Das FS20-Funk-Steuersystem in der Praxis - Funk-Kamerasystem mit FS20 steuern
Aus ELVjournal
05/2007
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Dieser
Teil unserer Serie behandelt einen ungewöhnlichen Einsatz von
FS20-Komponenten in der Sicherheitstechnik – sie steuern ein drahtloses
Kamera-Überwachungssystem. Und wir widmen uns einem oft vernachlässigten
Thema – der Dokumentation unserer Installationen.Funk-Kamerasystem mit FS20 steuern
Kameras
zur Überwachung des eigenen Grundstücks, der Firma, des
Kfz-Stellplatzes kommen auch im Privatbereich immer öfter zum Einsatz,
liefern sie doch im Falle eines Falles wertvolle Bilder für
Strafverfolgung und Versicherungsabwicklung. Und – sind sie offen, aber
nicht ohne weiteres erreichbar angebracht, haben sie einen gewissen
Abschreckungseffekt. Eine lästige Sache ist allein die Installation des
Kamerasystems. Mit einem internen oder externen Funksender ausgestattete
Überwachungskameras sind eine feine Sache – man muss keine langen Kabel
zwischen Aufzeichnungs- bzw. Überwachungsort, etwa dem Büro oder
Wohnzimmer, ziehen. Meist wird wohl auch ein Recorder die
Überwachungsbilder aufzeichnen. Entsprechende Langzeit- und
Digitalrecorder kosten heute auch nicht mehr so viel Geld,
professionelle Digitalrecorder gibt es schon für unter 300 Euro – im
Falle des Falles gut angelegtes Geld. Beim Betrieb einer solchen Anlage
muss man sich freilich damit abfinden, dass die Anlage Tag und Nacht
läuft, was an sich nicht notwendig ist, und dazu noch unnötig Energie
verbraucht, zumal übers Jahr kumuliert. Und man sollte im Falle eines
Funk-Kamerasystems auch daran denken, dass die Bilder (und oft auch
Töne) in respektablem Umkreis frei empfangbar sind – auch nicht
jedermanns Sache, denn oft zeigen die Kameras ja auch Einblicke, die
andere einfach nichts angehen. Dazu sind die Kanäle im 2,4-GHz-Band
hierzulande knapp, auf gerade 4 Kanälen streiten sich ISM-Anwendungen um
die Sendeplätze. So kann man etwa am Tage bei Anwesenheit diese besser
zur Funk-Audio-Übertragung in den Garten nutzen …Aus
diesen Überlegungen heraus entstand eine individuelle Kamera-Anlage mit
FS20-Steuerung, die tatsächlich nur bedarfsweise und aufgrund dessen
zum Teil sogar ohne Stromanschluss arbeitet. Sie besteht aus zwei
Kameras, die zum einen den Hauseingang samt Terrasse, zum anderen einen
vom Haus aus schlecht einsehbaren Pkw-Stellplatz im Garten überwachen
sollen. Nur unter hohem Aufwand wäre es möglich gewesen, von beiden
Standorten Videoleitungen quer durchs Haus zu legen, also kamen
Funk-Kameras zum Einsatz. So weit, so gut. Während es am Standort der
einen Kamera noch relativ einfach möglich war, einen Stromanschluss zu
legen, gab es den am Standort der zweiten Kamera, einem „stromlosen”
Carport im Garten, nicht. Also musste hier eine alternative Lösung her.
Die fand sich in Form eines zufällig vorhandenen kleinen Solar-Akkus mit
einem kompakten vorgeschalteten Solarpanel, das seinen Platz auf dem
Carport- Dach fand. Doch der relativ hohen Stromaufnahme von Kamera und
Funksender war dieses Gespann auf Dauer nicht gewachsen. Bei schlechtem
Wetter reichte die Ladereserve des Solarpanels nicht. Also musste eine
stromsparende Lösung gesucht werden. Die fand sich in der im Folgenden
beschriebenen Anordnung: Kamera und Videosender werden nur noch dann
eingeschaltet, wenn sich vor der Kameralinse tatsächlich etwas tut. Sie
werden durch einen wetterfesten Bewegungsmelder, den FS20 PIRA,
geschaltet, der den kleinen Platinenempfänger FS20 SM 4 ansteuert. An
diesen wurden wiederum für zwei seiner vier Kanäle Relais angeschlossen.
