Vom Dia zur TV-Show - Digitalisierung leicht gemacht
Aus ELVjournal
01/2006
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Selbst
wer in den letzten Jahren auf Digitalfotografie umgestiegen ist, hat
aus früheren Jahren vielleicht Tausende von schönen Dias mit
Urlaubserinnerungen, Hobbyfotos usw. Aber Diaprojektoren sind im
heutigen Multimedia-Umfeld eher unhandlich und „out“, zudem droht den
Dia-Schätzen Schaden durch schleichende Zerstörung. Wir zeigen, wie man
Dias digitalisiert, die gescannten Bilder bearbeitet, für die
Präsentation aufbereitet, archiviert und per TV-Bildschirm oder Beamer
komplette Diashows mit Effekten, Musik- und Sprachbegleitung vorführen
kann. Aber auch das Verarbeiten von Digital- oder Handykameradaten, die
Web-Präsentation und die Datenverwaltung sind Thema dieses Artikels.Warum digitalisieren?
Wer
die Digitalisierung „analoger“ Medien wie Schallplatten, Video- und
Tonbänder, von Fotos, Dias oder von Papieren einfach als Hype der
Moderne abtut, könnte eines Tages das böse Erwachen erleben, sind doch
die wertvollen Originale während der langjährigen Lagerung deutlich vom
Alter gezeichnet und oft genug unwiederbringlich verloren. Während wir
dieses Thema ja bereits für Video- und Tonaufnahmen vor einiger Zeit
diskutiert haben, wenden wir uns hier der früher so beliebten
Dia-Fotografie zu. Gewiss, jeder, der sich damit beschäftigt, wird
zunächst behaupten, dass nichts über das Original gehe. Dennoch – jedes
erneute Aufschlagen der alten Fotoalben, jede Vorführung der alten Dias
zeigt sie deutlich: Alterungserscheinungen! Vergilben, Kratzer,
Beschädigung der Filmemulsion sind die hauptsächlichen Schäden, die
unsere Erinnerungen auf Zelluloid langsam, aber ganz sicher
hinwegraffen. Selbst Konservierungsprofis können trotz
Hightech-Klimatisierung den schleichenden Zerfall von Dokumenten nur
bremsen, aber nicht verhindern. Und im Privatbereich wäre der Aufwand
unverhältnismäßig, eine entsprechende Klimatisierung ständig
bereitzustellen. Jeder, der eine Diasammlung sein Eigen nennt, kennt die
Phänomene: Trotz schonender Behandlung vermehren sich Kratzer rasant,
plötzlich findet man matte Stellen auf dem Film, die Bilder verblassen.
Das liegt eben in der Natur der Dinge – Filmherstellung und
Filmentwicklung sind chemische Prozesse, die sich später in gewisser
Weise durch den Kontakt mit dem umgebenden Klima fortsetzen. Das gilt
selbst für verglaste Dias. Hier hat man das Problem der Kratzer, die
durch das Hantieren mit den Dias, den Durchlauf durch den Diaprojektor
und einfach durch die normale Staubeinwirkung durch die Umgebungsluft
entstehen, einigermaßen im Griff, jedoch die Umwelt- und
Alterungseinflüsse gehen auch hier nicht spurlos vorüber. Je nach
Filmmaterial erreichen Diafilme unter normalen Umwelteinflüssen eine
Lebensdauer zwischen 20 und 35 Jahren, bevor die Bildqualität anfängt,
nachzulassen. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, an eine Konservierung
zu denken. Hier setzt als einzige kostengünstige Variante die
Digitalisierung der Bilder an. Mit der heute jedem zur Verfügung
stehenden Scannertechnik ist dies mit vertretbarem Aufwand auch dem
privaten Nutzer möglich.Scannen – kann ich nicht!
Scanner
waren noch vor wenigen Jahren reine Werkzeuge für Profis, der
Consumermarkt hierfür bot jahrelang entweder unerschwingliche und für
nicht ausgebildete Laien kaum handhabbare Lösungen an oder sehr
unvollkommene Hard- und Software- Lösungen, deren Arbeitsergebnisse
nicht befriedigen konnten bzw. eine sehr kundige Hand erforderten, um
passable Ergebnisse zu erhalten. Nicht zuletzt diese Geräte und
Software-Lösungen haben leider auch den Ruf begründet, dass das
Digitalisieren von Fotos und insbesondere der kleinformatigen Dias eine
„brotlose Kunst“ sei. Sicher, an einen professionellen Trommelscanner,
dessen Preise sich weit im fünfstelligen Bereich bewegen, und die
entsprechende Software im Zusammenspiel mit der langjährigen
Operator-Erfahrung wird eine Consumerlösung nie heranreichen. Aber ganz
in die Nähe kommen – das geht schon und ist noch nicht einmal besonders
teuer! Zudem kann man auch hier die Tendenz beobachten, dass die
Features der professionellen Technik den Consumerbereich erobern.
