Komfort selbst installiert – Kfz-Zubehör einfach nachrüsten Teil 2/2
Aus ELVjournal
02/2007
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Wie
bekomme ich Tagfahrlicht, den automatischen Blinker oder den
Rückfahrwarner in mein Auto montiert, ohne eine Werkstatt bemühen zu
müssen? Diese Frage stellt sich manchem, der die Kfz-Zubehör-Kataloge
durchblättert und dort viele Annehmlichkeiten findet, die er bei seinem
Fahrzeug noch vermisst. Unser Beitrag gibt Antworten darauf, zeigt, wo
man welche Anschlüsse im Auto findet, was man aus Sicht der
Verkehrssicherheit beachten muss, und gibt Praxistipps, die wohl nahezu
jedem, der keine Angst vor der Technik hat, die Nachrüstung von Zubehör
ermöglichen.Vorweg gesagt
Bevor
wir in diesem Teil mehrere konkrete Einbauten behandeln, wollen wir
darauf hinweisen, dass wir uns ausschließlich auf sehr gut dokumentierte
Produkte beziehen, deren mitgelieferte Anleitungen alle Aspekte der
Montagearbeiten behandeln. Unsere Ausführungen sollen über diese
Anleitungen hinweg zeigen, wie einfach es letztlich ist, selbst
anspruchsvollere Funktionen zu installieren, wobei wir noch einmal auf
die im ersten Teil gegebenen Sicherheitshinweise und Regeln verweisen.Sicher rückwärts fahren
Leider
sind unsere heutigen Fahrzeuge vor allem nach hinten immer
unübersichtlicher und mit ihren runden und hohen Hecks nicht ganz
einfach einzuparken. Schnell ist man angeeckt, im schlimmsten Fall
touchiert man ein anderes Fahrzeug. Wenn man daran denkt, was allein die
Lackierung eines modernen Stoßfängers, ganz zu schweigen von einem
neuen Teil, kostet, kann einem das schon den Schweiß auf die Stirn
treiben! Schuld sind vor allem die heute sehr hoch auslaufenden Hecks
und die runden, abfallenden Formen, die gegenüber den flachen und
eckigen, auch gerade abfallenden Hecks älterer Fahrzeuge kaum eine
genaue Abschätzung der Entfernung zu einem Hindernis zulassen. Das
Ergebnis kann man auf Parkplätzen und in Parkhäusern bewundern: viele
Fahrer verschenken eine Menge Parkraum, weil sie fürchten, anzuecken.
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Bild
1: Der blau beleuchtete Monitor des Rückfahrwarners zeigt Entfernung
und die Lage des Hindernisses an. Hier ist bereits die Kollisionszone
unter 30 cm erreicht – anhalten! |
Das
Aufpreislisten-Feature „Rückfahrwarner“ lassen sich viele
Autohersteller auch heute noch gut bezahlen – ab Werk sind einige
hundert Euro fällig, und meist sind es dann auch nur billige Piepser,
selbst in Mittel- und Oberklassewagen. Wer diese Ausgabe minimieren oder
sein älteres Auto mit diesem Komfort-Feature nachrüsten will, hat es
gar nicht so schwer, und es ist nicht teuer! Das System, das wir hier
zeigen wollen, kostet nicht einmal 50 Euro und verfügt sogar über einen
kleinen Monitor, der nicht nur die Entfernung, sondern auch die Richtung
zu einem Hindernis anzeigt (Abbildung 1, bei ELV: Best.-Nr. 72-682-18).
Dass das Nachrüsten eines solchen kleinen Systems wirklich einfach ist,
werden Sie nun sehen.
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Bild 2: Die einzelnen Entfernungszonen des Rückfahrwarners |
Ein
Rückfahrwarner basiert auf meist vier Ultraschall-Sensoren, die im
Stoßfänger oder in einem Diffusor darunter untergebracht sind und den
Raum direkt hinter dem Fahrzeugheck und seitlich davon überwachen
(Abbildung 2). Sie senden Ultraschallimpulse aus, die an Gegenständen
reflektiert werden und zum Empfänger zurückkehren, der ebenfalls im
Sensor untergebracht ist. Aus der Differenz zwischen Aussendung und
Empfang errechnet ein kleiner Prozessor in dem Steuergerät, das zum
System gehört, den Abstand zum Hindernis. Prinzipiell funktioniert das
Ganze etwa wie ein U-Boot-Sonar.
