Mini-Erschütterungssensor MES 1
Aus ELVjournal
01/2007
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Technische Daten
Spannungsversorgung | 7–15 VDC |
Stromaufnahme (aktiv, ohne Last) | 15 mA |
Einschaltzeit | 1–60 Sek. |
Schaltausgang | Open-Drain/max. 500 mA |
Abmessungen (Platine) | 40 x 35 mm |
Die
kleine, in SMD-Technik ausgeführte Schaltung reagiert, ausgelöst durch
einen empfindlichen Sensor, auf Erschütterung bzw. Neigung. Im Auslöse
fall wird ein universell einsetzbarer Open-Drain-Ausgang aktiviert, mit
dem z. B. Relais, LEDs usw. geschaltet werden können. Damit ergibt sich
eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der
Sicherungstechnik.Ganz schön empfindlich
Erschütterungs-
und Neigungssensoren sind das Mittel der Wahl, wenn es darum geht,
geringste Bewegungen eines Objekts zu erfassen und zu signalisieren. In
früheren Zeiten waren hier Quecksilberschalter dominierend, die heute
allerdings wegen des hochgiftigen Inhalts nicht mehr erlaubt sind. Heute
sind vor allem auf mechanischer, magnetischer und Piezo-Basis
arbeitende Sensoren dominierend. Unser hier eingesetzter Sensor gehört
zur Klasse der mechanischen Sensoren mit einem hochempfindlichen und
ausgeklügelten Auslöseverhalten. Derartige Sensoren sind besonders
einfach einsetzbar, in großen Stückzahlen herstell- und verfügbar und
damit preisgünstig.Sie
kommen naturgemäß vorwiegend in der Alarm- und Sicherungstechnik, aber
auch in der Robotik zum Einsatz. So kann auch der hier vorgestellte
Sensor seine Anwendung als Alarmsensor für Diebstahlund
Einbruchsicherungen finden. Aber auch der, der sich eine wirklich
komfortable Fahrradbeleuchtung selbst bauen möchte, findet hier den
richtigen „automatischen Ein- und Ausschalter“. Denn kombiniert mit
einem Dämmerungssensor kann der Erschütterungssensor das Fahrradlicht
automatisch einschalten, sobald das Fahrrad bei Dunkelheit bewegt wird.
Der Dämmerungssensor aktiviert dabei die gesamte Schaltung. Wenn es also
dunkel ist, wird auch erst der Erschütterungssensor aktiv, der wiederum
einen nachgeschalteten Monoflop („Zeitschalter“) aktiviert. Solange
Letzterer beim Fahren durch den Sensor nachgetriggert wird, bleibt das
Licht an, befindet sich das Fahrrad in vollständiger Ruhe, wird das
Licht nach Ablauf der Ausschaltzeit des Monoflops abgeschaltet. Auf
diese Weise muss man sich bei den modernen, batteriebetriebenen
Fahrradbeleuchtungen nicht mehr um das Ein- und Ausschalten kümmern.
Natürlich ergibt sich hier sofort auch das Einsatzgebiet der
Diebstahlsicherung. Sobald das Fahrrad (oder auch das Motorrad) bewegt
wird oder versucht wird, etwas abzubauen, kann der Erschütterungssensor
Alarm geben. Aber
auch im stationären Bereich kann solch ein Sensor sehr vielseitig
eingesetzt werden, man denke da nur an die Absicherung von Türen und
Fenstern gegen Bewegen oder die Sicherung von Gegenständen gegen
Wegnahme. Hier kann bereits Alarm ausgelöst werden, wenn der Einbrecher
nur kräftig gegen den Fensterflügel drückt, nicht erst, wenn er das
Fenster aufgebrochen hat und ein üblicher Magnetsensor ausgelöst wird.
Der Sensor ist sogar so empfindlich, dass er das Betreten von Holz- bzw.
anderen schwingenden Böden registrieren kann. Die Immunität gegen
Fehlalarme, etwa wenn der Wind am Fenster rüttelt oder ein Lkw
vorbeifährt, kann man durch elektronische Kompensation erhöhen. Unsere
Sensorschaltung ist entsprechend in der Empfindlichkeit einstellbar und
der erwähnte Monoflop ist mit einer einstellbaren Aktivzeit auch bereits
integriert. Über einen schon recht kräftigen Schalt ausgang können
nicht nur LEDSchaltungen (z. B. das erwähnte Fahrradlicht) oder Relais
geschaltet werden, auch die Ansteuerung von elektronischen Schaltern wie
z. B. FS20-Sendern (etwa FS20 TFK oder FS20 S4M) oder des Ausschalt-
Timers AT 230 ZD (hiermit kann man z. B. direkt 230-V-Beleuchtungen
schalten) ist möglich. Das Mini-Modul mit dem integrierten Sensor lässt
sich überall einfach an- bzw. unterbringen und ist somit wirklich
universell und schnell einsetzbar. Der Sensor
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Bild 1: Die Funktionsweise des Erschütterungssensors |
Anhand
Abbildung 1 lässt sich der mechanische Aufbau und somit auch die
Funktionsweise des Sensors erkennen. Wie man sieht, ist der Aufbau recht
einfach. Zwischen zwei kleinen Kontaktplättchen befindet sich eine
Metallkugel, die sich innerhalb der kreisförmigen Aussparung im oberen
Kontaktplättchen bewegen kann. Solange sich die Kugel genau in der Mitte
befindet, herrscht keine Verbindung zwischen den beiden Kontakten.