Besonders auffällig ist dies im Software-Sektor. Hier verbindet man
echte Profilösungen mit (teil-) automatisierten Bedienabläufen und kommt
so zu sehr ansehnlichen Ergebnissen, wie wir noch sehen werden. Auch
die Gerätetechnik hilft immer deutlicher, dass im Prinzip jeder, der
einen Computerdrucker bedienen kann, auch einen Diascanner betreiben und
wirklich gute Ergebnisse erzielen kann.Und
letztlich bieten sehr einfach bedienbare und wirklich professionelle
Software- Werkzeuge alle Möglichkeiten, Diashows und Präsentationen zu
erstellen, die keinen Vergleich mit professionellen Präsentationen mehr
scheuen müssen. Nahtlos wird hier die Verbindung zu modernen Medien wie
Digitalfotos, MP3-Audiotechnik und der Wiedergabe direkt aus dem PC, von
CD, DVD oder per Speicherkarten- Abspielgerät hergestellt. So kann es
denn mit ein paar Speicherkarten und einem zigarettenschachtelgroßen
Abspielgerät zum Verwandtenbesuch gehen – einfach an einen Fernseher
anschließen oder die DVD in den Player legen und mit Verwandten und
Freunden in Erinnerungen schwelgen! Dafür, dass keine übliche
Diashow-Langeweile aufkommt, sorgen tolle Überblendeffekte, witzige
Beschriftungen, Kommentare und Musikuntermalungen … Lassen Sie uns einen
kurzen Streifzug durch ausgewählte Geräte- und Software- Lösungen
hierzu unternehmen und einen kleinen Blick in die durchaus auch hier
vorhandenen Mühen der Ebene werfen – in die praktische Handhabung des
Themas. Der Scanner
Für
das Einscannen von Dias gibt es eine fast unübersehbare Fülle von
Scannern, die alle Bereiche von anspruchsloser Verarbeitung bis zum
semiprofessionellen Gerät abdecken.
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Bild 1: Der Plustek „OpticFilm 7200“ ist ein bewährter Film- und Diascanner für den Heimgebrauch. Foto: Plustek |
Zu
Letzterem kann man unser Beispielgerät zählen. Der „OpticFilm 7200“ von
Plustek (Abbildung 1) hat sich hier zu einer Art Kultgerät entwickelt,
das reihenweise Testsiege bei der Foto-Fachpresse einfuhr. Die noch
brandneue, allerdings auch etwa doppelt so teure Version „7200i“ dieses
erfolgreichen Gerätes besticht so gar durch das sonst nur
hochprofessionellen Scannern vorbehaltene Infrarot-Scannen zur
verbesserten Staub- und Kratzerentfernung, wo rauf wir noch genauer
eingehen werden.Dem,
der jetzt einwendet, dass bis zu 400 Euro (der „OpticFilm 7200“ ist neu
schon für unter 200 Euro zu bekommen) eine Menge Geld sind, dem sei
gesagt, dass man diese Geräte nach der gewiss einmaligen Aktion des
Einscannens seiner Diasammlung recht gut wieder per Internet verkaufen
kann. Auch dem, der vor einem Gebrauchtgerät nicht zurückscheut, sei der
Hinweis auf einschlägige Internet-Auktionshäuser gegeben. Die meisten
der dort angebotenen Geräte haben nur ein kurzes Leben hinter sich, sind
also durchaus up to date. Ganz einfach bedient
Bei
der Auswahl des Scanners sollte man neben seiner technischen
Ausstattung mit einem hochauflösenden Abtastsystem vor allem auf gute
Bedienbarkeit achten. Kassetten für Filmstreifen und Dias für eine
exakte Positionierung sind Stand der Technik – das lose Auflegen auf
eine Abtastfläche ist völlig out. Auch die einfache Anbindung an den
Computer ist wichtig – USB ist hier der Standard. Systeme wie der
Plustek-Scanner mit innenliegendem Abtastsystem punkten auch dadurch,
dass sie relativ verschmutzungsfest sind – man kann hier keine
Fingerabdrücke, Haare etc. auf der Scannerfläche hinterlassen! Die
eigentliche Bedienung eines solchen Scanners ist wirklich einfach: Dias
nach Vorschrift in den Halter einlegen, diesen in den Scanner
einschieben, wobei Rasten die Positionierung erleichtern, und schon kann
das Scannen auf einen Tastendruck losgehen!Software gehört dazu
Entscheidend
für die Gesamtqualität ist das Paket aus Scanner und dazu passender
Software. Natürlich gehört ein Treiber dazu, der auch für bereits
vorhandene Bildbearbeitungsprogramme eine TWAIN-Schnittstelle zur
Verfügung stellt, so dass diese direkt auf den Scanner zugreifen können.
