Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul RDS 100 Teil 2/3
Aus ELVjournal
03/2007
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Neben
guten Empfangseigenschaften sind die wichtigsten Leistungsmerkmale des
RDS-Radio-Moduls: Stereo-Empfang, RDS mit Sonderfunktionen wie z. B.
Radiotext, ein hinterleuchtetes Grafik-Display und Prozessorsteuerung.
Durch optionale Erweiterungen besteht die Möglichkeit, das Gerät über
ein USB-Modul mit einem PC zu verbinden, und ein 868-MHz-Empfangsmodul
ermöglicht die Fernbedienung per Funk. Im zweiten Teil des Artikels
kommen wir nun zum praktischen Aufbau.Nachbau
Der
praktische Aufbau eines Radios setzt oft entsprechende Erfahrung voraus
und ist in den meisten Fällen mit einem kritischen Abgleich verbunden.
Dabei wird häufig der Frequenzbereich des Oszillators durch Biegen,
Auseinanderziehen oder Stauchen von Luftspulen abgeglichen. Für ungeübte
Anwender oft ein schwieriges Unterfangen, und das gewünschte Ergebnis
erfordert viel Zeit.
Völlig anders sieht es bei dem hier vorgestellten RDS-Radio-Modul RDS
100 aus.Durch
den Einsatz eines hochintegrierten Bausteins, der intern digital
arbeitet und überhaupt keinen Abgleich benötigt, wurde eine äußerst hohe
Nachbausicherheit erreicht.
Um alle Komponenten auf engstem Raum unterbringen zu können, sind
wesentliche Schaltungsbereiche in SMD-Technologie (Miniaturkomponenten
für die Oberflächenmontage) realisiert. Neben den üblichen SMD-Bauteilen
in der Bauform 0805 kommen auch extrem kleine SMD-Teile in der Bauform
0603 zum Einsatz.
Da aber bereits alle SMD-Komponenten werkseitig vorbestückt sind, ist
das für den Anwender kein Problem. Einige Komponenten, wie z. B. der
komplexe Radiobaustein, können von Hand nicht mehr verarbeitet werden.
Von Hand zu verarbeiten sind nur noch die konventionellen bedrahteten
Bauelemente. Die Schaltung des Mini-Stereo-RDS-Radio-Moduls RDS 100 ist
sehr flexibel einsetzbar und es bestehen verschiedene
Erweiterungsmöglichkeiten.
Zunächst ist die Tasteneinheit fest mit der Displayeinheit verbunden. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, die Tastatur abgesetzt vom Display
zu nutzen oder beliebige andere Tasten zur Bedienung des Radios
einzusetzen. Dazu wird dann einfach die Platine für das Display und die
Tastenplatine entlang der vorgesehenen Linie getrennt. Für die weitere
Beschreibung des Nachbaus betrachten wir aber die Platine als eine
Einheit.
Die Basisplatine nimmt alle wesentlichen Komponenten des Radio-Moduls
auf und wird über Stiftleisten mit der Displayplatine verbunden.
Mit der Basisplatine, der Displayplatine und den Bedientasten ist das
RDS-Radio voll funktionsfähig. Ein optional an die Basisplatine
anzulötendes HF-Empfangsmodul ermöglicht die Fernbedienung des Gerätes
über eine FS20-Funk-Fernbedienung, und an einer 4-poligen Stiftleiste
kann über ein Flachbandkabel ein USB-Modul angeschlossen werden. Damit
sind dann die RDS-Informationen an einen PC übertragbar oder die
Steuerung des Radios vom PC aus ist möglich.
Doch kommen wir nun zur Bestückung der noch erforderlichen Komponenten,
wobei wir mit der Basisplatine beginnen. Hier ist zuerst der
Stereo-Verstärker (IC 8) entsprechend der Kennzeichnung im
Bestückungsdruck einzulöten. Die Pin 1 zugeordnete Gehäuseseite ist am
Bauteil durch eine Gehäusekerbe gekennzeichnet. Besondere Sorgfalt ist
natürlich beim Verlöten an der Platinenunterseite geboten. Durch
Lötzinnfahnen oder Lötzinnspritzer kann es sonst leicht zu Kurzschlüssen
kommen.
Das Detailfoto in Abbildung 8 zeigt den Radio-Baustein mit den
umliegenden SMD-Miniaturkomponenten in der Bauform 0603. Zur
Orientierung: Die Kantenlänge des Radio-ICs beträgt nur 5,9 x 5,9 mm.
