HomeMatic HM-LC-SW4-PCB 4-Kanal-Empfänger
Technische Daten
Spannungsversorgung | 7-15 VDC |
Stromaufnahme | Stand-by: 26 mA; alle Relais geschaltet: 160 mA |
Empfangsprotokoll | BidCoS |
Empfangsfrequenz | 868,3 MHz |
Schaltausgänge | 4 x Relaisausgang 1 A (Schließer)/max. 42 VDC/30 VAC |
Abmessungen Platine (B x H) | 84 x 72 mm |
Dieser
Funkempfänger aus der neuen HomeMatic-Serie stellt 4 Schaltkanäle mit
Relaisausgang zur Verfügung. Ein weiter Betriebsspannungsbereich von 7 V
bis 15 V erlaubt vielfältige Anwendungen in Niedervoltbereich. Durch
das angewendete bidirektionale BidCoS®-Protokoll mit Empfangsbestätigung
ist der Betrieb des Empfängers besonders funktionssicher.Schalten bidirektional
Das
neue HomeMatic-Haussteuersystem, das ebenfalls in dieser Ausgabe
vorgestellt wird, besteht aus einer Reihe von Sende- und
Empfangskomponenten, die als Fertiggeräte vertrieben werden. Der in
diesem Artikel beschriebene 4-Kanal- Empfänger ist das erste
HomeMatic-kompatible Selbstbau- Projekt des Systems. Er verfügt über
vier Schaltkanäle und arbeitet mit dem neuen bidirektionalen
BidCoS®-Protokoll. Die Schaltausgänge sind als Relais-Schaltkontakt
ausgeführt, der bei einer Schaltspannung von max. 42 V mit bis zu 1 A
belastbar ist. Damit sind sowohl Kleinspannungsverbraucher allgemein als
auch Leistungsrelais für das Schalten von 230-V-Verbrauchern schaltbar.
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Bild 2: Die HomeMatic-Zentrale |
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Bild
1: Verschiedene für die Ansteuerung des 4-Kanal-Empfängers einsetzbare
Fernbedienungen: HM-RC P1/Key3/RC4/Sec3/RC12 und RC19 |
In
Abbildung 1 sind einige Fernbedienungen des HomeMatic- Systems
dargestellt, die für die Ansteuerung des 4-Kanal-Empfängers Verwendung
finden können. Bei der Minimalkonfiguration, also mit einer
Fernbedienung und ohne Home Matic-Zentrale (Abbildung 2) wird ein
voreingestelltes Standardprofil verwendet. Zusätzliche Funktionen wie
Timer, Ein- und Ausschaltverzögerungen usw. können nur mittels eines
Konfigurations-Tools oder der Zentrale programmiert werden.BidCoS
Die
neue BidCoS®-Technologie (Bidirectional Communication Standard) ist ein
Funkstandard, der speziell für die drahtlose Kommunikation zwischen
Sensoren und Aktoren der Hausautomation entwickelt wurde. BidCoS®
ermöglicht den Aufbau einer kompletten Haussteuerung: Schalten/Dimmen
von Licht und anderen elektrischen Verbrauchern, Klimatisierung (Heizen,
Kühlen, Lüften), Wettermesstechnik, Energiemanagement,
Zugangskontrolle, Alarmtechnik usw. Eine der wichtigsten Eigenschaften
dieser Technik ist die bidirektionale Kommunikation. Hierbei werden
Daten in beide Richtungen gesendet, d. h., wenn ein Empfänger ein
Datenpaket empfangen hat, gibt dieser eine Bestätigung an den Sender
zurück, wodurch die Funktionssicherheit des Systems erhöht wird.Programmierung
Deshalb
bezieht sich die hier beschriebene Programmierung auch nur auf die
Funktionen des Standardprofils, alle weiteren Funktionen sind in den
entsprechenden Sender-Bedienungsanleitungen beschrieben.Anlernen eines Kanals
Um
z. B. eine Fernbedienung an den Empfänger (Aktor) anzulernen, ist
dieser zunächst in den Konfigurationsmodus zu versetzen. Dies geschieht
durch langes Betätigen (ca. 4 Sek.) der jeweiligen Kanal-Taste (K 1 bis K
4). Beim Aktivieren des Konfigurationsmodus sendet der Aktor
automatisch seine Systeminformation aus. Um den Anlernvorgang
abzuschließen, muss nun ebenfalls die Fernbedienung in den
Konfigurationsmodus versetzt werden. Dies gschieht durch Betätigen der
„Anlerntaste“ an der Fernbedienung, die sich auf deren Rückseite
befindet. Jetzt drückt man die Taste auf der Fernbedienung, die für den
am Empfänger gewählten Kanal zuständig sein soll. Es findet nun eine
automa tische Kommunikation zwischen Sender und Empfänger statt, was
durch das Aufleuchten der grünen LED an der Fernbedienung erkennbar ist.
