230-V-Ausschalttimer AT 230 ZD für den Einbau in Zwischendecken
Aus ELVjournal
05/2006
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Technische Daten
Stromaufnahme | 10 mA |
Sensorspeisung | 5 V/10 mA |
Schaltausgang | 1 Schließer, 230 V ~/50 Hz/16 A |
Einschaltdauer | 10 Sek. –21 Min. |
Abmessungen (B x H x T) | 130 x 49 x 33 mm (ohne Laschen) |
Zusammen
mit dem ultrakompakten PIR-13-Bewegungsmelder-Modul entsteht mit diesem
Baustein ein vollwertiger Netzspannungs-Bewegungsmelder, der sich nach
Ablauf einer einstellbaren Zeit automatisch abschaltet. Der
Ausschalttimer lässt sich aber auch durch Anschluss eines Tasters ganz
einfach als Treppenhauslicht-Automat oder als Nachlaufsteuerung für
WC-Lüfter verwenden. Aufgrund der extrem kompakten Bauform ist er auch
hervorragend geeignet für die Montage an beengten Plätzen, z. B. in
Zwischendecken.Der PIR 13 bekommt Muskeln
Der
kleine Bewegungsmelder PIR 13 ist durch seine winzigen Abmessungen, den
weiten Versorgungsspannungsbereich und die geringe Stromaufnahme
besonders universell einsetzbar und bietet sich geradezu für den Einsatz
als automatischer Lichtschalter und die Montage in abgehängte Decken
an. Bisher war dazu allerdings lediglich die FS20-Applikation FS20 SPIR
zur Ansteuerung eines FS20- Funkempfängers verfügbar, dazu gibt es ein
kleines Relaismodul für die Ansteuerung von Alarmanlagen oder kleinen
Lasten im Niedervoltbereich. Was bisher fehlte, war eine Applikation zum
direkten Schalten „richtiger“ Lasten, also Netzlasten. Das löst jetzt
der AT 230 ZD. Der Ausschalttimer bildet zum einen die Leistungsstufe
und Spannungsversorgung für (auch mehrere, parallel zu schaltende)
PIR-13-Bewegungsmelder-Module, lässt sich aber auch mit anderen
Schaltungen kombinieren oder einfach nur mit einem Taster oder
Signalkontakt, z. B. einem Magnetschalterkontakt (Reed-Kontakt) zwischen
Sensor-Eingang und Masse betreiben. Nach einem Tast-Signal am Eingang
des Ausschalttimers (bzw. Signal vom PIR 13) wird der angeschlossene
Verbraucher für die eingestellte Zeit eingeschaltet. Erfolgen während
dieser Zeit weitere Tast- Signale, so verlängert sich die Einschaltzeit.
Die Einschaltdauer ist über ein Jumperfeld in großen Stufen und mit
einem Poti fein einstellbar. Der Einstellbereich umfasst dabei die Dauer
von 10 Sekunden bis hin zu über 21 Minuten.Zusätzlich
zum Tast-Eingang stellt der Ausschalttimer auch eine stabilisierte
Gleichspannung von 5 V zur Verfügung, die die angeschlossenen
Sensorschaltungen mit bis zu 10 mA belasten dürfen. Dadurch ist der
Anschluss des PIR-13-Moduls besonders einfach, wofür dem AT 230 ZD
eigens ein konfektioniertes Verbindungskabel beiliegt. Es ist auch der
Anschluss längerer Anschlusskabel möglich, ab 2 m Länge sollten diese
jedoch abgeschirmt sein, um ungewollte Stör-Einstrahlungen und
Fehlschaltungen zu vermeiden. Anwendungen für den Einsatz des
Ausschalttimers gibt es viele. So ergibt natürlich zunächst die
Kombination PIR 13/ AT 230 ZD den Einsatz als automatische
Raumbeleuchtung bei Betreten eines Raumes, z. B. Flur, Keller, Bad. Aber
auch das Ansteuern durch normale Taster und Momentkontakte lässt
vielfältige Anwendungen zu. So kann man z. B. gleichzeitig mit dem
Klingeltaster Außen- und Flurlicht für eine definierte Zeit einschalten.
