Leserwettbewerb:
Wohnkomfort selbst gemacht! Der Beitrag zeigt, wie ein komplettes Haus
mit ELV-Komponenten modernisiert werden kann
Aus ELVjournal
03/2007
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Im
Beitrag von Herrn Kugelmann erfolgt eine Einbindung des FS20-Systems in
ein sehr komplexes Home-Net, das neben der reinen Haussteuerung die
Komponenten Gefahrenmeldung, Sicherheit, Multimedia und dank dem neuen
Contronics-Web-Interface auch die komplexe Kommunikation via Internet
einbindet.Musikgenuss leicht gemacht
Tobit
Software hat eine an sich alte Idee neu aufgegriffen, pfiffig in das
Programm ClipInc umgesetzt und in einer abgespeckten Basisversion
kostenlos „unters Volk“ gebracht. ClipInc beruht auf der Grundidee,
Datenströme mit komprimierten Audio-Inhalten, so genannte MP3-Streams,
aus dem Internet auf der Festplatte des PCs abzuspeichern und
Informationen über Anfangs- und Endzeiten von Musikstücken, Interpret,
Titel, Genre mitzuliefern. Die Anzahl der gleichzeitig aufgezeichneten
Streams ist in der kostenlosen Grundversion auf drei beschränkt. Für
14,90 € wird ClipInc zur Pro-Version, bei der die Einschränkungen der
Grundversion aufgehoben sind. ClipInc kann über die Webseite der ELV AG
(http://www.clipinc.elv.de) heruntergeladen werden.Grundlagen
Bei
der Digitalisierung von zwei Stereokanälen ohne Datenreduktion
entstehen große Datenmengen. Dazu ein kleines Rechenbeispiel:
Angenommen, wir wollen zwei Audio-Kanäle (links und rechts) jeweils
44.100-mal pro Sekunde abtasten und jeden Abtastwert durch 16 Bit lange
Binärzahlen darstellen. So entsteht ein Datenstrom mit einer Datenrate
von 2•44.100•16 Bit/s = 1.411.200 Bit/s = 176.400 Byte/s (1 Byte = 8
Bit). Dies wiederum ergibt, auf die Stunde umgerechnet, 635.040.000
Byte/h = 605,621 MByte/h, wobei das M für den Faktor 210•210 = 1024•1024
= 1.048.576 steht. Damit wäre eine normale CD in etwa einer Stunde
gefüllt. Der Signal-Rausch-Abstand S/N in dB bei voller Aussteuerung ist
in guter Näherung 6•r, wobei r die Wortlänge in Bit ist. Für unser
Beispiel folgt daraus: S/N = 6•16 dB = 96 dB. Der eben berechnete
Datenstrom von 1.411.200 Bit/s überfordert natürlich die Bandbreite
einer Modemverbindung zum Internet über das analoge Telefonwählnetz, die
bei 56 KBit/s liegt, hoffnungslos. Auch zwei gebündelte ISDN-Kanäle mit
2 • 64 KBit/s = 128 KBit/s reichen bei weitem noch nicht aus. Es muss
schon eine schnelle DSL-Verbindung mit mindestens 2 MBit/s her, die dann
aber mit dem Übertragen eines einzigen Streams bereits ausgelastet
wäre. Nun könnte man natürlich unter Verzicht auf Signalqualität in Form
von Bandbreite und Signal-Rausch- Abstand den Datenstrom verringern,
aber wer möchte im Hi-Fi-Zeitalter schon zurück zur „guten alten“
Mittelwellenqualität?Das merkt doch keiner!
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Bild 1: MP3 hat viele Väter. Einer davon ist Prof. Karl-Heinz Brandenburg. |
Alle
Verfahren zur Reduktion von Audio- und Videodaten machen sich die
Unzulänglichkeiten des menschlichen Hör- und Gesichtssinns zunutze. Es
gilt der Grundsatz: „Don’t code what you don’t see and hear.“
Dementsprechend werden für das Hören psychoakustische Eigenheiten
dergestalt genutzt, dass nur bewusst wahrgenommene Teile eines
Schallereignisses codiert und übertragen werden. So lässt sich der
Datenstrom unter akzeptablen klanglichen Verlusten auf gut ein Zehntel
seiner Ausgangsgröße „eindampfen“. Beim Urvater der Audio-Kompression,
dem MP3-Verfahren, geschieht dies so gut, dass dieser Standard sich
weltweit durchgesetzt hat. Es gibt allerdings inzwischen
weiterentwickelte proprietäre (AAC: Advanced Audio Coding) oder freie
Open-Source-Alternativen (Ogg-Vorbis). MP3 ist die Kurzform des
Audio-Kompressionsstandards MPEG-1 Audio-Layer 3. Das Format geht auf
Arbeiten einer Gruppe um Karl-Heinz Brandenburg (Abbildung 1) am
Fraunhofer- Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen zurück. Ab
1982 wurde dort unter Mitarbeit der Universität Erlangen- Nürnberg, der
Bell-Laboratories und von Thomson ein Verfahren entwickelt, das bei
einem Datenstrom von 128 KBit/s den Durchschnittshörer bei
durchschnittlichem Audiomaterial keinen Unterschied zum Original
erkennen lässt.Es kommt darauf an …
Im
Einzelnen hängt die empfundene Codier qualität von einer Reihe von
Faktoren ab: Encoder (Codierer), Beschaffenheit (Komplexität und Natur)
des Audio- Signals, Datenrate, Decoder, Wiedergabeanlage (Verstärker,
Lautsprecher …) und natürlich der Feinheit und Schulung des jeweiligen
Gehörs. Die Datenrate kann bei MP3 zwischen 8 KBit/s und 320 KBit/s
betragen. Während bei 8 KBit/s die Kompressionsverluste für jedermann
unüberhörbar sind, liefern 320 KBit/s ein Ergebnis, das selbst
Dirigenten und Tonmeister zufriedenstellen dürfte. Die Mehrzahl der
MP3-Streams im Internet verwendet Datenraten zwischen 96 und 192 KBit/s
und stellt mit der daraus resultierenden Klangqualität die meisten
Zuhörer zufrieden.ClipInc – wie funktioniert's?