Die Rechenergebnisse des Prozessors werden entweder auf einen kleinen
Lautsprecher, der je nach Entfernung mit unterschiedlichen Tonimpulsen
angesteuert wird, ausgegeben oder auf eine Anzeige in Form von LEDs
oder, wie in unserem Falle, auf einen kleinen Monitor. Hier kann dann
sehr exakt die Entfernung zum Hindernis in Zahlen abgebildet werden. Da
unser System über vier Sensoren verfügt, kann der Prozessor sogar die
Richtung differenzieren, in der das Hindernis liegt.Der Einbau
Die
Montage eines solchen Rückfahrwarnsystems ist denkbar einfach – einzige
Hürde ist die Schranke im Kopf, das geliebte Blech anbohren zu müssen.
Aber auch das gelingt in diesem Falle recht einfach, denn im Set liegt
ein passender Bohrer, und die Anleitung beschreibt die notwendige Arbeit
sehr detailliert. Wir haben zur Demonstration einen Sensor in einer
Aluminiumschiene installiert, um die wenigen Schritte noch besser zu
veranschaulichen. Also beginnen wir mit der Montage der Sensoren!
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Bild 3: Die Montage der Sensoren ist schnell erledigt: zuerst das Loch bohren, dabei die Umgebung gut abkleben … |
Die
Anleitung beschreibt detailliert, wo die Sensoren zu montieren sind
(was im Übrigen auch an der Fahrzeugfront möglich ist!). Also die Stelle
am Mittelpunkt markiert, ringsum großzügig mit geeignetem Abdeckband
abgeklebt und nach der Kon-
trolle, dass sich hinter dem Blech/Kunststoff nichts befindet, was man
anbohren könnte, von außen nach innen gebohrt (Abbildung 3).
Anschließend wird die Bohrung sauber entgratet und es erfolgt schon das
bündige Einsetzen des jeweils für diese Einbaustelle vorgesehenen
Sensors, wobei hier dessen richtige Einbaulage (Beschriftung „UP“ =
oben) zu beachten ist, damit er nicht gegen den Boden sendet.
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Bild
4: … dann Sensor einsetzen, die Beschriftung „UP“ muss oben sitzen.
Besonders unauffällig ist der Sensor auf schwarzem Grund. |
Die
Sensoren sind mit federnden Halteklammern versehen, die sie am
Stoßfänger festhalten (Abbildung 4). Das Anschlusskabel wird nun in den
Koffer- oder Innenraum geführt, entweder über vorhandene oder eine
zusätzlich einzubringende Kabeldurchführung, die später wieder
sorgfältig abzudichten ist.
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Bild
5: Das Steuergerät fand hier auf dem CD-Wechsler hinter der
Seitenverkleidung seinen Platz – einfach mit den bereits applizierten
Klebestreifen aufkleben! Rechts die sehr einfache Beschaltung des
Steuergerätes. |
Alle
vier Sensorkabel, deren Bezeichnungsfähnchen bei der vorangegangenen
Montage nicht verloren gegangen sein sollten, werden nun zum Steuergerät
geführt, das man zweckmäßigerweise ebenfalls im Kofferraum montiert,
und zwar so, dass weder das Gerät selbst noch die angeschlossenen
Leitungen durch das Gepäck beschädigt werden können. In unserem Beispiel
fand das Gerät hinter einer Kofferraumabdeckung seinen Platz (Abbildung
5). Die vier Sensorleitungen sind entsprechend der Beschriftung an das
Steuergerät anzuschließen.