Oder man setzt das Gerät mit einer Tasterschaltung als Treppenlicht -
Automaten ein. Aufgrund der einfachen und leicht überschaubaren
Schaltungstechnik mit geradezu schulmäßigen Anwendungen für ein
RS-Flipflop und einen Teilerschaltkreis, bietet sich das Objekt auch als
Einsteigerobjekt an, solange der Netzanschluss durch einen dazu
befugten Fachmann ausgeführt wird. Schaltung
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Bild 1: Das Schaltbild des AT 230 ZD |
Die
Schaltung des Ausschalttimers (Abbildung 1) zeigt sich mit nur wenigen
Bauelementen sehr übersichtlich. Beginnen wir mit der
Spannungsversorgung. TR 1 stellt eine Wechselspannung von 9 V zur
Verfügung, die mit D 1 bis D 4 sowie C 1 gleichgerichtet und gepuffert
wird. Die so erzeugte unstabilisierte Gleichspannung dient als
Arbeitsspannung für das Relais. Da die Leerlaufspannung des
Transformators, also ohne Belastung durch das Relais, deutlich höher als
9 V liegt, ist für C 1 eine entsprechende Spannungsklasse vorgesehen.
Aus dieser Spannung erzeugt der Spannungsregler IC 1 die stabilisierte
Gleichspannung von 5 V, die den verwendeten ICs als Betriebsspannung
dient und aus der auch externe Schaltungen mit einer Stromaufnahme bis
zu 10 mA betrieben werden können. Kernstück der Schaltung sind das aus
NAND-Gattern aufgebaute RS-Flipflop IC 3 und der Oszillator mit
integriertem Teiler IC 2. Befindet sich die Schaltung im Ruhezustand, so
ist der Ausgang Q des Flipflops (Pin 10 von IC 3) auf „low“ geschaltet
und das Relais somit nicht aktiviert. Gleichzeitig führen die Eingänge
/S sowie /R und Ausgang /Q High-Pegel. Da der interne Oszillator und
damit der Zähler von IC 2 ständig läuft, sorgt er über den entsprechend
ausgewählten Zählausgang für gelegentliche kurze Low-Impulse am
invertierten Reset-Eingang des Flipflops, die im Ruhezustand jedoch ohne
Bedeutung sind.Tritt
nun durch einen Tast-Impuls am Sensor-Eingang ein Low-Impuls an /S des
Flipflops auf, so sind nicht mehr beide Eingänge des NAND-Gatters C von
IC 3 auf High-Pegel, weshalb der Ausgang Q (Pin 10) auf High-Pegel
wechselt und über T 1 das mit der Freilaufdiode D 5 versehene Relais
einschaltet. Jetzt befinden sich auch beide Eingänge des NAND-Gatters B
von IC 3 auf High-Pegel, weshalb /Q auf „low“ wechselt und der Ausgang Q
von Gatter IC 3 C auch seinen Zustand hält, wenn der Sensor-Eingang und
damit /S wieder zurück auf High-Pegel wechseln. Durch den Tast-Impuls
am Sensor-Eingang wird gleichzeitig über den Inverter IC 3 D ein Reset
des Zählers von IC 2 verursacht, der nach dem Tast-Impuls wieder bei
null zu zählen beginnt. Nach einem Reset sind die Ausgänge dieses
Zählers, die den Zählerstand in binärer Form ausgeben, alle auf
Low-Pegel geschaltet. Wird der mit dem Jumper auf ST 1 ausgewählte
Zählerstand erreicht, so wechselt der entsprechende Zählerausgang von IC
2 auf High-Pegel, wodurch der Eingang /R des Flipflops (durch die
Invertierung mit IC 3 A) auf „low“ geschaltet wird und damit die
Schaltung wieder in den Ruhezustand bringt. Die Oszillatorfrequenz von
IC 2, die als Zeitbasis für die Einschaltdauer dient, lässt sich dabei
mit dem Poti R 8 zwischen 0,4 Hz und 0,8 Hz einstellen. Zusammen mit der
groben Zeitvorwahl über das Jumperfeld lassen sich so sehr genau
Ausschaltzeiten von 10 Sekunden bis über 21 Minuten einstellen. Nachbau
Der
Aufbau der Schaltung erfolgt in gemischter Bauweise auf einer
doppelseitig bestückten Platine mit den Abmessungen 110 x 42 mm. Während
auf der Oberseite nur wenige bedrahtete Bauteile zu bestücken sind,
trägt die Unterseite die bereits bestückten SMD-Bauteile. Somit
gestalten sich die Bestückung und der Aufbau der Platine sehr einfach,
da die bereits bestückten SMD-Bauteile lediglich einer
Abschlusskontrolle auf Bestückungsfehler, vergessene Lötstellen usw. zu
unterziehen sind. Der Aufbau erfolgt anhand des Bestückungsplans, der
Stückliste, des Bestückungsdrucks und der Platinenfotos. Die Bestückung
beginnt mit den Gleichrichterdioden D 1 bis D 4. Deren Anschlüsse sind
entsprechend dem Rastermaß abzuwinkeln und polrichtig in die Platine
einzusetzen. Die aufgedruckten Gehäuseringe sind die Katoden. Nach dem
Verlöten und Kürzen der Anschlüsse auf der Platinenunterseite folgt nun
das Einsetzen des Trimmers R 8 sowie das Bestücken von IC 1, C 1 und C
4. Während sich die Einbaulage von IC 1 automatisch aus dem Layout und
dem Bestückungsplan ergibt, ist bei den Elkos darauf zu achten, dass
diese polrichtig bestückt werden (Minuspol am Gehäuse gekennzeichnet).
