Mini-Stereo-Audio-Mixer MAM 1
Aus ELVjournal
02/2007
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Technische Daten
Spannungsversorgung | 12–15 VDC |
Stromaufnahme (Leerlauf) | 40 mA |
Eingänge | 2 x Stereo (Cinch) |
Ausgänge | 1 x Stereo (Cinch) |
Verstärkung | 1,5 dB |
Klirrfaktor | 0,07 % |
Frequenzgang | 15 Hz – 40 kHz |
Abm. (Gehäuse) | 115 x 64 x 28 mm |
Das
Mini-Stereo-Mischpult erlaubt es, einen Verstärkereingang für zwei
Audioquellen gemeinsam zu nutzen. Die Pegel der beiden Kanäle werden
dabei durch elektronische „Potis“ eingestellt, was die mit der Zeit
auftretenden Kontaktprobleme mechanischer Potentiometer mit ihren
unangenehmen Folgen eliminiert.Gut gemischt
Viele
(Kompakt-)Hi-Fi-Anlagen und ähnliche Audiogeräte verfügen nur über
einen einzigen Eingang für zusätzliche Audio-Signale, meist mit „AUX“
bezeichnet. Will man jetzt etwa DVD-Player und MP3-Player daran
anschließen, ist ständiges Umstecken angesagt. Dazu kommen immer wieder
Probleme mit der Anpassung der Pegel – mal ist der Eingangspegel zu
hoch, was zu Übersteuerungen führt, mal zu niedrig, was letztendlich
eine verrauschte Wiedergabe ergibt. Da kommt solch ein Mini-Mixer, wie
wir ihn hier vorstellen, gerade recht. Er ermöglicht nicht nur die
gemeinsame Nutzung eines Eingangs für zwei Geräte, es ist auch ein Ein-
und Ausblenden bzw. eine einfache Pegelanpassung, auch zwischen den
beiden Audioquellen, möglich.
Dabei wenden wir eine rein elektronische Pegeleinstellung an, so dass es
nicht zu lästigen Kratz- und Aussetzgeräuschen kommen kann, die
mechanischen Potentiometern nach längerer Nutzung wegen eindringenden
Staubs oder durch Abnutzung der Schleifbahnen zu eigen sind.Schaltung
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Bild 1: Das Schaltbild des Mini-Mixers |
Das
Schaltbild des Mini-Audio-Mixers ist in Abbildung 1 dargestellt. Zum
Einsatz kommen hier so genannte OTAs (Operational Transconductance
Amplifiers). Dies sind spezielle Operationsverstärker, deren
Verstärkungsfaktor elektronisch einstellbar ist.
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Bild 2: Das Blockschaltbild des LM13700 |
In
Abbildung 2 ist das Blockschaltbild eines OTAs vom Typ LM13700
dargestellt. In dem 16-poligen DIP-Gehäuse des LM13700 befinden sich
zwei identische OTAs. Der Ausgang eines OTAs ist kein Spannungsausgang,
wie bei herkömmlichen Operationsverstärkern, sondern ein Stromausgang
(Pin 5, Pin 12). Um aus der Stromänderung am Ausgang wieder eine
Spannungsänderung zu machen, ist ein Lastwiderstand nachzuschalten (R 5,
R 13, R 20, R 27). Zweckmäßigerweise ist im Gehäuse des OTAs eine
Bufferstufe (Transistor) integriert, die als Impedanzwandler arbeitet.
Der Stromausgang kann über einen Steuereingang (Pin 1/Pin 16)
beeinflusst werden. Hierdurch kann die Verstärkung des OTAs eingestellt
werden. Genau diese Funktion nutzen wir für unsere Schaltung, denn so
lässt sich die Lautstärke elektronisch regeln. Mit den beiden Potis R 31
und R 34 wird die Spannung bzw. der Strom, der in den Steuereingang
fließt, verändert. Hierdurch kann die Verstärkung (Lautstärke) für die
beiden Kanäle (IN 1 und IN 2) eingestellt werden.
