Stereo-IR-Übertragungssystem SIR 1000 Teil 1/2
Aus ELVjournal
03/2007
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Technische Daten
Trägerfrequenzen | links 2,8 MHz; rechts 2,3 MHz |
IR-Reichweite | 18 m |
Bandbreite | 20–20.000 Hz |
Sendeeinheit SIR 1000T | |
Signal-Eingang | 2 x Cinch |
Signal-Ausgang | 4 IR-Sendedioden |
Spannungsversorgung | 8–16 VDC |
Stromaufnahme | 110 mA |
Platinenabmessungen | 69,1 x 53,6 mm |
Empfangseinheit SIR 1000R | |
Signal-Eingang | 4 IR-Empfangsdioden |
Signal-Ausgang | 2 x Cinch |
Ausgangspegel | getrennt einstellbar (rechts, links) |
Squelch | einstellbar |
Spannungsversorgung | 8–16 VDC |
Stromaufnahme | 25 mA |
Platinenabmessungen | 81,3 x 53,6 mm |
Das
Stereo-Infrarot-Übertragungssystem SIR 1000 dient zur drahtlosen
Übertragung von Stereo-Audio-Signalen innerhalb eines Raumes und ist
kompatibel zu den meisten Infrarot- Kopfhörer-Systemen. Die Reichweite
beträgt bis zu 18 m und im Gegensatz zu Funk-Kopfhörern können dadurch
keine Funk-Schalt- und -Übertragungssysteme beeinträchtigt werden.Allgemeines
![Bild 1: Das Stereo-IR-Übertragungssystem kann in Kombination mit vielen IR-Kopfhörer-Systemen eingesetzt werden. Bild 1: Das Stereo-IR-Übertragungssystem kann in Kombination mit vielen IR-Kopfhörer-Systemen eingesetzt werden.](Stereo-IR-%C3%9Cbertragungssystem%20SIR%201000%20Teil%201_2%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Bild 1: Das Stereo-IR-Übertragungssystem kann in Kombination mit vielen IR-Kopfhörer-Systemen eingesetzt werden. |
Bei
der Verbindung von verschiedenen Audiogeräten innerhalb eines Raumes
kommt es häufig zu Problemen, wenn der Aufstellungsort der Geräte weit
auseinander liegt. Abgesehen von Störungen, die auf das Kabel einwirken
(Brummschleifen oder Signalverluste), ist oft das größte Problem eine
nicht störende Verlegung der Kabel innerhalb des Raumes. Oft ist eine
unauffällige Verlegung überhaupt nicht möglich. Mit dem hier
vorgestellten System erfolgt die Übertragung eines Stereo-Signals mit
Hilfe von Infrarotlicht. Dabei wird das Signal des rechten Kanals auf
einen Träger von 2,3 MHz und das Signal des linken Kanals auf einen
2,8-MHz-Träger in FM (Frequenzmodulation) aufmoduliert. Empfangsseitig
wird das Signal dann wieder demoduliert und an zwei Cinch- Buchsen
ausgegeben. Der Signalpegel des linken und rechten Kanals ist in der
Amplitude getrennt einstellbar. Die Infrarotübertragung bietet gegenüber
einer Funkübertragung erhebliche Vorteile, wenn im Haus auch Funk-
Schaltsysteme, Funk- Heizungssteuerungen, Funk-Alarmanlagen usw. im
Einsatz sind. Die Systeme können durch eine Funk-Audioübertragung, wie
z. B. Funk-Kopfhörer, erheblich gestört werden oder funktionieren unter
Umständen überhaupt nicht mehr. Gerade beim Einsatz von Pendelempfängern
im 868-MHz-Band ist das sehr problematisch, da diese Empfänger unter
ungünstigen Bedingungen auf das Signal des Audiosystems „einrasten“.
