Vom Dia zur TV-Show - Digitalisierung leicht gemacht

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Aus ELVjournal 01/2006     0 Kommentare
 Vom Dia zur TV-Show - Digitalisierung leicht gemacht

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Selbst wer in den letzten Jahren auf Digitalfotografie umgestiegen ist, hat aus früheren Jahren vielleicht Tausende von schönen Dias mit Urlaubserinnerungen, Hobbyfotos usw. Aber Diaprojektoren sind im heutigen Multimedia-Umfeld eher unhandlich und „out“, zudem droht den Dia-Schätzen Schaden durch schleichende Zerstörung. Wir zeigen, wie man Dias digitalisiert, die gescannten Bilder bearbeitet, für die Präsentation aufbereitet, archiviert und per TV-Bildschirm oder Beamer komplette Diashows mit Effekten, Musik- und Sprachbegleitung vorführen kann. Aber auch das Verarbeiten von Digital- oder Handykameradaten, die Web-Präsentation und die Datenverwaltung sind Thema dieses Artikels.

Warum digitalisieren?

Wer die Digitalisierung „analoger“ Medien wie Schallplatten, Video- und Tonbänder, von Fotos, Dias oder von Papieren einfach als Hype der Moderne abtut, könnte eines Tages das böse Erwachen erleben, sind doch die wertvollen Originale während der langjährigen Lagerung deutlich vom Alter gezeichnet und oft genug unwiederbringlich verloren. Während wir dieses Thema ja bereits für Video- und Tonaufnahmen vor einiger Zeit diskutiert haben, wenden wir uns hier der früher so beliebten Dia-Fotografie zu. Gewiss, jeder, der sich damit beschäftigt, wird zunächst behaupten, dass nichts über das Original gehe. Dennoch – jedes erneute Aufschlagen der alten Fotoalben, jede Vorführung der alten Dias zeigt sie deutlich: Alterungserscheinungen! Vergilben, Kratzer, Beschädigung der Filmemulsion sind die hauptsächlichen Schäden, die unsere Erinnerungen auf Zelluloid langsam, aber ganz sicher hinwegraffen. Selbst Konservierungsprofis können trotz Hightech-Klimatisierung den schleichenden Zerfall von Dokumenten nur bremsen, aber nicht verhindern. Und im Privatbereich wäre der Aufwand unverhältnismäßig, eine entsprechende Klimatisierung ständig bereitzustellen. Jeder, der eine Diasammlung sein Eigen nennt, kennt die Phänomene: Trotz schonender Behandlung vermehren sich Kratzer rasant, plötzlich findet man matte Stellen auf dem Film, die Bilder verblassen. Das liegt eben in der Natur der Dinge – Filmherstellung und Filmentwicklung sind chemische Prozesse, die sich später in gewisser Weise durch den Kontakt mit dem umgebenden Klima fortsetzen. Das gilt selbst für verglaste Dias. Hier hat man das Problem der Kratzer, die durch das Hantieren mit den Dias, den Durchlauf durch den Diaprojektor und einfach durch die normale Staubeinwirkung durch die Umgebungsluft entstehen, einigermaßen im Griff, jedoch die Umwelt- und Alterungseinflüsse gehen auch hier nicht spurlos vorüber. Je nach Filmmaterial erreichen Diafilme unter normalen Umwelteinflüssen eine Lebensdauer zwischen 20 und 35 Jahren, bevor die Bildqualität anfängt, nachzulassen. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, an eine Konservierung zu denken. Hier setzt als einzige kostengünstige Variante die Digitalisierung der Bilder an. Mit der heute jedem zur Verfügung stehenden Scannertechnik ist dies mit vertretbarem Aufwand auch dem privaten Nutzer möglich.

Scannen – kann ich nicht!

