Echo-Schaltung DE 100
Technische Daten
Spannungsversorgung | 9-V-Blockbatterie |
Stromaufnahme | 25 mA |
Anschlüsse: | |
Eingang | Mikrofon 3,5-mm-
Klinke |
Ausgang | Line/Cinch |
Verzögerungszeit | 40 ms bis 400 ms |
Sonstiges | Automatische
Lautstärkeregelung
(ALC) |
Abmessungen (Gehäuse) | 115 x 64 x 28 mm |
Wohl
kein Toneffekt ist in der Audiotechnik so beliebt wie der Echo-Effekt.
Durch Einsatz eines digitalen Audio-Prozessors können heute Echo-Effekte
in sehr hoher Qualität und mit relativ geringem Aufwand erzeugt werden.
Unsere batteriebetriebene Echo-Schaltung arbeitet mit einem solchen
Audio-Prozessor und besitzt dazu einen Mikrofoneingang mit einer
automatischen Verstärkungsregelung (ALC), die eine optimale Aussteuerung
erlaubt bzw. ein Übersteuern verhindert.Echo für alle Fälle
Kein
Fahrgeschäft auf der Kirmeswiese ohne Echo-Effekt in der Soundanlage,
keine Diskothek, kein Studio kommt ohne aus, und die beliebten
Karaoke-Partys schon gar nicht. Und selbst so manches Spielzeug verfügt
über eine Echo-Schaltung … Während noch vor wenigen Jahren einiger
Aufwand getrieben werden musste, um diesen Effekt in guter Qualität
elektronisch zu erzeugen (ältere Leser werden sich noch an die legendäre
Echo-Technik mittels spezieller Mehrkopf-Tonbandmaschinen erinnern),
erledigen dies heute schon sehr preiswerte, kleine Audio-Prozessoren,
die Preis und Herstellungsaufwand deutlich sen ken und ein solches
Effektgerät auch im Selbstbau für jedermann zugänglich machen. Der in
unserer Echo-Schaltung eingesetzte Audio-Prozessor PT 2399 sticht durch
die sehr guten technischen Daten, vor allem den sehr guten
Signal-Rausch-Abstand von 90 dB, hervor, und mit ihm kann preisgünstig
mit relativ geringem Schaltungsaufwand eine qualitativ hochwertige
Echo-Schaltung realisiert werden.Schaltung
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Bild 1: Schaltbild der Echo-Schaltung |
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Bild 2: Das Blockschaltbild des PT 2399 |
Der
Mittelpunkt der Schaltung (Abbildung 1) ist der bereits erwähnte Audio-
Prozessor IC 2 vom Typ PT 2399, um den sich die Schaltungsteile zur
Aufbereitung des Mikrofonsignals und für die Spannungsversorgung
gruppieren. Das vom Mikrofon kommende Signal, das über die Klinkenbuchse
BU 2 eingespeist wird, weist einen zu geringen Pegel auf, um es direkt
auf den Eingang von IC 2 geben zu können, es muss daher verstärkt
werden. Dies erfolgt mit dem Operationsverstärker IC 3 A. Der
Verstärkungsfaktor wird durch das Verhältnis der beiden Widerstände R 3
und R 6 bestimmt. Die Eingangsbeschaltung der Buchse BU 2 ist so
ausgelegt, dass sowohl „normale“ 2-polige Mikrofone als auch Mikrofone
bzw. Mikrofonkapseln mit integriertem Impedanzwandler, die eine
Spannungsversorgung benötigen, angeschlossen werden können. Die
Versorgungsspannung für das Mikrofon gelangt über die beiden Widerstände
R 1 und R 4 auf die Buchse BU 2. Die mit IC 3 B, T 1 und
Außenbeschaltung realisierte ALC (Automatic Level Control, automatische
Verstärkungsregelung) verhindert ein Übersteuern des Audio- Prozessors.