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Bild
6: Mit dem Spannungsprüfer findet man die Leitung für das
Rückfahrsignal sehr schnell – hier sind auch die blau-weiße
Standardleitung für das Rückfahrsignal und die braune Masseleitung gut
zu sehen. |
Das
Steuergerät muss nur mit zwei Leitungen an das Bordnetz angeschlossen
werden: einmal an die Fahrzeugmasse und einmal an die Stromzuführung des
Rückfahrscheinwerfers. Ersteres ist leicht zu bewerkstelligen – einfach
einen vorhandenen Massepunkt an der Karosserie suchen und dort
anschließen. Meist sind solche Masse-Sammelpunkte zentral im Kofferraum
vorhanden, etwa für die dort untergebrachten Hi-Fi- oder
Navigationsgeräte. Ersatzweise kann man sich auch das Massekabel der
Heckleuchte suchen, und das gleich im Zusammenhang mit der Zuleitung zur
Rückfahrleuchte. Das ist in vielen Fahrzeugen recht einfach, da die
Heckleuchten über einen zentralen Stecker angeschlossen sind, den man
abziehen kann. Den Masseanschluss erkennt man meist schnell an der
braunen Leitung. Nun testet man mit einem Spannungsprüfer,
eingeschalteter Zündung (Stellung 1) und eingelegtem Rückwärtsgang, wo
sich die Zuleitung zum Rückfahrscheinwerfer befindet (Abbildung 6).
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Bild 7: Wenn man einen Fahrzeug-Schaltplan besitzt, findet man die zugeordneten Kabelfarben schneller. |
Hat
sich der Fahrzeughersteller an die gängigen Kabelfarben-Normen
gehalten, ist die zugehörige Leitung in Blau-Weiß ausgeführt. Ein Blick
in den Fahrzeug-Schaltplan, sofern verfügbar, bringt die Bestätigung
(Abbildung 7).
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Bild 8: So hat man den kleinen Monitor gut im Blick – die große Anzeige ist aus dieser Entfernung gut ablesbar. |
Hier
schließen wir also die Plus-Leitung des Steuergerätes an, nachdem zuvor
die Zündung wieder abgeschaltet wurde. Jetzt ist nur noch der Monitor
zu platzieren und anzuschließen. Die Platzierung des Monitors kann ganz
nach eigenen Gewohnheiten erfolgen, wir haben ihn auf die Hutablage im
Sichtbereich des rückwärts blickenden Fahrers montiert (Abbildung 8).
Jetzt ist nur noch das Anschlusskabel des Monitors zum Steuergerät zu
führen und dort einzustecken – fertig!
Ein kurzer Test noch vor der eigenen Garage, um das Gefühl für die
Anzeige zu bekommen (der akustische Signalgeber des Gerätes ist übrigens
abschaltbar), und schon können Sie sich beim nächsten Parken sicherer
fühlen und fast zentimetergenau einparken. Bleibt nur zu erwähnen, dass
man ein solches System auch vorn installieren kann, hier ist der
Plus-Anschluss lediglich durch einen per Hand zu betätigenden Schalter
auf Plus (KL 15) zu führen. Das hilft in den engen Stadt-Parklücken und
bei unübersichtlicher Front ebenfalls enorm!Sicher blinken
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Bild
9: Das Blinkmodul MT2000 realisiert Nachblinken und das Aufleuchten der
Blinkleuchten beim Öffnen und Schließen per Funk-Fernbedienung. (Bild:
Waeco) |
Blinken bei
Spurwechsel ist zwar vorgeschrieben, und zwar mehrmaliges Blinken, aber
in der Praxis hat man das Gefühl, als wenn die Lage des Blinkhebels und
auch die Vorschrift des mehrmaligen Blinkens vielen Fahrern unbekannt
zu sein scheinen. Auch man selbst ertappt sich manchmal, nur kurz zu
blinken, etwa beim schnellen Spurwechsel in der Stadt, was eben nicht
immer reicht, um andere aufmerksam zu machen. Die Autoindustrie hat sich
deshalb bei neueren Modellen etwas einfallen lassen – den
Komfortblinker! Da reicht es, den Blinkerhebel kurz anzutippen, und ein
kleines Modul sorgt automatisch für das mehrmalige Blinken.