Bei unserem Plustek-Scanner wird diese Schnittstelle aber kaum
benötigt. Er hat nicht nur eine einfache Quick-Scan-Software dabei, die
auf Knopfdruck am Scanner automatisch startet und das Dia mit wenigen
Standard-Einstellungen halbautomatisch scannt, sondern auch ein
komplettes Software-Paket zur Bilddatenverwaltung, zur Bildbearbeitung,
zum direkten Versand via E-Mail bzw. Internet, zum Erstellen von
Foto-Postkarten, zur Erstellung von Panoramabildern, zum Mischen
mehrerer Bilder usw. Bereits dieses Software- Paket ermöglicht eine sehr
komfortable Ver- und Bearbeitung sowohl der selbst eingescannten Bilder
als auch von Bildern und Daten aus anderen Quellen, etwa vom
Digitalfotoapparat, aus dem Internet oder anderen Bilderverzeichnissen.
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Bild 2: Bildbearbeitung ganz einfach – mit visueller Effektdarstellung und Vorher-nachher- Vergleich – Presto Image- Folio. |
Um
vor allem dem Einsteiger das Bearbeiten von Bildern zu erleichtern,
sind viele Bearbeitungsschritte visualisiert, d. h., statt dröger Menüs
erscheinen z. B. Effektpaletten, bei denen man sich schon bei der
Auswahl ein Bild von der Wirkung des Effekts machen kann, sobald sich
ein Vorher-nachher- Vergleich anhand des zu bearbeitenden Bildes
eröffnet (Abbildung 2).So
muss man sich als Einsteiger nicht mit Fachbegriffen wie „Gaußscher
Weichzeichner“ o. Ä. herumschlagen, sondern kann seine Energie der
eigentlichen Bildbearbeitung widmen. Hier setzt auch das an, was
allgemein „Bildverbesserung“ genannt wird – zu dunkle Dias können
aufgehellt, zu kontrastarme Dias ansehnlicher gemacht,
Farbverfälschungen und Rote-Augen-Effekte beseitigt werden. Wer will,
kann sein Bild auch zum Ölgemälde machen, der Kreativität sind keine
Grenzen gesetzt. Die Bildverbesserungsfunktionen können also, dosiert
angewendet, durch lange Lagerung verblassten Dias wieder zu altem Glanz
verhelfen. Folgt man hier zu Beginn den Vorschlägen der Software, macht
man nichts falsch und lernt sehr schnell, auch Feinheiten zu beherrschen
oder einmal radikaler einzugreifen. Bessere Scans mit Silverfast
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Bild 3: Scan-Komfort pur – Silverfast- Scan-Software mit halbautomatischem Ablauf |
Ein
absolutes Highlight des Software-Pakets ist die Software „Silverfast
SE“ (Abbildung 3) der deutschen Firma Lasersoft, ein Derivat der auch
von Bildverarbeitungs- Profis oft eingesetzten Scan-Software.Die
Software bietet viele Möglichkeiten, bereits während des Scan-Vorgangs
zahlreiche Bearbeitungen am Bild vorzunehmen. Dies erfolgt entweder in
einem automatisierten Modus (Bildautomatik), in dem das Programm
Standardeinstellungen anhand des Prescans vornimmt, oder per manuellem
Eingriff vor dem Scan. Der so genannte Pilot übernimmt dann die
halbautomatische Abarbeitung des Scans einschließlich aller
Optimierungsschritte. Deren Reihenfolge erfolgt nach professionellen
Gesichtspunkten, der Anfänger kann also nicht viel falsch machen.
