Digital-Audioverstärker DA 150 Class D 150 W Teil 1/2
Aus ELVjournal
02/2007
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Technische Daten
Ausgangsleistung | 150 W an 8 Ω, Mono-Brücke (10 % TDH +N)
100 W an 8 Ω, Mono-Brücke (0,5 % TDH+N)
75 W an 4 Ω, Stereo, Single-ended (10 % TDH+N) |
Wirkungsgrad (Endstufen) | 94 % bei Po = 30 W, fi = 1 kHz |
Klirrfaktor + Rauschen | 0,05 % (Po = 1W, fi = 1 kHz)
0,5 % (100 W an 8 Ω, Mono-Brücke)
0,5% (60 W an 4 Ω, Stereo, Single-ended) |
Spannungsversorgung | Eingebautes 230-V-Netzteil |
Audio-Eingang | 2 x Cinch-Buchse |
Lautsprecher-Anschlüsse | Standard-Lautsprecher-Klemmleisten |
| Netzschalter, Stereo-Lautstärkepoti, Umschalter Stereo/Mono Brücke an der Geräterückseite |
Anzeigen | Netz-Kontroll-LED |
Abm. (B x H x T) | 305 x 97 x 155 mm |
Der
hier vorgestellte Audio-Endverstärker kann sowohl in Stereobetrieb mit 2
x 75 W Sinus als auch mit einem Monosignal in Brückenbetrieb arbeiten
und liefert dann 150 W an 8 Ω. Durch digitale Verstärkertechnologie
(Class D) hat der Verstärker einen äußerst hohen Wirkungsgrad bis zu 90 %
und gute Klangeigenschaften.Allgemeines
Im
Audiobereich gehören NF-Leistungsverstärker zu den wichtigsten
Baugruppen. Gute Klangeigenschaften, eine hohe Ausgangsleistung und ein
hoher Wirkungsgrad sind die wichtigsten Anforderungen, die an eine
Audio-Endstufe gestellt werden.
Verschiedene Verstärker-Technologien bieten Vor- und Nachteile, wobei
ein guter Kompromiss zwischen allen Forderungen meistens die beste
Lösung ist. Während vor einigen Jahren Digitalverstärker in
Class-D-Betrieb wesentlich schlechtere Klangeigenschaften aufwiesen als
konventionelle Verstärker in A/B-Betrieb, hat sich das durch den
Einsatz von neuen, modernen Komponenten geändert. Die nachteiligen
Eigenschaften wurden verbessert, so dass die Vorteile jetzt bei vielen
Anwendungen überwiegen.Verstärker in Klasse-A/B-Betrieb
Nach
wie vor arbeiten die meisten Audioverstärker im A/B-Betrieb. Diese
Betriebsart ermöglicht sehr gute Klangeigenschaften bei sehr geringer
Ruhestromaufnahme. Dieser Verstärkertyp ist üblicherweise als
Gegentakt-Endstufe mit symmetrischer Betriebsspannung aufgebaut. Eine
gleichstrommäßige Reihenschaltung der Endstufen-Transistoren macht den
Einsatz von Übertragern überflüssig und ermöglicht
somit auch eine recht kostengünstige Realisierung.
Der Nachteil dieser traditionellen Verstärkertechnologie ist die geringe
Effizienz. Abhängig von der Lastimpedanz und der aktuell geforderten
Ausgangsleistung im Verhältnis zur Maximalleistung des Verstärkers
beträgt der maximal erreichbare Wirkungsgrad nicht mehr als 60 bis 70 %.
Unter Hörbedingungen in der Praxis bei 30 % Voll-Last stellt sich dann
gerade mal ein Wirkungsgrad um die 35 % ein. Im Vergleich zu Verstärkern
im A-Betrieb, die theoretisch eine maximale Effizienz von 25 %
erreichen, allerdings schon ein guter Wert.
Zwangsläufig entsteht bei einem geringen Wirkungsgrad auch eine
entsprechend hohe Verlustleistung, die in Form von Verlustwärme verloren
geht. Ein wesentlicher Teil der zugeführten Energie muss somit an
großzügig dimensionierten Kühlkörpern regelrecht „verbraten“ werden.
Große Kühlkörper haben natürlich auch einen entsprechenden Platzbedarf,
sind teuer und stellen bezüglich der Luftkonvektion Anforderungen an die
mechanische Konstruktion.
Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass entsprechende Netzteile zum Betrieb
der Endstufen erforderlich sind, die auch die als Verlustwärme
abgeführte Leistung zusätzlich zur Ausgangsleistung zur Verfügung
stellen müssen.
Dazu ein Beispiel:
Wir nehmen an, unser Verstärker hat eine Sinus-Dauerleistung von 100 W
und einen Wirkungsgrad von 65 % bei Voll-Last (durchaus ein guter Wert).
Da die 100 W somit 65 % der Leistung sind, die das Netzteil liefern
muss, werden am Verstärkereingang ca. 154 W benötigt. Natürlich hat das
Netzteil auch keinen Wirkungsgrad von 100 %. Wenn wir hier von ca. 75 %
ausgehen, liegt die Netzaufnahme bei 100 W Ausgangsleistung in
A/B-Betrieb bei über 200 W.Verstärker in Class-D-Betrieb
Verstärker
in Class-D-Betrieb arbeiten wie Schaltnetzteile mit
Pulsweitenmodulation. Die Philosophie dieser getakteten Verstärker
beruht darauf, dass die Leistungshalbleiter der Endstufe entweder
vollständig durchgeschaltet oder gesperrt sind. Nur in einer sehr kurzen
Phase während des Umschaltvorgangs (Übergang von „high“ nach „low“ oder
umgekehrt) befinden sich die Halbleiter der Endstufe im linearen
Betrieb und setzen Leistung in Verlustwärme um.
Je steiler nun die Schaltflanken, desto geringer ist die Verlustleistung
in der Endstufe.
Steile Schaltflanken haben allerdings den Nachteil, hochfrequente
Störungen zu erzeugen, so dass in der Praxis ein guter Kompromiss
zwischen der Steilheit der Schaltflanken und den Störungen im Funkfeld
bzw. den netzgebundenen Störungen gefunden werden muss.
Neben den Schaltverlusten sind bei getakteten Verstärkern noch die
Verluste an den RDS-on-Widerständen der Endstufen-Transistoren zu
berücksichtigen, die bei den modernen Komponenten relativ gering sind.
Abbildung 1 zeigt den Wirkungsgrad unseres Class-D-Verstärkers im
Vergleich zu einem typischen A/B-Verstärker, und in Abbildung 2 ist die
erforderliche Netzteil-Leistung im Vergleich zu sehen.
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Bild 1: Der Wirkungsgrad von Klasse A/B und Klasse D im Vergleich |
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Bild 2: Erforderliche Netzteil-Leistung in Abhängigkeit von der Ausgangsleistung bei Klasse A/B und Klasse D |
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Bild 3: Verlustleistung am Kühlkörper im Vergleich |
Das
eingangsseitig zugeführte Audio-NF-Signal wird mit Hilfe eines
PW-Modulators in ein pulsweitenmoduliertes Signal umgewandelt und zur
Steuerung der Endstufe benutzt.
Aus dem PWM-Ausgangssignal wird mit Hilfe eines Ausgangsfilters
(Tiefpass) das NF-Signal dann zurückgewonnen.
Für gute Klangeigenschaften sind eine hohe Schaltfrequenz und kurze
Schaltzeiten bei den Endstufen-Transistoren wichtig. Unbedingt muss die
Bandbreite des Eingangssignals auf 60 % der PWM-Schaltfrequenz begrenzt
sein, da es sonst zu Intermodulationsstörungen kommt.
Bei unserem Verstärker beträgt die Schaltfrequenz des
Pulsweitenmodulators ca. 310 kHz und die Schaltzeiten der
Endstufen-Transistoren sind mit 30 ns (Rise-Time, Fall-Time) sehr
niedrig. Dadurch wird ein äußerst hoher Wirkungsgrad bis über 90 %
erreicht und der Klirrfaktor ist sehr gering. Bei
der erforderlichen Kühlleistung bestehen somit gravierende Unterschiede
im Vergleich zu Class-A/B-Verstärkern, wie in Abbildung 3 zu sehen ist.
Der in unserem Verstärker eingesetzte Kühlkörper ist bereits großzügig
dimensioniert.