Und auch so etwas ist, entgegen landläufiger Meinung, relativ einfach
einzubauen, was wir einmal am Beispiel des „MagicTouch MT2000“ von
WAECO (Abbildung 9, bei ELV: Best.-Nr. 72-681-98) betrachten wollen. Ein
Blick in den zugehörigen Schaltplan (Abbildung 10) zeigt zunächst, dass
wir wieder Masse und Klemme 15 (+) benötigen. Nun sind nur noch der
Blinkgeber bzw. die Leitung vom Blinkschalter zum Blinkgeber sowie die
Leitungen zu den Blinkleuchten ausfindig zu machen. Hat man einen
Schaltplan, sind die Leitungen anhand der Leitungsfarben leicht zu
bestimmen. Allerdings sind die Leitungen auch sehr schnell direkt am
Blinkhebel-Schalter zu finden: Einfach an einer Blinkleuchte die
Kabelfarbe ermitteln (Braun ist die Masseleitung!) und diese wieder am
Blinkhebel-Schalter lokalisieren. Ein Test mit dem Spannungsprüfer bei
eingeschaltetem Blinker ermöglicht schnell die Überprüfung des
Suchergebnisses. Mit dem Spannungsprüfer ist auch schnell die Zuleitung
des Blinkgebers zum Blinkhebel-Schalter zu finden: Hier muss die Leuchte
des Spannungsprüfers immer blinken, egal, welche Richtung am Schalter
eingeschaltet ist.
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Bild 10: Die Nachblink-Schaltung des MT2000 |
In
Abbildung 10 ist diese Prüfung noch einmal symbolisch gezeigt. Der Rest
ist einfach: Nun sind lediglich noch die drei Leitungen des MT2000 an
die entsprechenden Leitungen am Blinkhebel-Schalter per sorgfältig
ausgeführter Schneidklemmverbindung anzuschließen – fertig! Jetzt ist
nur noch das Modul selbst nach der im Übrigen sehr ausführlichen,
bebilderten und Sonderfälle aufführenden Anleitung zu fixieren. Ein Test
zeigt, ob alles funktioniert, und fortan haben Sie zeitgemäßen
Blinkkomfort an Bord. Auf? Zu?
Da
wir gerade beim MT2000 sind – das kleine Modul kann noch mehr! Wenn Ihr
Fahrzeug eine Zentralverriegelung hat und Sie diese vor allem per Funk
betätigen, wird Ihnen, sofern dieses Feature nicht serienmäßig vorhanden
ist, immer mal wieder eine Rückmeldung fehlen, ob der Funkbefehl
tatsächlich angekommen ist. Denn in lauter Umgebung sind die
Stellantriebe nicht immer zu hören. Viele Fahrzeuge besitzen deshalb ab
Werk eine praktische Hilfe bzw. diese ist nachträglich programmierbar –
die Blinkleuchten blinken ein- oder mehrmals als Empfangsquittung, bei
Öffnen und Schließen unterschiedlich.
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Bild
11: Die Blinkeransteuerung beim Öffnen und Schließen mit dem MT2000.
Diese Schaltung ist gleichzeitig mit der Nach-blink-Schaltung nutzbar! |
Das
ist mit dem MT2000 schnell nachrüstbar! Denn es besitzt einen zweiten
„Port“ für diese Funktion (Abbildung 11). Die Schaltung ist ebenfalls
wieder sehr einfach, Masse, Klemme 15 (+) und Blinkleuchten-Anschlüsse
kennen wir ja schon, es ist lediglich herauszufinden, wo man die
Steuerimpulse für die Stellantriebe der Zentralverriegelung abgreifen
kann. Hat man einen Stromlaufplan, ist dies wieder auf einen Blick
erledigt, das so genannte Zentralverriegelungs-Modul (ZV-Modul) findet
sich meist in der Nähe des Sicherungskastens. Von hier gehen zwei
dünnere Leitungen, meist blau und weiß, zu den Stellantrieben. Diese
Leitungen sind nun nur noch mit den entsprechenden Leitungen des MT2000
zu verbinden. Findet man das ZV-Modul nicht auf Anhieb, kann man sich
behelfen, indem man die Steuerleitungen direkt am Stellantrieb in einer
Tür ausfindig macht. Zu diesem führen vier bis fünf Leitungen. Eine ist
Masse (braun), eine weitere führt Dauerplus (mit dem Spannungsprüfer
testen), die dritte (sofern vorhanden, viele Stellantriebe regeln dies
intern) meldet die Endstellung des Antriebs an das ZV-Modul. Bleiben
noch zwei, die jeweils den Auslöseimpuls für Öffnen und Schließen
führen. Also Spannungsprüfer anlegen und die Zentralverriegelung
auslösen! Bei jedem Öffnungs- und Schließimpuls wird die Anzeige am
Spannungsprüfer kurz aufblinken – dann haben Sie die Leitung gefunden!