Die Leerlaufverstärkung von IC 3 B wird mit den beiden Widerständen R 9
und R 10 festgelegt. Die Widerstände R 7 und R 2 bilden einen
Spannungsteiler, der in den Signalweg eingefügt ist. Parallel zu R 2
liegt der FET T 1, mit dessen Hilfe das Spannungsteilerverhältnis
geändert und somit das Signal abgeschwächt werden kann. Die Arbeitsweise
dieses Schaltungsteils wollen wir einmal genauer betrachten. Vom
Ausgang (Pin 7) des Operationsverstärkers IC 3 B gelangt die
Signalspannung über den Koppelkondensator C 6 an die beiden Dioden D 2
und D 3. Mit den Dioden wird das Wechselspannungssignal gleichgerichtet,
so dass über dem Kondensator C 3 eine Gleichspannung ansteht, deren
Höhe abhängig von der Signalspannung ist. Mit der so gewonnenen
Gleichspannung wird das Gate des Transistors T 1 angesteuert.
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Bild 3: So entsteht das Echo |
Je
nach Höhe der Steuerspannung verändert T 1 seinen
Drain-Source-Widerstand, wodurch auch die Gesamtverstärkung verändert
wird. Hierdurch ist ein geschlossener Regelkreis entstanden, der das
Ausgangssignal von IC 3 B auf einem konstanten Pegel hält. Die Regelung
setzt erst ab einem bestimmten Pegel ein, der von der Flussspannung der
Dioden D 1 und D 2 bestimmt wird. Die Zeitkonstante R 5 und C 3 bestimmt
das Regelverhalten der ALC. Ein plötzlicher Pegelanstieg lässt die
Regelschaltung sofort ansprechen. Durch die Entladung von C 3 über R 5
steigt die Gesamtverstärkung anschließend nur langsam wieder an. Wollen
wir nun die Funktionsweise des nachfolgenden Audio-Prozessors IC 2,
dessen Blockschaltbild in Abbildung 2 dargestellt ist, betrachten: Das
analoge NF-Signal vom Ausgang der ALC wird digitalisiert und
anschließend in einem RAM-Speicher abgelegt (gespeichert). Ein
A/D-Wandler wandelt das aus dem Speicher ausgelesene digitale Signal
wieder in ein analoges Signal um. Der Trick dabei ist, dass durch die
Zwischenspeicherung eine zeitliche Verzögerung zwischen Ein- und
Ausgangssignal entsteht. Diese Verzögerung kann durch Verändern der
Taktfrequenz des VCO (Voltage Controlled Oscillator,
spannungsgesteuerter Oszillator) in einem Bereich von 40 bis 400 ms
eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt mit dem Trimmer R 21. Die
Samplingfrequenz und damit die Taktfrequenz des VCO liegt je nach
Einstellung zwischen 1 und 22 MHz.Ein
Echo entsteht dann, wenn das verzögerte Signal wieder mit dem
Eingangssignal gemischt wird (siehe Abbildung 3). Die „Stärke“ des Echos
lässt sich mit dem Poti „Echo-Pegel“ (R 22) einstellen. Die
Rückkopplung zum Eingang kann mit dem Schalter S 2 (Echo Ein/Aus)
komplett unterbrochen werden, ohne dabei die Stellung von R 22 verändern
zu müssen. Die weitere Außenbeschaltung (Widerstände und Kondensatoren)
von IC 2 sind externe Komponenten der integrierten Operationsverstärker
von IC 2, mit denen z. B. auch die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters
(LPF-OUT) festgelegt wird. Dieses Tiefpassfilter am Ausgang des
A/D-Wandlers ist notwendig, um Anteile der Taktfrequenz des VCO zu
unterdrücken. Über R 14 und C 13 gelangt das NFSignal schließlich zur
Ausgangsbuchse BU 1. Für die Spannungsversorgung der Schaltung kommt
eine 9-V-Batterie zum Einsatz, die über ST 2 (+) und ST 1 (–)
angeschlossen wird. Der Spannungsregler IC 1 erzeugt eine für IC 2
notwendige stabile Spannung von 5 V. Nachbau
Die
Platine wird bereits mit SMD-Bauteilen bestückt geliefert, so dass nur
die bedrahteten Bauteile bestückt werden müssen, so entfällt der
mitunter mühsame Umgang mit den kleinen SMD-Bauteilen. Hier ist
lediglich eine abschließende Kontrolle der bestückten Platine auf
Bestückungsfehler, eventuelle Lötzinnbrücken, vergessene Lötstellen usw.
notwendig. Die Bestückung der bedrahteten Bauteile erfolgt in gewohnter
Weise anhand der Stückliste und des Bestückungsplans. Die
Bauteilanschlüsse werden entsprechend dem jeweiligen Rastermaß
abgewinkelt und durch die im Bestückungsdruck vorgegebenen Bohrungen
geführt. Nach dem Verlöten der Anschlüsse auf der Platinenunterseite
(Lötseite) werden überstehende Drahtenden mit einem Seitenschneider
sauber abgeschnitten, ohne die Lötstelle selbst dabei zu beschädigen.