Betrachten wir den kompletten Signalweg im Einzelnen: Die
Stereo-Eingangssignale von den Buchsen BU 1 und BU 2 gelangen über die
Koppelkondensatoren (C 1 bis C 4) auf die Eingänge der OTAs (Pin 3, Pin
14). Die Ausgänge der OTAs sind mit dem Eingang der integrierten
Bufferstufe verbunden. Am Emitter des Buffertransistors wird das Signal
abgegriffen. Das eigentliche Mischen der Eingangssignale erfolgt mit
einem Summenverstärker (Addierer), der aus den beiden OPs IC 3 A und IC 3
B besteht. Über die Widerstände R 7 und R 21 wird jeweils der rechte
Kanal und über R 14 und R 28 der linke Kanal der beiden Stereo-Eingänge
zusammengeführt. Diese Summensignale gelangen auf den invertierenden
Eingang (Pin 2 bzw. Pin 6) des OP (IC 3). Mit den beiden
Rückkoppelwiderständen R 32 und R 35 ist hier der Verstärkungsfaktor
einstellbar. In dieser Dimensionierung liegt er bei einem Faktor von ca.
1,2 (1,5 dB). Somit erfährt das Signal vom Eingang bis zum Ausgang eine
geringe Verstärkung. Über die Ausgangskoppelkondensatoren C 7 und C 11
gelangen die „gemischten“ Signale auf die Buchse BU 3 (OUT).
Die Spannungsversorgung erfolgt über eine externe Gleichspannung von 12 V
bis 15 V, die über die Buchse BU 4 zugeführt wird. Mit IC 4 wird die
Eingangsspannung auf 10 V stabilisiert. Für die Arbeitspunkteinstellung
der OPs ist eine Spannung UB/2 (5 V) erforderlich, die mit dem
Spannungsteiler R 37, R 38 erzeugt wird.Nachbau
Der
Nachbau erfolgt auf einer doppelseitigen Platine mit gemischter
Bestückung aus SMD- und bedrahteten Bauteilen. Die SMD-Bauteile sind
beim Bausatz schon vorbestückt, so dass nur die bedrahteten Bauteile
bestückt werden müssen und der mitunter mühsame Umgang mit den kleinen
SMD-Bauteilen somit entfällt. Hier ist lediglich eine abschließende
Kontrolle der bestückten Platine auf Bestückungsfehler, eventuelle
Lötzinnbrücken, vergessene Lötstellen usw. notwendig.
Die Bestückung der bedrahteten Bauteile erfolgt in gewohnter Weise
anhand der Stückliste und des Bestückungsplans. Die Anschlüsse der
Bauteile werden durch die im Bestückungsdruck vorgegebenen Bohrungen
geführt. Der Spannungsregler IC 3 wird liegend montiert und mit einer
Schraube M3 x 8 mm, Fächerscheibe und M3-Mutter befestigt. Die
Anschlussbeine von IC 3 sind zuvor im Abstand von 3 mm vom IC-Gehäuse um
90° abzuwinkeln.Nach dem Verlöten der Anschlüsse auf der
Platinenunterseite (Lötseite) werden überstehende Drahtenden mit einem
Seitenschneider sauber abgeschnitten, ohne die Lötstelle selbst dabei zu
beschädigen.
Beim Einsetzen der Halbleiter und der Elkos C 15 bis C 17 ist auf die
richtige Einbaulage bzw. die richtige Polung zu achten, wobei in der
Regel der Minus-Anschluss am Gehäuse der Elkos gekennzeichnet ist. Die
Einbaulage der Halbleiter ist durch den Bestückungsdruck vorgegeben. Die
LED D 1 sollte einen Abstand von 18 mm zur Platine (gemessen zwischen
Platine und LED-Oberkante) aufweisen. Die Polung der LED ist durch den
etwas längeren Anschluss der Anode (+) erkennbar.
Als Nächstes werden die Buchsen und die beiden Potis R 31 und R 34
bestückt und verlötet. Die Potis werden mit einer Steckachse versehen,
auf die dann bei geschlossenem Gehäuse jeweils ein Drehknopf aufgesteckt
wird.
Nachdem die Platine so weit aufgebaut ist, erfolgt der Einbau in das
Gehäuse. Hierzu wird die Platine zunächst mit drei Kunststoffschrauben
2,2 x 5 mm im Gehäuseunterteil befestigt.
Nachdem man das Gehäuseoberteil mit dem Gehäuseunterteil verschraubt
hat, sind die Drehknöpfe, mit Pfeilscheibe und Kappe versehen,
lagerichtig (Pfeil muss mit Skala korrespondieren) auf die Steckachsen
aufzustecken und seitlich mit der zugehörigen Madenschraube zu fixieren.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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