FS20-IR-/-Funk-Fernbedienung für Nikon- und Canon-Kameras
Aus ELVjournal
06/2006
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Technische Daten
Spannungsversorgung | 3 x 1,5 V LR03/Micro/AAA |
Stromaufnahme (Leerlauf) | 2,8 mA |
Unterstützte Canon | EOS350D,
EOS300D, S70, S60, S1, Pro1, G6, G5, G3, G2, G1, EOS10, EOS100, EOS50,
EOS55, EOS30, EOS33, EOS30V, EOS300V, EOS300X, 3000VQD, EOSIX IXUS,
Jr/II/III |
Unterstütze Nikon | D70, D70s, D50, F75, F65, N75, N65 |
IR-Reichweite | ca. 3 m |
Funkreichweite | ca. 100 m (Freifeld) |
Funkprotokoll | FS20 |
Sonstiges | Low-Bat-Anzeige durch LED |
Abmessungen (Gehäuse) | 24 x 115 x 57,5 mm |
Viele
moderne Fotokameras verfügen über eine Fernauslösemöglichkeit per
Infrarot-Fernbedienung. Unsere kleine Schaltung erweitert den
Einsatzbereich der Fernauslösung bei Canon- und Nikon-Kameras wesentlich
durch die Ansteuerung
per weitreichendem Funkbefehl. Die Auslösung kann durch einen beliebigen
FS20-Sender erfolgen, der über Funk empfangene FS20-Befehl wird in ein
Infrarot-Schaltsignal für die Kamera umgewandelt.Der Klick aus der Ferne
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Bild 1: Die Funktionsweise des Gerätes |
Die
Möglichkeiten moderner (Digital-) Kameras sind bekanntermaßen schier
unerschöpflich. Eine davon ist die für viele Modelle verfügbare Option,
die Kamera bequem aus der Ferne per Infrarot-Sender auslösen zu können.
Das macht die herkömmliche Selbstauslöser-Funktion, wie man sie z. B.
bei Selbstporträts oder ähnlichen Aufnahmesituationen kennt, nahezu
überflüssig und befreit den Fotografen vom zeitlichen Zwang der
Selbstauslöser-„Mechanik“. Allerdings ist es systembedingt eben nur
möglich, die Kamera auszulösen, solange sich die Fernbedienung im
„Sichtbereich“ des IR-Sensors der Kamera und auch nicht zu weit weg
befindet.
Was liegt da näher, als für bestimmte Aufnahmesituationen die Reichweite
für das Auslösen zu erhöhen bzw. unabhängig von der Sichtverbindung zur
Kamera zu machen? Genau dies tut unsere Funk-Fernauslöser-Schaltung,
deren Funktionsweise in Abbildung 1 zu sehen ist. Ein beliebiger Sender
des FS20-Systems steuert die Schaltung über bis zu 100 m
Freifeld-Entfernung an. Diese wandelt den Funkbefehl in einen mit dem
jeweiligen Kamera-Modell kompatiblen Infrarot-Steuerbefehl um und löst
so über eine Infrarot-Sendediode die Kamera über die normale
IR-Fernauslöse-Funktion aus.Als
Sender kommen alle Geräte in Frage, die über das FS20-Sendeprotokoll
verfügen, also alle Handsender, aber auch etwa FS20-Funk-Bewegungs- oder
-Kontaktmelder, Zeitsteuerungen usw.
Hierdurch ergeben sich interessante Einsatzmöglichkeiten, wie z. B. das
Fotografieren von „ungebetenen“ Gästen, die einen auf dem privaten
Grundstück installierten Bewegungsmelder und somit die ins System
integrierte Kamera auslösen. Oder aber die Tierfotografie – hier
eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, Tiere „vor die Linse“ zu
bekommen, die bei einem nur in der Nähe postierten Menschen unweigerlich
die Flucht ergreifen würden. So kann man ebenso die Aktivitäten im
Vogelnest verfolgen wie etwa auch herausbekommen, welche der
Nachbarskatzen wohl allnächtlich ihr Geschäft auf dem
Haustür-Abstreicher erledigt, ob es wirklich ein Marder ist, der nachts
die Geräusche auf dem Dachboden erzeugt und und …
Der große Vorteil dieser Lösung besteht hier nicht nur in der großen
realisierbaren Entfernung zwischen Kamera und Funk-Fernauslöser, sondern
auch in der Unabhängigkeit von einer bestimmten Senderichtung. Es ist
lediglich sicherzustellen, dass die Sendediode der Schaltung
„Sichtkontakt“ zum IR-Empfänger der Kamera hat – hier sollte also nicht
etwa ein sich bewegender Zweig im Wege sein!
Für welche Kameramodelle die Schaltung anwendbar ist, ist der
Aufstellung in den technischen Daten zu entnehmen. Konfiguration und Bedienung
In
Abbildung 1 ist die Anordnung des FS20 DCRC zur Kamera dargestellt. Zur
Vorbereitung auf den Betrieb sind zunächst einmalig zwei Festlegungen
per DIP-Schalter zu treffen – das gewünschte Kamera-Protokoll und, ob
die Kontroll-LED des Gerätes bei einem ausgesandten IR-Befehl mit
aufleuchten soll oder nicht.
Zunächst sollte über diesen DIP-Schalter (S 2) festgelegt werden, mit
welchem Protokoll die Schaltung arbeiten soll. In der Tabelle 1 sind die
Schalterstellungen für beide Protokolle dargestellt. Der Schalter „3“
hat keine Funktion. Schalter 4 ist für das beschriebene Verhalten der
Kontroll-LED zuständig. Wird die Schalterebene 4 auf „ON“ gestellt,
signalisiert die LED jeden gesendeten IR-Befehl.Programmierung der FS20-Codes
Die
Steuerung des Gerätes macht das Anlernen von bis zu 20 FS20-Sendern –
mit identischem Haus-Code, aber unterschiedlichen Adressen – möglich. So
kann man die Kamera entweder über einen Funk-Bewegungsmelder
automatisch oder aber manuell über einen FS20-Handsender auslösen.