Die Rekonstruktion der Audio-Informationen aus dem Ausgangssignal
erfolgt mit recht einfachen Filterschaltungen, da Lautsprecher
vorhandene Hochfrequenzanteile sowieso nicht verarbeiten können und
selber als Filter fungieren. Natürlich müssen die HF-Anteile so weit wie
möglich entfernt werden, damit die geltenden EMV-Vorschriften sicher
eingehalten werden. Für Messungen am Lautsprecher-Ausgang ist es
erforderlich, entsprechende Tiefpassfilter nachzuschalten, da es sonst
zu Verfälschungen bei der Messung kommen kann. Ausgangsleistung
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Bild 4: Nicht-lineare Verzerrungen in Abhängigkeit von der Ausgangsleistung |
Bei
den technischen Daten eines Verstärkers ist außer den
Klangeigenschaften die Ausgangsleistung eine wichtige technische Angabe.
Die Aussage „Je mehr Watt, desto besser“ stimmt aber keineswegs, und es
muss auch unterschieden werden, welche Leistung der Hersteller angibt.
Neben den seriösen Leistungsangaben Sinus oder RMS werden oft auch mehr
oder weniger unseriöse Leistungsangaben gezielt verbreitet, einfach nur
um auf hohe Wertangaben zu kommen. Verstärker mit hohen Wertangaben bei
der Ausgangsleistung lassen sich an nicht fachkundige Verbraucher am
einfachsten verkaufen.
Während die Sinus-, RMS- oder Nennleistung weitgehend vergleichbar sind,
wird die Musikleistung mit impulsartigen Signalen gemessen, die
normaler Musik nachempfunden sind. Die Angabe der Musikleistung ist
allerdings schwer nachzuprüfen. Bei der vorwiegend im Low-Cost-Bereich
anzutreffenden PMPO-Leistung wird mit sehr kurzen Impulsen im µs-Bereich
gemessen. Im Vergleich zu Sinus oder RMS kommt dann u. U. die 20fache
Leistung heraus. Mit der Realität hat diese zur gezielten Täuschung
dienende Angabe meistens nichts mehr zu tun.
Ob Leistungsangaben aus der Luft gegriffen sind, ist oft schon an der
Leistungsaufnahme des Gerätes zu erkennen. Grundsätzlich kann nun mal
kein Gerät mehr Leistung abgeben, als zugeführt wird. Beträgt z. B. die
Leistungsaufnahme eines Gerätes max. 250 W, bleiben bei einem
Gesamtwirkungsgrad von 60 % nur noch 150 W an Ausgangsleistung, die an
die Lautsprecher abgegeben wird. Wenn es sich dabei beispielsweise um
einem 5-Kanal-Surround-Verstärker handelt, bleiben pro Kanal nur noch 30
W maximal übrig. Es ist also leicht nachzuvollziehen, dass
Leistungsangaben, die darüber weit hinausgehen, nicht der Realität
entsprechen können.
Die Sinus-Ausgangsleistung unseres Verstärkers beträgt im Stereobetrieb
typisch 2 x 75 W an 4 Ω bzw. bei Mono-Brückenschaltung 150 W. Damit
lässt sich eine beeindruckende Lautstärke erreichen, auch wenn sich die
Leistungsangabe im Vergleich zu Verstärkern mit utopischen PMPO-Angaben
eher bescheiden anhört. Beim Vergleich der Ausgangsleistung sollte immer
die Sinus-, RMS- oder Nennleistung herangezogen werden.Class-D-Audioverstärker DA 150
Der
digitale Class-D-Verstärker DA 150 ist in einem massiven Metallgehäuse
mit ansprechendem Alu-Frontprofil untergebracht, dessen Abmessungen (B x
H x T) 305 x 97 x 155 mm betragen. Im Vergleich zu traditionellen
Verstärkern in A/B-Betrieb zeichnet sich der DA 150 durch einen
ausgezeichneten Wirkungsgrad aus, der bei den Endstufen bis zu 90 %
beträgt.
Der DA 150 kann wahlweise als Stereoverstärker mit 2 x 75 W oder im
Monobetrieb mit einer Ausgangsleistung von 150 W betrieben werden. Die
Umschaltung zwischen Mono- und Stereobetrieb erfolgt mit einem
Schiebeschalter an der Geräterückseite. Für die Zuführung des
Audio-Signals stehen an der Geräterückseite Cinch-Buchsen und für den
Anschluss der Lautsprecher Standard-Lautsprecher-Klemmleisten zur
Verfügung.