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Bild
4: Silverfast kann mit zahlreichen Einstellungen die Qualität des
eingescannten Bildes entscheidend verbessern – hier die Schärfung des
Scans. |
Während der
halbautomatischen Abarbeitung im Scan- Piloten hat man bei jedem Schritt
die Möglichkeit, dem jeweiligen Motiv entsprechend Parameter
nachzustellen. Hervorragend gelöst sind hier Einstellungen wie z. B. das
sicher oft genutzte Schärfe-Tool. Mit diesem kann man in Ruhe eine
Einstellung im Vergleich zum Ursprungsbild vornehmen. Welche
tatsächliche Verbesserung man bei dosiertem Einsatz der Werkzeuge
erreichen kann, demonstriert Abbildung 4.Hier erkennt man deutlich, welcher Schärfegewinn noch möglich ist -–wobei man aber nie „überziehen“ darf! Das
wohl spektakulärste Tool von Silverfast ist die Staub- und
Kratzer-Entfernung SRD (Smart Removal of Defects). Bereits bei der
Wiedergabe per Diaprojektor fallen sie auf – die über die Zeit
unvermeidlichen Kratzer und Staubpartikel im Bild. Noch deutlicher sieht
man diese im Scan und dann natürlich bei der späteren Wiedergabe am
Bildschirm. Normalerweise muss man solche Kratzer sehr mühevoll über
eine aufwändige Fotoretusche beseitigen – eine langwierige Arbeit,
eigentlich für Spezialisten, auch wenn es hier schon gute Programme
gibt, die diese Arbeit unterstützen. Derjenige, der eigentlich nur seine
Dias einscannen will, mag sich aber nicht lange mit Retusche
beschäftigen, er erwartet, dass diese Arbeit zumindest halbautomatisch
erledigt wird. Im Silverfast-SRD wird dazu ein mehrstufiges Verfahren
angewendet, das auf der Ebenentechnik beruht.
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Bild
5: Eine der stärksten Funktionen von Silverfast – Kratzer- und
Staubentfernung vom Feinsten. Links Original, in der Mitte die
markierten Störungen, rechts das Ergebnis |
Zunächst
werden die Störungen im gesamten Bild erfasst, markiert und dann
korrigiert (Abbildung 5). Ausgangspunkt ist dabei eine intelligente
Automatik, die mit einem mittleren Wirkungsgrad bereits sehr gute
Ergebnisse erzielt und in den meisten Fällen schon zum Erfolg führt.
Sollte tatsächlich noch eine Feinkorrektur gewünscht werden, kann
natürlich auch manuell eingegriffen werden.Dabei
startet man sinnvollerweise mit feinen, kleineren Defekten und geht
dann zu stärkeren Kratzern und Störungen über. Diese elegante Methode
macht es möglich, dass der feine Detailreichtum des Bildes maximal
erhalten bleibt und nur noch ein minimaler Anteil, wenn überhaupt,
nachträglich per Ausfleckretusche zu reparieren ist. Abbildung 5
veranschaulicht diesen Prozess anhand eines Beispiels. Der Vorher-
nachher-Vergleich nur eines Bearbeitungsschrittes zeigt beeindruckend,
was hier möglich ist. Dies ist nach der Schärfeneinstellung ein weiterer
wesentlicher Schritt zur Bildverbesserung. Weiterhin sind
Verbesserungen der Hell-dunkel-Verteilung im Bild, von
Farbverschiebungen und anderes mehr möglich. So sind sogar misslungene
Bilder nachträglich in weiten Grenzen verbesserbar. Hat man alle
Einstellungen in Ruhe vorgenommen, erfolgt beim eigentlichen Scan eine
automatische Abarbeitung und Speicherung am gewünschten Speicherort. Noch
ein Tipp zum Thema Auflösung: Bei der Scan-Auflösung sollte man,
angesichts heutiger zur Verfügung stehender Speichermöglichkeiten, nicht
zu kleinlich sein. Vielleicht möchte man später einmal irgendein Motiv
als Fotoabzug drucken oder gar ein Poster herstellen. Deshalb kann man
die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des Scanners voll ausnutzen.
Scannt man etwa mit 7200 dpi ein Kleinbild-Dia ein, kann man diesen Scan
später auf bis zu A1-Format vergrößern. Lediglich Speicherplatz- und
Scan-Zeitbedarf steigen natürlich beim Einscannen eines größeren
Formates an. Mit welcher optischen Auflösung der Scanner bei der
jeweiligen Ausgabegrößewahl scannt, wird beim Druck auf die „CTRL-Taste“
sichtbar. Achtung, wenn Auflösungen über 7200 dpi angezeigt werden!