Das eine schaltet, nach Auslösung durch den FS20 PIRA, Kamera und
Videosender an den Akku. Das zweite schaltet in diesem individuellen
Falle, da es sich um eine mit einer Drehvorrichtung ausgestattete
Dome-Kamera handelt, bei Bedarf die Drehvorrichtung ein. Das erweitert
natürlich die Möglichkeiten enorm. Das Drehen der Kamera wird bei Bedarf
über einen FS20-S4-Handsender ausgelöst, der die Anlage auch
einschalten kann. So hat man alle Optionen frei. Die andere Kamera wird
ebenfalls von einem FS20 PIRA ausgelöst und mit einem FS20 AS1, einem
Ein-Kanal-Empfänger für den Außenbetrieb, geschaltet. Der ließ sich,
samt Netzsteckdose und Kamera-Netzteil, perfekt in der
Terrassen-Zwischendecke unterbringen. Die
beiden FS20-PIRA-Bewegungsmelder senden ihre Schaltsignale aber nicht
nur an die Kameras, sondern an einen weiteren Platinenempfänger FS20
SM4, der über die Alarmeingänge des eingesetzten
Festplatten-Videorecorders die Aufzeichnung startet. Durch diese
bedarfsweise Aufzeichnung spart man übrigens enorm Speicherplatz.
Allerdings verfügen nahezu alle modernen Digitalrecorder bereits über
eine integrierte Bewegungserkennung, die auch nur eine Aufzeichnung
auslöst, wenn sich etwas vor der Kamera bewegt. Und schließlich schalten
die beiden Funk-Bewegungsmelder auch noch über einen
FS20-Hutschienenempfänger im Zählerkasten das Außenlicht ein. Das
verunsichert dunkle Gestalten und verschafft den Kameras gute Sicht im
Dunkeln, ohne teure leistungsfähige IR-Scheinwerfer einsetzen zu müssen.
Aufzeichnung und Licht werden so bei jeder Bewegung gestartet und
bleiben einige Minuten an. Bereiche, die von den rundum überwachenden
Bewegungsmeldern nicht erfasst werden sollen, werden auf der Linse mit
schwarzem Klebeband o. Ä. abgeklebt. Manchmal genügt hier auch ein
wasserfester schwarzer Eddingstift. Abbildung 1 zeigt schematisch die
Gesamtanordnung der Anlage, sicher ein Ideenlieferant für eigene
Anwendungen. ![Bild 1: Ausführung der Gesamtanlage mit allen Möglichkeiten für Solar-/Akku-Betrieb, Netzbetrieb, Funkschaltung, Außenbeleuchtung und Recordersteuerung Bild 1: Ausführung der Gesamtanlage mit allen Möglichkeiten für Solar-/Akku-Betrieb, Netzbetrieb, Funkschaltung, Außenbeleuchtung und Recordersteuerung](Das%20FS20-Funk-Steuersystem%20in%20der%20Praxis%20-%20Funk-Kamerasystem%20mit%20FS20%20steuern%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_004.jpg)
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Bild
1: Ausführung der Gesamtanlage mit allen Möglichkeiten für
Solar-/Akku-Betrieb, Netzbetrieb, Funkschaltung, Außenbeleuchtung und
Recordersteuerung |
![Bild 2: Mit dem Universal-Spannungswandler USW 525 wird die Ausgangsspannung über einen großen Eingangsspannungsbereich konstant gehalten – ideal für sicheren Akku-Betrieb. Bild 2: Mit dem Universal-Spannungswandler USW 525 wird die Ausgangsspannung über einen großen Eingangsspannungsbereich konstant gehalten – ideal für sicheren Akku-Betrieb.](Das%20FS20-Funk-Steuersystem%20in%20der%20Praxis%20-%20Funk-Kamerasystem%20mit%20FS20%20steuern%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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2: Mit dem Universal-Spannungswandler USW 525 wird die Ausgangsspannung
über einen großen Eingangsspannungsbereich konstant gehalten – ideal
für sicheren Akku-Betrieb. |
Der
bisher nicht erwähnte Spannungswandler USW 525 (Abbildung 2), der der
Akku-versorgten Kamera samt externem Funksender vorgeschaltet ist, sorgt
für stabile Verhältnisse auch in dem Fall, wenn die Akku-Spannung
einmal abfallen sollte. Denn sicher sollte der Betrieb sein. Der
Spannungswandler sorgt für eine konstante Ausgangsspannung über einen
sehr weiten Eingangsspannungsbereich, so dass die gegen
Spannungsschwankungen recht empfindliche Kamera und auch der mit einer
stabilisierten Spannung zu versorgende Sender stets stabile Verhältnisse
vorfinden. Der im Ruhezustand nur etwa 6 mA verbrauchende FS20 SM4
belastet den Akku recht wenig, diese Kapazität nachzuladen schafft das
Solarpanel spielend, selbst bei schlechtem Wetter.![Bild 3: Der Eigenbau-Empfänger und seine Beschaltung Bild 3: Der Eigenbau-Empfänger und seine Beschaltung](Das%20FS20-Funk-Steuersystem%20in%20der%20Praxis%20-%20Funk-Kamerasystem%20mit%20FS20%20steuern%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Bild 3: Der Eigenbau-Empfänger und seine Beschaltung |
Der
Empfänger wurde gemeinsam mit den beiden Schaltrelais auf eine
Lochrasterplatine montiert (Abbildung 3, diese Anordnung kam schon
einmal im Teil 2 unserer Serie zum Einsatz) und samt USW 525 (bei diesem
nicht die mitgelieferten Entstördrosseln vergessen!) in einem
wasserdichten Installationsgehäuse untergebracht. So weit die
Beschreibung dieses ungewöhnlichen, aber ganz sicher ideenspendenden
Einsatzes für FS20-Komponenten im Sicherheitsbereich.FS20 und der Schreibkram
Ordnung
ist das halbe Leben, sagt ein alter, aber wahrer Spruch. Spätestens
wenn man eine kleine FS20-Installation einmal verändern oder erweitern
will, fragt man sich, welche Adressen hat man da vergeben? Und auch die
Verkabelung der angeschlossenen Geräte kommt einem so gar nicht mehr in
den Sinn … Und ganz interessant wird es, sollte jemand anderes mit der
Funksteuerung umgehen müssen – ist der Erbauer z. B. auf einer langen
Reise und nicht erreichbar, bekommt dann die Familie im ernsten Falle
nicht einmal mehr das Licht an, weil ja keiner weiß, dass hinter dem
harmlosen Taster ein batteriebetriebener Sender installiert ist, dessen
Batterie eben vielleicht nach 10 Jahren leer ist. Wenn sich dann ein
fremder Fachmann in die Installation einarbeiten muss, wird es teuer.
