Prozessor-Power-Supply PPS 5330 Teil 1/3
Aus ELVjournal
04/2007
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Technische Daten
Ausgangsspannung(en) | 0–30 V (Aufl ösung 10 mV) |
Ausgangsstrom | 0–3 A (Aufl ösung 1 mA) |
Anzeige | großflächiges
hinterleuchtetes LC-Display zur gleichzeitigen Anzeige von Spannung,
Strom und Leistung mit den zugehörigen Grenzwerten für U und I und
Statusinformationen |
Einstellungen | per Tasten und Inkrementalgeber |
Speicher | bis zu 16 individuelle Einstellungen speicherbar |
Besondere Merkmale | Stand-by-Funktion
zum Deaktivieren des Ausgangs, Lüfter: Kühlkörperaggregat mit
temperaturgesteuerter Lüfterdrehzahl, Endstufentemperatur-Sicherung,
Sicherheitsbuchsen, kurzschlussfester Ausgang |
Versorgungsspannung | 230 V/50 Hz |
Brummen und Rauschen | |
Spannungskonstanter | 1 mVeff |
Stromkonstanter | 0,01 % |
Innenwiderstand | |
Spannungskonstanter | <0,003 Ω |
Stromkonstanter | Stromkonstanter |
Metallgehäuse Abm. (B x H x T) | 303 x 155 x 95 mm |
Das
Prozessor-Netzteil PPS 5330 ist in einem hochwertigen Metallgehäuse mit
Alu-Frontprofil untergebracht, bietet dank Prozessorsteuerung und der
Sollwert-Vorgabe mit Inkrementalgeber eine außergewöhnlich komfortable
Bedienung und hat exzellente Regeleigenschaften. Die Soll- und Ist-Werte
werden auf einem großen hinterleuchteten LC-Display dargestellt. Mit
einem Spannungsbereich von 0 bis 30 V und einer Strombelastbarkeit von
max. 3 A stehen die im Elektronik-Labor meistgenutzten Bereiche zur
Verfügung.Allgemeines
Ein
gutes stabilisiertes Netzgerät zählt zu den wichtigsten Hilfsmitteln im
Elektronik- Labor. Dabei reicht für die meisten Anwendungen ein
Spannungsbereich von 0 bis 30 V und eine Strombelastbarkeit von 3 A, die
vom PPS 5330 zur Verfügung gestellt werden, vollkommen aus. Neben guten
Regeleigenschaften sind präzise Sollwert- Vorgaben für die
Ausgangsspannung und den Ausgangsstrom wichtig. Hier vereint nun das mit
einem Inkrementalgeber (Drehimpulsgeber) ausgestattete PPS 5330 die
einfache und schnelle Bedienbarkeit einer analogen Poti-Einstellung mit
der Präzision einer digitalen Sollwert-Vorgabe, z. B. über Tasten. Neben
der Präzision der Einstellung hat das PPS 5330 hier noch mehr zu
bieten, da die Auflösung des Inkrementalgebers für die Einstellung
veränderbar ist. So sind für die Spannungsvorgabe je Rastung Schritte
zwischen 10 mV und 10 V und für die Stromvorgabe je Rastung Schritte
zwischen 1 mA und 1 A möglich. Im LC-Display wird die jeweils zu
verändernde Stelle mit Hilfe eines Unterstrichs gekennzeichnet. Je
Umdrehung verfügt der Inkrementalgeber über 24 Raststellungen. Ein
großflächiges hinterleuchtetes LCDisplay zeigt alle wichtigen Parameter
des PPS 5330 gleichzeitig an. Dabei sind neben den Ist-Werten für
Spannung, Strom und Leistung auch die Grenzwerte (Sollwert- Vorgaben)
für Spannung und Strom direkt abzulesen. Des Weiteren werden alle
wichtigen Statusinformationen und welcher Regler gerade aktiv ist (U
oder I) direkt auf dem Display angezeigt. Arbeitet das Netzgerät
beispielsweise als Spannungskonstanter (der Ist-Wert und der Soll-Wert
für die Spannung sind gleich groß), kann neben dem aktuell fließenden
Strom auch der programmierte Grenzwert (Limit) direkt abgelesen werden.