Im Stereobetrieb darf die minimale Lautsprecherimpedanz 4 Ω und im
Monobetrieb 8 Ω betragen.
Die Endstufen verfügen über eine sehr schnelle integrierte
Schutzschaltung, die bei Überschreiten des maximalen Ausgangsstroms
innerhalb von 1 µs anspricht. Die Lautsprecherausgänge sind somit
kurzschlussfest. Dabei wird jedoch ein entsprechender Impedanzverlauf
der angeschlossenen Lautsprecherboxen vorausgesetzt. Bei
Lautsprecherboxen mit schlechtem Impedanzverlauf, d. h. die 4 Ω werden
deutlich unterschritten, kann es dann bei hoher Ausgangsleistung zum
Ansprechen der Schutzschaltung kommen.
Mit Hilfe eines Codiersteckers auf der Leiterplatte besteht auch die
Möglichkeit, die Schutzschaltung in einen langsamen Betriebsmodus
umzuschalten. Dabei ist aber unbedingt zu beachten, dass die
Lautsprecherausgänge dann bei hoher Ausgangsleistung nicht mehr
kurzschlussfest sind.
Ein leistungsfähiger Netztransformator liefert die erforderliche
Energie. Die Klangeigenschaften sind für einen Verstärker in
Class-D-Betrieb sehr gut, wie auch anhand der nichtlinearen Verzerrungen
(Klirrfaktor und Rauschen) in Abbil-
dung 4 zu sehen ist.
Beim Betrieb des Verstärkers ist natürlich für eine ausreichende
Belüftung zu sorgen und die Lüftungsöffnungen dürfen nicht zugedeckt
werden. Während des Betriebs ist das Gerät auf eine ebene Fläche zu
stellen, wobei sicherzustellen ist, dass eine einwandfreie Luftzuführung
durch die Lüftungsöffnung im unteren Gehäusebereich möglich ist. Offene
Brandquellen wie z. B. brennende Kerzen sollten grundsätzlich nicht auf
den Verstärker gestellt werden.Verstärkerschaltung
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Bild 5: Hauptschaltbild des DA 150 |
Die
Schaltung unseres Digital-Audioverstärkers ist in Abbildung 5 zu sehen.
Das Schaltungskonzept basiert auf einer 2-Chip-Lösung von Philips, die
alle zum Aufbau des Verstärkers erforderlichen Stufen enthält. An
externer Beschaltung sind neben den Ausgangsfiltern nur noch wenige
externe Komponenten erforderlich.
|
Bild 6: Interner Aufbau des PWM-Controllers TDA8929T |
Beim
ersten IC (IC 1 im Schaltbild) handelt es sich um den so genannten
Controller, dessen interner Aufbau in Abbildung 6 zu sehen ist. Dieses
IC beinhaltet die analogen Eingangsstufen, einen Oszillator und die
beiden PW-Modulatoren, die zur Umsetzung der analogen
Audio-Informationen in pulsweitenmodulierte Signale erforderlich sind.
Des Weiteren sind hier die Steuerlogik und die Verarbeitung der
Schutzschaltungssignale enthalten. Die Schutzschaltung spricht
grundsätzlich an bei Überstrom in einer Endstufe oder bei
Übertemperatur.
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Bild 7: Integrierte Stereo-Digital-Endstufe TDA8927J |
Der
interne Aufbau der Leistungsendstufe ist in Abbildung 7 dargestellt.
Dieses IC vom Typ TDA8927J beinhaltet die Leistungstransistoren für
beide Stereo-Endstufen, die zugehörigen Treiberstufen und die
Steuerelektronik. An weiteren Stufen ist hier die Temperaturüberwachung
mit integriertem Sensor und eine sehr schnelle Stromerfassung in den
Endstufen enthalten. Über die entsprechenden Leitungen ist dieses IC
direkt mit dem PWM-Controller (TDA8929T) verbunden. Doch nun zurück zum
Verstärkerschaltbild in Abbildung 5.
Die Audio-Eingangssignale des rechten und linken Stereokanals werden dem
Verstärker an der Stereo-Cinchbuchse BU 1 zugeführt, wobei die Eingänge
jeweils für Normpegel (775 mV) ausgelegt sind. Von hier aus gelangen
die Signale direkt auf die zugehörigen Anschlüsse des zur
Lautstärke-Einstellung dienenden Stereo-Potentiometers R 9.
