Universal-Step-up/Step-down-Spannungswandler USW 525
Aus ELVjournal
05/2006
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Technische Daten
Eingangsspannung | 7–25 VDC |
Ausgangsspannung(en) | 4–25 VDC |
Ausgangsstrom | max. 5 A |
Wirkungsgrad | bis 97 % |
Anzeigen | LED (Power-Good) |
Abmessungen | 76 x 65,5 mm |
Der
hier vorgestellte Spannungswandler liefert eine einstellbare,
stabilisierte Ausgangsspannung zwischen 4 V und 25 V mit bis zu 5 A
Strombelastbarkeit bei einem Eingangsspannungsbereich von 7 V bis 25 V.Allgemeines
Mobile,
mit Akkus betriebene Anwendungen erfordern oft eine
Versorgungsspannung, die je nach Betriebsbedingung oberhalb oder
unterhalb der Akkuspannung liegen kann. In den meisten Anwendungen muss
dabei die Umschaltung der Funktion vom Abwärts- zum Aufwärtswandler
automatisch und verzugslos erfolgen. Dies ist z. B. bei einer
kontinuierlich sinkenden Akkuspannung der Fall.
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Bild 1: Maximal zulässiger Ausgangsstrom des USW 525 in Abhängigkeit von der Ein- und Ausgangsspannung |
Eine
weitere wichtige Forderung an einen Schaltregler ist ein möglichst
hoher Wirkungsgrad, denn schließlich soll die Energie des Akkus nicht
unnötig in Wärme umgesetzt werden. Der maximale Ausgangsstrom in
Abhängigkeit von der Eingangs- und Ausgangsspannung des hier
vorgestellten DC/DCWandlers ist in Abbildung 1 dargestellt. Die
Schaltung ist mit einem Schaltregler IC von Linear Technology aufgebaut
und erfüllt alle zuvor aufgestellten Forderungen an die Funktion, kommt
mit einer einzigen Induktivität aus und ermöglicht dadurch einen
besonders platzsparenden Aufbau. Bisherige
Hochleistungs-Spannungswandler, die mit Eingangsspannungen unterhalb,
oberhalb oder gleich der Ausgangsspannung arbeiten können, sind entweder
mit Transformatoren oder zwei getrennten DC/DC-Wandlern aufgebaut,
wobei einer für die Aufwärtswandlung und der andere für die
Abwärtswandlung zuständig ist. So genannte SEPIC-Wandler kommen zwar
auch mit einer Induktivität aus, sind jedoch nur für geringe Leistungen
geeignet, da der Wirkungsgrad deutlich schlechter ist. Im LTC 3780 sind
sämtliche Stufen, die zum Aufbau eines hocheffizienten „Buck-
Boost-Converters“ (Step-up/Step-down- Wandler) erforderlich sind,
integriert. Der Wandler ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen
allen Betriebsarten, egal ob von Step-up nach Step-down oder umgekehrt
gewechselt werden muss.
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Bild 2: Grundsätzliches Funktionsprinzip des Universal-Schaltreglers |
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Bild 3: Blockschaltbild mit den im LTC 3780 integrierten Stufen |
Für
einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 97 % sorgt ein Synchronbetrieb mit 4
Hochleistungs-Schalttransistoren (FETs), wie das Funktionsprinzip in
Abbildung 2 zeigt. Die im LTC 3780 integrierten Stufen sind im
Blockschaltbild (Abbildung 3) dargestellt. Der Wandler arbeitet in
unserer Schaltung mit einer in der Phase rastbaren Schaltfrequenz von
ca. 200 kHz. Ein so genanntes Power-Good-Signal (Open-Drain-Ausgang des
LTC 3780) liefert die Information, ob sich die Ausgangsspannung im
geregelten Zustand befindet. Doch nun zurück zu Abbildung 2, wo die
grundsätzliche Funktionsweise vereinfacht dargestellt ist. Wenn die
Eingangsspannung höher ist als die eingestellte Ausgangsspannung,
arbeitet der Baustein im „Buck-Mode“ (Stepdown- Wandler). In dieser
Betriebsart ist der FET T 1 ständig durchgesteuert und FET T 4 befindet
sich ständig im Sperrzustand. Die FETs T 2 und T 3 werden dann
alternierend im Takt der Schaltfrequenz durchgesteuert. In der ersten
Phase fließt der Strom über den FET T 2, die Speicherdrossel L 1 und den
FET T 1 zum Ausgang bzw. in den Pufferelko Cout. In der zweiten Phase
ist FET T 2 gesperrt und FET T 3 durchgesteuert. Durch die in der
Speicherdrossel gespeicherte Energie bleibt der Stromfluss nun
aufrechterhalten. Das Tastverhältnis, mit dem die beiden FETs (T 2, T 3)
durchgesteuert werden, bestimmt die Ausgangsspannung. Über den
Spannungsteiler R 1, R 2 misst der LTC 3780 die Ausgangsspannung, womit
der Regelkreis geschlossen ist. Wenn die Eingangsspannung geringer ist
als die Ausgangsspannung, arbeitet der LTC 3780 im „Boost-Mode“
(Step-up- Wandler). In dieser Betriebsart ist FET T 2 ständig
durchgesteuert und FET T 3 befindet sich dauerhaft im Sperrzustand. Die
FETs T 4 und T 1 werden nun alternierend im Takt der Schaltfrequenz
gesteuert. Auch hierbei bestimmt wiederum das Tastverhältnis die
Ausgangsspannung. Wenn sich die Eingangsspannung in der Nähe der
Ausgangsspannung befindet, sind die FETs T 2 und T 1 nahezu ständig
durchgesteuert. Die FETs T 3 und T 4 werden nur noch kurz zum Regulieren
der Ausgangsspannung in den leitenden Zustand versetzt.Im
so genannten Buck-Boost-Mode sind die Spitzenströme in der Induktivität
deutlich geringer als bei konventionellen Buck-Boost-DC/DC-Wandlern.
