversorgung | 6–18 VDC |
Stromaufnahme (ohne Last) | 115 mA |
DIN-Ausgangsleistung pro Kanal (bei UB = 15 V) | 40 W (RL = 2 Ω/THD =10 %)
25 W (RL = 2 Ω/THD =0,5 %)
21 W (RL = 4 Ω/THD =10 %)
19 W (RL = 4 Ω/THD =1 %)
15 W (RL = 4 Ω/THD =0,5 %) |
Eingangspegel | max. 2 Vp-p |
Eingangswiderstand | 18 kΩ |
Frequenzgang | 20 Hz bis 20 kHz (-1dB) |
Verstärkung | 40 dB |
Abmessungen (Platine) | 100 x 63 mm |
Netzteil V 42N: | |
Eingang | 12 VAC max. |
Ausgangsstrom | 7 A |
Abmessungen (Platine) | 100 x 70 mm |
Ein typisches Sonntagsprojekt ist unsere kompakte
Stereoendstufe mit einer Sinus-Leistung (nach DIN) von
2 x 40 Watt (2 Ω) – sie ist inklusive der passenden Netzteilplatine
in kurzer Zeit aufgebaut und muss nur noch mit einem
passenden Netztransformator ergänzt werden.Starker Sound vom Chip
Eine
kleine NF-Endstufe wird immer wieder einmal gebraucht – zum Beispiel,
wenn man eine Lautsprecher-Box zur aktiven Box machen oder einen
„Nachbrenner“ für MP3- oder CD-Player bauen möchte. Mit Hilfe moderner,
integrierter Endstufen-Schaltkreise ist dies heute sehr einfach möglich,
die komplexen Schaltkreise enthalten einschließlich diverser
Überwachungs- und Schutzschaltungen alle Schaltungsteile auf einem Chip.
Lediglich wenige periphere Bauteile ergänzen die Schaltung, die so
bezüglich des Zeitaufwandes zum Aufbau tatsächlich das typische
Sonntagnachmittag-Projekt darstellt. Man kann eine solche Endstufe
direkt von der Audioquelle aus ansteuern, indem man z. B. einfach deren
Kopfhörer- Ausgang mit dem Verstärker verbindet. In diesem Falle werden
Lautstärke und Klang am Audiogerät, z. B. dem MP3- Player, eingestellt.
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Bild 1: Solch eine Vorverstärker- und Klangregel-Baugruppe macht den Verstärker universell einsetzbar |
Alternativ
bietet sich das Vorschalten eines Vorverstärkers mit Klangregelung an,
wie er als Beispiel in Abbildung 1 zu sehen ist. Damit wird die Endstufe
zum Vollverstärker und ist universell an die verschiedensten
Audioquellen anschließbar. Das kann ein Tuner ebenso sein wie ein
CD-Player, ein Fernsehgerät oder wieder der MP3-Player über seinen Line-
Ausgang. Als Verstärker-Schaltkreis haben wir für diese Schaltung den
TDA 8560Q gewählt, er liefert bis zu 2 x 40 W an Lautsprecherleistung
mit Impedanzen von 2 Ω bis 8 Ω. Durch die wenigen peripheren Bauteile
kann der Schaltungsaufbau sehr übersichtlich und kompakt gehalten
werden. Das voluminöseste Bauteil ist der Kühlkörper, der für das
Abführen der Verlustleistungswärme sorgt. Wir haben die Endstufe noch um
eine Netzteilplatine ergänzt, die den Gleichrichter und die
Siebkondensatoren trägt. Damit ist hier nur noch der Anschluss eines
genügend leistungsfähigen Transformators notwendig, und die Endstufe ist
komplett. Aufgrund des geringen Aufwandes und des einfachen Aufbaus ist
die Schaltung auch sehr gut als Einsteigerprojekt geeignet.
Schaltung
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Bild 2: Das Schaltbild des Verstärkers V 42 |
Das
Schaltbild der Verstärkerschaltung ist in Abbildung 2 dargestellt. IC
1, ein TDA 8560Q, ist ein integrierter NF-Stereo- Verstärker mit zwei
separaten Endstufen, die in Brückenschaltung betrieben werden.