Der Widerstand des Potis von 47 kΩ bestimmt gleichzeitig den
Eingangswiderstand der Schaltung. Vom Schleifer des Potis gelangt das
Signal des rechten Kanals dann über R 8 und den zur galvanischen
Trennung dienenden Kondensator C 10 auf den Plus-Eingang des in IC 1
integrierten Eingangsverstärkers. In gleicher Weise wird das Signal des
linken Stereokanals über R 16, C 32 und über die Kontakte des
Schiebeschalters S 2 zum Minus-Eingang des Eingangsverstärkers für den
linken Kanal geführt. Beim rechten Kanal liegt der Minus-Eingang
signalmäßig über C 23, R 10 auf Massepotential und beim linken Kanal ist
der Plus-Eingang über den Umschalter S 2 und die Komponenten C 26, R 14
signalmäßig mit Schaltungsmasse verbunden. Der Schiebeschalter S 2
dient zur Umschaltung zwischen Stereobetrieb und Mono-Brückenschaltung.
Bei Mono-Brückenbetrieb wird das NF-Eingangssignal dann an der Buchse
des rechten Stereo-Kanals zugeführt. Die Kondensatoren C 21 und C 27
dienen im Zusammenhang mit den Widerständen R 8, R 10, R 14 und R 16 zur
Eingangsbandbegrenzung.
Der in IC 1 integrierte Oszillator für die PWM-Signalerzeugung ist
extern ausschließlich mit dem Widerstand R 7 und dem Kondensator C 12
beschaltet.
Die Beschaltung an Pin 6 (Mode) sorgt dafür, dass der Verstärker zur
Einschaltgeräusch-Unterdrückung nach dem Anlegen der Betriebsspannung
ca. 200 ms im Mute-Mode gehalten wird.
An Pin 3 und Pin 10 erfolgt die Versorgung des Bausteins mit der
positiven Betriebsspannung und an Pin 1 und Pin 12 wird die negative
Spannung zugeführt.
Die digitale Audio-Information in Form eines PWM-Signals für den rechten
Kanal steht an Pin 24 und das Signal für den linken Stereokanal an Pin
13 zur Verfügung. Diese Signale werden direkt dem Endstufen-Baustein IC 2
zugeführt. Über die „Enable“-Signale erfolgt die Freigabe der Endstufen
vom Steuerbaustein (Pin 16, Pin 21 von IC 1, bzw. Pin 4, Pin 14 von IC
2).
Zur Steuerung des PW-Modulators erhält IC 1 entsprechende Signale an Pin
14 und Pin 23 vom Endstufenbaustein. Des Weiteren werden die
Ausgangssignale (PWM 1, PWM 2) zum Steuerbaustein zurückgekoppelt. Die
in IC 2 integrierte Schutzschaltung überwacht IC 2 hinsichtlich
Übertemperatur und Kurzschlüsse in den Endstufen. Sobald ein Wert
außerhalb des zulässigen Bereichs liegt, erhält IC 1 ein entsprechendes
Signal, wobei die mit R 1, C 22 realisierte Zeitkonstante die
Ansprechzeit bestimmt. Unter normalen Betriebsbedingungen ist C 53 nicht
parallel zu C 22 geschaltet und die Endstufen sind kurzschlussfest. Bei
Überstrom erfolgt dann innerhalb von 1 µs das Ansprechen der
Schutzschaltung.
Wenn es bei einem ungünstigen Impedanzverlauf der angeschlossenen
Lautsprecher bei hohen Ausgangsleistungen zum Ansprechen der
Schutzschaltung kommt, besteht die Möglichkeit, den Kondensator C 53 mit
Hilfe des Codiersteckers JP 1 parallel zu C 22 zu schalten. Dadurch
erfolgt dann ein wesentlich langsameres Ansprechen der Schutzschaltung,
wobei aber unbedingt zu beachten ist, dass die Endstufen dann nicht mehr
kurzschlussfest sind. Da in diesem Fall ein Kurzschluss an den
Lautsprecher-Ausgängen zur Zerstörung der entsprechenden Endstufen
führen kann, sollte möglichst auf das Parallelschalten von C 53
verzichtet werden.