Dann handelt es sich nicht mehr um die tatsächliche optische Auflösung
des Scanners, sondern um eine interpolierte (errechnete) Auflösung, die
Qualitätsverluste mit sich bringen kann! Für die Verwendung als
Diashow-Material auf dem Bildschirm oder andere niedrig auflösende
Anwendungen kann man die Bilder später beliebig herunterrechnen und
diese Bilder getrennt speichern – wie gesagt, eine zusätzliche, etwa
externe Festplatte ist heute ja kein Problem mehr! Zum
Schluss dieses Kapitels wollen wir noch einen kurzen Blick auf die
Möglichkeiten des bereits erwähnten Infrarot- Scans werfen. Beim von
Silverfast iSRD angewandten Verfahren nutzt das System zur Staub- und
Kratzerentfernung einen separaten Infrarotkanal zur Fehlerdetektion auf
der Vorlage. Dias und Negative werden in zwei Durchgängen gescannt. Im
ersten Durchgang wird der Infrarot-Scan durchgeführt, der Kratzer,
Staubpartikel und Flusen erkennt. Im zweiten Durchgang folgt der
RGB-Scan. Ergebnis ist hier eine nahezu perfekte automatische Staub- und
Kratzerentfernung ohne manuelles Zutun des Benutzers. Vom Scan zur Diashow – „MAGIX Fotos auf CD & DVD“
Wenn
es darum geht, Bild und Ton professionell, aber leicht bedienbar zu
verarbeiten, ist der Name „MAGIX“ eine Referenz, wie wir ja bereits
mehrere Male anlässlich der Vorstellung der Produkte des Berliner
Softwarehauses feststellen konnten. Und da passt das Programm mit dem
etwas sperrigen Titel genau in das Konzept unseres Vorhabens.Diashow schnell zusammengestellt
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Bild
7: Diashow zusammenbauen am digitalen Schneidetisch – Bilder, Effekte,
Begleitton und Texte werden auf einem Storyboard zusammengesetzt. |
Es
hilft, sehr schnell eine perfekte Fotoshow mit vielen Effekten,
Musikoder Sprachuntermalung bzw. Untertitelung, Laufschriften usw.
zusammenzustellen, indem alle Arbeiten über ein Storyboard
zusammengefasst werden, wie man es beim Zusammenschneiden von
Videotiteln bereits kennt (Abbildung 7). Hier werden Bilder, Musik,
Sprache und Effekte in einer so genannten Timeline per Drag & Drop
angeordnet. Ein Player macht ein sofortiges Testen des
Arbeitsergebnisses möglich, und im Browser rechts sind alle benötigten
Daten schnell erreichbar. Ein so genannter Story Maker fasst alle
verfügbaren Effekte übersichtlich zusammen. Von hier aus kann man Bild
für Bild, Übergang für Übergang ganz einfach optimieren, Überblend- und
Spezialeffekte zuweisen, eigene Zooms und Kamerafahrten erzeugen.
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Bild 6: Bildverbesserung mit Vorhernachher- Ansicht – es geht wohl kaum komfortabler! Screenshot: MAGIX |
Für
Feinarbeiten an den Bildern und an den Tondateien stehen umfangreiche
Unterprogramme wie eine Bildoptimierung (Abbildung 6) und eine
Audio-Cleaning-Funktion zur Verfügung. Strebt man eine spätere
Wiedergabe auf dem Fernsehbildschirm an, ermöglicht eine Anti-Cropping-
Funktion das automatische Anpassen der Bilder an das TVBildformat, damit
hier später keine Bildteile fehlen. Und auch eine Farbraum-Anpassung an
das Farbspektrum von TV-Geräten fehlt nicht.Bildbearbeitung inklusive
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Bild 8: Das MAGIX-Paket kommt mit einer kompletten Bildbearbeitungssoftware, die jeden Schritt erklärt. Screenshot: MAGIX |
Noch
weiter bei der Bildbearbeitung geht das von hier aus erreichbare
(mitgelieferte) Bildbearbeitungsprogramm „MAGIX Foto Clinic“. Auch hier
erleichtern z. B. so genannte Effekt-Browser und umfangreiche Hilfen den
Umgang mit den vielfältig möglichen Einstellungen (Abbildung 8).Effekte mit MovieShow Maker
Doch
zurück zur Hauptsache. Hat man seine Fotoshow zusammengestellt, geht es
an das Testen des Zusammenspiels von Bildfolgen, Effekten und Ton
(Abbildung 9). Hier kann man jederzeit noch einmal editieren, etwa eine
Beschriftung einfügen, die durch das Bild läuft (Abbildung 10), einen
Vor- oder Abspann einfügen, Blenden bei der Musikuntermalung einbauen
oder gar die Bildeffekte wechseln. Besonders spektakulär sind hier die
neuen Bild-im-Bild- Effekte, die ein Überblenden zwischen den einzelnen
Bildern besonders interessant machen. Abbildung 9 zeigt einen solchen
Effekt, indem das nächste Bild rotierend das aktuelle Bild überblendet.