Mit einem Blick ist dann erkennbar, wie weit die Stromaufnahme der
angeschlossenen Last noch vom programmierten Grenzwert entfernt ist. Das
große LC-Display ist durch die Hinterleuchtung jederzeit gut ablesbar.
Eine Stand-by-Funktion ermöglicht auf Tastendruck das schlagartige Ein-
und Ausschalten des Ausgangs, wobei der Standby- Modus mit einem
auffälligen Symbol im Display angezeigt wird. Im praktischen Betrieb
kann es wichtig sein, die Spannung schnell abschalten zu können.
Selbstverständlich ist das PPS 5330 dauerkurzschlussfest, und
elektronische Temperatur-Schutzschaltungen verhindern z. B. im
Fehlerfall eine Überlastung des Gerätes. Bei einer Übertemperatur des
Netztrafos oder der Endstufe wird der Ausgang deaktiviert und im Display
das zugehörige Symbol angezeigt. Zeigt die Temperatur im Betrieb Werte,
die weniger als 5 °C unter der Abschalttemperatur liegen, beginnt das
„Overtemp.“-Symbol im Display als Vorwarnung zu blinken. In einem
benutzerdefinierbaren Speicher können bis zu 16 individuelle
Sollwert-Vorgaben abgelegt werden, die dann jederzeit wieder zur
Verfügung stehen. Die Anzeige des ausgewählten Speicherplatzes erfolgt
unten rechts im Display. Beim PPS 5330 handelt es sich um ein linear
geregeltes Netzgerät mit äußerst geringem „Ausgangs-Ripple“. Die unter
Last entstehende Abwärme wird mit einem innenliegenden
Kühlkörper/Lüfteraggregat abgeführt, wobei die Lüfterdrehzahl in
Abhängigkeit von der Endstufentemperatur geregelt wird. Um zu
verhindern, dass Vorgabewerte versehentlich oder bei unbeaufsichtigtem
Betrieb durch Unbefugte verändert werden, können alle Bedienfunktionen,
mit Ausnahme der Stand-by-Taste zum schnellen Deaktivieren des Ausgangs,
gesperrt werden. Die Sperre wird im Display mit dem Symbol „Locked“
dargestellt.Bedienung
Die
Bedienung des PPS 5330 ist nicht nur komfortabel, sondern auch
besonders einfach und im Grunde genommen selbsterklärend. Neben dem
Bedienkonzept trägt dazu auch das große hinterleuchtete LC-Display bei.
Wie die Frontansicht des Gerätes zeigt, sind zur Bedienung 7 Taster, ein
Drehimpulsgeber mit 24 Raststellungen pro Umdrehung sowie ein
Netzschalter zum Ein- bzw. Ausschalten der primärseitigen Netzspannung
vorhanden. Im LC-Display werden alle wichtigen Daten übersichtlich
dargestellt. Für die Istwert-Anzeigen der Spannung, des Stromes und der
Leistung auf der linken Displayseite werden dabei besonders große
Zeichen verwendet, während die Limits und der gewählte Speicherplatz auf
der rechten Displayseite kleiner dargestellt werden. Im mittleren
Bereich des Displays wird der jeweils aktive Regler (U oder I)
angezeigt. Beim aktiven Regler sind dann der Soll- Wert und der Ist-Wert
gleich groß.