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Bild 2: Längs der Zeitleiste sind die Clips wie Perlen an einer Schnur angeordnet. |
ClipInc
arbeitet nach dem Client-Server- Prinzip. Es besteht deshalb aus zwei
Programmen, dem Server und dem Player als Client. Der Server zeichnet
die gewählten Streams im Hintergrund auf und der Player wird zur
Wiedergabe dieser Streams bzw. zum Ausschneiden (Englisch: to clip = aus
schneiden) von Teilstreams und deren Um wandlung in MP3-Dateien
verwendet. Nach der Installation (in deren Verlauf man sich bei Tobit
registrieren lassen muss und eine kostenloseTobit-Clubmitgliedschaft
beginnt) ist bei jedem Neustart des Rechners das Starten des
ClipInc-Servers voreingestellt. ClipInc präsentiert sich aufgeräumt
(Abbildung 2). Oben sind die Kartenreiter für die aktiven Sender
angeordnet. Im Screenshot ist radiofreecolorado. net gewählt. In der
Zeile darunter kann man die Untermenüs „Datei“, „Bearbeiten“, „Ansicht“,
„Werkzeuge“, „Navigation“, „Quelle“ und „Hilfe“ öffnen. Wiederum
darunter findet man die Bedienelemente für den Player: „Clip vor“, „Clip
zurück“, „Pause“ und „Clip löschen“. Auf der linken Seite findet man
eine Zeitleiste, in der die im Stream erkannten Clips chronologisch und
ihrer Länge entsprechend angeordnet sind. Rechts davon ein
Anzeigefenster für den gerade laufenden Titel mit seinem Interpreten und
eine Spektralanzeige des Audio-Signals.
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Bild 3: Eine gedehnte Zeitleiste macht das exakte manuelle Nacharbeiten von Anfang und Ende des Clips einfach. |
Für
das präzise Checken und eventuelle Korrigieren der Schnittmarken am
Anfang und Ende des Clips stellt man den Mauszeiger über die Zeitleiste
und kann diese nun per Scrollrad bis zu einer Auflösung im
Sekundenbereich dehnen. Jetzt kann man den roten Pfeil, der die aktuelle
Position im Stream anzeigt, kurz vor den Beginn des interessierenden
Clips schieben und sich anhören, ob die Anfangsmarkierung stimmt. Falls
nicht, stellt man den Cursor über den Anfang des Clipabschnitts. Er
nimmt jetzt die Form eines senkrechten Doppelpfeils an (Abbildung 3).
Mit gedrückter linker Maustaste lässt sich nun der Clipbeginn bis zum
tatsächlichen Anfang des Liedes innerhalb des Streams verschieben. Dies
wird für den gerade bearbeiteten Clip abgespeichert oder, falls ein
genereller Versatz bei allen Clips festzustellen ist, für alle. In der
Titelliste (StreamTag-Liste) findet man alle aufgezeichneten Musiktitel
übersichtlich angeordnet. Ein Doppelklick auf einen Musiktitel startet
unmittelbar die Wiedergabe und spielt die Titelliste der Reihe nach ab.
Die Titel werden dabei automatisch nach ihrer Popularität sortiert, was
wiederum von der Häufigkeit abhängig ist, mit welcher der Song gespielt
wird. Die Symbole in der zweiten Spalte zeigen an, ob es sich um einen
importierten StreamTag handelt (Notensymbol) oder ob ein Stream- Tag
manuell angelegt wurde (Porträt-Symbol). Klickt man einen Titel mit der
rechten Maustaste an, erscheint ein Kontextmenü, aus dem verschiedene
Optionen zu Versenden, Kopieren, Bearbeiten usw. des Titels ausgewählt
werden können. Die Hilfe streift leider nur die wesentlichen Themen.