Das nächste zu bestückende Bauelement ist der Spannungsregler IC 2. Hier
sind zuerst die Anschlüsse, wie auf dem Platinenfoto zu sehen,
abzuwinkeln und durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu führen. Nach
dem Verlöten der Anschlusspins wird die Kühlfahne im oberen Bereich mit
einer großen Lötspitze an die Massefläche der Leiterplatte angelötet
(Abbildung 9). ![Bild 8: Die Abmessungen des Radio-ICs mit 40 Anschlusspins betragen nur 5,9 x 5,9 mm (Pin-Abstand 0,5 mm). Bild 8: Die Abmessungen des Radio-ICs mit 40 Anschlusspins betragen nur 5,9 x 5,9 mm (Pin-Abstand 0,5 mm).](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_011.jpg)
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Bild 8: Die Abmessungen des Radio-ICs mit 40 Anschlusspins betragen nur 5,9 x 5,9 mm (Pin-Abstand 0,5 mm). |
![Bild 9: Die Metallfahne des Spannungsreglers wird an die Platine gelötet. Bild 9: Die Metallfahne des Spannungsreglers wird an die Platine gelötet.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Bild 9: Die Metallfahne des Spannungsreglers wird an die Platine gelötet. |
Als
Nächstes sind dann die Elektrolytkondensatoren in liegender Position zu
bestücken. Dabei ist unbedingt die korrekte Polarität zu beachten, da
falsch gepolte Elkos sogar explodieren können. Nach dem Verlöten werden
die überstehenden Drahtenden direkt oberhalb der Lötstellen mit einem
scharfen Seitenschneider abgeschnitten.
Es folgt das Einlöten der vierpoligen Stiftleiste ST 3 zum Anschluss des
optionalen USB-Moduls.
Die DC-Buchse BU 1 und die Stereo-Klinkenbuchse BU 2 müssen unbedingt
vor dem Verlöten auf der Platinenoberfläche plan aufliegen. Beim
Lötvorgang ist eine zu lange Hitzeeinwirkung auf die Bauteile unbedingt
zu vermeiden. ![Bild 10: Eine 1,5 m lange Wurfantenne ist an die dafür vorgesehene Lötfläche anzulöten. Bild 10: Eine 1,5 m lange Wurfantenne ist an die dafür vorgesehene Lötfläche anzulöten.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_007.jpg)
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Bild 10: Eine 1,5 m lange Wurfantenne ist an die dafür vorgesehene Lötfläche anzulöten. |
Für
den Anschluss der beiden Lautsprecher dienen Mini-Schraubklemmen, die
ebenfalls beim Verlöten plan auf der Platinenoberfläche aufliegen
müssen. Eine 1,5 m lange „Wurfantenne“ ist an ST 4 anzulöten (Abbildung
10).
Jetzt bleiben nur noch die beiden zweireihigen Stiftleisten ST 1 (2 x
4-polig) und ST 2 (2 x 5-polig) zur Verbindung der Basisplatine mit der
Displayplatine zu bestücken. Diese werden von der SMD-Seite aus
eingesetzt und an der Seite der konventionellen Bauteile verlötet.
Die Bestückung der Displayplatine ist ebenfalls sehr einfach und schnell
erledigt. Auch hier sind bereits die SMD-Komponenten an der
Platinenunterseite vorbestückt. Wenn die Tasteneinheit abgesetzt vom
Display genutzt werden soll, sind zuerst die Platinen entlang der
Sollbruchstelle zu trennen. Damit die SMD-Bestückung an der
Platinenunterseite nicht beschädigt wird, ist dabei mit äußerster
Vorsicht vorzugehen. Um zu verhindern, dass sich beim Trennen der beiden
Platinenhälften Lötbahnen lösen oder unkontrolliert abreißen, sind die
Leiterbahnen an der Platinenunterseite zuerst entlang der Trennlinien
mit einem scharfen Messer zu unterbrechen.Im
nächsten Arbeitsschritt ist das Grafik-Display mit Hinterleuchtung für
den Einbau vorzubereiten. Die an der Oberseite der
Hinterleuchtungsplatte angebrachte Schutzfolie wird vorsichtig
abgezogen, ohne die darunterliegende semitransparente Diffusorfolie zu
beschädigen (Abbildung 11).
Das Grafik-Display mit „Chip on glass“-Mikrocontroller ist ebenfalls an
beiden Seiten mit einer dünnen Schutzfolie versehen. Zunächst wird nur
an der Displayunterseite die dünne Folie abgezogen, ohne dabei die nun
frei gelegte Displayfläche mit den Fingern zu berühren (Abbildung 12).
Danach sind die Hinterleuchtungsplatte und das Display zusammenzusetzen,
indem die Displayanschlüsse durch die zugehörigen Bohrungen der
Hinterleuchtungsplatte geführt werden. Wenn das Display stramm auf der
Hinterleuchtungsplatte aufliegt, werden die Anschlüsse A 1, C 1, C 2 und
A 2 an der Oberseite der Hinterleuchtungsplatte sorgfältig verlötet.