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Bild 1: Das Display des PPS 5330 |
Die
Statuszeile im unteren Bereich des Displays informiert über
verschiedene Betriebszustände. Abbildung 1 zeigt das Display des PPS
5330 mit allen zur Verfügung stehenden Anzeigesegmenten. Nach dem
Einschalten des PPS 5330 mit dem Netzschalter (links unten) führt das
Gerät einen Displaytest durch und steuert für ca. 2 Sekunden alle
Segmente des Displays an. Danach werden kurz die Versionsnummern der
Firmware angezeigt und das Gerät übernimmt die zuletzt genutzte
Gerätekonfiguration vor dem Ausschalten.Sollwert-Vorgaben für Spannung und Strom
Grundsätzlich
erfolgt die Sollwert-Vorgabe für Spannung und Strom 4-stellig, wobei
zuerst mit der Taste U/I unterhalb des Displays die zu verändernde Größe
auszuwählen ist. Bei der jeweils aktivierten Einstellfunktion wird dann
ein „Unterstrich“ angezeigt. Die gewünschte Stelle, die verändert
werden soll, kann nun mittels der „←“- und „ →“-Tasten unterhalb des
Displays ausgewählt werden. Mit dem Inkrementalgeber erfolgt die
Einstellung des gewünschten Soll-Wertes mit den jeweils ausgewählten
Einstellschritten. Bei einem Über- bzw. Unterlauf erfolgt automatisch
ein Übertrag auf die nächste Stelle. Die zuletzt gewählten
Einstellschritte bleiben auch nach dem Umschalten von U auf I oder
umgekehrt erhalten, d. h. es kann z. B. die Spannungsvorgabe in
100-mV-Schritten und die Stromvorgabe im 10-mA-Raster erfolgen, ohne
dass dazu die Stellen erneut auszuwählen sind. Sobald eine der
Pfeiltasten oder der Inkrementalgeber betätigt wird, erfolgt unabhängig
davon, welcher Regler aktiv ist, die Anzeige des Soll-Wertes in der
Hauptanzeige (links). Die Übernahme der neuen Einstellung als Grenzwert
(Limit) erfolgt automatisch, wenn länger als 5 Sekunden keine Bedienung
erfolgt oder wenn die „Enter“-Taste betätigt wird. Nach der Übernahme
erscheinen links wieder aktuelle Ist-Werte und rechts die neuen
Sollwert-Vorgaben.Benutzerdefinierte Speicherplätze
Insgesamt stehen 16 Speicherplätze für Strom- und Spannungsvorgaben zur Verfügung.Sollwert-Vorgaben abspeichern
Das
Abspeichern der aktuell eingestellten Sollwert-Vorgaben erfolgt mit der
Taste „Memory“. Nach einer kurzen Betätigung der Taste blinkt die
Speicherplatz- Nummer. Nun kann mit dem Inkrementalgeber oder den
Pfeiltasten der gewünschte Speicherplatz ausgewählt werden. Die
Übernahme der aktuellen Sollwert-Vorgaben unter dem ausgewählten
Speicherplatz erfolgt mit der „Enter“-Taste.Sollwert-Vorgaben aufrufen
Das
Aufrufen von Sollwert-Vorgaben erfolgt mit der Taste „Recall“. Die
Speicherplatz- Nummer blinkt und die Auswahl des Speicherplatzes ist mit
dem Inkrementalgeber oder den Pfeiltasten möglich. Im Display werden
die zum jeweiligen Speicherplatz gehörenden Sollwert-Vorgaben groß
dargestellt. Eine Übernahme der abgespeicherten Werte als
Sollwert-Vorgaben kann mit der „Enter“-Taste erfolgen.Tastatur-/Inkrementalgeber-Sperre (Lock)
Um
zu verhindern, dass Vorgabewerte versehentlich verändert werden, können
alle Bedienfunktionen, mit Ausnahme von Stand-by, gesperrt werden. Dazu
sind beide Pfeiltasten so lange gedrückt zu halten (ca. 3 Sek.), bis im
Display die Anzeige „Locked“ erscheint. Die Sperre kann durch erneutes
gleichzeitiges Drücken der beiden Pfeiltasten wieder aufgehoben werden.Stand-by-Modus
Mit
Hilfe der Taste „Stand-by“ kann der Ausgang des Netzgerätes aktiviert
bzw. deaktiviert werden, ohne dass dazu Einstellungen zu verändern sind.