Jetzt nur noch die Leitung hinter der Türdurchführung im Innenraum
wiederfinden und dort dann an die entsprechende Leitung des MT2000
anschließen – wieder fertig! Jetzt werden Ihre Blinker das Verschließen
bzw. Öffnen mit kurzem Blinken quittieren.Schließkomfort per Funk
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Bild
12: Der MT350 macht das Nachrüsten einer Funk-Fernbedienung für
Zentralverriegelung, Innenlicht, Fensterheber inkl. Blinkerquittung ganz
einfach. (Bild: Waeco) |
ie
haben zwar eine Zentralverriegelung, die ist aber nur mit dem Schlüssel
bedienbar? Auch hier kann man schnell den heute gängigen Komfort einer
Funk-Fernbedienung nachrüsten. Das kleine „MagicTouch MT350“-Modul von
WAECO (Abbildung 12, bei ELV: Best.-Nr. 72-393-25) wird einfach
zwischen ZV-Modul und die bereits im Fahrzeug vorhandenen
Schloss-Schalter für die Stellantriebe geschaltet und von einer
Mini-Handfernbedienung, die man ans Schlüsselbund hängt, per Funk
gesteuert. Zusätzlich lassen sich die Blinker, wie bereits beim MT2000
diskutiert, als Quittung ansteuern und die Innenbeleuchtung ein- und
ausschalten, falls diese Funktion noch nicht serienmäßig vorhanden ist.
Über eine zusätzliche Taste kann man weitere Komfortfunktionen steuern,
etwa das Schiebedach zufahren, die Scheiben hoch- oder herabfahren, eine
Standheizung per Funk aktivieren usw.Hat
man vielleicht schon das MT2000 montiert, entfällt natürlich die
Blinker-Quittung bei einem der beiden Geräte!
Der Anschluss des Steuergerätes (Abbildung 13) erscheint auf den ersten
Blick kompliziert, das Ganze ist aber schnell entflochten.
Im linken Teil sieht man den grundsätzlichen Anschluss an das
Bordnetz. Die Anleitung zum Modul kennt noch viele weitere Versionen je
nach Fahrzeugausführung.
Über eine bereits im mitgelieferten Kabelbaum integrierte Sicherung
erfolgt zunächst der Dauerplus-Anschluss an Klemme 30 – logisch, muss
das Modul doch ständig Strom bekommen. Die Masseverbindung über die hier
schwarze Leitung ist auch klar. Zusätzlich wird das Modul an Klemme 15
angeschlossen, die ja nur Strom führt, solange die Zündung eingeschaltet
ist. So kann das Modul unterscheiden, ob die Zündung eingeschaltet ist,
das Fahrzeug in der Regel also fährt. Damit wird eine Ansteuerung der
Blinkleuchten während der Fahrt verhindert, falls man hier die
Zentralverriegelung betätigt (Sicherheitsverriegelung gegen Überfall an
der Ampel oder im Parkhaus).
Wie man die Leitungen zu den Blinkleuchten findet, wissen wir ja schon,
also die beiden Leitungen mit der Leitfarbe Schwarz (Weiß/Grün) dort
angeschlossen!
Bleibt aus diesem Schaltplanteil nur noch die Innenbeleuchtung, falls
die nicht ohnehin schon durch die vorhandene Zentralverriegelung ein-
und ausgeschaltet wird. Hier muss man die von den Türkontaktschaltern
zur Innenleuchte führende Leitung finden. Kann man die Lage der
Türkontakte (einer reicht!) nicht lokalisieren, geht man den einfachen
Weg und sucht sich die Leitung, die zur Innenleuchte geht. Diese
Leuchten sind zum Lampenwechsel recht einfach zu öffnen. Spätestens wenn
man die Lampe herausnimmt, kann man oft die Anschlussleitungen sehen.
