Intelligente Solarleuchtensteuerung SLS 2
Aus ELVjournal
03/2007
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Technische Daten
Akkuspannung | 2,4–3,6 V
(2 oder 3 Zellen) |
LED-Ausgang | Konstantstrom
ca. 9 mA |
Abm. (B x T) | 31 x 22 mm |
Die
kompakte und intelligente Steuerung kann einfache
Solarleuchtensteuerungen unmittelbar ersetzen, sie verwaltet die
Akku-Energie des Solar-Akkus so, dass stets genügend Energie für die
wichtigsten Betriebszeiten einer Solarleuchte vorhanden ist. So wird die
Leuchte z. B. in der dunklen Jahreszeit am späten Abend abgeschaltet,
um noch genügend Energie für das Wiedereinschalten am frühen Morgen zur
Verfügung zu haben. Durch die geringe Größe ist die Schaltung in nahezu
jeder Solarleuchte nachrüstbar.Immer genug Energie
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Bild 1: Die Komponenten einer üblichen Solarleuchte |
Nimmt
man handelsübliche Solarleuchten in Betrieb, etwa als
Hausnummernbeleuchtung, Wegebeleuchtung, Garten- oder Terrassenleuchte,
Orientierungslicht o. Ä., so stellt man spätestens im Winterhalbjahr
fest, dass die wenigen Stunden Helligkeit am Tage oft nicht ausreichen,
den kleinen Solar-Akku in der Leuchte so weit zu laden, dass dessen
Energie ausreicht, die Leuchte die ganze Nacht zu betreiben. Die Folge
ist, dass die Leuchte am Abend nach wenigen Stunden Betrieb nicht mehr
ihrer Funktion nachkommt. Dieses Defizit verstärkt sich bei lang
anhaltenden Schlechtwetterperioden immer mehr. Der Hauptgrund für die
mangelhafte Verwaltung der in solchen Situationen knappen Akku-Energie
ist die in den meisten Leuchten installierte einfache Elektronik
(Abbildung 1), die oft nur aus einer auf das Minimum reduzierten
Ladeschaltung besteht, die lediglich dafür sorgt, dass der volle Akku
sich nicht über die bei Dunkelheit keine Spannung liefernde Solarzelle
entlädt. Das Ganze wird noch durch einen ganz einfachen
Dämmerungsschalter ergänzt. Da es bei diesen einfachen Schaltungen keine
Spannungsregelung für die als Leuchtmittel dienenden Leuchtdioden gibt,
wird auch die vorhandene Akku-Kapazität nicht ausgenutzt – die direkt
an den Akku geschalteten LEDs werden mit jedem Zehntel Volt dunkler und
dunkler, bis sie, an der Flussspannung angekommen, ausfallen, obwohl der
Akku „noch etwas könnte“. „Bessere“ Leuchten verfügen dann noch über
eine Spannungsverdopplerschaltung, um wenigstens überhaupt eine weiße
LED mit ihrer bekanntermaßen recht hohen Flussspannung betreiben zu
können. Solch eine Schaltung reagiert jedoch recht empfindlich auf den
Spannungsabfall des Akkus – die LED schaltet schlagartig ab. Unsere
kleine Schaltung vermeidet eine Reihe dieser genannten Nachteile. Sie
ist so kompakt, dass sie problemlos in den meisten Solarleuchten
nachrüstbar ist, indem sie einfach gegen die dort installierte
Elektronik ausgetauscht wird. Der Hauptvorteil ist die selbstlernende,
intelligente Energieverwaltung: Der steuernde Mikroprozessor erkennt
selbstständig die Beleuchtungsdauer und teilt die eingeladene Energie so
ein, dass die Leuchte dann ihre volle Energie erhält, wenn sie am
meisten benötigt wird – z. B. im Winterhalbjahr am Abend und am frühen
Morgen. Bei einer langen Ladedauer jedoch, wenn genügend Energie
nachgeladen werden konnte (Sommerbetrieb), kann die Leuchte wie üblich
die ganze Nacht hindurch leuchten. Hinzu kommt hier eine effektive
Ausnutzung des Akku-Spannungspotentials, so dass man eine konstante
Helligkeit der Beleuchtung auch bei sinkender Akkuspannung realisieren
kann. Lassen Sie uns die Features der kleinen Schaltung genauer
betrachten.Funktionsweise
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Bild 2: Das Ablaufdiagramm für die Steuerung |
Eine
normale Solarleuchte wird bei Tageslicht geladen und bei einsetzender
Dämmerung schaltet die Beleuchtung (LED) ein. Je nach gespeicherter
Energie, die natürlich von der Sonnenscheindauer abhängt, leuchtet die
LED so lange, bis der Akku leer ist bzw. die Akkuspannung unter der
Flussspannung der LED liegt. Diese Prozedur wiederholt sich dabei jeden
Tag aufs Gleiche. Da die Spannung der Akkus nicht kontrolliert wird,
kann es unter Umständen auch zu einer Tiefentladung der Akkus kommen.