Der Stand-by-Zustand wird im Display mit dem entsprechenden Symbol
angezeigt. Besonders praktisch ist diese Funktion, wenn an einem
angeschlossenen Gerät gearbeitet wird, da zum Ausschalten keine
Sollwert- Veränderungen notwendig sind. Die Taste hat eine
Toggle-Funktion, d. h. ein weiterer Tastendruck hebt den jeweils
aktuellen Zustand wieder auf. Um Abgleichfehler zu vermeiden, ist die
Stand-by-Funktion im Abgleich-Modus gesperrt.Übertemperatur-Schutzschaltung
Die
Endstufentemperatur und die Temperatur des Netztrafos werden durch den
Mikrocontroller ständig überwacht und die Lüfterdrehzahl bis zur
zulässigen Temperaturgrenze proportional gesteuert. Sobald die Endstufe
oder der Netztrafo die jeweils zulässige Temperaturgrenze überschreitet,
erfolgt eine komplette Abschaltung der Ausgangsspannung. Im Display
wird das Symbol „Overtemp.“ dann ständig angezeigt. Zur Vorwarnung
beginnt das Symbol zu blinken, wenn die Temperatur auf Werte ansteigt,
die weniger als 5 °C unterhalb der Abschalttemperatur liegen.Blockschaltbild

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Bild 2: Das Blockschaltbild des PPS 5330 |
Das
Zusammenwirken der einzelnen digitalen und analogen Baugruppen des PPS
5330 veranschaulicht das Blockschaltbild in Abbildung 2. Zentrales
Bauelement ist dabei der Haupt-Mikrocontroller, bei dem alle
Informationen zusammenlaufen und der daraus die entsprechenden
Steuerinformationen generiert. Der nicht-flüchtige Speicher (EEPROM) ist
direkt im Mikrocontroller integriert. Die Kalibrierparameter und die
individuellen Spannungs- und Stromvorgaben werden hier abgespeichert und
bleiben auch ohne Betriebsspannung nahezu unbegrenzt erhalten. Direkt
mit dem Haupt-Mikrocontroller ist ein weiterer Controller verbunden, der
zur Steuerung des LC-Displays dient, auf dem alle Informationen des
Netzgerätes dargestellt werden. Über die Bedientasten und den
Inkrementalgeber (oben im Blockschaltbild) erfolgt die Eingabe der
gewünschten Parameter. Diese Informationen sowie die aktuellen Messwerte
nutzt der Controller dann für die entsprechenden Steueraufgaben. Die
Sollwert-Vorgaben für Spannung, Strom und die Lüfterdrehzahl kommen
direkt vom Haupt-Mikrocontroller in Form von PWM-Steuersignalen. Über
die vom Haupt-Mikrocontroller gesteuerte Standby- Funktion kann die
Endstufe schlagartig ein- und ausgeschaltet werden. Zur endgültigen
Sollwert-Vorgabe für Spannung und Strom werden aus den PWM-Signalen
analoge Steuer-Gleichspannungen für den U- und den I-Regler gewonnen.
Abhängig von der Spannungs- und Stromvorgabe sowie von der Belastung
wird die Endstufe dann entweder vom Uoder vom I-Regler gesteuert. Die
Ausgangsspannung und der Ausgangsstrom werden mit Hilfe von
Messverstärkern erfasst und die proportionalen Messwerte über einen
Multiplexer auf den A/D-Wandler gegeben. Der 14-Bit- A/D-Wandler wandelt
die Spannungswerte in digitale Informationen für den Mikrocontroller
um. Des Weiteren werden dem A/D-Wandler über den Multiplexer
proportionale Spannungswerte zur Endstufentemperatur und zur
Trafotemperatur zugeführt. Auch diese Spannungen werden mit dem
A/D-Wandler in digitale Daten für den Mikrocontroller gewandelt. Der
Mikrocontroller steuert dann die Lüfterdrehzahl in Abhängigkeit von der
Temperatur und kann bei Überlast die Endstufe abschalten. Um bei
Ausgangsspannungen unter 14 V die Verlustleistung in der Endstufe zu
verringern, arbeitet das PPS 5330 mit einer
Spannungsverdoppler-Schaltung, die vom Mikrocontroller bei Bedarf
automatisch aktiviert wird. Der leistungsfähige Netztransformator speist
über den Leistungsgleichrichter die Spannungsverdoppler- Schaltung.