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Bild 3: Das Blockschaltbild des TDA 8560Q |
In
Abbildung 3 ist das Blockschaltbild des TDA 8560Q zu sehen. Durch die
hohe Integration der Endstufe sind, wie erwähnt, nur wenige externe
Bauteile notwendig. Die NF-Signale (L und R) werden an den Klemmen KL 1
und KL 2 zugeführt und gelangen über die Koppelkondensatoren (C 2 und C
3) auf die Eingänge des IC 1 (Pin 1 und Pin 13). Mit Hilfe des
„MODE“-Eingangs (Pin 11) von IC 1 kann das NF-Signal „Stumm“ geschaltet
werden. Liegt dieser Pin an Masse (Low- Pegel), sind beide
Lautsprecherausgänge abgeschaltet. Diese Funktion wird zur Unterdrückung
des „Einschalt-Klicks“ benutzt. Die externe Beschaltung mit R 1, C 1, D
1 und D 2 sorgt dafür, dass nach Anlegen der Betriebsspannung die
Spannung an Pin 11 für einige Millisekunden auf einem Spannungswert von
ca. 3,9 V gehalten wird und somit die Ausgänge für diese Zeit
abgeschaltet sind. Der Ausgang „Diag“ (Pin 12) ist ein Open-Collector-
Ausgang, der in unserem Fall eine Leuchtdiode (D 3) ansteuert. Tritt ein
Fehler auf, wie z. B. ein Kurzschluss an einem der Ausgänge, spricht
die interne Schutzschaltung an. Dieser Zustand wird durch Aufleuchten
der LED signalisiert. Auch wenn eine Übersteuerung (Clipping) auftritt,
wird dies durch die LED angezeigt. Die beiden Lautsprecher mit einer
Impedanz im Bereich von 2 Ω bis 8 Ω werden über KL 3 und KL 4 direkt an
die Verstärkerausgänge angeschlossen. An KL 5 bzw. KL 6/7 wird die
Betriebsspannung, eine ungeregelte Gleichspannung zwischen 12 und 15 V,
angeschlossen. C 4 ist für die Störspannungsunterdrückung zuständig, C 5
für die Pufferung der Betriebsspannung.
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Bild 4: Das Schaltbild des Netzteils |
Die
Schaltung der Netzteilplatine (Abbildung 4) besteht im Wesentlichen aus
einem Brücken gleichrichter mit nachgeschalteten Elkos. Die
Eingangswechselspannung wird über KL 1 bzw. die 6,3-mm-Stecker ST 1 und
ST 2 angeschlossen. Die Dioden D 1 bis D 4 bilden den
Brückengleichrichter. Durch die niedrige Flussspannung der hier
eingesetzten Schottky-Dioden verringert sich die Verlustleistung
gegenüber einer Siliziumdiode etwa um die Hälfte, wodurch ein Dauerstrom
von bis zu 7 A möglich ist. Natürlich müssen die Dioden bei diesem
Strom gekühlt werden, jedoch reicht hier bereits ein kleiner Alu-Winkel
aus. Die parallel zu den Dioden geschalteten Kondensatoren C 1 bis C 4
dienen zur Störunterdrückung. Mit den beiden Elkos C 5 und C 6 wird die
gleichgerichtete Spannung geglättet (gepuffert).
Nachbau
Verstärker V 42
Der
Nachbau erfolgt auf einer doppelseitigen Platine. Durch die relativ
große Massefläche der Platine wird der Einfluss von Störeinstrahlungen
vermindert. Die Bestückung erfolgt in gewohnter Weise anhand der
Stückliste und des Bestückungsplans. Wir beginnen mit der Bestückung der
niedrigen Bauteile, also der Widerstände und Dioden, gefolgt von den
nächst höheren Bauteilen. Die Bauteilanschlüsse werden entsprechend dem
Rastermaß abgewinkelt und durch die im Bestückungsdruck vorgegebenen
Bohrungen geführt. Nach dem Verlöten der Anschlüsse auf der
Platinenunterseite (Lötseite) werden die überstehenden Drahtenden mit
einem Seitenschneider sauber abgeschnitten, ohne dabei die Lötstelle
selbst zu beschädigen. Bei den Dioden sowie den gepolten Kondensatoren
(Elkos) ist auf die richtige Einbaulage bzw. die richtige Polung zu
achten (siehe auch Platinenfoto). Die Dioden sind an der Katodenseite
durch einen Farbring, die Elkos typischerweise auf der Minus seite
gekennzeichnet). Der Katodenanschluss (+) der LED D 3 ist durch eine
abgeflachte Gehäuseseite gekennzeichnet. Bei Bedarf kann man die LED
auch abgesetzt von der Platine montieren. Im nächsten Arbeitsschritt
erfolgt das Bestücken der Anschlussklemmen und Steckkontakte. Hierbei
ist darauf zu achten, dass diese exakt plan auf der Platine aufliegen,
bevor man ihre Anschlüsse mit reichlich Lötzinn verlötet. Zum Schluss
wird der Verstärkerchip IC 1 bestückt. Hier kommt es auf den exakten
Abstand des ICs (IC-Rückseite) zum Platinenrand an (in einer Flucht).
Bei der späteren Montage des Kühlkörpers muss die Kühlfläche von IC 1
exakt plan am Kühlkörper, der über Befestigungswinkel an die Platine
montiert wird, anliegen. IC 1 wird zunächst nur lose in die Bohrungen
gesteckt und die Platine senkrecht (90°) auf eine glatte Fläche
gestellt, so dass die Rückseite von IC 1 ebenfalls auf dieser Fläche
aufliegt. Nun wird IC 1 durch Anlöten mehrerer Pins in seiner Position
fixiert. Das Anlöten der restlichen Pins kann dann in der gewohnten
Position der Platine erfolgen.
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Bild 5: Bohrplan für die Bearbeitung des Kühlkörpers |
Nachdem
damit alle Bauteile bestückt sind, erfolgt die Montage des Kühlkörpers.