Die Synchron- Gleichrichtung mit 4 Schaltern und der geringe Stromripple
in der Induktivität sorgen für einen hohen Wirkungsgrad. Der Stromshunt
(RSense) in der gemeinsamen Source-Leitung von FET T 3 und FET T 4
dient zur Stromerfassung. Dadurch ist in sämtlichen Betriebsmodi ein
Schutz gegenüber zu hohen Spannungen, zu hohen Strömen und Kurzschluss
vorhanden. Bei Standard-Boost-Konvertern (Step-up- Wandler) ist die
Realisierung eines Kurzschlussschutzes äußerst schwierig. Beim LTC 3780
hingegen wird der Wandler zuerst zwangsweise in den Buck-Mode geschaltet
und dann der Strom durch die Induktivität begrenzt. Schaltung
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Bild 4: Schaltung des Universal-Spannungswandlers USW 525 |
Die
Schaltung des gesamten Step-up/ Step-down-Spannungswandlers ist in
Abbildung 4 dargestellt. Wie zu sehen ist, sind neben dem LTC 3780 und
den 4 Leistungs- FETs nur noch wenige externe Komponenten erforderlich.
Die Bauteil-Nummerierung der Leistungs-FETs stimmt mit der Nummerierung
in Abbildung 2 überein, so dass die Funktionsweise leicht
wiederzuerkennen ist. Die Eingangsspannung wird der Schaltung an der
Schraubklemme KL 1 zugeführt und gelangt direkt auf den Schalttransistor
T 2. Die Kondensatoren C 1 bis C 7 dienen zur hochfrequenten
Störunterdrückung und zur Pufferung. Insbesondere die steilen
Schaltflanken der Leistungstransistoren müssen mit entsprechenden
Kondensatoren abgefangen werden. Der LTC 3780 wird über R 12 mit
Spannung versorgt, wobei D 5 zum Überspannungsschutz dient. Eine intern
erzeugte stabilisierte Gleichspannung von 6 V steht auch extern an Pin
19 zur Verfügung. Über die Pins 13 bis 16, 18 und 22 bis 24 werden die
Schalttransistoren, wie bereits in Abbildung 2 beschrieben, gesteuert.Zur
Regelung wird die Ausgangsspannung über den einstellbaren, mit R 2 bis R
4 aufgebauten Spannungsteiler auf den Eingang des Fehlerverstärkers
(Pin 6) geführt. Mit R 3 kann nun die Ausgangsspannung des Wandlers
zwischen 4 V und 25 V stufenlos eingestellt werden. An Pin 1 des
Bausteins steht das so genannte „Power-Good“-Signal zur Verfügung.
Hierbei handelt es sich um einen „Open-Drain-Ausgang“, der intern nach
Masse gezogen wird, wenn die Ausgangsspannung mehr als ±7,5 % vom
eingestellten Soll-Wert abweicht. Die über R 6 mit Spannung versorgte
Leuchtdiode D 1 leuchtet somit immer bei korrekter Ausgangsspannung. Der
Kondensator C 16 an Pin 2 sorgt für einen „Soft-Start“ bei Anlegen der
Betriebsspannung. Die Mess-Eingänge zur Erkennung des Ausgangsstroms
stehen an Pin 3 und Pin 4 des Bausteins zur Verfügung. Die an den
Shunt-Widerständen R 21, R 22 abfallende Spannung wird über R 17 bis R
20 auf diese Eingangspins gegeben. Sobald der Spannungsabfall an den
Shuntwiderständen den Grenzwert überschreitet, erfolgt eine
Strombegrenzung. Der maximale Ausgangsstrom errechnet sich im Boost-Mode
(Step-up-Wandler) nach der Formel: und im Buck-Mode nach der Formel:
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Bild 5: Max. Spannungsabfall an den Shunt-Widerständen in Abhängigkeit vom Verhältnis der Eingangsspannung zur Ausgangsspannung |
Der
maximale Spannungsabfall an den Shuntwiderständen und somit zwischen
Pin 3 und Pin 4 des Bausteins in Abhängigkeit vom Verhältnis der
Eingangsspannung zur Ausgangsspannung ist in Abbildung 5 dargestellt.
