Lithium-Akku-Monitor LAM 5
Aus ELVjournal
04/2006
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Technische Daten
Geeignete Akku-Technologie | Lithium-Ionen, Lithium-Polymer |
Zellenzahl | 1 bis 5 (konfigurierbar) |
Anzeige | LC-Display (Spannung, Energieinhalt in 5-%- Abstufungen, grafische Symbolanzeige) |
Bedienung | 2 Miniatur-Taster |
Ladeschluss- und Entladeschluss-Spannung | konfigurierbar |
Betriebsspannung | 3 bis 21 V |
Stromaufnahme | <50 μA |
Abmessungen (Platine) | 31 x 23 mm |
Diese
kleine Schaltung zeigt den aktuellen Energieinhalt von Lithium-Akkus in
Prozent und in grafischer Form auf einem Display an. Unnötige,
lebensdauerverkürzende Ladevorgänge können dadurch vermieden werden.Allgemeines
Lithium-Akkus,
insbesondere die modernen Lithium-Polymer-Zellen, setzen sich sowohl im
Consumer-Bereich als auch im Modellbau-Bereich aufgrund der Vorteile,
wie geringes Gewicht, hoher Energieinhalt und geringe Selbstentladung,
mehr und mehr durch. Nachteilig sind die nach wie vor hohen Preise für
diesen modernen Zellentyp und die hohe Empfindlichkeit gegenüber
Überladung und Tiefentladung. Da der aktuelle Füllstand eines Akkus oder
Akku-Packs aber in der Regel nicht bekannt ist, wird oft schon
nachgeladen, obwohl noch eine ausreichende Nutzungsdauer zur Verfügung
stehen würde. Abgesehen von dem damit verbundenen Aufwand verkürzt jeder
Ladevorgang die Lebensdauer des teuren Akkus. Wünschenswert ist daher,
jederzeit eine Information über den aktuellen Füllstand des Akkus zu
haben, um die verbleibende Nutzungsdauer kalkulieren zu können. Der
Lithium-Akku-Monitor LAM 5 ist für den universellen Einsatz ausgelegt
und kann sowohl in Verbindung mit Lithium- Einzelzellen als auch an bis
zu 5 in Reihe geschalteten Zellen betrieben werden. Aufgrund der äußerst
geringen Stromaufnahme kann die Schaltung ständig mit dem Akku
verbunden bleiben.Angezeigt
wird der aktuelle Füllstand des Akkus von 0 % bis 100 % in 5-Prozent-
Abstufungen. Des Weiteren kann direkt die Akkuspannung angezeigt werden,
wobei mit einem Taster zwischen der Spannungsanzeige und der Anzeige
des Füllstandes in % beliebig umgeschaltet werden kann. Eine zusätzliche
grafische Balkenanzeige in 20-Prozent-Abstufungen steht ständig zur
Verfügung. Zur Anpassung an die individuellen Betriebsbedingungen können
die Zellenzahl, die Ladeschluss-Spannung und die maximal zulässige
Entladespannung (0-Prozent-Anzeige) individuell konfiguriert werden. Die
Konfigurationsdaten werden in einem nicht flüchtigen Speicher (EEPROM)
gespeichert und bleiben auch bei Spannungsausfall erhalten. Im Gegensatz
zu anderen Akku-Systemen kann bei Lithium-Zellen aufgrund der
Leerlauf-Zellenspannung eine Aussage über den aktuellen Ladungsinhalt
gemacht werden. Da zur Füllstandsanzeige bei diesem Akkutyp die
Erfassung der Lade-/Entladeströme nicht erforderlich ist, ist die
Realisierung der Schaltung recht einfach möglich. Es ist nur noch die
Erfassung der Leerlaufspannung und eine Umrechung in Prozent
entsprechend der vorgenommenen Konfiguration erforderlich. Die Belastung
des zu überwachenden Akkus durch die Schaltung kann aufgrund der
äußerst geringen Stromaufnahme von ca. 50 μA vernachlässigt werden. Der
Anwender muss somit keine nennenswerte Verringerung der Betriebsdauer in
Kauf nehmen. Bedienung und Konfiguration

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Konfiguration der Zellenzahl |
Die
Bedienung und Konfiguration des Lithium-Akku-Monitors ist ausgesprochen
einfach. Zunächst wird durch Setzen einer Lötbrücke (JP 1 bis JP 5) die
Zellenzahl des angeschlossenen Akkus entsprechend Tabelle 1
konfiguriert. Danach wird eine Gleichspannung an das Modul
angeschlossen, die der Ladeschluss-Spannung des Akkus entspricht (z. B.