Scanner waren noch vor wenigen Jahren reine Werkzeuge für Profis, der Consumermarkt hierfür bot jahrelang entweder unerschwingliche und für nicht ausgebildete Laien kaum handhabbare Lösungen an oder sehr unvollkommene Hard- und Software- Lösungen, deren Arbeitsergebnisse nicht befriedigen konnten bzw. eine sehr kundige Hand erforderten, um passable Ergebnisse zu erhalten. Nicht zuletzt diese Geräte und Software-Lösungen haben leider auch den Ruf begründet, dass das Digitalisieren von Fotos und insbesondere der kleinformatigen Dias eine „brotlose Kunst“ sei. Sicher, an einen professionellen Trommelscanner, dessen Preise sich weit im fünfstelligen Bereich bewegen, und die entsprechende Software im Zusammenspiel mit der langjährigen Operator-Erfahrung wird eine Consumerlösung nie heranreichen. Aber ganz in die Nähe kommen – das geht schon und ist noch nicht einmal besonders teuer! Zudem kann man auch hier die Tendenz beobachten, dass die Features der professionellen Technik den Consumerbereich erobern. Besonders auffällig ist dies im Software-Sektor. Hier verbindet man echte Profilösungen mit (teil-) automatisierten Bedienabläufen und kommt so zu sehr ansehnlichen Ergebnissen, wie wir noch sehen werden. Auch die Gerätetechnik hilft immer deutlicher, dass im Prinzip jeder, der einen Computerdrucker bedienen kann, auch einen Diascanner betreiben und wirklich gute Ergebnisse erzielen kann.
Und letztlich bieten sehr einfach bedienbare und wirklich professionelle Software- Werkzeuge alle Möglichkeiten, Diashows und Präsentationen zu erstellen, die keinen Vergleich mit professionellen Präsentationen mehr scheuen müssen. Nahtlos wird hier die Verbindung zu modernen Medien wie Digitalfotos, MP3-Audiotechnik und der Wiedergabe direkt aus dem PC, von CD, DVD oder per Speicherkarten- Abspielgerät hergestellt. So kann es denn mit ein paar Speicherkarten und einem zigarettenschachtelgroßen Abspielgerät zum Verwandtenbesuch gehen – einfach an einen Fernseher anschließen oder die DVD in den Player legen und mit Verwandten und Freunden in Erinnerungen schwelgen! Dafür, dass keine übliche Diashow-Langeweile aufkommt, sorgen tolle Überblendeffekte, witzige Beschriftungen, Kommentare und Musikuntermalungen … Lassen Sie uns einen kurzen Streifzug durch ausgewählte Geräte- und Software- Lösungen hierzu unternehmen und einen kleinen Blick in die durchaus auch hier vorhandenen Mühen der Ebene werfen – in die praktische Handhabung des Themas.

Der Scanner

Für das Einscannen von Dias gibt es eine fast unübersehbare Fülle von Scannern, die alle Bereiche von anspruchsloser Verarbeitung bis zum semiprofessionellen Gerät abdecken.
Bild 1: Der Plustek „OpticFilm 7200“ ist ein bewährter Film- und Diascanner für den Heimgebrauch. Foto: Plustek
Bild 1: Der Plustek „OpticFilm 7200“ ist ein bewährter Film- und Diascanner für den Heimgebrauch. Foto: Plustek
Zu Letzterem kann man unser Beispielgerät zählen. Der „OpticFilm 7200“ von Plustek (Abbildung 1) hat sich hier zu einer Art Kultgerät entwickelt, das reihenweise Testsiege bei der Foto-Fachpresse einfuhr. Die noch brandneue, allerdings auch etwa doppelt so teure Version „7200i“ dieses erfolgreichen Gerätes besticht so gar durch das sonst nur hochprofessionellen Scannern vorbehaltene Infrarot-Scannen zur verbesserten Staub- und Kratzerentfernung, wo rauf wir noch genauer eingehen werden.
Dem, der jetzt einwendet, dass bis zu 400 Euro (der „OpticFilm 7200“ ist neu schon für unter 200 Euro zu bekommen) eine Menge Geld sind, dem sei gesagt, dass man diese Geräte nach der gewiss einmaligen Aktion des Einscannens seiner Diasammlung recht gut wieder per Internet verkaufen kann. Auch dem, der vor einem Gebrauchtgerät nicht zurückscheut, sei der Hinweis auf einschlägige Internet-Auktionshäuser gegeben. Die meisten der dort angebotenen Geräte haben nur ein kurzes Leben hinter sich, sind also durchaus up to date.

Ganz einfach bedient

Bei der Auswahl des Scanners sollte man neben seiner technischen Ausstattung mit einem hochauflösenden Abtastsystem vor allem auf gute Bedienbarkeit achten. Kassetten für Filmstreifen und Dias für eine exakte Positionierung sind Stand der Technik – das lose Auflegen auf eine Abtastfläche ist völlig out. Auch die einfache Anbindung an den Computer ist wichtig – USB ist hier der Standard. Systeme wie der Plustek-Scanner mit innenliegendem Abtastsystem punkten auch dadurch, dass sie relativ verschmutzungsfest sind – man kann hier keine Fingerabdrücke, Haare etc. auf der Scannerfläche hinterlassen! Die eigentliche Bedienung eines solchen Scanners ist wirklich einfach: Dias nach Vorschrift in den Halter einlegen, diesen in den Scanner einschieben, wobei Rasten die Positionierung erleichtern, und schon kann das Scannen auf einen Tastendruck losgehen!