Um in den Anlernmodus zu gelangen, hält man die Taste TA 1 „Config.“
beim Einlegen der Batterien gedrückt. Den nun aktiven Anlernmodus zeigt
das Gerät durch Blinken der LED an.
Wenn jetzt ein F20-Sender aktiviert wird, z. B. durch Drücken einer
Taste auf der FS20-Fernbedienung, so wird dessen Code automatisch
gespeichert. Nach der Speicherung erlischt die LED, und die Schaltung
befindet sich im normalen Betriebsmodus (LED aus).
Sollen mehrere Sender programmiert werden, ist der beschriebene Vorgang
zu wiederholen. Hierbei ist darauf zu achten, dass alle Geräte den
gleichen Haus-Code aufweisen müssen.
Das Löschen aller gespeicherten Sender erfolgt durch Drücken der Taste
TA 1 für einen Zeitraum von mehr als 5 Sekunden.Manuelles Auslösen
Im
normalen Betriebsmodus kann man durch kurzes Betätigen des Tasters TA 1
eine manuelle Kameraauslösung starten. Hierdurch ist die Kamera
jederzeit auch ohne Funksender oder die zur Kamera gehörende
IR-Fernbedienung auslösbar.Low-Bat-Anzeige
Sinkt
die Batteriespannung unter 3 V, wird dies durch kurzes Aufblitzen der
LED im Sekundentakt angezeigt – die Batterien sind alsbald zu wechseln!Schaltung
as
Schaltbild der Fernbedienung ist in Abbildung 2 dargestellt. Kernstück
der Schaltung ist der Mikrocontroller IC 2 vom Typ Atmega48.
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Bild 2: Das Schaltbild des Funk-Fernauslösers |
Als
Empfänger für die FS20-Funkbefehle dient das Standard-Empfangsmodul
HFE1. Die empfangenen Datenpakete gelangen auf den Pin 12 des
Mikrocontrollers und werden von der dort implementierten Software
ausgewertet bzw. weiterverarbeitet.
Die Taktfrequenz des Controllers ist vom Quarz Q 1 bestimmt und liegt
bei 4 MHz. Mit dem DIP-Schalter S 2 wird die beschriebene Konfiguration
eingestellt (siehe Tabelle 1). Nachbau
Die
Platine wird bereits mit SMD-Bauteilen bestückt geliefert, so dass nur
die bedrahteten Bauteile bestückt werden müssen und der mitunter mühsame
Umgang mit den kleinen SMD-Bauteilen entfällt. Hier ist lediglich eine
abschließende Kontrolle der bestückten Platine auf Bestückungsfehler,
eventuelle Lötzinnbrücken, vergessene Lötstellen usw. notwendig.
Die Bestückung der bedrahteten Bauteile erfolgt in gewohnter Weise
anhand der Stückliste und des Bestückungsplans sowie unter Zuhilfenahme
des Platinenfotos. Die Bauteilanschlüsse werden entsprechend dem
jeweiligen Rastermaß abgewinkelt und durch die im Bestückungsdruck
vorgegebenen Bohrungen geführt. Nach dem Verlöten der Anschlüsse auf der
Platinenunterseite (Lötseite) werden überstehende Drahtenden mit einem
Seitenschneider sauber abgeschnitten, ohne die Lötstelle dabei zu
beschädigen.
Beim Einsetzen der Elkos C 1 und C 4 sowie der beiden LEDs ist auf die
richtige Einbaulage bzw. die richtige Polung zu achten, wobei in der
Regel der Minus-Anschluss der Elkos gekennzeichnet ist. Bei der
Infrarot-Diode D 1 ist die Katode durch eine abgeflachte Gehäuseseite
erkennbar. Diese Diode wird liegend, also mit um 90° abgewinkelten
Anschlüssen, eingebaut. Bei der LED D 2 ist die Anode (+) durch den
etwas längeren Anschluss gekennzeichnet. Die LED sollte mit einer
Einbauhöhe von 17 mm (gemessen zwischen Platine und LED-Oberkante)
eingelötet werden, um später genau in der vorgesehenen Gehäusebohrung zu
stehen.
Als Nächstes erfolgt die Bestückung der mechanischen Bauteile. Die
Batteriehalter bestehen aus den Batteriekontakten und den
Kunststoffhalterungen. Vor dem Verlöten der Batteriekontakte wird zuerst
jeweils die Kunststoffhalterung eingesetzt.
Das Funkmodul ist lagerichtig (siehe Platinenfoto) über die drei
Stiftleisten-Kontakte in die Hauptplatine einzusetzen, und die
Stiftleistenkontakte sind auf der jeweiligen Lötseite zu verlöten.
Nachdem man die Bestückung so abgeschlossen und auf Löt- und
Bestückungsfehler kontrolliert hat, wird der Einbau in das Gehäuse
vorgenommen. Dies erfolgt ohne Verschrauben – die Platine wird einfach
in die obere Gehäusehälfte gelegt, und anschließend schiebt man die
beiden Gehäusehälften zusammen.
Nach dem Einlegen der Batterien und der beschriebenen Konfiguration ist
der kleine Funk-Fernauslöser damit betriebsbereit.
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Ansicht
der fertig bestückten Platine der Fernbedienung für Kameras mit
zugehörigem Bestückungsplan, oben von der Bestückungsseite, unten von
der Lötseite |
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