Der Konfigurationsmodus wird nach einem erfolgreichen Anlernen oder
nach ca. 10 Sek. automatisch wieder beendet.Zurücksetzen in den Auslieferungszustand
Um
den Empfänger in den Auslieferungszustand zurückzusetzen, ist das Gerät
über die Taste K 1 in den Konfigurationsmodus zu versetzen (ca. 4 Sek.
Taste gedrückt halten). Nachdem die LED blinkt, wird die Taste K 1
erneut für 4 Sek. gedrückt, bis die LED schnell blinkt. Jetzt sind alle
gespeicherten Daten gelöscht.Schaltung
Das Schaltbild vom 4-Kanal-Empfänger ist in Abbildung 3 dargestellt.
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Bild 3: Das Schaltbild des 4-Kanal-Empfängers |
Hauptbestandteil
der Schaltung ist der Mikrocontroller IC 2 vom Typ ATmega32. Dieser
wertet die vom Transceiver (Abk. für Transmitter/Sender und
Receiver/Empfänger) empfangenen Daten aus. Hat der ein gültiges
Datenpaket empfangen, wird das entsprechende Relais geschaltet und über
den Transceiver ein Bestätigungssignal an den Sender zurückgeschickt.
Die Relais RE 1 bis RE 4 werden von den Controller-Ausgängen über die
Schalttransistoren T 1 bis T 4 angesteuert. Parallel zu den Relaisspulen
befinden sich Schutzdioden, die Spannungsspitzen beim Abschalten der
Relais (Selbstinduktion) verhindern. Die Relaiskontakte sind über die
Klemmen KL 1 bis KL 4 zugänglich. Als
optische Anzeige dienen die vier Leuchtdioden D 1 bis D 4, die den
entsprechenden Kanälen zugeordnet sind. Für die manuelle Betätigung und
zur Programmierung sind die Tasten TA 1 bis TA 4 vorhanden. Die Tasten
besitzen eine Toggle-Funktion, d. h. nach jeder Tastenbetätigung
wechselt der Schaltzustand der Relais. Die angelernten Daten speichert
der Controller in einem externen EEPROM (IC 1), somit bleiben diese auch
bei einem Stromausfall erhalten. Die Versorgungsspannung wird über die
Klemme KL 5 zugeführt. Die Schaltung ist mit einer 350-mA-SMD-Sicherung
abgesichert. Die Diode D 5 dient als Verpolungsschutz. Für den
Controller und den Transceiver werden zwei unterschiedliche
stabilisierte Spannungen von 3 V und 5 V benötigt. Diese werden mit den
beiden Spannungsreglern IC 3 und IC 4 erzeugt und als stabilisierte
Spannungen zur Verfügung gestellt. Nachbau
Die
Platine wird bereits mit SMD-Bauteilen bestückt geliefert, so dass nur
die bedrahteten Bauteile bestückt werden müssen und der mitunter mühsame
Umgang mit den kleinen SMD-Bauteilen somit entfällt. Hier ist lediglich
eine abschließende Kontrolle der bestückten Platine auf
Bestückungsfehler, eventuelle Lötzinnbrücken, vergessene Lötstellen usw.
notwendig. Die Bestückung der bedrahteten Bauteile erfolgt in gewohnter
Weise anhand der Stückliste und des Bestückungsplans. Die
Bauteilanschlüsse werden entsprechend dem Rastermaß abgewinkelt und
durch die im Bestückungsdruck vorgegebenen Bohrungen geführt. Nach dem
Verlöten der Anschlüsse auf der Platinenunterseite (Lötseite) werden
überstehende Drahtenden mit einem Seitenschneider sauber abgeschnitten,
ohne die Lötstelle selbst dabei zu beschädigen.Beim
Einsetzen der beiden Elkos C 1 und C 14 ist auf die richtige Polarität
zu achten. Bei den Elkos ist der Minuspol am Gehäuse gekennzeichnet. Die
Einbaulage der Relais ergibt sich automatisch durch die
unterschiedlichen Pin-Abstände. Für die Antenne des Transceivers werden
zwei Antennenhalter seitlich in die Platine eingesetzt (s.