Erst die intensive Beschäftigung mit dem Programm mit einer gehörigen
Portion Experimentierlust erschließt die Feinheiten. Aber auch ein Link
auf die Internetseite des ClipInc-Forums hilft oft weiter, denn es gibt
kaum eine Frage, die noch nicht ein anderer gestellt hat.
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Bild
4: Hier findet man die Lizenznummer (bei Pro-Version) und alle
Einstellmöglichkeiten für die Verwendung von ClipInc im lokalen Netz. |
Damit
die Festplatte nicht im Lauf der Zeit bei stets aktivem Server randvoll
geschrieben wird, kann man einstellen, nach welchem Zeitraum eine
Aufzeichnung gelöscht wird. Drei Tage sind voreingestellt. Bis dahin
muss man die gewünschten Songs aus dem Stream extrahieren, sonst sind
sie verloren. Der ClipInc-Server kann mehrere Clients in einem Netzwerk
bedienen. Auch die Fernadministration des Servers über das Netz ist von
einem Remote-Client möglich (Abbildung 4).
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Bild 5: Mit AutoClip wächst die Clip-Sammlung ohne jeden Eingriff des Anwenders. |
Die
kostenpflichtige Pro-Version von ClipInc unterstützt auch AutoClip
(Abbildung 5). Damit werden die erkannten Clips automatisch in
MP3-Dateien umgewandelt. Das mit 3 Sekunden etwas lang geratene Fade-in
und Fade-out an Anfang und Ende der MP3-Datei lässt sich ganz
abschalten, und der Speicherort für diese automatisch generierten Clips
ist frei zu wählen.
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Bild 6: Im Ordner „Dienste“ findet man die aktiven Streams. |
Es
fällt auf, dass der Serverstart über einen Windows-Dienst erfolgt.
Dabei ist für jeden ausgewählten Stream ein eigener Dienst aktiv. Man
kann sich davon über Systemsteuerung → Verwaltung →Dienste → „ClipInc
001, ClipInc 002, ClipInc 003 …“ überzeugen (Abbildung 6).
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Bild 7: Leider kann man nicht einzelne Streams an und abschalten oder zeitprogrammiert aufnehmen. |
Mit
Rechtsklick auf einen dieser Dienste lässt er sich anhalten, beenden
oder neu starten. Das ist natürlich recht umständlich, zumal ja auch
nicht unmittelbar erkennbar ist, welche der Nummern zu welchem Sender
bzw. Stream gehört. Aus dem ClipInc-Player heraus ist es nicht möglich,
einen einzelnen Stream selektiv ab- und wieder einzuschalten. Auch die
Programmierung des Aufnahmezeitraums über „Werkzeuge → Einstellungen →
Sender“ (Abbildung 7) lässt sich nur für alle gewählten Streams und
nicht selektiv vornehmen.
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Bild 8: Über Rechtsklick auf das Clip- Inc-Symbol in der Taskleiste kann der Server deaktiviert werden. |
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Bild 9: Ebenso schnell ist der Server mit den voreingestellten Diensten wieder aktiviert. |
Der
offizielle, von Tobit vorgesehene Weg ist einfacher. Man klickt auf das
Clip- Inc-Symbol rechts unten in der Taskleiste und dann auf „Aufnahme
anhalten“. Damit wird der Server gestoppt. Er bleibt auch in diesem
inaktiven Zustand, bis er auf die gleiche Weise mit „Aufnahme starten“
wieder in Betrieb genommen wird (Abbildungen 8 und 9). Leider kann man
damit nicht gezielt einen Stream anhalten oder starten.
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Bild
10: Mit der Tastenkombination Strg-Alt-Entf wird der Taskmanager
aufgerufen, in dem die aktiven Streams sicht- und löschbar sind. |
Eine
dritte Möglichkeit zum Stoppen des Servers oder eines einzelnen
Aufnahmedienstes führt über den Taskmanager (Abbildung 10), wenn man
dort alle Prozesse mit Namen ClipIncServer.exe oder den nicht mehr
gewünschten Prozess beendet (die Frage ist nur, welcher das ist). Es
gibt davon so viele, wie es aktive Streams gibt.
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Bild 11: Mit wenigen Zeilen in einer Batchdatei lassen sich alle oder gezielt einige Dienste abschalten. |
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Bild 12: Ebenso schnell sind die Dienste wieder aktiv. |
Eine
weitere Möglichkeit zum Stoppen des Servers besteht darin, mit dem
Texteditor zwei Batchdateien zu schreiben, eine zum Starten aller oder
der gewünschten Prozesse und eine zum Stoppen (Abbildungen 11 und 12).
Natürlich funktioniert das auch über entsprechende Eingaben in der
Befehlszeile des DOS-Fensters. Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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