Software gehört dazu

Entscheidend für die Gesamtqualität ist das Paket aus Scanner und dazu passender Software. Natürlich gehört ein Treiber dazu, der auch für bereits vorhandene Bildbearbeitungsprogramme eine TWAIN-Schnittstelle zur Verfügung stellt, so dass diese direkt auf den Scanner zugreifen können. Bei unserem Plustek-Scanner wird diese Schnittstelle aber kaum benötigt. Er hat nicht nur eine einfache Quick-Scan-Software dabei, die auf Knopfdruck am Scanner automatisch startet und das Dia mit wenigen Standard-Einstellungen halbautomatisch scannt, sondern auch ein komplettes Software-Paket zur Bilddatenverwaltung, zur Bildbearbeitung, zum direkten Versand via E-Mail bzw. Internet, zum Erstellen von Foto-Postkarten, zur Erstellung von Panoramabildern, zum Mischen mehrerer Bilder usw. Bereits dieses Software- Paket ermöglicht eine sehr komfortable Ver- und Bearbeitung sowohl der selbst eingescannten Bilder als auch von Bildern und Daten aus anderen Quellen, etwa vom Digitalfotoapparat, aus dem Internet oder anderen Bilderverzeichnissen.
Bild 2: Bildbearbeitung ganz einfach – mit visueller Effektdarstellung und Vorher-nachher- Vergleich – Presto Image- Folio.
Bild 2: Bildbearbeitung ganz einfach – mit visueller Effektdarstellung und Vorher-nachher- Vergleich – Presto Image- Folio.
Um vor allem dem Einsteiger das Bearbeiten von Bildern zu erleichtern, sind viele Bearbeitungsschritte visualisiert, d. h., statt dröger Menüs erscheinen z. B. Effektpaletten, bei denen man sich schon bei der Auswahl ein Bild von der Wirkung des Effekts machen kann, sobald sich ein Vorher-nachher- Vergleich anhand des zu bearbeitenden Bildes eröffnet (Abbildung 2).
So muss man sich als Einsteiger nicht mit Fachbegriffen wie „Gaußscher Weichzeichner“ o. Ä. herumschlagen, sondern kann seine Energie der eigentlichen Bildbearbeitung widmen. Hier setzt auch das an, was allgemein „Bildverbesserung“ genannt wird – zu dunkle Dias können aufgehellt, zu kontrastarme Dias ansehnlicher gemacht, Farbverfälschungen und Rote-Augen-Effekte beseitigt werden. Wer will, kann sein Bild auch zum Ölgemälde machen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Bildverbesserungsfunktionen können also, dosiert angewendet, durch lange Lagerung verblassten Dias wieder zu altem Glanz verhelfen. Folgt man hier zu Beginn den Vorschlägen der Software, macht man nichts falsch und lernt sehr schnell, auch Feinheiten zu beherrschen oder einmal radikaler einzugreifen.