Eine weitere Wicklung mit Mittelanzapfung stellt die Wechselspannungen
für die interne Spannungsversorgung zur Verfügung. Hier werden die
stabilisierten Spannungen +5 V und -5 V erzeugt. Schaltung

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Bild 3: Schaltbild der Prozessoreinheit |
Da
es sich beim PPS 5330 um eine relativ umfangreiche Schaltung handelt,
ist das Gesamtschaltbild in mehrere in sich geschlossene
Funktionsgruppen (Teilschaltbilder) aufgeteilt. Die Prozessoreinheit
(Abbildung 3) besteht im Wesentlichen aus den beiden Mikrocontrollern
und dem großen hinterleuchteten LC-Display. Diese Komponenten sind
zusammen mit den Bedienelementen auf der Frontplatine des PPS 5330
untergebracht. 
|
Bild 4: Schaltbild des A/D-Wandlers |

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Bild 5: Hauptschaltbild des PPS 5330 |
Ein
weiteres Teilschaltbild zeigt den A/D-Wandler mit Eingangsmultiplexer
(Abbildung 4). Der analoge Schaltungsteil, der im Wesentlichen aus der
Endstufe, der Regelung und der Spannungsversorgung besteht, ist im
Hauptschaltbild (Abbildung 5) zu sehen. Prozessoreinheit
Die
Prozessoreinheit ist mit 2 Mikrocontrollern realisiert, die alle
Steueraufgaben übernehmen, die Bedienung ermöglichen und für die Anzeige
der Messwerte im Display verantwortlich sind. Die erforderliche externe
Beschaltung ist hingegen äußerst gering. Während der Mikrocontroller IC
201 für die Ansteuerung des LC-Displays verantwortlich ist, übernimmt
der Controller IC 200 alle Steueraufgaben. Neben dem Arbeitsspeicher ist
in IC 200 auch ein EEPROM zur Speicherung von nicht-flüchtigen Daten
wie z. B. die Abgleichparameter und die individuellen Spannungs- und
Stromeinstellungen vorhanden. Der Prozessortakt wird mit dem
Keramikresonator Q 200 erzeugt. Die Kommunikation zwischen den beiden
Controllern erfolgt über insgesamt 4 Port leitungen. Über den
Flachbandkabel- Steckverbinder ST 200 ist die auf der Frontplatine
untergebrachte Prozessoreinheit mit der Basisplatine (Analogteil)
verbunden. Die insgesamt 7 Bedientasten des Gerätes sind direkt mit Port
PC0 bis PC5 und Port PD1 des Controllers IC 1 verbunden. An Port PD2
und PD3 ist der Drehim pulsgeber (Inkrementalgeber) angeschlossen. Hier
dienen die Kondensatoren C 204 und C 205 zur Störunterdrückung. Des
Weiteren dienen die Kondensatoren C 200 bis C 203 zur Störabblockung an
den einzelnen Versorgungspins des ICs. Der Display-Controller IC 201
steuert über Port 2.0 und R 204 den Transistor T 200, in dessen
Kollektorkreis sich die „Side- Looking-Lamps“ der
Display-Hinterleuchtung mit den zugehörigen Vorwiderständen R 200 bis R
203 befinden. Zur Takterzeugung sind bei diesem Controller Pin 17 und
Pin 18 mit einem Widerstand (R 212) beschaltet. Die Spannungsteilerkette
R 205 bis R 210 mit den zugehörigen Abblock-Kondensatoren C 206 bis C
210 bestimmt den Displaykontrast. Der Kondensator C 214 ist zur
Störabblockung direkt an den Versorgungspins des Controllers angeordnet.A/D-Wandler
Damit
der Prozessor die analogen Messwerte verarbeiten kann, ist eine Analog-
Digital-Wandlung erforderlich. Diese Aufgabe übernimmt der mit IC 5 A, D
und externen Komponenten aufgebaute integrierende Wandler. Die
Grundelemente dieses trotz kostengünstigen Aufbaus sehr genauen Wandlers
sind der als invertierender Integrator geschaltete Operationsverstärker
IC 5 D und der Komparator IC 5 A. Bei diesem Zwei- Rampen-Wandler wird
vorausgesetzt, dass Mess- und Referenzspannung entgegengesetzte