12,6 V bei einem 3-zelligen Lithium-Polymer-Akku). Nach der
automatischen Initialisierung und einem Displaytest ist die Taste TA 1
des Moduls ca. 5 Sekunden gedrückt zu halten, um in den Programmiermodus
zu gelangen. Mit der Taste TA 2 wird dann im nächsten Schritt die
Ladeschluss-Spannung des Akkus ausgewählt (4,1 V je Zelle bei Lithium-
Ionen, 4,2 V je Zelle bei Polymer). Mit einer kurzen Betätigung des
Tasters TA 1 wird die ausgewählte Ladeschluss- Spannung gespeichert und
automatisch das Menü zur Auswahl der Entladeschluss- Spannung
aufgerufen. Auch hier erfolgt die Auswahl des gewünschten
Spannungswertes mithilfe des Tasters TA 2.
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Bild 1: Typischer Entladespannungsverlauf einer Lithiumzelle |
Je
nach Entladebedingung kann bei einer Leerlaufspannung von 3,3 V bis 3,6
V je Zelle von einem völlig entladenen Akku ausgegangen werden. Die
typische Entladekurve eines Lithium-Polymer- Akkus ist in Abbildung 1
dargestellt. Eine Tiefentladung unter 2,5 V je Zelle ist unbedingt zu
vermeiden, da dies zur irreversiblen Schädigung des Akkus führt. Durch
eine kurze Betätigung des Tasters TA 1 ist dann der 0 % entsprechende
Spannungswert abzuspeichern. Die Konfiguration ist nun abgeschlossen und
das Modul kann am vorgesehenen Akku angeschlossen werden. Dazu ist
jeweils durch eine kurze Leitung ST 1 mit dem Pluspol und ST 2 mit dem
Minuspol des Akkus zu verbinden (bitte Hinweise im Kapitel Nachbau
beachten.). Nachdem das Modul konfiguriert und angeschlossen ist, kann
mit der Taste TA 1 beliebig zwischen der Anzeige der Akkuspannung und
des Füllstandes in % umgeschaltet werden.Schaltung

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Bild 2: Schaltbild des LAM 5 |
Die
mit relativ wenig Aufwand realisierte Schaltung des
Lithium-Akku-Monitors LAM 5 ist in Abbildung 2 dargestellt. Zentrales
Bauelement der Schaltung ist dabei der Single- Chip-Mikrocontroller IC
1, der mit wenig externer Beschaltung auskommt. Über 8 Segmentleitungen
und 4 Com- Leitungen ist das Display (LCD 1) direkt mit dem
Mikrocontroller verbunden, der zur Messwerterfassung mit einem
integrierten A/D-Wandler ausgestattet ist. Das EEPROM IC 3 speichert die
Konfigurationsdaten und ist über den I2C-Bus (SDA, SCL) mit dem
Mikrocontroller verbunden. Dabei handelt es sich um eine unidirektionale
Taktleitung (SCL, Pin 6) und eine bidirektionale Datenleitung (SDA, Pin
5). Die Widerstände R 1 und R 2 dienen in diesem Zusammenhang am Bus
als „Pull-ups“. Für das interne Zeitmanagement verfügt der Controller
über 2 integrierte Taktoszillatoren, die extern an Pin 7 und Pin 8 sowie
an Pin 10 und Pin 11 zugänglich sind. Der mit einem
4,19-MHz-Keramikschwinger beschaltete schnelle Oszillator an Pin 7 und
Pin 8 ist nur während der Messwerterfassung aktiv. Um den
Energieverbrauch auf ein Mindesmaß zu reduzieren, arbeitet der
Controller während der überwiegenden Zeit mit dem langsamen Uhrenquarz
(Q 2) an Pin 10 und Pin 11 des Bausteins. Hier sind zusätzlich noch die
Kondensatoren C 1, C 2 und der Widerstand R 12 erforderlich. 