Bessere Scans mit Silverfast

Bild 3: Scan-Komfort pur – Silverfast- Scan-Software mit halbautomatischem Ablauf
Bild 3: Scan-Komfort pur – Silverfast- Scan-Software mit halbautomatischem Ablauf
Ein absolutes Highlight des Software-Pakets ist die Software „Silverfast SE“ (Abbildung 3) der deutschen Firma Lasersoft, ein Derivat der auch von Bildverarbeitungs- Profis oft eingesetzten Scan-Software.
Die Software bietet viele Möglichkeiten, bereits während des Scan-Vorgangs zahlreiche Bearbeitungen am Bild vorzunehmen. Dies erfolgt entweder in einem automatisierten Modus (Bildautomatik), in dem das Programm Standardeinstellungen anhand des Prescans vornimmt, oder per manuellem Eingriff vor dem Scan. Der so genannte Pilot übernimmt dann die halbautomatische Abarbeitung des Scans einschließlich aller Optimierungsschritte. Deren Reihenfolge erfolgt nach professionellen Gesichtspunkten, der Anfänger kann also nicht viel falsch machen.
Bild 4: Silverfast kann mit zahlreichen Einstellungen die Qualität des eingescannten Bildes entscheidend verbessern – hier die Schärfung des Scans.
Bild 4: Silverfast kann mit zahlreichen Einstellungen die Qualität des eingescannten Bildes entscheidend verbessern – hier die Schärfung des Scans.
Während der halbautomatischen Abarbeitung im Scan- Piloten hat man bei jedem Schritt die Möglichkeit, dem jeweiligen Motiv entsprechend Parameter nachzustellen. Hervorragend gelöst sind hier Einstellungen wie z. B. das sicher oft genutzte Schärfe-Tool. Mit diesem kann man in Ruhe eine Einstellung im Vergleich zum Ursprungsbild vornehmen. Welche tatsächliche Verbesserung man bei dosiertem Einsatz der Werkzeuge erreichen kann, demonstriert Abbildung 4.
Hier erkennt man deutlich, welcher Schärfegewinn noch möglich ist -–wobei man aber nie „überziehen“ darf!
Das wohl spektakulärste Tool von Silverfast ist die Staub- und Kratzer-Entfernung SRD (Smart Removal of Defects). Bereits bei der Wiedergabe per Diaprojektor fallen sie auf – die über die Zeit unvermeidlichen Kratzer und Staubpartikel im Bild. Noch deutlicher sieht man diese im Scan und dann natürlich bei der späteren Wiedergabe am Bildschirm. Normalerweise muss man solche Kratzer sehr mühevoll über eine aufwändige Fotoretusche beseitigen – eine langwierige Arbeit, eigentlich für Spezialisten, auch wenn es hier schon gute Programme gibt, die diese Arbeit unterstützen. Derjenige, der eigentlich nur seine Dias einscannen will, mag sich aber nicht lange mit Retusche beschäftigen, er erwartet, dass diese Arbeit zumindest halbautomatisch erledigt wird. Im Silverfast-SRD wird dazu ein mehrstufiges Verfahren angewendet, das auf der Ebenentechnik beruht.
Bild 5: Eine der stärksten Funktionen von Silverfast – Kratzer- und Staubentfernung vom Feinsten. Links Original, in der Mitte die markierten Störungen, rechts das Ergebnis
Bild 5: Eine der stärksten Funktionen von Silverfast – Kratzer- und Staubentfernung vom Feinsten. Links Original, in der Mitte die markierten Störungen, rechts das Ergebnis
Zunächst werden die Störungen im gesamten Bild erfasst, markiert und dann korrigiert (Abbildung 5). Ausgangspunkt ist dabei eine intelligente Automatik, die mit einem mittleren Wirkungsgrad bereits sehr gute Ergebnisse erzielt und in den meisten Fällen schon zum Erfolg führt. Sollte tatsächlich noch eine Feinkorrektur gewünscht werden, kann natürlich auch manuell eingegriffen werden.
Dabei startet man sinnvollerweise mit feinen, kleineren Defekten und geht dann zu stärkeren Kratzern und Störungen über. Diese elegante Methode macht es möglich, dass der feine Detailreichtum des Bildes maximal erhalten bleibt und nur noch ein minimaler Anteil, wenn überhaupt, nachträglich per Ausfleckretusche zu reparieren ist. Abbildung 5 veranschaulicht diesen Prozess anhand eines Beispiels. Der Vorher- nachher-Vergleich nur eines Bearbeitungsschrittes zeigt beeindruckend, was hier möglich ist. Dies ist nach der Schärfeneinstellung ein weiterer wesentlicher Schritt zur Bildverbesserung. Weiterhin sind Verbesserungen der Hell-dunkel-Verteilung im Bild, von Farbverschiebungen und anderes mehr möglich. So sind sogar misslungene Bilder nachträglich in weiten Grenzen verbesserbar. Hat man alle Einstellungen in Ruhe vorgenommen, erfolgt beim eigentlichen Scan eine automatische Abarbeitung und Speicherung am gewünschten Speicherort.
Noch ein Tipp zum Thema Auflösung: Bei der Scan-Auflösung sollte man, angesichts heutiger zur Verfügung stehender Speichermöglichkeiten, nicht zu kleinlich sein. Vielleicht möchte man später einmal irgendein Motiv als Fotoabzug drucken oder gar ein Poster herstellen. Deshalb kann man die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des Scanners voll ausnutzen. Scannt man etwa mit 7200 dpi ein Kleinbild-Dia ein, kann man diesen Scan später auf bis zu A1-Format vergrößern. Lediglich Speicherplatz- und Scan-Zeitbedarf steigen natürlich beim Einscannen eines größeren Formates an. Mit welcher optischen Auflösung der Scanner bei der jeweiligen Ausgabegrößewahl scannt, wird beim Druck auf die „CTRL-Taste“ sichtbar. Achtung, wenn Auflösungen über 7200 dpi angezeigt werden! Dann handelt es sich nicht mehr um die tatsächliche optische Auflösung des Scanners, sondern um eine interpolierte (errechnete) Auflösung, die Qualitätsverluste mit sich bringen kann! Für die Verwendung als Diashow-Material auf dem Bildschirm oder andere niedrig auflösende Anwendungen kann man die Bilder später beliebig herunterrechnen und diese Bilder getrennt speichern – wie gesagt, eine zusätzliche, etwa externe Festplatte ist heute ja kein Problem mehr!
Zum Schluss dieses Kapitels wollen wir noch einen kurzen Blick auf die Möglichkeiten des bereits erwähnten Infrarot- Scans werfen. Beim von Silverfast iSRD angewandten Verfahren nutzt das System zur Staub- und Kratzerentfernung einen separaten Infrarotkanal zur Fehlerdetektion auf der Vorlage. Dias und Negative werden in zwei Durchgängen gescannt. Im ersten Durchgang wird der Infrarot-Scan durchgeführt, der Kratzer, Staubpartikel und Flusen erkennt. Im zweiten Durchgang folgt der RGB-Scan. Ergebnis ist hier eine nahezu perfekte automatische Staub- und Kratzerentfernung ohne manuelles Zutun des Benutzers.