Aufgrund der hohen Trägerfrequenzen ist unser
Infrarot-Audio-Übertragungssystem unempfindlich gegen Störungen durch
Fernbedienungen, und die Funktion von Fernbedienungen wird durch das
StereoÜbertragungssystem nicht beeinträchtigt. Wie bereits erwähnt, ist
unser Übertragungssystem, bestehend aus den beiden Baugruppen Sender und
Empfänger, kompatibel zu den meisten Infrarot-Kopfhörern. Der Empfänger
kann auch das von einem Kopfhörer-Sender im 2,3-MHz/2,8-MHz- Bereich
abgestrahlte Signal direkt empfangen und demodulieren. Umgekehrt kann
das von unserem Infrarotsender abgestrahlte Signal auch direkt von einem
passenden Infrarot-Kopfhörer empfangen werden. Zusammen mit einem
Sender ist es natürlich auch möglich, mehrere Empfänger gleichzeitig
einzusetzen. Abbildung 1 verdeutlicht die Möglichkeiten. Die Reichweite
des Systems von bis zu 18 m wird durch den Einsatz von Spezial-
Infrarot-Sendedioden mit einer hohen Strahlungsintensität und einem
empfindlichen Empfänger erreicht. Bei den Sendedioden liegt das Maximum
der Strahlung im Infrarotbereich bei 875 nm, während das Maximum bei
Fernbedienungssystemen überlicherweise bei 950 nm liegt. Das recht
schmale Spektrum der Strahlung ist in Abbildung 2 zu sehen, während
Abbildung 3 die spektrale Empfindlichkeit der Empfangsdiode zeigt. Die
Sendeeinheit und die Empfangseinheit sind jeweils für den Einbau in ein
infrarotdurchlässiges Kunststoff-Schiebegehäuse vorgesehen. Die
„schwarzen“ Gehäuse sind für Infrarot-Signale nahezu vollkommen
transparent und haben in diesem Wellenlängenbereich nahezu keine
Lichtdämpfung. Beide Baugruppen können mit unstabilisierten
Gleichspannungen (z. B. Steckernetzteilen) betrieben werden. Zum
Anschluss ist jeweils eine DC-Buchse vorhanden und zur Signal-Ein- und
-Auskopplung dienen Cinch-Buchsen. Beim Empfangsmodul kann der Pegel und
somit die Lautstärke des rechten und linken Kanals getrennt eingestellt
werden. Eine einstellbare Squelch-Funktion beim Empfänger ermöglicht
die automatische Stummschaltung, wenn die Sendeeinheit abgeschaltet ist
und somit keine Trägerfrequenzen mehr empfangen werden.![Bild 2: Strahlungsspektrum der Infrarot- Sendedioden Bild 2: Strahlungsspektrum der Infrarot- Sendedioden](Stereo-IR-%C3%9Cbertragungssystem%20SIR%201000%20Teil%201_2%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Bild 2: Strahlungsspektrum der Infrarot- Sendedioden |
![Bild 3: Spektrale Empfi ndlichkeit der Empfangsdioden Bild 3: Spektrale Empfi ndlichkeit der Empfangsdioden](Stereo-IR-%C3%9Cbertragungssystem%20SIR%201000%20Teil%201_2%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Bild 3: Spektrale Empfi ndlichkeit der Empfangsdioden |
Schaltung des IR-Stereo-Senders
In
Abbildung 4 ist die Gesamtschaltung des Stereo-Senders dargestellt,
wobei sich der Schaltungsaufwand durch den Einsatz eines
hochintegrierten Transmitter-Bausteins in Grenzen hält.![Bild 5: Interne Stufen des Stereo-Infrarot-Senders Bild 5: Interne Stufen des Stereo-Infrarot-Senders](Stereo-IR-%C3%9Cbertragungssystem%20SIR%201000%20Teil%201_2%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_005.jpg)
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Bild 5: Interne Stufen des Stereo-Infrarot-Senders |
Die
internen Stufen des Hi-Fi-Stereo-Transmitters TSH 512 sind in Abbildung
5 zu sehen. Der Schaltung wird das Stereo-Signal des linken Kanals an
der Cinch-Buchse BU 1 und das Stereo-Signal des rechten Kanals an BU 2
zugeführt. Über Spannungsteiler (R 36, R 37 und R 29, R 31) sowie die
Kondensatoren C 2 und C 47 zur galvanischen Entkopplung gelangen die
Signale dann jeweils auf einen integrierten Eingangsverstärker. Diese
rauscharmen Verstärkerstufen sind üblicherweise für Mikrofonsignale
vorgesehen und werden in unserem Einsatzfall ausschließlich als Puffer
genutzt. Vom Ausgang der integrierten Verstärker gelangen die Signale
dann jeweils auf eine ALC (Automatic Level Control), deren
Regelzeitkonstanten durch die Dimensionierung von R 1, C 35 und R 2, C
36 bestimmt werden. Die maximale Verstärkung der ALC beträgt 20 dB und
das Ausgangssignal wird auf 700 mVss begrenzt. Die nachfolgenden
Verstärker dienen zur weiteren Verstärkung und zur Pre- Emphasis
(lineare Vorverzerrung). Durch eine senderseitige Höhenanhebung wird ein
besserer Signal-Rausch-Abstand erreicht. Für die Pre-Emphasis ist die
externe Beschaltung an Pin 16, Pin 17 und an Pin 39, Pin 40 zuständig.