Vorzeichen haben. Über Port PB6, PB7 und PD4 (IC 200) erfolgt mit Hilfe
des Analog-Multiplexers IC 6 die Auswahl des Mess-Eingangs. Neben dem
Kondensator im Rückkopplungszweig (C 49) gehören die jeweiligen
Widerstände (R 62 bis R 66) zum Integrator. Damit der Offset des OPs
keinen Einfluss auf die Messung hat, ist der positive Eingang von IC 5 D
über den Spannungsteiler R 67, R 68 leicht negativ vorgespannt. Der
nachgeschaltete Komparator (IC 5 A) schaltet um, wenn die
Ausgangsspannung des Integrators wieder im Ruhezustand ist. Der
Transistor T 10 erzeugt dann eine Spannungsflanke an Port PD0 des
Controllers IC 200. Die erforderliche Referenzspannung wird von der
Referenzdiode D 16 im unteren Bereich des Schaltbildes zur Verfügung
gestellt. Neben den Messgrößen für U und I werden dem Multiplexer IC 6
auch proportionale Spannungen zur Endstufentemperatur und zur
Trafotemperatur zugeführt. Die Funktionsweise ist recht einfach. Im
Ruhezustand ist Ausgang 5 des Multiplexers durchgeschaltet, d. h. Pin 3
und Pin 5 sind miteinander verbunden. Dadurch wird der
Integrationskondensator C 49 über R 69 kurzgeschlossen und somit
vollständig entladen. Zur Messung schaltet der Eingangs-Multiplexer auf
einen Eingangskanal und die Messspannung wird abintegriert. Mit einer
stabilen Referenzspannung (-2,5 V) erfolgt danach so lange das
Aufintegrieren, bis der Ausgang des Miller-Integrators wieder
Ruhepotential führt. Vom Prozessor wird die Zeit, die zum Aufintegrieren
benötigt wird, genau erfasst. Aus dem Verhältnis der Zeiten für das Ab-
und Aufintegrieren und den verwendeten Vorwiderständen kann exakt die
anliegende Spannung ermittelt werden. Für jeden Messkanal wiederholt
sich der zuvor beschriebene Vorgang. Damit der A/D-Wandler zu Beginn der
Messung auf jeden Fall im Ruhezustand ist, wird der
Integrationskondensator grundsätzlich vorher entladen. Über den
Komparator IC 5 A und den Transistor T 10 erhält der Mikrocontroller die
Zeitinformationen.Analogteil
Der
Analogteil des PPS 5330 ist in Abbildung 5 zu sehen. Über ein
14-poliges Flachbandkabel, angeschlossen an ST 8, wird der Analogteil
mit der Prozessoreinheit verbunden. Die wesentlichen Baugruppen des
Analogteils sind die Leistungs-Endstufe, die Regler für Strom und
Spannung und die Spannungsversorgung. Die wichtigsten technischen Daten
eines Netzgerätes sind auch bei einem Prozessornetzteil vom Analogteil
abhängig. Entscheidend für die Qualität sind neben der Leistung der
Innenwiderstand, das Brummen und Rauschen und nicht zuletzt die
Reglereigenschaften. Von ausschlaggebender Bedeutung ist nicht der
Schaltungsaufwand, sondern die Positionierung der Bauteile und die
Leiterbahnführung im Layout. Ein hochwertiges Lüfteraggregat mit
leistungsstarkem Axiallüfter sorgt im Bereich der Endstufe für die
Wärmeabfuhr. Durch eine temperaturgesteuerte, elektronisch geregelte
Lüftersteuerung wird die Geräuschentwicklung auf ein Mindestmaß
reduziert. Doch nun zur Schaltung in Abbildung 5, wo oben links der
Netztransformator eingezeichnet ist. Dieser wird über die 2-polige
Netz-Buchse BU 100, die Netz- Sicherung SI 100 und den Netzschalter S
100 mit Spannung versorgt. Der primärseitige X2-Kondensator C 100 dient
zur Störunterdrückung. Die obere Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung
liefert 2 x 9 V mit 0,33 A Strombelastbarkeit zur Versorgung des
Prozessorteils und der Steuerelektronik. Zwei mit D 1, D 2 und D 3, D 4
aufgebaute Mittelpunkt-Zweiweg-Gleichrichterschaltungen liefern
unstabilisierte Kleinspannungen, die zunächst mit C 2 und C 6 gepuffert