Vom Scan zur Diashow – „MAGIX Fotos auf CD & DVD“

Wenn es darum geht, Bild und Ton professionell, aber leicht bedienbar zu verarbeiten, ist der Name „MAGIX“ eine Referenz, wie wir ja bereits mehrere Male anlässlich der Vorstellung der Produkte des Berliner Softwarehauses feststellen konnten. Und da passt das Programm mit dem etwas sperrigen Titel genau in das Konzept unseres Vorhabens.

Diashow schnell zusammengestellt

Bild 7: Diashow zusammenbauen am digitalen Schneidetisch – Bilder, Effekte, Begleitton und Texte werden auf einem Storyboard zusammengesetzt.
Bild 7: Diashow zusammenbauen am digitalen Schneidetisch – Bilder, Effekte, Begleitton und Texte werden auf einem Storyboard zusammengesetzt.
Es hilft, sehr schnell eine perfekte Fotoshow mit vielen Effekten, Musikoder Sprachuntermalung bzw. Untertitelung, Laufschriften usw. zusammenzustellen, indem alle Arbeiten über ein Storyboard zusammengefasst werden, wie man es beim Zusammenschneiden von Videotiteln bereits kennt (Abbildung 7). Hier werden Bilder, Musik, Sprache und Effekte in einer so genannten Timeline per Drag & Drop angeordnet. Ein Player macht ein sofortiges Testen des Arbeitsergebnisses möglich, und im Browser rechts sind alle benötigten Daten schnell erreichbar. Ein so genannter Story Maker fasst alle verfügbaren Effekte übersichtlich zusammen. Von hier aus kann man Bild für Bild, Übergang für Übergang ganz einfach optimieren, Überblend- und Spezialeffekte zuweisen, eigene Zooms und Kamerafahrten erzeugen.
Bild 6: Bildverbesserung mit Vorhernachher- Ansicht – es geht wohl kaum komfortabler! Screenshot: MAGIX
Bild 6: Bildverbesserung mit Vorhernachher- Ansicht – es geht wohl kaum komfortabler! Screenshot: MAGIX
Für Feinarbeiten an den Bildern und an den Tondateien stehen umfangreiche Unterprogramme wie eine Bildoptimierung (Abbildung 6) und eine Audio-Cleaning-Funktion zur Verfügung. Strebt man eine spätere Wiedergabe auf dem Fernsehbildschirm an, ermöglicht eine Anti-Cropping- Funktion das automatische Anpassen der Bilder an das TVBildformat, damit hier später keine Bildteile fehlen. Und auch eine Farbraum-Anpassung an das Farbspektrum von TV-Geräten fehlt nicht.

Bildbearbeitung inklusive

Bild 8: Das MAGIX-Paket kommt mit einer kompletten Bildbearbeitungssoftware, die jeden Schritt erklärt. Screenshot: MAGIX
Bild 8: Das MAGIX-Paket kommt mit einer kompletten Bildbearbeitungssoftware, die jeden Schritt erklärt. Screenshot: MAGIX
Noch weiter bei der Bildbearbeitung geht das von hier aus erreichbare (mitgelieferte) Bildbearbeitungsprogramm „MAGIX Foto Clinic“. Auch hier erleichtern z. B. so genannte Effekt-Browser und umfangreiche Hilfen den Umgang mit den vielfältig möglichen Einstellungen (Abbildung 8).