Dabei darf sich an der Platinenunterseite nicht zu viel Lötzinn
ansammeln. Abbildung 13 zeigt das Display mit fertig montierter
Hinterleuchtung. ![Bild 11: Die Schutzfolie an der Oberseite der Hinterleuchtungsplatine ist abzuziehen. Bild 11: Die Schutzfolie an der Oberseite der Hinterleuchtungsplatine ist abzuziehen.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_012.jpg)
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Bild 11: Die Schutzfolie an der Oberseite der Hinterleuchtungsplatine ist abzuziehen. |
![Bild 12: Eine dünne Schutzfolie an der Displayunterseite ist ebenfalls zu entfernen. Bild 12: Eine dünne Schutzfolie an der Displayunterseite ist ebenfalls zu entfernen.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_010.jpg)
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Bild 12: Eine dünne Schutzfolie an der Displayunterseite ist ebenfalls zu entfernen. |
![Bild 13: Das Display mit fertig montierter Hinterleuchtungsplatte Bild 13: Das Display mit fertig montierter Hinterleuchtungsplatte](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_014.jpg)
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Bild 13: Das Display mit fertig montierter Hinterleuchtungsplatte |
Bei
der Tasteneinheit sind die acht Taster so einzusetzen, dass jeweils das
Tastergehäuse an der Platinenoberseite plan aufliegt. Im Anschluss
hieran sind die Tastenpins an der Platinenunterseite sorgfältig zu
verlöten.
Das Display mit montierter Hinterleuchtung wird nun auf die
Displayplatine gesetzt und alle Anschlusspins sind an der
Platinenunterseite zu verlöten.
Jetzt werden die Basisplatine und die Displayplatine miteinander
verschraubt, wobei der Abstand von 4,8 mm durch drei Distanzrollen
vorgegeben wird. Zum Verschrauben dienen drei Schrauben M2,5 x 12 mm,
drei Zahnscheiben für M2,5 und drei Muttern M2,5. Nach dem Verschrauben
werden die Stifte der beiden doppelreihigen Stiftleisten an der
Oberseite der Displayplatine verlötet.
Ein optionales HF-Empfangsmodul dient als Fernbedienungsempfänger und
ist seitlich an die Basisplatine anzulöten (Abbildung 14). Die fertig
zusammengebaute Leiterplatteneinheit des RDS-Radios ist in Abbildung 15
dargestellt.
Für den universellen Einbau, z. B. in Möbel, steht eine Frontblende mit
den Abmessungen 79 x 66 mm aus 1 mm starkem Kunststoff zur Verfügung.
Diese Blende (Abbildung 16) liegt jedem Bausatz bei.
Mit der Beschreibung der Bedienung und der verschiedenen Variations- und
Einsatzmöglichkeiten des Mini-Stereo-RDS-Radio-Moduls RDS 100 wird der
Artikel im „ELVjournal 4/2007“ abgeschlossen. ![Bild 14: Die Basisplatine ist für das Anlöten eines optionalen HF-Empfangsmoduls vorbereitet. Bild 14: Die Basisplatine ist für das Anlöten eines optionalen HF-Empfangsmoduls vorbereitet.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Bild 14: Die Basisplatine ist für das Anlöten eines optionalen HF-Empfangsmoduls vorbereitet. |
![Bild 15: Die fertig zusammengebaute Leiterplatteneinheit des RDS-Radios Bild 15: Die fertig zusammengebaute Leiterplatteneinheit des RDS-Radios](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_013.jpg)
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Bild 15: Die fertig zusammengebaute Leiterplatteneinheit des RDS-Radios |
![Bild 16: Frontblende des RDS 100 Bild 16: Frontblende des RDS 100](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_004.jpg)
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Bild 16: Frontblende des RDS 100 |
![Fertig aufgebaute Display- und Tasteneinheit von der Displayseite (oben) und von der SMD-Seite (links). Dazu die zugehörigen Bestückungspläne. Fertig aufgebaute Display- und Tasteneinheit von der Displayseite (oben) und von der SMD-Seite (links). Dazu die zugehörigen Bestückungspläne.](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_009.jpg)
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Fertig
aufgebaute Display- und Tasteneinheit von der Displayseite (oben) und
von der SMD-Seite (links). Dazu die zugehörigen Bestückungspläne. |
![Vollständig bestückte Basisplatine (links unten die SMD-Seite und links oben die Seite der konventionellen Bauteile mit den zugehörigen Bestückungsplänen) Vollständig bestückte Basisplatine (links unten die SMD-Seite und links oben die Seite der konventionellen Bauteile mit den zugehörigen Bestückungsplänen)](Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul%20RDS%20100%20Teil%202_3%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_005.jpg)
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Vollständig
bestückte Basisplatine (links unten die SMD-Seite und links oben die
Seite der konventionellen Bauteile mit den zugehörigen
Bestückungsplänen) |
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- Mini-Stereo-RDS-Radio-Modul RDS 100 Teil 2/3
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