werden. Die unstabilisierte positive Spannung wird auf den Eingang des
Festspannungsreglers IC 1 gegeben und die negative Spannung auf den
Eingang des Negativreglers IC 2. Am Ausgang der Festspannungsregler IC 1
und IC 2 stehen dann +5 V und -5 V zur Versorgung der Steuerelektronik
zur Verfügung. Schwingneigungen an den Spannungsregler-Ausgängen werden
mit C 3 und C 7 verhindert. Zur Unterdrückung von hochfrequenten
Störungen dienen die Keramikkondensatoren C 1, C 4, C 5 und C 8. Die
Leistungs-Endstufe wird mit der unteren Wicklung des Netztransformators,
die maximal 15,7 V/9,8 A liefert, versorgt. Befindet sich das Relais in
der eingezeichneten Schalterstellung, arbeitet GL 1 als
Brückengleichrichter und die Pufferelkos C 15 und C 16 sind in Reihe
geschaltet. Sobald REL 1 geschlossen wird, erhalten wir eine
Spannungsverdopplung, wobei C 15 mit der positiven und C 16 mit der
negativen unstabilisierten Gleichspannung aufgeladen wird. Störspitzen
werden mit C 9 bis C 14 unterdrückt. Bei aktivierter
Spannungsverdopplung muss die Trafowicklung bei gleicher Spannung
ungefähr den doppelten Strom liefern. Besonders gute technische Daten
werden durch die Ausführung der Endstufe als Linearregler erreicht. Hier
sind die Leistungstransistoren T 2 bis T 5 parallel geschaltet, wobei
in den Emitterleitungen die Widerstände R 10 bis R 17 eingefügt sind. An
diesen Widerständen wird eine zum Ausgangsstrom proportionale
Messspannung gewonnen, die über die zur Entkopplung dienenden
Widerstände R 18 bis R 21 zu einem Messpunkt zusammengeführt werden.
Sowohl die Emitterwiderstände als auch die Basisvorwiderstände R 6 bis R
9 gleichen durch Exemplarstreuungen be dingte unterschiedliche
Transistordaten aus. Die zum Ausgangsstrom proportionale Messspannung
ist auf Schaltungsmasse bezogen, was dem positiven Ausgang des
Netzgerätes entspricht. Zum einen wird die Messspannung über R 36 auf
den mit IC 3 B aufgebauten Stromregler und zum anderen auf den mit IC 5 C
realisierten Messverstärker gegeben. Der Messverstärker passt die
Signalamplitude an den Eingang des A/D-Wandlers an. Ein weiterer
Messverstärker, aufgebaut mit IC 5 B, erfasst die Ausgangsspannung, die
zusätzlich invertiert wird. Aufgrund der Dimensionierung von R 57 und R
58 erfolgt gleichzeitig eine Amplitudenanpassung an den Eingang des
A/D-Wandlers. Die Sollwert-Vorgabe für Spannung und Strom erfolgt von
der Prozessoreinheit mit PWM-Signalen. Die pulsweitenmodulierten Signale
werden mit Hilfe von Tiefpass-Schaltungen (R 42, R 43, C 27 sowie R 52,
R 53 und C 34) in proportionale Gleichspannungen gewandelt und
nachgeschalteten Pufferverstärkern (IC 4 B, C) zugeführt.Stromregler
Der
Stromregler wurde mit IC 3 B und externer Beschaltung realisiert, wobei
die Sollwert-Vorgabe durch die proportionale Gleichspannung vom
Pufferverstärker IC 4 B erfolgt. Über R 40, R 39 und R 37 wird die
Sollwert- Vorgabe auf den nicht-invertierenden Eingang von IC 3 B
gegeben, wobei eine Bereichsanpassung im Zusammenhang mit der weiteren
Widerstandsbeschaltung (R 38, R 41) erfolgt. Die Schwingneigungen im
Bereich des Stromreglers werden mit C 23 verhindert und C 24, C 25
dienen zur Störunterdrückung. C 26 sorgt für die weitere Filterung der
Soll-Werte. Damit der Stromregler aktiv ist, muss das Netzgerät an den
Ausgangsklemmen mit einer hinreichend großen Last beschaltet sein. Bei
maximaler Sollwert-Vorgabe wird sich am nicht-invertierenden Eingang von
IC 3 B (Pin 5) eine Steuerspannung von ca. 375 mV einstellen.