Effekte mit MovieShow Maker

Doch zurück zur Hauptsache. Hat man seine Fotoshow zusammengestellt, geht es an das Testen des Zusammenspiels von Bildfolgen, Effekten und Ton (Abbildung 9). Hier kann man jederzeit noch einmal editieren, etwa eine Beschriftung einfügen, die durch das Bild läuft (Abbildung 10), einen Vor- oder Abspann einfügen, Blenden bei der Musikuntermalung einbauen oder gar die Bildeffekte wechseln. Besonders spektakulär sind hier die neuen Bild-im-Bild- Effekte, die ein Überblenden zwischen den einzelnen Bildern besonders interessant machen. Abbildung 9 zeigt einen solchen Effekt, indem das nächste Bild rotierend das aktuelle Bild überblendet. Das Ganze erschließt sich spielerisch, ein Blick in die Anleitung ist kaum einmal nötig.
Bild 9: Effekte wie bei den Profis – sogar Bild-im-Bild-Einblendung mit rotierenden Bildern ist möglich
Bild 9: Effekte wie bei den Profis – sogar Bild-im-Bild-Einblendung mit rotierenden Bildern ist möglich
Bild 10: So einfach kommen bewegte Schriften ins Bild.
Bild 10: So einfach kommen bewegte Schriften ins Bild.
Bild 11: Mit dem MovieShow Maker werden professionelle Diashows automatisch erstellt.
Bild 11: Mit dem MovieShow Maker werden professionelle Diashows automatisch erstellt.
Man kann die Detailarbeit mit Effekten auch bzw. ergänzend dem Programmteil „MovieShow Maker“ (Abbildung 11) überlasssen. Hier ist die Auswahl aus verschiedenen so genannten Styles möglich, die später dafür sorgen, dass Sie eine Diashow erstellt bekommen, die mit spektakulären Effekten, Filmsequenzen, Übergängen und Blenden ausgestattet ist und wie ein Film abläuft. Dabei passen sich die Schnitte automatisch dem Rhythmus der verwendeten Hintergrundmusik an. Das Erstellen der gesamten Diashow übernimmt ein Assistent, man muss nur in 4 Schritten die möglichen Optionen einstellen. Auch hierzu ein kleiner Tip aus der Praxis: Überladen Sie die Dia show nicht mit Effekten, sonst wirkt das Ganze erst anstrengend, dann ermüdend auf die Zuschauer. Lieber etwas sparsamer und dafür umso spektakulärer editieren! Bei einer längeren Diashow sollte ohnehin ab und an eine kurze Pause, untermalt mit Musik, eingelegt werden, um die Zuschauer nicht zu ermüden.

… rauf auf die DVD!

Bild 12: Rauf auf die DVD – mit professioneller DVDMenü- Erstellung auch für mehrere Diashows auf einer DVD. Screenshot: MAGIX
Bild 12: Rauf auf die DVD – mit professioneller DVDMenü- Erstellung auch für mehrere Diashows auf einer DVD. Screenshot: MAGIX
Nach dem Fertigstellen der Diashow wird diese als Projekt abgespeichert und kann auf eine CD-ROM, Video-CD, S-VCD oder DVD gebrannt werden. Natürlich ist das Brennprogramm ebenfalls Bestandteil von „MAGIX Fotos auf CD & DVD“. Auch hier (Abbildung 12) geht es äußerst komfortabel zu. Das Programm erstellt sowohl einzelne Diashows für das Abspielen auf o. g. Datenträgern als auch eine von der Video-DVD gewohnte Menüstruktur für das Ablegen mehrerer Diashows auf einem Datenträger.
Dazu stehen mehrere Layout- und Titelvorlagen zur Verfügung, in die man einfach die eigenen Daten und Titel einfügt. Besonders interessant ist hier die Menüvorlage „TV-Show-Time DVD“. Die Menüseiten enthalten hier jeweils ein Bild in voller Größe. So kann man mit der Fernbedienung des DVD-Players wahlweise die Bilder per Hand weiterschalten wie beim Diaprojektor oder aber die Show an jeder beliebigen Stelle automatisch inklusive Musik und Effekten ablaufen lassen. Wählt man schließlich die Medien zum Brennen an, fällt ein neues Disk- Format ins Auge – WMVHD (Windows Media High Defini tion Disc). Ja, hier wird tatsächlich bereits ins HDTV-Format enco diert, somit kann man sich seine Bilder später auch in höchster Qualität anschauen. Überhaupt findet man an mehreren Stellen Schnittstellen zu brandneuen Medien, so kann etwa auch eine Fotoshow per Infrarot oder Bluetooth an Handys oder andere mobile Geräte übertragen werden, oder die Fotoshow kann (in der Deluxe-Version) als Windows-Media-Datei zu Smartphones und Pocket-PCs exportiert werden. Überhaupt hält die Deluxe-Version noch zahlreiche weitere Features wie Hunderte von Jingles, Playback-Stücken, Sounds, eine große Foto-Sammlung mit vielen weiteren Bild-, Video- und Menü- Vorlagen bereit. Hier fehlt auch nicht ein komfortables Druckcenter für das Drucken von CD-Labels und Inlays.
Fazit zu diesem Programm: die Weiterverarbeitung für die gescannten Lebenserinnerungen, vor allem sehr einfach bedienbar und übersichtlich – für eine moderne Diashow per PC oder DVD-Player mit unverzichtbaren Effekt-, Beschriftungs- und Vertonungsmöglichkeiten.