Sobald der Sensor geneigt wird, verbindet die Metallkugel die beiden
Kontakte. Der Sensor ist sehr empfindlich, d. h. bei jeder kleinsten
Bewegung (Neigung) wird der Kontakt geschlossen bzw. geöffnet. Diese
Funktionsweise erlaubt eine Anwendung als Neigungs-, Bewegungs- oder
Schocksensor.Schaltung
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Bild 2: Das Schaltbild des MES 1 |
Das
Schaltbild des Erschütterungssensors ist in Abbildung 2 dargestellt.
Die Auswertung des Sensorsignals übernimmt ein kleiner Mikrocontroller
(IC 2) vom Typ ATtiny15L. Hierdurch werden zum einen der
Hardware-Aufwand und zum anderen auch die mechanischen Abmessungen des
Bausteins minimiert. Der Kondensator C 3, parallel zum Sensor
geschaltet, unterdrückt Störeinstrahlungen. R 1 dient hier als
Pull-up-Widerstand. Am Eingang des Controllers PB 2 (Pin 7) werden
sowohl Übergänge von „high“ (Kontakt offen) nach „low“ (Kontakt
geschlossen) als auch umgekehrt von „low“ nach „high“ ausgewertet. Nimmt
der Controller einen Pegelwechsel wahr, wird der Schalttransistor T 1
angesteuert. Gleichzeitig wird zur optischen Kontrolle auch die LED D 1
angesteuert. Am Schaltausgang KL 2 können, wie bereits beschrieben,
verschiedene Verbraucher, wie z. B. Relais, angeschlossen werden. Der
maximale Strom darf 0,5 A nicht übersteigen, da in diesem Fall der
Sicherungswiderstand R 5 zerstört wird. Mit den beiden Trimmern R 3 und R
4 werden die Ansprechempfindlichkeit der Schaltung und die Dauer des
Schaltsignals eingestellt. Die Schaltdauer des Ausgangs kann man in
einem Bereich von 1 bis 60 Sekunden einstellen. Die Einstellung der
Ansprechempfindlichkeit ermöglicht es, wie bereits erwähnt, Fehlalarme
durch zu hohe Auslöseempfindlichkeit zu unterdrücken. Zur
Spannungsversorgung des Controllers IC 2 wird eine Spannung von 5 V
benötigt, die der Spannungsregler IC 1 erzeugt. Die Eingangsspannung der
Schaltung kann in einem Bereich von 7 VDC bis 15 VDC liegen.Nachbau
Die
Platine wird bereits mit SMD-Bauteilen bestückt geliefert, so dass nur
die bedrahteten Bauteile, in unserem Fall lediglich die Anschlussklemmen
KL 1 und KL 2, bestückt werden müssen. Nach dem Einsetzen und Verlöten
der beiden Klemmen ist lediglich eine abschließende Kontrolle der
bestückten Platine auf Bestückungsfehler, eventuelle Lötzinnbrücken,
vergessene Lötstellen usw. notwendig, bevor man die Schaltung in Betrieb
nehmen kann.Inbetriebnahme
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Bild 3: Die verschiedenen Beschaltungsmöglichkeiten des Mini-Erschütterungssensors MES 1 |
Als
Versorgungsspannung kann sowohl eine Batterie- als auch eine
Gleichspannung von einem (Stecker-)Netzteil verwendet werden. Die
Spannung muss im Bereich von 7 V bis 15 V liegen. Der Schaltausgang ist
ein „Open Drain“- Ausgang, der einen Verbraucher (Last) gegen Masse
schaltet (Low-Side-Schalter). In Abbildung 3 sind verschiedene Beispiele
dargestellt, wie der Ausgang KL 2 beschaltet werden kann. Beim
Anschluss einer externen LED (Abbildung 3, a) ist noch ein
entsprechender Vorwiderstand (Rv) einzubauen. Bei Verwendung eines
Relais (Abbildung 3, b) ist keine externe Schutzdiode notwendig, da sich
diese bereits auf der Platine befindet. Die Relaisspannung muss mit der
Betriebsspannung UB identisch sein. Will man mit dem Ausgang den
Logikeingang einer anderen Schaltung steuern (Logikpegel), ist ein
Pull-up-Widerstand von ca. 10 kΩ zu verwenden (s. Abbildung 3, c). Der
High-Pegel entspricht dabei der Betriebsspannung. Die Empfindlichkeit
wird zum einen durch den Trimmer R 3 eingestellt und zum anderen durch
die Position (Lage) des Sensors vorgegeben. Die höchste Empfindlichkeit
erreicht man, wenn die Platine kopfüber montiert wird, d. h. der Sensor
(BS 1) zeigt nach unten. Diese Position des Sensors entspricht der in
Abbildung 1 dargestellten Zeichnung. Hierbei werden kleinste
Erschütterungen und geringfügiges Neigen der Platine registriert. Sollen
z. B. nur starke Stöße erfasst werden, ist die Platine vertikal zu
montieren. Achtung: Die hier vorgestellte Schaltung hat keine Zulassung
entsprechend der StVZO und darf somit nicht innerhalb des öffentlichen
Straßenverkehrs eingesetzt werden.
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Ansicht der fertig bestücken Platine des Mini-Erschütterungssensors mit zugehörigem Bestückungsplan |
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