Durch Einsatz einer intelligenten Steuerung werden diese Nachteile
vermieden und sogar völlig neue Gebrauchseigenschaften der Leuchte
realisiert. Der Mikrocontroller erkennt anhand der Länge von
Sonnenscheindauer und Nachtphase, welche Jahreszeit gerade vorherrscht.
Im Herbst und Winter wird die Leuchtdauer der LED so gewählt, dass die
Solarleuchte nicht die ganze Nacht leuchtet, sondern am späten Abend
ausschaltet. Die eingesparte Energie wird dazu genutzt, um dann am
frühen Morgen die Beleuchtung wieder einzuschalten. In Abbildung 2 ist
vergleichend dargestellt, wie sich eine „normale“ Solarleuchte und eine
mit einer intelligenten Steuerung verhält. Durch Messung der
Akkuspannung bzw. der Spannung am Solarmodul erhält der Mikrocontroller
Informationen, mit denen auch der Ladezustand des Akkus ermittelt werden
kann. Alle diese Informationen und die selbstlernende Eigenschaft des
Controllers führen zu einem Betrieb, bei dem auch die Akkus geschont
werden. Durch Einsatz eines Step-up-Wandlers für die Ansteuerung der
LEDs bleibt die Helligkeit der LED(s) auch bei sinkender Akkuspannung
konstant. Zudem können mehrere LEDs (bis zu drei) angeschlossen werden.
Durch die ständige Spannungsüberwachung des Akkus wird zudem eine
Tiefentladung der Akkus verhindert.Schaltung
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Bild 3: Das Schaltbild der intelligenten Solarleuchtensteuerung |
Das
Schaltbild der Solarsteuerung ist in Abbildung 3 dargestellt. Wie man
erkennt, dominiert der Mikrocontroller IC 1. Der Akku wird mit den
Anschlüssen ST 1 und ST 2 und die Solarzelle mit den Anschlüssen ST 3
und ST 4 verbunden. Über die Schottky-Diode D 1 (die den Stromrückfluss
zur Solarzelle verhindert) gelangt der Ladestrom von der Solarzelle zum
Akku. Eine Ladestrombegrenzung ist nicht notwendig, da der
Innenwiderstand der Solarzelle dies übernimmt. Der Mikrocontroller IC 1
vom Typ ATmega 48 verfügt über einen internen Analog-Digital- Wandler,
mit dem die Akku- und die Solarzellenspannung gemessen werden. Da der
A/D-Wandler mit einer Referenzspannung von 1,2 V arbeitet und dies somit
die maximale messbare Spannung darstellt, sind entsprechende
Spannungsteiler notwendig. Dies geschieht mit R 4 und R 7 für die
Spannung der Solarzelle und mit R 1 und R 2 für die Akkuspannung.
Weitere Eingänge des Controllers sind mit den Lötbrücken J 1 bis J 3
verbunden. Hiermit werden bestimmte Betriebsarten eingestellt, die in
der Tabelle 1 dargestellt sind. Kommen wir nun zur LED-Ansteuerung, die
mit einem Step-up-Wandler zur Spannungserhöhung ausgestattet ist. Dies
ist notwendig, da weiße und blaue LEDs, die ja vorwiegend in Solarlampen
eingesetzt werden, eine relativ hohe Flussspannung (3 V bis 3,5 V)
aufweisen. Bei 2 NC-Akkus beträgt die Betriebsspannung max. 2,4 V, was
zur Versorgung einer weißen LED mit einer UF von 3,5 V nicht ausreicht.
Der Step-up-Wandler besteht im Wesentlichen aus IC 2, T 1 und L 1. Die
grundlegende Funktion eines solchen Wandlers wurde ja schon mehrfach in
ELV-Artikeln beschrieben, weshalb wir hier nicht ins Detail gehen
wollen. IC 2 vom Typ ZXSC400 des Herstellers Zetex ist das Steuerelement
des Wandlers, der den Schalttransistor T 1 ansteuert. Um einen
möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen, ist dies ein spezieller
Transistor mit einer sehr niedrigen UCE. Durch die Induktion in der
Spule L 1 entsteht eine Spannung, die höher ist als die
Versorgungsspannung. Gleichgerichtet mit D 2, steht diese am Anschluss
ST 5 an. Die Regelung des Step-up-Wandlers ist eine Stromregelung, d.
h., der Ausgang liefert einen konstanten Ausgangsstrom. Eine Regelung
benötigt ja bekanntlich einen Ist- und einen Soll-Wert. Der Soll- Wert
ist die interne Referenzspannung von IC 2 (300 mV), der Ist-Wert die
Spannung, die über dem Widerstand R 6 abfällt. Die Spannung an R 6 ist
proportional zum Ausgangsstrom.Der Ausgangsstrom errechnet sich nach folgender Formel: Am
Ausgang (ST 5 und ST 6) können bis zu 3 LEDs in Reihe angeschlossen
werden. Ein Vorwiderstand ist durch die Stromregelung nicht notwendig.