Werkzeug für Jäger und Sammler – MAGIX Digital Foto Maker 2006

Bild 13: Sortiert und katalogisiert jeden Datenbestand – Digital Foto Maker 2006. Screenshot: MAGIX
Bild 13: Sortiert und katalogisiert jeden Datenbestand – Digital Foto Maker 2006. Screenshot: MAGIX
Nachdem Sie Ihre Diasammlung eingescannt haben, erwartet Sie, nebst den vielen auch mal zu sortierenden Digitalfotos und anderen Bildern, ein kleines oder größeres Bilderchaos auf Ihrer Festplatte! Jetzt brauchen Sie ein Programm, das das Sichten und Sortieren sowie das geordnete Ablegen der Bilder einfach macht. Da kommt „Digital Foto Maker 2006“ (Abbildung 13) genau richtig. Es ist gleichzeitig Fotobetrachter, Optimierungs- und Bearbeitungsprogramm, Verwaltungsprogramm und Foto-Album. Durch die Kompatibilität zum „Windows Media Center“ ist es sogar bequem mit der MS-Media- Center-Fernbedienung von der Couch aus steuerbar. Dazu ist die Bildschirmdarstellung für das Betrachten aus größerer Entfernung umschaltbar.
Zunächst hilft ein leistungsfähiges Datenbank-Tool, verstreute Fotos aus den letzten Winkeln der Festplatte oder anderer Speichermedien aufzuspüren und geordnet zu sammeln. Dabei kann man sogar mit Hilfe einer speziellen ID-Technologie, entwickelt vom Fraunhofer-Institut, nach gleichen oder ähnlichen Bildern suchen lassen. Über die verschiedenen Software- Schnittstellen ist aber auch ein Einlesen von Digitalbildern, z. B. von Foto- oder Web-Kameras, sowie über TWAIN auch das Scannen möglich. Alle gesammelten Bilder lassen sich zu unmittelbar abspielbaren Fotoalben zusammenstellen, geordnet in Kategorien ablegen und in Vollbildansicht präsentieren. Überblendeffekte, Musik-, Video- und Texteinbindung machen eine professionelle Gestaltung möglich. Natürlich fehlt auch hier ein Brenntool nicht, das Einzelbilder, ganze Fotoalben oder Poster auf CD oder DVD brennt. Alle Bilder werden in einer Datenbank erfasst, die auch Änderungen in den einzelnen Themenordnern automatisch erfasst und so stets eine komplette Übersicht über den Bilddatenbestand ermöglicht.
Hat man ein Thema geordnet, ist es sofort als Diashow lauffähig. Beim Sortieren der Bilder hilft eine Art Storyboard (Abbildung 14). Dabei kann man gleichzeitig jedes Bild gezielt nachbearbeiten, ohne das Programm verlassen zu müssen (Abbildung 15). Hier ist sogar ein speziel les Bearbeitungstool für Bilder von Handys und PDAs integriert. Für schwere Fälle ist auch hier direkt das mitgelieferte Bildbearbeitungsprogramm „Foto Clinic“ erreichbar.
Bild 14: Auch im Digital Foto Maker 2006 erfolgt die Zusammenstellung von Diashows ganz einfach per Storyboard. Screenshot: MAGIX
Bild 14: Auch im Digital Foto Maker 2006 erfolgt die Zusammenstellung von Diashows ganz einfach per Storyboard. Screenshot: MAGIX
Bild 15: Schnell zugänglich – die integrierte Bildbearbeitung im Digital Foto Maker 2006. Für weitere Retuschen befindet sich „Foto Clinic“ im Lieferumfang.
Bild 15: Schnell zugänglich – die integrierte Bildbearbeitung im Digital Foto Maker 2006. Für weitere Retuschen befindet sich „Foto Clinic“ im Lieferumfang.
Ein Schwerpunkt des Programms ist die ausgefeilte Druckoption, die nicht nur ein einfaches Ausdrucken erlaubt, sondern auch Poster, Puzzles und Postkarten erzeugt. Auch die Exportfunktion kann sich sehen lassen: Die zusammengestellten Fotoalben sind sowohl als Videodateials auch als Bildschirmschoner, Desktop- Hintergrund, als selbststartendes EXEFile, auf mobile Geräte oder als E-Mail zu exportieren. Mit Hilfe der Online-Verbindung zum Programmhersteller ist auch der Aufbau einer eigenen Foto-Webseite in Minutenschnelle erledigt, auch ein Online-Fotoalbum ist hier speicherbar. Zusätzlich ist ein schneller Zugang zu einem Online-Belichtungsstudio vorhanden, das Bilder professionell im gewünschten Format druckt und zuschickt. Insgesamt fällt auch hier die bedienfreundliche Oberfläche auf, wenngleich sich viele Features erst auf den zweiten Blick erschließen. Wer also viele Bilder zu verwalten hat und unkompliziert zu einer ansehnlichen Diashow kommen will sowie viel per Internet erledigen und publizieren will, ist mit diesem Programm sehr gut bedient.