Das Ganze erschließt sich spielerisch, ein Blick in die Anleitung ist
kaum einmal nötig.
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Bild 9: Effekte wie bei den Profis – sogar Bild-im-Bild-Einblendung mit rotierenden Bildern ist möglich |
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Bild 10: So einfach kommen bewegte Schriften ins Bild. |
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Bild 11: Mit dem MovieShow Maker werden professionelle Diashows automatisch erstellt. |
Man
kann die Detailarbeit mit Effekten auch bzw. ergänzend dem Programmteil
„MovieShow Maker“ (Abbildung 11) überlasssen. Hier ist die Auswahl aus
verschiedenen so genannten Styles möglich, die später dafür sorgen, dass
Sie eine Diashow erstellt bekommen, die mit spektakulären Effekten,
Filmsequenzen, Übergängen und Blenden ausgestattet ist und wie ein Film
abläuft. Dabei passen sich die Schnitte automatisch dem Rhythmus der
verwendeten Hintergrundmusik an. Das Erstellen der gesamten Diashow
übernimmt ein Assistent, man muss nur in 4 Schritten die möglichen
Optionen einstellen. Auch hierzu ein kleiner Tip aus der Praxis:
Überladen Sie die Dia show nicht mit Effekten, sonst wirkt das Ganze
erst anstrengend, dann ermüdend auf die Zuschauer. Lieber etwas
sparsamer und dafür umso spektakulärer editieren! Bei einer längeren
Diashow sollte ohnehin ab und an eine kurze Pause, untermalt mit Musik,
eingelegt werden, um die Zuschauer nicht zu ermüden.… rauf auf die DVD!
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Bild 12: Rauf auf die DVD – mit professioneller DVDMenü- Erstellung auch für mehrere Diashows auf einer DVD. Screenshot: MAGIX |
Nach
dem Fertigstellen der Diashow wird diese als Projekt abgespeichert und
kann auf eine CD-ROM, Video-CD, S-VCD oder DVD gebrannt werden.
Natürlich ist das Brennprogramm ebenfalls Bestandteil von „MAGIX Fotos
auf CD & DVD“. Auch hier (Abbildung 12) geht es äußerst komfortabel
zu. Das Programm erstellt sowohl einzelne Diashows für das Abspielen auf
o. g. Datenträgern als auch eine von der Video-DVD gewohnte
Menüstruktur für das Ablegen mehrerer Diashows auf einem Datenträger.Dazu
stehen mehrere Layout- und Titelvorlagen zur Verfügung, in die man
einfach die eigenen Daten und Titel einfügt. Besonders interessant ist
hier die Menüvorlage „TV-Show-Time DVD“. Die Menüseiten enthalten hier
jeweils ein Bild in voller Größe. So kann man mit der Fernbedienung des
DVD-Players wahlweise die Bilder per Hand weiterschalten wie beim
Diaprojektor oder aber die Show an jeder beliebigen Stelle automatisch
inklusive Musik und Effekten ablaufen lassen. Wählt man schließlich die
Medien zum Brennen an, fällt ein neues Disk- Format ins Auge – WMVHD
(Windows Media High Defini tion Disc). Ja, hier wird tatsächlich bereits
ins HDTV-Format enco diert, somit kann man sich seine Bilder später
auch in höchster Qualität anschauen. Überhaupt findet man an mehreren
Stellen Schnittstellen zu brandneuen Medien, so kann etwa auch eine
Fotoshow per Infrarot oder Bluetooth an Handys oder andere mobile Geräte
übertragen werden, oder die Fotoshow kann (in der Deluxe-Version) als
Windows-Media-Datei zu Smartphones und Pocket-PCs exportiert werden.