Beim Einsetzen der Elkos ist unbedingt auf die richtige Einbaulage bzw.
die richtige Polung zu achten, wobei in der Regel der Minus-Anschluss am
Elko gekennzeichnet ist. Die Einbauhöhe der Leuchtdiode D 1 (gemessen
zwischen LED-Oberkante und Platine) muss genau 18 mm betragen. Die
Polung der LED ist durch den etwas längeren Anoden-Anschlussdraht
(+/Anode) erkennbar.Als
nächstes werden die Buchsen, Schalter und die beiden Potis bestückt und
verlötet. Die Potis werden mit Steckachsen versehen, auf die dann
später bei geschlossenem Gehäuse die Drehknöpfe aufsteckt werden. Zum
Schluss ist noch das Anschlusskabel für die Batterie anzulöten. Das
Kabel wird, wie im Platinenfoto zu erkennen, durch die Bohrungen in der
Platine gefädelt, wobei die rote Zuleitung mit dem Anschluss „+“ und die
schwarze Leitung mit dem Anschluss „–“ verlötet wird. Nachdem die
Platine so weit aufgebaut ist, erfolgt nach einer sorgfältigen
Endkontrolle auf Bestückungs- und Lötfehler der Einbau in das Gehäuse.
Hierzu wird die Platine zunächst mit vier Kunststoffschrauben 2,2 x 5 mm
im Gehäuseunterteil befestigt. Nachdem man das Gehäuseoberteil mit dem
Gehäuseunterteil verschraubt hat, sind die Drehknöpfe mit Pfeilscheibe
und Kappe zu versehen, lagerichtig (Pfeil muss mit Skala
korrespondieren) auf die Steckachsen aufzustecken und seitlich jeweils
mit der zugehörigen Madenschraube zu fixieren. Damit die Batterie später
spielfrei im Gehäuse liegt, wird in das Batteriefach ein Stück
Schaumstoff geklebt. Inbetriebnahme und Bedienung
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Bild 4: Anschlussbelegung von 2- und 3-poligen Elektret-Mikrofonen |
Als
Mikrofone eignen sich besonders Elektret-Mikrofone, als fertiges
Mikrofon oder als preisgünstige Kapsel. Wie schon erwähnt, gibt es 2-
und 3-polige Ausführungen, die eine externe Betriebsspannung benötigen.
Wie man die verschiedenen Mikrofone anschließt, ist in Abbildung 4
dargestellt. Benötigt man keine Betriebsspannung, wie z. B. bei
einfachen dynamischen Mikrofonen oder Mikrofonen, in denen bereits eine
Batterie integriert ist, wird der mittlere Anschluss des Klinkensteckers
nicht beschaltet. Der Ausgangspegel der Echo-Schaltung reicht aus, um
jeden Line- Eingang z. B. eines Verstärkers zu treiben. Für die
Bedienung stehen die beiden Einsteller „Verzögerung“ und „Echo-Pegel“
zur Verfügung. Die „Verzögerung“ ist in einem Bereich von 40 bis 400 ms
veränderbar. Der Einsteller „Echo-Pegel“ bestimmt den
Rückkopplungsfaktor und somit die „Stärke“ des Echos.
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Ansicht
der fertig bestückten Platine des DE 100 mit zugehörigem
Bestückungsplan, die oben von der Bestückungsseite, unten von der
Lötseite |
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Kommentare:
01.09.2014 schrieb Ulrich Jäggi:
„Möchte gerne diesen Beitrag lesen Echo-Schaltung DE 100
Danke”
17.09.2014 schrieb Michael Sandhorst (Technik):
„Hallo Ulrich Jäggi,
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Mit freundlichen Grüßen Michael Sandhorst (Technik)”