Diabetrachter mobil

Bild 16: Ideal für die portable Diashow – Sandisk Photo Album (Best.Nr.: 61-599-22)
Bild 16: Ideal für die portable Diashow – Sandisk Photo Album (Best.Nr.: 61-599-22)
Zum Abschluss unseres Artikels wollen wir noch einen der vielen mobilen Multimedia- Player betrachten, die u. a. das Vorführen einer Diashow an jedem beliebigen Fernsehgerät, an einem anderen Computer, einem Beamer oder Monitor erlauben. Der Player „Sandisk Photo Album“ (Abbildung 16) hält sich erstaunlich lange und erstaunlich preisstabil im umkämpften Markt der kleinen Player – wohl wegen seiner Vielseitigkeit und einfachen Bedienbarkeit.
Der auch als Universal-Kartenleser einsetzbare Player wird per USB an einen PC oder Apple Macintosh angeschlossen und speichert Bilder und MP3-Files von diesem auf eine der eingesteckten Speicherkarten in getrennten Ordnern ab. Natürlich kann auch die Speicherkarte einer Digitalkame ra ausgelesen werden. Das Gerät fasst CF-I/ II-Speicherkarten, SM-/xD-Cards, Sony Memory- Sticks Pro sowie SD- und MMC-Speicherkarten. Zusätzlich ist auch ein USB-Flashdrive anschließbar. Die Ausgabe erfolgt per TV-Composite- und Audio-Stereo-Port an Monitoren oder TV-Geräten, die Bedienung über eine mitgelieferte Fernbedienung. Über das Menü des Gerätes sind Diashows selbst zusammenstellbar, indem die Originalbilder entweder direkt oder über eine speicherplatzsparende Umwandlung in TV-Qualität (640 x 480, so passen bis zu 2000 Bilder auf eine 128-MB-Karte) auf eine CF-Karte im hinteren Speicherplatzeinschub des Gerätes abgelegt werden. Auch Videoclips im Format MJPEG bzw. MPEG 1 werden auf diese Weise abgelegt. Nach Auswahl der Optionen für die Diashow wie Intervallzeit, Wiedergabelänge (z. B. Endlosschleife) und Überblendeffekt kann die Vorführung der Bilder, MP3s oder Videoclips starten. Über die Fernbedienung sind Bildfolgen (Diashow) oder Einzelbilder steuerbar, ebenso können Bilder gezoomt, rotiert und Ausschnitte auf dem Bildschirm gesucht werden. Speichert man im Bilderordner gleichzeitig begleitende MP3-Dateien ab, werden diese bei der Diashow mit abgespielt. MP3-Dateien können aber auch allein abgespielt werden, hier kann der Player als komfortabler Abspieler, etwa für die Party, dienen. Auch an den direkten Ausdruck von der Speicherkarte hat man gedacht. Dazu sind lediglich die auszudruckenden Bilder auszuwählen, einige Einstellungen wie die Anzahl der Abzüge und deren Größe festzulegen und dann die Speicherkarte in einen Drucker bzw. Foto-Kiosk mit DPOFKompatibilität zu legen. Jetzt werden nur die ausgewählten Fotos gedruckt. Ein Hinweis sei allerdings gegeben: Die in den vorangegangenen Software-Be schreibungen vorgestellten Diashows sind über diesen Player nicht abspielbar, allenfalls sind fertige Shows und Alben hierüber von einem zum anderen Computer zu übertragen.
Damit sind wir am Ende unseres Exkurses durch die Welt der digitalen Bilder angelangt. Fazit: Es ist mit der heute verfügbaren Hard- und Software auch im preislich erschwinglichen Bereich und auch für ambitionierte Foto-Amateure möglich, professionelle Ergebnisse bei der Digitalisierung von Dias und anderem Filmmaterial zu erzielen, bereits geschädigte Dokumente wieder qualitativ aufzuarbeiten und später daraus Multimedia- Präsentationen zu erzeugen, die sich hinter professionellen Shows nicht verstecken müssen.

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