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Bild 2: Unterschale mit eingelegter Platine |
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Bild 3: So sieht das fertige Gerät aus, nachdem der Gehäusedeckel montiert wurde. |
Jetzt
folgt das Einsetzen und Verlöten der Stiftleisten ST 1/ST 2. Diese sind
bis zum Aufsetzen des Kunststoffkörpers einzusetzen und die Anschlüsse
sind möglichst schnell zu verlöten, um die Kunststoffkörper nicht zu
beschädigen. Schließlich erfolgt das Bestücken von TR 1 und des Relais.
Beide sind bis zum Aufsetzen des Gehäuses in die entsprechenden
Bohrungen einzusetzen und die Anschlüsse sollten mit reichlich Lötzinn
verlötet werden. Dies gilt auch für die nun einzusetzenden
Schraubklemmen KL 1 bis KL 3. Damit ist die Bestückung der Platine
beendet. Nach einer Kontrolle auf Bestückungsund Lötfehler ist die
Platine nun in die Unterschale des Gerätegehäuses einzulegen, wie es in
Abbildung 2 zu sehen ist. Danach wird die Oberschale aufgelegt und mit
den beiliegenden Schrauben mit der Gehäuseunterschale verschraubt.
Abbildung 3 zeigt das fertig montierte Gerät. Nun platziert man das
Gerät am vorgesehenen Einsatzort und schließt zunächst die Taster- oder
Kontaktleitung an KL 3 an.
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Bild
4: Anschluss des PIR 13 an den Ausschalttimer mit dem mitgelieferten
Kabel. Zu beachten ist die exakte Zuordnung der Adern des
Anschlusskabels |
Beim
Anschluss des PIR-13-Moduls ist darauf zu achten, dass das Kabel am
PIR-13-Modul so angeschlossen wird, dass der 5-V-Ausgang des AT 230 ZD
mit dem Spannungseingang (+5 V–24 V) des Moduls verbunden ist und der
Ausgang des PIR 13 mit dem Eingang (IN) des Ausschalttimers
korrespondiert (Abbildung 4). Die Netz- und Lastleitungen sind bei einer
ortsfesten Montage auch als ortsfeste, starre Verdrahtung mit einer
Belastbarkeit entsprechend der anzuschließenden Last auszuführen. Dazu
gehört auch, dass der Ausschalttimer an seinem Einsatzort über die
Befestigungskrallen sicher zu verschrauben ist. Die auf 6 mm
abzuisolierenden Leitungsenden sind in den entsprechenden Schraubklemmen
fest zu verschrauben. Abschließend wird dann die Abschlusskappe des
Gehäuses aufgesetzt und mit dem Gehäuse verschraubt. Dabei ist darauf zu
achten, dass die Netz- und Lastleitung durch die als Zugentlastung
dienenden Klemmrippen des Gerätegehäuses sicher erfasst und fixiert
sind. Nach der Anwahl der gewünschten Ausschaltzeit über den Jumper und
das Poti kann der Ausschalttimer jetzt in Betrieb genommen werden.Achtung!
Installationsarbeiten
an Elektroinstallationen dürfen nur von Fachkräften des
Elektrohandwerks durchgeführt werden. Die einschlägigen VDE- und
Sicherheitsvorschriften sind zu beachten!
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Ansicht
der fertig bestückten Platine des AT 230 ZD mit zugehörigem
Bestückungsplan, die oberen beiden von der Bestückungsseite, die unteren
beiden von der Lötseite |
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