Elektronisches Codeschloss CS 1
Aus ELVjournal
05/2006
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Technische Daten
Spannungsversorgung | 9–15 VDC |
Stromaufnahme | max. 50 mA |
Schaltleistung | 30 VAC/DC, 4 A |
Platinenabmessungen | 60 x 44 mm |
Tastaturtypen | Tastatur mit
3x4-Matrix |
| Tastatur mit 12
einzelnen Tastern |
Codes | 9999 unterschiedliche
Codes möglich |
Max. Timerlaufzeit | 24 Stunden |
Das
Codeschloss CS 1 ist ein kompaktes, mikroprozessorgesteuertes
Elektronikschloss, bei dem ein universeller Einsatz und eine einfache
Programmierung im Vordergrund stehen. Durch den universellen
Tastaturanschluss ist es leicht an vorhandene bzw . gewünschte
Tastaturen anpassbar. Der Betriebs-Status wird dem Benutzer über LEDs
angezeigt, und zusätzlich ist eine zeitgesteuerte Tastaturbeleuchtung
anschließbar .Vielseitig und einfach programmierbar
Fertige
Codeschlösser gibt es zuhauf auf dem Markt. Was aber, wenn man eine
individuelle Lösung für eine eigene Applikation benötigt oder ein
vorhandenes Codeschloss elektrisch defekt ist, dessen „Frontend“ aber
weiter benutzt werden soll? Genau hier setzt unser neues Codeschloss CS 1
an. Es ist, trotz hoher Schalt eistung, kompakt genug, um auch in
vorhandene Geräte oder Gehäuse eingebaut zu werden, ermöglicht den
Einsatz von zwei unterschiedlichen Tastaturtypen, und der 4-stellige
Tastencode sowie die Relais- Haltezeit sind individuell einstellbar. Die
Programmierung ist mit nur zwei Jumpern sehr einfach auszuführen. Durch
die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten (Lötpads und Stiftleiste) ist
der Anschluss einer Tastatur schnell und einfach erledigt. Als Tastatur
können alle üblichen 12fach- Tastaturen angeschlossen werden, die
entweder als Matrix verschaltet (3 x 4) oder einzeln abfragbar (12 x 1)
sind. Eine zeitgesteuerte Tastaturbeleuchtung ist optional anschließbar,
falls eine beleuchtete Tastatur zum Einsatz kommen soll.Bedienung und Funktion
Die
Bedienung des Codeschlosses CS 1 ist denkbar einfach. Mit dem Jumper JP
1 wird der Typ der verwendeten Tastatur eingestellt. Ist der Jumper
nicht gesteckt, bedeutet dies, dass es sich um eine 12x1- Tastatur
handelt. Wird der Jumper gesteckt, dann ist eine 3x4-Tastatur
angeschlossen und die Tasten werden zyklisch abgefragt. Ist die Tastatur
richtig angeschlossen, erfolgt die Programmierung des Zugangscodes und
der Einschalt- bzw. Haltezeit des Relais. Zunächst schließt man den
Jumper JP 2 kurz. Der aktuell eingestellte Code wird gelöscht und die
rote LED auf der Platine beginnt zu leuchten. Damit verlangt das Gerät
die Eingabe des neuen 4-stelligen Codes. Nach jedem Tastendruck leuchtet
die grüne LED auf der Platine kurz auf und bestätigt die Eingabe. Ist
der vierte Tastendruck erfolgt, so beginnt die grüne LED zu blinken.
Damit signalisiert das CS 1, dass die Zeitnahme für die Schaltzeit
begonnen hat. Sobald man jetzt den Jumper JP 2 abzieht, wird die Zeit
gestoppt und zusammen mit dem Code gespeichert, die LEDs auf der Platine
leuchten nicht mehr. Die Programmierung ist damit abgeschlossen.
Erfolgt jetzt die Eingabe des richtigen Codes, so schaltet das Relais
zusammen mit der externen grünen LED für die programmierte Zeit ein.
Eine fehlerhafte Codeeingabe wird mit dem Aufleuchten der roten internen
und der externen LED angezeigt.Schaltung
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Bild 1: Schaltbild des Codeschlosses |
Die
Schaltungstechnik des Codeschlosses CS 1 ist sehr einfach aufgebaut, da
die gesamte Logik im Mikrocontroller programmiert ist (Abbildung 1).
Die Schaltung wird über die Klemme KL 1 mit einer Gleichspannung
versorgt, die zwischen 9 und 15 V liegen kann. Die Diode D 1 verhindert
eine Zerstörung der Schaltung bei Verpolung. Die Elkos C 1 und C 4
dienen einer Pufferung der Spannung vor und nach dem Spannungsregler IC
1. Dieser stellt die 5-V-Betriebsspannung für die Schaltung bereit. Zur
Filterung hochfrequenter Anteile in der Spannung werden die
Kondensatoren C 2, C 3 und C 5 benötigt. Die Ansteuerung des Relais
erfolgt mit Pin PB 2 von IC 2. Dabei wird der Transistor T 1 vom Typ
BC848C über R 5 angesteuert, er schaltet das Relais REL 1. Zum Schutz
der Schaltung beim Abschalten des Relais wird die Diode D 2 benötigt.