Dieser sollte einen Wärmewiderstand von kleiner 1,7 K/W aufweisen, wie
z. B. der zum Bausatz angebotene Typ SK 88. Für die Befestigung der
Platine und von IC 1 am Kühlkörper sind in den Kühlkörper bereits
entsprechende Gewindebohrungen eingebracht (Abbildung 5). Die Platine
kann mittels zweier Montagewinkel und den entsprechenden Schrauben (M3 x
12 mm) direkt am Kühlkörper befestigt werden.
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Bild 6: Der montierte Kühlkörper |
Für
die Befestigung von IC 1 am Kühlkörper ist eine IC-Halterung vorgesehen
(siehe Abbildung 6). Diese wird mit zwei Gewindeschrauben M3 x 12 mm
und jeweils einer Fächerscheibe am Kühlkörper angeschraubt. Zuvor ist
die Kühlfläche von IC 1 mit ein wenig Wärmeleitpaste zu versehen. Diese
verbessert den Wärmeübergang zwischen IC und Kühlkörper erheblich. Damit
ist der Aufbau der Verstärkerplatine abgeschlossen und wir wenden uns
der Netzteilplatine zu.
Netzteil V 42N
Beim
Auf bau der Netzteilplatine gelten die gleichen Aufbauhinweise, wie
schon bei der Verstärkerplatine beschrie ben. Zu beachten ist hier
besonders, dass man aufgrund der hohen Ströme alle Lötstellen mit
reichlich Lötzinn versehen sollte. Besondere Sorgfalt ist der Montage
der Gleichrichterdioden zu widmen. Die Dioden sind, nach Abwinkeln ihrer
Anschlüsse um 90 Grad (im Abstand von 6 mm vom Gehäuse), isoliert auf
dem Kühlkörper zu montieren, bevor sie in die Platine eingesetzt und
ihre Anschlüsse verlötet werden. Die Isolation wird durch eine
Glimmerscheibe realisiert, die man zwischen Diode und Kühlkörper
montiert.
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Bild 7: So erfolgt die Montage der Gleichrichterdioden |
In
Abbildung 7 sind alle notwendigen Teile und deren Montagereihenfolge
abgebildet. Die Isolierbuchse dient zur Isolation der Montageschraube M3
x 10 mm. Zur Überprüfung der Isolierwirkung kann man nach Abschluss der
Montage diese mit einem Ohmmeter bzw. Durchgangsprüfer kontrollieren.
Inbetriebnahme
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Bild 8: Ein Standard-Anschlussbeispiel mit Netzteil |
Hinweis:
Aufgrund der fehlenden E-Zu lassung ist der Betrieb des Verstärkers in
einem Kraftfahrzeug im Bereich der StVZO nicht erlaubt. In Abbildung 8
ist die Standard-Konfiguration mit Netzteil und Trafo dargestellt. Als
Netztrafo eignen sich hervorragend handelsübliche Halogentrafos (keine
elektronischen Trafos). Diese zeichnen sich zum einen durch eine sehr
genaue Ausgangsspannung (11,5 V) und zum anderen durch den günstigen
Preis aus. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Gerätesicherheit, denn
im Allgemeinen sind Halogentrafos primärseitig (230 V) vergossen und
eine Berührung mit der lebensgefährlichen Netzspannung damit
ausgeschlossen. Da hier relativ hohe Ströme fließen kön- Bild 7: So
erfolgt die Montage der Gleichrichterdioden nen, sollten die
Verbindungskabel vom Netzteil zum Verstärker einen minimalen Querschnitt
von 1,5 mm² aufweisen. Da sowohl am Verstärker als auch am Netzteil die
Anschlüsse für die Betriebsspannung über 6,3-mm-Flachstecker zur
Verfügung stehen, können die Verbindungsleitungen auch steckbar
ausgeführt werden. Hier werden die Kabelenden mit einer entsprechenden
6,3-mm-Flachsteckerbuchse versehen. Es ist darauf zu achten, dass die
Buchsen fest auf dem Flachstecker sitzen. Für die Lautsprecherkabel sind
Kabel- Querschnitte von mindestens 0,75 mm² einzusetzen. Es ist strikt
darauf zu achten, dass bei der Lautsprecherbeschaltung keine
„Sparschaltung“ – also die Zusammenfassung der Minusleitungen zu einer
Leitung, z. B. über ein Chassis geführt – eingesetzt wird. Zu jedem
Lautsprecher ist ein eigenes, gegen das Chassis isoliertes Leitungspaar
zu führen. Die gesamte Baugruppe ist so zu installieren, dass der
Kühlkörper mit genügend Frischluft versorgt wird, bei einem
Gehäuseeinbau sind deshalb ausreichend große Öffnungen für Zu- und
Abluft vorzusehen. Bei der Beschaltung der Eingänge ist zu beachten,
dass hier abgeschirmte Leitun gen einzusetzen sind, deren Abschirmung
jeweils an die Klemme „-“ von KL 1/2 anzuschließen ist.
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Ansicht des Bestückungsplans des Verstärkers V 42 |
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Ansicht des Bestückungsplans des Netzteils V 42N |
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- 1 x Schaltplan
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