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Bild 3: Interner Aufbau des Spannungsüberwachungsbausteins BD4823G |
Die
beiden Bedientaster des Moduls sind direkt ohne weitere Beschaltung mit
den Port-Anschlüssen des Mikrocontrollers verbunden. Die beiden
Kondensatoren C 10 und C 12 dienen in diesem Zusammenhang zur
Störunterdrückung. Die analoge Erfassung der Akkuspannung erfolgt mit
dem integ rierten A/D-Wandler an Port P 1.0. Dazu wird die Akkuspannung
über den P-Kanal-FET T 1 auf den mit R 5 bis R 10 sowie R 14 aufgebauten
konfigurierbaren Spannungsteiler gegeben. Je nach Zellenzahl des
angeschlossenen Akkus ist eine Lötbrücke (JP 1 bis JP 5) entsprechend
Tabelle 1 zu setzen. Damit der Spannungsteiler den Akku nicht unnötig
belastet, wird T 1 nur während der Messwerterfassung über den
Treibertransistor T 2 in den leitenden Zustand versetzt. Der integrierte
Spannungsüberwachungsbaustein IC 2, dessen interner Aufbau in Abbildung
3 zu sehen ist, sorgt für einen definierten Power-On-Reset des
Controllers und hält diesen bei Spannungen unter 2,3 V ständig im
Reset-Zustand. Die Spannungsversorgung des Moduls erfolgt direkt aus dem
zu überwachenden Akku bzw. Akku-Pack. Über den Schutzwiderstand R 13
wird die Spannung auf den Pufferelko C 8 und den Eingang des
Spannungsreglers IC 4 gekoppelt. Bei Eingangsspannungen über 3 V stehen
ausgangsseitig stabilisiert 3 V zur Verfügung, während
Eingangsspannungen unter 3 V direkt zum Ausgang gelangen. Aufgrund der
geringen Strombelastung kommt es am Low-Drop-Spannungsregler (IC 4) zu
keinem nennenswerten Spannungsabfall. Ausgangsseitig dienen C 6 und C 9
zur Schwingneigungs- und Störunterdrückung.Nachbau

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Bild 4: Die Glasnase des Displays muss nach oben zeigen |
Der
praktische Aufbau des Lithium- Akku-Monitors ist einfach und schnell
erledigt, da bereits alle SMD-Komponenten werksseitig vorbestückt sind.
Nur das 12-polige Display und die beiden Bedientaster sind noch von Hand
zu verarbeiten. Beim Einbau des Displays ist dabei unbedingt auf die
korrekte Einbaulage zu achten. Wie in Abbildung 4 zu sehen ist, muss die
Glasnase des Displays nach oben weisen. Die beiden Bedientaster sind so
einzulöten, dass die Tastergehäuse plan auf der Leiterplattenoberfläche
aufliegen. Danach werden alle überstehenden Drahtenden (Display und
Taster) an der Platinenunterseite mit einem scharfen Seitenschneider
direkt oberhalb der Lötstellen abgeschnitten. Jetzt sind nur noch die
beiden Anschlussleitungen zur Verbindung mit den Akku- Anschlüssen
anzulöten. Die abisolierten und verdrillten Leitungsenden werden von
oben durch die zugehörigen Platinenbohrungen geführt und an der
Platinenunterseite sorgfältig verlötet. Um ein versehentliches Lösen zu
verhindern, werden die Leitungsenden jeweils an der Platinenoberseite
mit einem Tropfen Klebstoff gesichert. Nach dem Anlöten der
Anschlussleitungen am Akku kann das Modul z. B. mit einem doppelseitig
klebenden Schaumstoff- Klebestreifen am zu überwachenden Akku angebracht
werden.
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Ansicht
der fertig bestückten Platine des LAM 5 mit zugehörigem
Bestückungsplan, oben von der Bestückungsseite, unten von der Lötseite |
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