Platinenfoto). Der obere Teil des Antennenhalters wird mit einem
Seitenschneider abgetrennt. Nun wird die Antennenleitung durch die
Bohrungen der Antennenhalter geführt. Nachdem die Klemmleisten bestückt
und verlötet worden sind, ist der Nachbau abgeschlossen. Für den
Gehäuseeinbau steht ein passendes Gehäuse zur Verfügung. Bohrungen
brauchen hier nicht eingebracht zu werden, da alle Anschlüsse auf der
Platine nach vorn herausgeführt und somit gut zugänglich sind. Die
Platine wird einfach mit vier Kunststoffschrauben im Gehäuseunterteil
verschraubt und anschließend der Gehäusedeckel aufgesetzt und
verschraubt. Inbetriebnahme
Die
Betriebsspannung kann in einem Bereich von 7 V bis 15 VDC liegen und
wird polrichtig an Klemme KL 5 gelegt. Nach Anlegen der Betriebsspannung
führt der Empfänger eine Initialisierung durch, in der die Komponenten
getestet und Systeminformationen ausgesendet werden. Diese Phase wird
durch kurzes mehrmaliges Aufleuchten aller LEDs angezeigt. Tritt hierbei
ein Fehler auf, blinken die LEDs ständig weiter und das Gerät ist nicht
betriebsbereit. Ein Fehler wäre z. B. ein Defekt des
Transceiver-Moduls.
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Bild 4: So kann der Anschluss eines Relais mit 230-V-Kontakten erfolgen. |
Abschließend
noch ein Hinweis zu den Relaisausgängen: Es dürfen nur Spannungen bis
42 VDC (30 VAC) geschaltet bzw. angeschlossen werden. Die Schaltausgänge
sind nicht für 230-VNetzspannung ausgelegt. Hierfür muss man
entsprechende Relais nachschalten, wie in Abbildung 4 dargestellt.Achtung!
Arbeiten
mit Netzspannung dürfen nur Personen vornehmen, die eine entsprechende
Ausbildung haben, und es müssen geltende Sicherheitsbestimmungen
eingehalten werden.
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Ansicht der fertig bestückten Platine des 4-Kanal-Schalters mit zugehörigem Bestückungsplan |
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- HomeMatic HM-LC-SW4-PCB 4-Kanal-Empfänger
- 1 x Journalbericht
- 1 x Schaltplan
Kommentare:
18.01.2012 schrieb fgeist:
„möchte den 4-Kanal-Schaltaktor mit der Fernbedienung mit 4 Tasten
(mit jeder Taste einen Kanal) schalten. Welche Möglichkeit habe ich zur
Programmierung, ohne eine Home-Matik-Zentrale zu kaufen?
PS: was ist ein Konfigurations-Tool?
mfg
fgeist”
24.01.2012 schrieb Werner Müller (Technik):
„Die von Ihnen gewünschte Zuordnung einer einzelnen Taste zu einem
Schaltkontakt, so dass bei jeder Tastenbetätigung der Schaltzustand
wechselt (Ein, Aus, Ein ...), lässt sich ausschließlich mit einem
HomeMatic-Konfigurationsadapter einrichten. Verwenden Sie am besten den
USB-Konfigurationsadapter.
Mit dem Konfigurationsadapter lässt sich eine Verknüpfung zwischen
HomeMatic-Komponenten einrichten, bei welcher dann auch spezielle
Funktionen (Ein-Aus mit einer Taste, Treppenlichtfunktion, ...)
programmierbar sind. Nach erfolgter Programmierung ist es nicht
erforderlich den Konfigurationsadapter weiter zu betreiben.”