Überschreitet der Ausgangsstrom den eingestellten Maximalwert von 3 A
auch nur geringfügig, entspricht dies einem Spannungsabfall an den
Emitterwiderständen von T 2 bis T 5 (Endstufe), der ebenfalls 375 mV
übersteigt. Der Ausgang des OPs (IC 3 B) strebt in Richtung negativer
Spannung, und über die Diode D 12, die nun leitend ist, fließt ein Teil
des Stromes, der von der mit T 1 aufgebauten Konstantstromquelle
geliefert wird. Dieser Teil des Stromes fließt dann nicht mehr über die
Basen der Endstufentransistoren, sondern über den Ausgang von IC 3 B ab.
Der Ausgang des OPs wird jedoch nur so weit negativ, dass der
Spannungsabfall an den Emitterwiderständen der Endstufe gerade 375 mV
erreicht. Bei einem Spannungsgleichgewicht an den beiden Eingängen des
OPs stellt sich bei maximaler Sollwert-Vorgabe der Ausgangsstrom von 3 A
ein. Die Bauelemente L 1, C 22, R 35 verhindern Störeinkopplungen auf
den OP-Ausgang. Durch Verändern der Sollwert-Vorgabe an Pin 5 ist jeder
beliebige Ausgangsstrom einstellbar, der dann vom Stromregler konstant
gehalten wird.Spannungsregler
Der
Spannungsregler ist mit IC 3 A aufgebaut und arbeitet in der gleichen
Weise wie der Stromregler. Die Sollwert-Vorgabe erfolgt durch eine an R
50 anliegende Gleichspannung. Für die Funktionsbeschreibung gehen wir
von einem Stromregler aus, dessen Belastungswiderstand langsam erhöht
wird. Der Stromregler hält den Ausgangsstrom konstant und die
Ausgangsspannung steigt proportional zum Belastungswiderstand an. Sobald
der vorgewählte Spannungswert erreicht wird, übernimmt der
Spannungsregler die Kontrolle, indem die Ausgangsspannung auf diesen
Soll-Wert begrenzt wird. Über R 45 ist der invertierende Eingang von IC 3
A mit der Schaltungsmasse (Pluspol des Netzgerätes) verbunden. Die vom
Pufferverstärker IC 4 C kommende Sollwert- Vorgabe wird über R 50, R 49
zusammen mit der negativen Ausgangsspannung über R 47, R 48 auf einen
gemeinsamen Summenpunkt gegeben, der über R 46 mit dem
nicht-invertierenden Eingang von IC 3 A (Pin 3) verbunden ist. C 33
dient zur weiteren Sollwert-Filterung. Um die Netzteil-Ausgangsspannung
konstant zu halten, stellt sich an den beiden OP-Eingängen auch hier ein
Spannungsgleichgewicht ein. Solange der Spannungsregler aktiv ist,
fließt ein Teil des Stromes der mit T 1 aufgebauten Konstantstromquelle
über L2, R 44 und den Ausgang von IC 3 A ab. L 2, C 28 und R 44
verhindern Störeinkopplungen auf den OP-Ausgang, und C 30, C 31 dienen
zur hochfrequenten Störabblockung an den entsprechenden Eingängen.
Schwingneigungen des Reglers werden mit C 29 unterdrückt.
Störeinkopplungen über die Versorgungsspannung des OPs werden mit L 3, L
4, C 39 bis C 43 verhindert.Lüftersteuerung
Die
Lüftersteuerung des PPS 5330 wurde mit T 6, T 7 und externer
Beschaltung realisiert. Die mit T 7, T 11 aufgebaute Stufe fungiert
dabei als Pegelumsetzer. Versorgt wird der Lüfter mit der
unstabilisierten positiven und negativen Betriebsspannung, wobei die
Z-Diode D 7 die Spannung in Verbindung mit den Vorwiderständen R 22, R
23 auf max. 13 V am Lüfter begrenzt. Die Kondensatoren C 18, C 19 dienen
dabei zur Störunterdrückung. Der praktische Aufbau dieses interessanten
Netzgerätes wird im zweiten Teil dieses Artikels („ELVjournal“ 5/2007)
ausführlich beschrieben.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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