Und auch in dem Fall, dass man das Haus verkauft und die mühsam
installierte Haussteuerung darin lassen will, ist eine sorgfältige
Dokumentation unabdingbar. Sollte man gar eine PC-gesteuerte Anlage
installiert haben, kann das eine recht aufwändige, aber lohnende Aufgabe
werden, auch wenn man hier das Adressen- und Zuordnungsproblem nicht
hat, da alles im Programm hinterlegt ist. Eine Dokumentation ist also
sehr wichtig – handelt es sich doch eben nicht um die vielzitierte
„moderne Modelleisenbahn”, sondern um ein wichtiges Element des
Gebäudes, an dem Licht, Heizung, Zugang, Klimatisierung oder Sicherheit
hängen.Als
Erstes gehören sämtliche Bedienungs- und Installa tionsanleitungen
geordnet an einen zentralen Ort. Am besten eignet sich hierfür ein
Aktenordner, der mit Klarsichthüllen bestückt wird. In diese kommen
dann, am besten nach Funktionsgruppen und Räumen geordnet, alle
zugehörigen Unterlagen, also Bedienungsanleitungen der installierten
Geräte, alle Notizen und ein erläuternder Installations- und
Adressierungsplan. Natürlich haben auch alle nachträglichen Änderun gen
hier zu landen. Und man sollte sich die Arbeit machen, alle
Einstellungen von Sendern und Empfängern zu notieren, um bei Störungen
oder späteren Änderungen nicht komplett von vorn anfangen zu müssen.
Denn einige Geräte, wie etwa die Bewegungsmelder, der Sprachsensor oder
auch die Sound-Recorder, sind so komplex mit Funktionen bestückt, dass
man sie alle unmöglich länger im Gedächtnis behalten kann. Standorte der
einzelnen Komponenten und andere Details sind heute auch gut mit
Digitalkamera und Drucker dokumentierbar. Und man sollte das Ganze
vielleicht sauber am Computer erarbeiten, aber nicht ausschließlich auf
dessen Festplatte lassen – erstens kann die einmal kaputtgehen, und
zweitens ist ein übersichtliches Blatt Papier in der Hand am Montageort
immer noch die beste Arbeitsunterlage. In Abbildung 4 ist eine
Dokumentation für eine kleine Rauminstallation beispielhaft gezeigt. ![Bild 4: Ein Beispiel einer Dokumentation für eine Rauminstallation. Alle weiteren Informationen stehen in den Bedienungsanleitungen, die dazugelegt werden sollten. Bild 4: Ein Beispiel einer Dokumentation für eine Rauminstallation. Alle weiteren Informationen stehen in den Bedienungsanleitungen, die dazugelegt werden sollten.](Das%20FS20-Funk-Steuersystem%20in%20der%20Praxis%20-%20Funk-Kamerasystem%20mit%20FS20%20steuern%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Bild
4: Ein Beispiel einer Dokumentation für eine Rauminstallation. Alle
weiteren Informationen stehen in den Bedienungsanleitungen, die
dazugelegt werden sollten. |
Zusammen
mit den schon sehr ausführlichen ELV-Bedienungsanleitungen hat man hier
alle nötigen Informationen kompakt zur Hand. Und es macht weniger Mühe,
als man zunächst denkt. Insgesamt sollte man sich immer bewusst sein,
insbesondere wenn es um fest am Stromnetz installierte Haustechnik geht,
dass man Errichter im Sinne des Gesetzes ist. Das setzt nicht nur
fachgerechte Installation voraus, sondern eben auch eine sorgfältige
Dokumentation dessen, was man da gemacht hat, so dass andere die Anlage
ungefährdet betreiben und instandhalten können. Fachbeitrag als PDF-Download herunterladen
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