Überhaupt hält die Deluxe-Version noch zahlreiche weitere Features wie
Hunderte von Jingles, Playback-Stücken, Sounds, eine große Foto-Sammlung
mit vielen weiteren Bild-, Video- und Menü- Vorlagen bereit. Hier fehlt
auch nicht ein komfortables Druckcenter für das Drucken von CD-Labels
und Inlays. Fazit
zu diesem Programm: die Weiterverarbeitung für die gescannten
Lebenserinnerungen, vor allem sehr einfach bedienbar und übersichtlich –
für eine moderne Diashow per PC oder DVD-Player mit unverzichtbaren
Effekt-, Beschriftungs- und Vertonungsmöglichkeiten. Werkzeug für Jäger und Sammler – MAGIX Digital Foto Maker 2006
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Bild 13: Sortiert und katalogisiert jeden Datenbestand – Digital Foto Maker 2006. Screenshot: MAGIX |
Nachdem
Sie Ihre Diasammlung eingescannt haben, erwartet Sie, nebst den vielen
auch mal zu sortierenden Digitalfotos und anderen Bildern, ein kleines
oder größeres Bilderchaos auf Ihrer Festplatte! Jetzt brauchen Sie ein
Programm, das das Sichten und Sortieren sowie das geordnete Ablegen der
Bilder einfach macht. Da kommt „Digital Foto Maker 2006“ (Abbildung 13)
genau richtig. Es ist gleichzeitig Fotobetrachter, Optimierungs- und
Bearbeitungsprogramm, Verwaltungsprogramm und Foto-Album. Durch die
Kompatibilität zum „Windows Media Center“ ist es sogar bequem mit der
MS-Media- Center-Fernbedienung von der Couch aus steuerbar. Dazu ist die
Bildschirmdarstellung für das Betrachten aus größerer Entfernung
umschaltbar.Zunächst
hilft ein leistungsfähiges Datenbank-Tool, verstreute Fotos aus den
letzten Winkeln der Festplatte oder anderer Speichermedien aufzuspüren
und geordnet zu sammeln. Dabei kann man sogar mit Hilfe einer speziellen
ID-Technologie, entwickelt vom Fraunhofer-Institut, nach gleichen oder
ähnlichen Bildern suchen lassen. Über die verschiedenen Software-
Schnittstellen ist aber auch ein Einlesen von Digitalbildern, z. B. von
Foto- oder Web-Kameras, sowie über TWAIN auch das Scannen möglich. Alle
gesammelten Bilder lassen sich zu unmittelbar abspielbaren Fotoalben
zusammenstellen, geordnet in Kategorien ablegen und in Vollbildansicht
präsentieren. Überblendeffekte, Musik-, Video- und Texteinbindung machen
eine professionelle Gestaltung möglich. Natürlich fehlt auch hier ein
Brenntool nicht, das Einzelbilder, ganze Fotoalben oder Poster auf CD
oder DVD brennt. Alle Bilder werden in einer Datenbank erfasst, die auch
Änderungen in den einzelnen Themenordnern automatisch erfasst und so
stets eine komplette Übersicht über den Bilddatenbestand ermöglicht. Hat
man ein Thema geordnet, ist es sofort als Diashow lauffähig. Beim
Sortieren der Bilder hilft eine Art Storyboard (Abbildung 14). Dabei
kann man gleichzeitig jedes Bild gezielt nachbearbeiten, ohne das
Programm verlassen zu müssen (Abbildung 15). Hier ist sogar ein speziel
les Bearbeitungstool für Bilder von Handys und PDAs integriert. Für
schwere Fälle ist auch hier direkt das mitgelieferte
Bildbearbeitungsprogramm „Foto Clinic“ erreichbar.