Die Vorverzerrung muss empfangsseitig durch eine De-Emphasis wieder
aufgehoben werden. Die Trägerfrequenzen für die beiden Infrarot-Signale
werden mit VCOs (Voltage- controlled Oscillator) erzeugt, die an Pin 20
bis Pin 22 und an Pin 34 bis Pin 36 extern mit den frequenzbestimmenden
Bauelementen beschaltet werden. Im Ruhezustand muss die Trägerfrequenz
des rechten Kanals 2,3 MHz und des linken Kanals 2,8 MHz betragen. Auf
diese Frequenzen werden die Schwingkreise mit C 42 (rechts) und C 41
(links) im Ruhezustand (ohne NF-Signal) abgestimmt. Die
Frequenzmodulation der Träger mit dem NF-Signal erfolgt mit Hilfe der
Varikap- Dioden D 1 und D 2. Diese Dioden verändern dann im Rhythmus des
zugeführten Audio-Signals die Kapazitäten und somit die Frequenzen der
beiden Oszillatoren (Frequenzmodulation). Letztendlich steht der
modulierte Träger des rechten Kanals an Pin 34 und der modulierte Träger
des linken Kanals an Pin 22 zur Verfügung. Im weiteren Signalverlauf
werden die modulierten Trägersignale über C 15 und C 16 auf integrierte
Pufferverstärker gekoppelt, deren Ausgänge an Pin 25 und Pin 31 zur
Verfügung stehen. Eine VOX-Funktion (Voice-operated Transmit) ermöglicht
es, die Sendefunktion abzuschalten, wenn am linken Kanal kein
Audio-Eingangssignal erkannt wird. Die Ansprechempfindlichkeit wird
dabei durch die Komponenten R 33 und C 24, angeschlossen an Pin 7,
bestimmt. Die Integration des gleichgerichteten Audio-Signals erfolgt
mit C 43 und R 34, angeschlossen an Pin 6. Das gefilterte Signal an Pin 6
folgt somit der Audio-Signalamplitude des linken Kanals.Eine
adaptive VOX-Schwelle wird mit einem weiteren Integrationsglied
erreicht, wobei die Komponenten C 4 und R 27, angeschlossen an Pin 28,
die Zeitkonstanten bilden. Der in IC 1 integrierte Komparator schaltet,
sobald ein Audio-Signal erkannt wird. Nach Abschalten des Audio-Signals
bestimmt der Kondensator C 34, wie lange der Sender noch aktiviert
bleibt. Wenn kein Audio-Signal anliegt, wird IC 2 über die Mute-Funktion
an Pin 27 in den Stand-by- Modus geschaltet. Die signalgesteuerte
Sendefunktion ist deaktiviert, wenn der Widerstand R 28 (0 Ω) bestückt
ist. Der Treiber für die Infrarot-Sendedioden (D 3 bis D 6) ist mit
Hilfe des schnellen „Rail to Rail“-Operationsverstärkers IC 2, des
Transistors T 1 und der zugehörigen externen Komponenten realisiert. Die
Stufe arbeitet als steuerbare Stromquelle, deren Strom durch den mit R
23, R 24 eingestellten Arbeitspunkt an Pin 3 und den Emitterwiderstand
von T 1 (R 39) bestimmt wird. Bei IC 2 handelt es sich um einen sehr
schnellen Verstärker, dessen 3-dB-Bandbreite 100 MHz beträgt. Des
Weiteren zeichnet sich dieser Baustein durch einen geringen Klirrfaktor
von 0,1 % aus. Die modulierten Träger werden über C 33, R 25 und C 32, R
26 zusammengekoppelt und an Pin 3 summiert. Die Spannungsversorgung der
in Reihe geschalteten Sendedioden erfolgt über R 42 mit der
unstabilisierten Betriebsspannung. C 1 und C 7 dienen dabei zur
Pufferung und zur Störunterdrückung. An BU 3 wird die unstabilisierte
Betriebsspannung, die zwischen 8 V und 16 V liegen darf, zugeführt. Über
den Schutzwiderstand R 41 gelangt die Spannung auf den Elko C 44 zur
ersten Pufferung und den Eingang des Spannungsreglers IC 3, an dessen
Ausgang dann stabilisiert 5 V zur Schaltungsversorgung zur Verfügung
stehen. Am Spannungsreglerausgang dient C 45 zur Pufferung und
Schwingneigungsunterdrückung und die Kondensatoren C 46 und C 48
verhindern hochfrequente Störeinflüsse. Im zweiten Teil dieses Artikels
werden die Schaltung des Stereo- Infrarot-Empfängers, der Nachbau von
Sender und Empfänger, der Abgleich und der Gehäuseeinbau beschrieben. Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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