Der Spannungsregler zur Versorgung der internen Stufen ist extern mit
dem Pufferkondensator C 18 beschaltet. Mit der an D 2 anliegenden
Spannung von 7,5 V werden die internen Stufen von IC 2 freigegeben.
Während die positive Spannung zur Versorgung der Leistungsendstufen Pin 5
und Pin 13 zugeführt wird, erhält der Endstufen-Baustein die negative
Spannung an Pin 8 und Pin 10.
Da an den direkten Verstärkerausgängen hochfrequente Rechtecksignale
anliegen, sind zur Rekonstruktion der Audio-Signale unbedingt
Ausgangsfilter erforderlich. Ohne Filterung wären natürlich auch nicht
die geltenden EMV-Bestimmungen einzuhalten, da die hochfrequenten
Signalanteile über die Lautsprecherleitungen abgestrahlt würden.
Das Tiefpassfilter für den rechten Kanal ist mit L 3, C 25 realisiert
und L 1, C 11 bilden das Tiefpassfilter für den linken Kanal. Die
weiteren Kondensatoren und Widerstände im Bereich der
Lautsprecher-Ausgänge dienen zur Störunterdrückung.
ST 5 und ST 6 sind mit den Lautsprecherklemmen des rechten Kanals und
ST 3, ST 4 mit den entsprechenden Klemmen des linken Stereokanals
verbunden. Beim Mono-Brückenbetrieb ist der Lautsprecher an ST 3 und ST 6
anzuschließen.Spannungsversorgung des DA 150
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Bild 8: Die Schaltung des Netzteils vom DA 150 |
Die
Netzteilschaltung des DA 150 ist in Abbildung 8 zu sehen. An der
Netzbuchse BU 100 wird die 230-V-Netz-Wechselspannung zugeführt, die
dann über die Netzsicherung SI 100 auf den zweipoligen Netzschalter S
100 gelangt. Vom Netzschalter gelangt die Spannung direkt auf die
Primärwicklung des Netztransformators und den X2-Kondensator C 100 zur
Störunterdrückung.
Sekundärseitig ist der Trafo mit zwei identischen Wicklungen
ausgestattet, die jeweils 20 V/4 A liefern. Diese Trafowicklungen
speisen die beiden mit D 3 sowie D 5 und D 6 aufgebauten
Zweiweg-Gleichrichterschaltungen. Die jeweils parallel zu den Dioden
liegenden Kondensatoren C 33, C 42, C 46 und C 52 unterdrücken Störungen
im Schaltmoment der Dioden.
An den Pufferelkos C 34 und C 47 stehen die unstabilisierten
Endstufen-/Versorgungsspannungen +28 V und -28 V an, wobei R 20, R 21
zum schnellen Entladen der Elkos nach dem Ausschalten des Verstärkers
dienen. C 35, C 39, C 43 und C 48 unterdrücken hier hochfrequente
Störanteile. Diese Aufgabe haben auch die Ferrite L 5 bis L 8 in den
einzelnen Versorgungsleitungen auf der Leiterplatte.
Eine zusätzliche Pufferung der Endstufenspannungen wird mit C 41, C 45
erreicht und die Spannungen für IC 1 liegen an C 38 und C 51 an. Hier
dienen L 5 und L 8 zur Entkopplung und die Keramikkondensatoren C 36, C
37, C 49 und C 50 unterdrücken unerwünschte Hochfrequenzstörungen.
Die über R 19 mit Spannung versorgte Leuchtdiode D 4 zeigt die
Betriebsbereitschaft des Gerätes an. Die Schaltungsbeschreibung ist
damit abgeschlossen und im zweiten Teil des Artikels erfolgt die
ausführliche Beschreibung des praktischen Aufbaus.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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| Bei
Class-D-Verstärkern (meistens als Digitalverstärker oder
Digitalendstufe bezeichnet) handelt es sich um Schaltverstärker, deren
Endstufentransistoren durch pulsweitenmodulierte Signale (PWM) gesteuert
werden. Dadurch ist es möglich, die Endstufentransistoren im
Schaltbetrieb zu nutzen (entweder gesperrt oder voll durchgeschaltet),
und es entsteht eine sehr geringe Verlustleistung im Vergleich zu
Verstärkern, die im Linearbetrieb arbeiten. |
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