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Bild
14: Auch im Digital Foto Maker 2006 erfolgt die Zusammenstellung von
Diashows ganz einfach per Storyboard. Screenshot: MAGIX |
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Bild
15: Schnell zugänglich – die integrierte Bildbearbeitung im Digital
Foto Maker 2006. Für weitere Retuschen befindet sich „Foto Clinic“ im
Lieferumfang. |
Ein
Schwerpunkt des Programms ist die ausgefeilte Druckoption, die nicht
nur ein einfaches Ausdrucken erlaubt, sondern auch Poster, Puzzles und
Postkarten erzeugt. Auch die Exportfunktion kann sich sehen lassen: Die
zusammengestellten Fotoalben sind sowohl als Videodateials auch als
Bildschirmschoner, Desktop- Hintergrund, als selbststartendes EXEFile,
auf mobile Geräte oder als E-Mail zu exportieren. Mit Hilfe der
Online-Verbindung zum Programmhersteller ist auch der Aufbau einer
eigenen Foto-Webseite in Minutenschnelle erledigt, auch ein
Online-Fotoalbum ist hier speicherbar. Zusätzlich ist ein schneller
Zugang zu einem Online-Belichtungsstudio vorhanden, das Bilder
professionell im gewünschten Format druckt und zuschickt. Insgesamt
fällt auch hier die bedienfreundliche Oberfläche auf, wenngleich sich
viele Features erst auf den zweiten Blick erschließen. Wer also viele
Bilder zu verwalten hat und unkompliziert zu einer ansehnlichen Diashow
kommen will sowie viel per Internet erledigen und publizieren will, ist
mit diesem Programm sehr gut bedient. Diabetrachter mobil
|
Bild 16: Ideal für die portable Diashow – Sandisk Photo Album (Best.Nr.: 61-599-22) |
Zum
Abschluss unseres Artikels wollen wir noch einen der vielen mobilen
Multimedia- Player betrachten, die u. a. das Vorführen einer Diashow an
jedem beliebigen Fernsehgerät, an einem anderen Computer, einem Beamer
oder Monitor erlauben. Der Player „Sandisk Photo Album“ (Abbildung 16)
hält sich erstaunlich lange und erstaunlich preisstabil im umkämpften
Markt der kleinen Player – wohl wegen seiner Vielseitigkeit und
einfachen Bedienbarkeit.Der
auch als Universal-Kartenleser einsetzbare Player wird per USB an einen
PC oder Apple Macintosh angeschlossen und speichert Bilder und
MP3-Files von diesem auf eine der eingesteckten Speicherkarten in
getrennten Ordnern ab. Natürlich kann auch die Speicherkarte einer
Digitalkame ra ausgelesen werden. Das Gerät fasst CF-I/
II-Speicherkarten, SM-/xD-Cards, Sony Memory- Sticks Pro sowie SD- und
MMC-Speicherkarten. Zusätzlich ist auch ein USB-Flashdrive anschließbar.
Die Ausgabe erfolgt per TV-Composite- und Audio-Stereo-Port an
Monitoren oder TV-Geräten, die Bedienung über eine mitgelieferte
Fernbedienung. Über das Menü des Gerätes sind Diashows selbst
zusammenstellbar, indem die Originalbilder entweder direkt oder über
eine speicherplatzsparende Umwandlung in TV-Qualität (640 x 480, so
passen bis zu 2000 Bilder auf eine 128-MB-Karte) auf eine CF-Karte im
hinteren Speicherplatzeinschub des Gerätes abgelegt werden. Auch
Videoclips im Format MJPEG bzw. MPEG 1 werden auf diese Weise abgelegt.
Nach Auswahl der Optionen für die Diashow wie Intervallzeit,
Wiedergabelänge (z. B. Endlosschleife) und Überblendeffekt kann die
Vorführung der Bilder, MP3s oder Videoclips starten. Über die
Fernbedienung sind Bildfolgen (Diashow) oder Einzelbilder steuerbar,
ebenso können Bilder gezoomt, rotiert und Ausschnitte auf dem Bildschirm
gesucht werden. Speichert man im Bilderordner gleichzeitig begleitende
MP3-Dateien ab, werden diese bei der Diashow mit abgespielt. MP3-Dateien
können aber auch allein abgespielt werden, hier kann der Player als
komfortabler Abspieler, etwa für die Party, dienen. Auch an den direkten
Ausdruck von der Speicherkarte hat man gedacht. Dazu sind lediglich die
auszudruckenden Bilder auszuwählen, einige Einstellungen wie die Anzahl
der Abzüge und deren Größe festzulegen und dann die Speicherkarte in
einen Drucker bzw. Foto-Kiosk mit DPOFKompatibilität zu legen. Jetzt
werden nur die ausgewählten Fotos gedruckt. Ein Hinweis sei allerdings
gegeben: Die in den vorangegangenen Software-Be schreibungen
vorgestellten Diashows sind über diesen Player nicht abspielbar,
allenfalls sind fertige Shows und Alben hierüber von einem zum anderen
Computer zu übertragen. Damit
sind wir am Ende unseres Exkurses durch die Welt der digitalen Bilder
angelangt. Fazit: Es ist mit der heute verfügbaren Hard- und Software
auch im preislich erschwinglichen Bereich und auch für ambitionierte
Foto-Amateure möglich, professionelle Ergebnisse bei der Digitalisierung
von Dias und anderem Filmmaterial zu erzielen, bereits geschädigte
Dokumente wieder qualitativ aufzuarbeiten und später daraus Multimedia-
Präsentationen zu erzeugen, die sich hinter professionellen Shows nicht
verstecken müssen. Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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