IC 3 ist ein Spannungswächter, der die Schaltung bei einer zu niedrigen
Betriebsspannung (<1,7 V) in einen definierten Reset-Zustand
versetzt. Ein manueller Reset ist durch Betätigen des Tasters TA 1
(Reset) möglich. Nachbau
Durch
die schon vorbestückten SMDTeile beschränkt sich der Nachbau auf die
Kontrolle der Platine auf Lötzinnbrücken. Damit gehen wir gleich weiter
zur Inbetriebnahme und InstallationInbetriebnahme und Einbau
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Bild 4: Das Anschlussschema für die Solarleuchtensteuerung |
Wichtig!
Für eine korrekte Funktion der Schaltung ist mit der Lötbrücke J 1
festzulegen, ob der Akku-Pack aus 2 oder 3 Zellen besteht. Lässt man die
Brücke offen, ist der 2-Zellen-Betrieb aktiv. Schließt man die
Lötbrücke, ist der Betrieb für 3 Zellen ausgelegt. Das „Schließen“
geschieht mit einem Lötkolben und etwas Lötzinn, wobei hier absichtlich
eine Lötzinnbrücke erzeugt wird, was eigentlich nicht in der Natur eines
Elektronikers liegt. Das Entfernen der Brücke kann bei Bedarf mit etwas
Entlötlitze erfolgen. In Abbildung 1 ist eine geöffnete Solarlampe
dargestellt, so dass man die einzelnen Komponenten erkennt. Dieser Typ
Lampe ist natürlich sehr gut für den nachträglichen Einbau unserer
Schaltung geeignet, da zum einen sehr viel Platz vorhanden ist, und zum
anderen sind die Anschlüsse für den Akku und die Solarlampe gut zu
lokalisieren. Nachdem man die „alte“ Elektronik ausgebaut hat, erfolgt
der Einbau unserer intelligenten Steuerplatine. Die Abbildung 4 zeigt
das Abschlussschema der Platine mit allen Komponenten. Alle
Anschlussleitungen werden direkt an die Platine gelötet. Wenn man sich
nicht sicher über die Polarität der Anschlussleitungen des Akkus ist,
sollte man ein Multimeter zu Hilfe nehmen und die Leitungen durchmessen.
Die Befestigung der Platine kann z. B. mit Heißkleber erfolgen. Um die
Platine gegen Feuchtigkeitseinflüsse zu schützen, kann hier
Plastikspray, Isolierschutzlack o. Ä. verwendet werden. Nachdem man die
Schaltung so weit eingebaut und angeschlossen hat, betätigt man die
Taste „Reset“, wodurch die Elektronik neu startet und der Lernmodus
aktiviert wird, sofern dieser Modus (Economy) mit der Lötbrücke J 2
eingestellt wurde. Der Lernmodus dauert 2 Tage bzw. so lange, bis ein
eindeutiger Tag-Nacht-Rhythmus gefunden wurde. In dieser Zeit werden
auch das Ladeverhalten und die Akku-Kapazität ermittelt bzw. getestet.
Normaler Modus: Soll die Elektronik sich wie eine „normale“
Lampensteuerung verhalten, ist die J 2 zu schließen (überbrücken). Lässt
man diese Brücke offen, ist der (als Grundbetriebsart definierte)
Economy-Mode aktiviert. Einstellen der Schaltschwelle: Die Dämmerung
wird anhand der von der Solarzelle abgegebenen Spannung erkannt. Sinkt
die Spannung der Solarzelle unter einen bestimmten Wert, erkennt dies
der Controller als Dämmerung/Nacht. Da sich die Solarzellen je nach Typ
unterschiedlich verhalten, lässt sich entsprechend Tabelle 1 mit J 3 die
Schaltschwelle an die jeweiligen Verhältnisse anpassen.
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Ansicht
der fertig bestückten Platine der Solarleuchtensteuerung mit
zugehörigem Bestückungsplan, oben von der Bestückungsseite, unten von
der Lötseite |
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