Ansonsten sind auch die meisten dieser Leuchten sehr einfach zu
demontieren, oft sind sie nur eingeclipst, z. B. im Wagenhimmel. Da die
Leitung quasi eine Ringleitung quer durch das Auto ist (alle Türkontakte
und die Leuchten sind jeweils parallelgeschaltet), findet man die
Kabelfarbe spätestens im Kabelbaum unter der Armaturentafel wieder.
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Bild
13: Die Beschaltung des MT350 in einer von vielen möglichen Varianten,
links die Grundschaltung und die Blinkleuchten-Anbindung, rechts die
Verbindung mit dem ZV-Modul. |
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Bild 14: Die Katode der Diode ist mit einem Farbring gekennzeichnet. |
Wird
die Innenleuchte bereits mit dem Ansteuern der Zentralverriegelung
durch den Türschlüssel geschaltet, muss die beiliegende Diode vor die
Innenlichtsteuerung geschaltet werden (in diesem Falle empfiehlt sich
der Anschluss der Diode am Türschalter). Abbildung 14 zeigt das
Schaltzeichen und die Lage von Anode sowie Katode der Diode.
Damit ist dieser Teil der Beschaltung bereits erledigt. Jetzt erfolgt
nur noch der Anschluss an die Zentralverriegelungs-Steuerung des Wagens
(ZV-Modul). In unserer Schaltung ist nur eine Variante gezeigt, das
Anleitungsheft des MT350 behandelt quasi alle denkbaren Konfigurationen.
Es zeigt auch für zahlreiche Fahrzeugtypen von Audi bis VW die Lage der
benötigten Leitungen, die entweder im Kabelbaum der A-Säule oder direkt
am ZV-Modul zu finden sind. Hier sind also in der gezeigten
Schaltungsvariante die Öffner- und Schließerleitung, die vom
ZV-Steuerschalter in der Fahrzeugtür kommen, zu suchen. Der Test kann,
wie beim MT2000 beschrieben, mit dem Spannungsprüfer erfolgen. Diese
beiden Leitungen werden also mit den Schaltkontaktanschlüssen des MT350
verbunden. Dessen Arbeitskontakte sind wiederum an Dauerplus
anzuschließen, damit das ZV-Modul bei Ansteuerung des MT350 per Funk
einen 12-V-Impuls erhält. Die Länge des Impulses ist je nach Fahrzeugtyp
am MT350 einstellbar.
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Bild
15: So ist das MT350 sicher untergebracht und ausreichend fixiert. Der
Kabelbaum wurde mit einem Dehnschlauch überzogen – der verhindert
Geräusche und fixiert die Leitungen ordentlich. |
Auch
hier bringt man zum Schluss das MT350 sicher unter der Armaturentafel
an, entweder per Verschrauben oder, wie in Abbildung 15 zu sehen, mit
den mitgelieferten Kabelbindern bzw. dem Doppelklebeband.
Generell, und das gilt für alle Einbauten, sind alle Leitungen penibel
festzulegen, etwa mit Kabelbindern am Originalkabelbaum. Lose Leitungen
können nicht nur zu Störungen oder gar Kurzschlüssen mit allen denkbaren
Folgen führen, herabhängende Leitungen können z. B. auch in Lenksäule
oder Pedalwerk geraten.
Das soll es gewesen sein – wir wünschen nun noch viel Erfolg bei der
Selbstins-
tallation von Kfz-Zubehör – es ist einfacher, als es zunächst scheint!
Selbst bei modernen Fahrzeugen findet man alle beschriebenen Leitungen
(bis auf ZV-Leitungen bei busgesteuerten Fahrzeugen, die wir ja hier
ohnehin nicht einbeziehen) recht schnell.
Es sind nur ein bedachtes Vorgehen, etwas Zeit (nichts „mal eben nach
Feierabend“ machen!) und sorgfältiges Arbeiten notwendig.Fachbeitrag als PDF-Download herunterladen
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- Komfort selbst installiert – Kfz-Zubehör einfach nachrüsten Teil 2/2
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