Sie ist als Freilaufdiode eingesetzt und leitet die in der Spule
gespeicherte Energie beim Abschalten ab. So wird eine Zerstörung des
Transistors verhindert. Die Ansteuerung der optional anschließbaren
Tastaturbeleuchtung erfolgt via Transistor T 2. R 9 dient als
Strombegrenzung für den Transistor. An ST 2 kann man, wie im Schaltbild
angedeutet, eine externe Tastaturbeleuchtung anschließen.Nachbau
Der
Schaltungsaufbau ist sehr einfach auszuführen, da alle SMD-Bauteile auf
der Unterseite der Platine bereits vorbestückt sind. Als Hilfe bei der
Bestückung der wenigen bedrahteten Bauteile dienen die Platinenfotos,
der Bestückungsdruck und die Stückliste. Alle noch zu bestückenden
Bauteile sind von der Bestückungsseite der Platine her einzusetzen und
auf der Lötseite zu verlöten. Zuerst wird der Lötstift ST 2 für die
externe Beleuchtung angelötet, gefolgt von den Jumperleisten JP 1/JP 2
und der Stiftleiste ST 1. Danach sind der Spannungsregler IC 1, dessen
Einbaulage sich aus dem Layout ergibt, und die drei Klemmen KL 1 bis KL 3
zu bestücken. Beim Einsetzen der beiden Elkos C 1 und C 4 ist auf die
richtige Einbaulage zu achten. Die Elkos sind am Minuspol
gekennzeichnet. Schließlich sind noch die beiden LEDs D 3 und D 4
einzusetzen, auch hier ist auf die richtige Einbaulage zu achten: Der
längere Anschluss ist die Anode (+). Die LEDs sind so einzusetzen und zu
verlöten, dass ihr unteres Ende 1 bis 2 mm über der Platine steht. Zum
Schluss folgt noch das Einsetzen und Verlöten von Relais REL 1. Nach der
Überprüfung auf eventuelle Bestückungsfehler und fehlerhafte Lötstellen
ist der Aufbau der Platine abgeschlossen.Inbetriebnahme
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Bild 2: Anschluss einer 1x12-Tastatur |
Will
man eine Tastatur mit 12 Tasten anschließen, so können diese entweder
durch zyklische Abfragen in einer 4x3-Matrix ausgewertet werden oder
alle 12 Tasten werden einzeln ausgewertet. Mit dem Jumper JP 1 wählt man
den Tastaturtyp aus. Fangen wir mit dem einfacheren Fall an. Alle
Tasten werden auf einer Seite miteinander und mit GND verbunden. Der
andere Kontakt jedes Tasters wird mit den Kontakten PD 0 bis PD 7 bzw.
PC 0 bis PC 3 verbunden (Abbildung 2). Hierbei spielt es keine Rolle,
welcher Taster wo angeschlossen wird, da alle Eingänge un abhängig
voneinander arbeiten. Jumper JP 1 bleibt in diesem Fall offen. Es wird
also in diesem Fall für jeden Taster eine und zusätzlich eine gemeinsame
Ader benötigt. Will man Adern einsparen, so kann man die Tastatur auch
als 4x3-Matrix anschließen. Dazu werden jeweils 4 Taster mit einem der
drei Pins PD 0 bis PD 2 verbunden. Jetzt werden die anderen freien
Kontakte der Taster so verbunden, dass sich 4 Tastergruppen à drei
Tasten bilden.
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Bild 3: Anschluss einer Tastatur mit 3x4-Matrix |
Diese
werden jetzt entsprechend Abbildung 3 mit den Pins PD 3 bis PD 6
verbunden. Da die Pins nicht nur an der 2-reihigen Stiftleiste, sondern
auch an den Lötpads herausgeführt sind, kann man die Verbindung zur
Platine frei wählen. Die Länge der Tasterleitungen von der Platine zu
den Tastern ist nur durch den Leitungswiderstand begrenzt. Die Grenze
liegt also theoretisch bei mehreren Kilometern und ermöglicht so auch
eine weiträumige Trennung von Tastatur und Platine, um
Manipulationsversuchen vorzubeugen. Zur externen Statusanzeige setzt man
eine rote und eine grüne LED ein. Die nötigen Vorwiderstände sind schon
auf der Platine vorhanden. Die rote LED zeigt an, dass eine
fehlerhafter Code eingegeben wurde. Grün signalisiert ein angezogenes
Relais und damit eine korrekte Code-Eingabe. Die LED-Signale stehen an
Stiftleiste ST 1 und an Klemme KL 3 zur Verfügung. Das eingesetzte
Relais kann bei einer Spannung von bis zu 30 VAC/DC einen Strom von bis
zu 4 A schalten. Um die Tastatur oder eine externe Beleuchtung bei
Tastendruck einzuschalten, kann man ST 2 mit einer solchen Beleuchtung
beschalten. ST 2 ist ein Open-Collector-Ausgang, der mit einen Strom von
100 mA belastet werden kann. Die Einschaltzeit ist hier fest auf 30
Sekunden eingestellt. Soll eine LED-Beleuchtung eingesetzt werden, ist
ein entsprechender Vorwiderstand einzusetzen. Als Spannungsversorgung
wird eine Gleichspannung von 9 bis 15 V benötigt. Um auf eine
integrierte Sicherung verzichten zu können, muss es sich zur
Gewährleistung der elektrischen Sicherheit bei der Spannungsquelle um
eine Sicherheits-Schutzkleinspannung handeln. Außerdem muss es sich um
eine Spannungsquelle begrenzter Leistung handeln, die nicht mehr als 15 W
liefern kann. Üblicherweise werden diese Forderungen von
handelsüblichen 12-V-Steckernetz teilen mit bis zu 500 mA
Strombelastbarkeit erfüllt.
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Ansicht
der fertig bestückten Platine des CS 1 mit zugehörigem Bestückungsplan,
oben von der Bestückungsseite, unten von der Lötseite |
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