Die Komponenten C 17, C 18 und R 7 bestimmen die Regelzeitkonstante der
Regelschleife am Ausgang des internen Fehlerverstärkers. Das Ein- und
Ausschalten des Schaltreglers erfolgt an Pin 8 des LTC 3780. Bei einer
Spannung unter 1,5 V befindet sich der LTC 3780 im Shut-down-Mode und
bei einer Spannung zwischen 1,5 V und 6 V ist der Wandler eingeschaltet.
Die Spannung an diesem Pin darf 6 V nicht überschreiten. Intern ist an
Pin 8 ein Widerstand von 100 kΩ nach Masse vorhanden.An
Pin 9 (FCB) kann der Betriebs mode des Wandlers bei geringer
Ausgangslast eingestellt werden. Pin 9 ist dabei mit Schaltungsmasse
(Continuous-Mode) oder mit +UB (Constant-Frequency-Mode) zu verbinden
oder bleibt unbeschaltet im Skip- Cycle-Mode bzw. Bust-Mode. Wenn an Pin
9 kein Gleichspannungspotential angelegt wird, arbeitet der Wandler im
Stepdown- Betrieb im Skip-Cycle-Mode und im Step-up-Betrieb im
Burst-Mode. In diesem Betriebsmode hat der Wandler bei geringer Last den
höchsten Wirkungsgrad (Abbildungen 6 bis 8). Im Normalfall bleibt also
die Codierbrücke JP 1 offen. Der interne Taktoszillator des Bausteins
kann an Pin 11 extern synchronisiert werden, und an Pin 10 wird die
interne PLLSchaltung mit einem Tiefpassfilter (R 10, C 20, C 21)
beschaltet. Der Stand-by-Eingang (Pin 12) ist in unserer Schaltung nur
mit einem Abblock- Kondensator (C 22) beschaltet. Nachbau
Der
praktische Aufbau des Wandlers ist besonders einfach, da bereits alle
SMDKomponenten werkseitig bestückt sind. Besonders der LTC 3780 mit
seinem geringen Pin-Abstand und die Leistungs- FETs sind von Hand kaum
zu verarbeiten. Hinzu kommt, dass die Kupferauflage der Leiterplatte die
vierfache Dicke einer herkömmlichen doppelseitigen Leiterplatte hat.
Beim Lötvorgang wird also der Lötspitze sehr viel Wärme entzogen. Beim
Verarbeiten der noch wenigen verbleibenden konventionellen Bauteile
sollte unbedingt der verwendete Lötkolben auf eine hohe Temperatur
eingestellt werden. Doch nun zur Bestückung, wo zuerst der Trimmer R 3
sorgfältig einzulöten ist. Danach wird der Schiebeschalter S 1 so
eingesetzt, dass das Gehäuse plan auf der Leiterplatte aufliegt, und von
der Platinenunterseite wird danach das Bauteil sorgfältig verlötet. Bei
der Leuchtdiode D 1 (Power-Good) ist die Polarität am Bauteil durch
einen längeren Anodenanschluss gekennzeichnet. Die Einbauhöhe der LED
richtet sich nach den individuellen Wünschen.
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Bild 9: Die Ein- und Ausgangsleitungen werden jeweils durch einen Ferritkern gefädelt. |
Zuletzt
bleiben nur noch die beiden zweipoligen Schraubklemmen für die Ein- und
Ausgangsspannung einzulöten. Die Anschlüsse sind dabei an der
Platinenunterseite mit viel Lötzinn sorgfältig festzusetzen. Damit über
die Ein- und Ausgangsleitungen des Wandlers keine Störungen abgestrahlt
werden, sind die Eingangsleitungen mit einer Windung und die
Ausgangsleitungen mit 2 Windungen durch einen Ferritkern zu fädeln. In
unmittelbarer Nähe der Schraubklemmen ist dabei auf der Eingangsseite
ein 16 mm langer Ferritkern und auf der Ausgangsseite ein 28,5 mm langer
Ferritkern erforderlich (Abbildung 9). Wenn die Leitungen sorgfältig
durchgefädelt sind, erfolgt das Einschrumpfen mit
Schrumpfschlauchabschnitten entsprechend der Länge (Eingangsseite 35 mm,
Ausgangsseite 45 mm). Für den Betrieb ist der Spannungswandler in ein
geschlossenes Gehäuse einzubauen, welches die Anforderungen an eine
Brandschutzumhüllung erfüllen muss. Für eine ausreichende
Luftzirkulation ist zu sorgen und die Ein- und Ausgänge sind
entsprechend der Anwendung abzusichern. Dem Einsatz des Wandlers steht
danach nichts mehr entgegen.
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Ansicht der fertig bestückten Platine des Spannungswandlers USW 525 mit zugehörigem Bestückungsplan von der Oberseite |
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Ansicht der fertig bestückten Platine des Spannungswandlers USW 525 mit zugehörigem Bestückungsplan von der Unterseite |
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