FS20-Klingelsignal-Erkennung FS20 KSE
Aus ELVjournal
06/2007
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Technische Daten
Sendekanäle | 2, getrennt konfi gurierbar |
Sendefrequenz | 868,35 MHz |
Modulation | AM |
Reichweite | bis zu 100 m (Freifeld) |
Anzeigen | LED für Programmierung und Quittungssignal |
Programmierung/Konfi guration | über 4 Taster und 2 Codierbrücken |
Auslösespannungen ohne externe Versorgung | 5–16 VDC oder 4,5–11 VAC
(1 Kanal, keine Verzögerung, Dauer >0,5 Sek.) |
Spannungsversorgung | durch Auslösespannung (DC, AC) oder extern 5–16 VDC,
4,5–11 VAC |
Platinenabmessungen | 46,5 x 45 mm (ohne Sendemodul) |
Die
FS20-Klingelsignal-Erkennung FS20 KSE reagiert auf das Anliegen der
Betriebsspannung an der Haustürklingel und schaltet per Funk beliebige
FS20-Funkempfänger. Neben der Haustürklingel können auch andere
Spannungen zum Auslösen des Schaltvorgangs benutzt werden. Auf zwei
getrennt konfigurierbaren Kanälen kann der Sender Ein- und
Ausschaltbefehle senden.Allgemeines
Die
hier vorgestellte Schaltung ist für die Erkennung des
Haustür-Klingelsignals konzipiert, jedoch aufgrund des
Schaltungskonzepts auch universell zur Spannungserkennung einsetzbar.
Wird die Schaltung zur Klingelsignal-Erkennung genutzt, so ist sehr
einfach eine Signalisierung auf größere Entfernungen, bei lauter
Umgebung oder auch optisch durch Einsatz einer Funk-Schaltsteckdose mit
angeschlossener Lampe möglich. Zur Signalisierung bietet das FS20-System
nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Sehr interessant ist auch der Einsatz
des Funk-Signalgebers FS20 SIG. Die FS20-Klingelsignal-Erkennung ordnet
sich in das FS20- Code-und-Adresssystem ein und kann beliebige
FS20-Empfänger steuern.Besonders
flexibel ist die Schaltung bezüglich der Spannungsversorgung, da in
vielen Anwendungsfällen das Klingelsignal bereits direkt zur
Spannungsversorgung der Schaltung genutzt werden kann. Sobald am
Klingeleingang (Schraubklemme) eine Gleichspannung zwischen 5 V und 16 V
oder eine Wechselspannung zwischen 4,5 V und 11 V angelegt wird, sendet
die FS20 KSE den Einschaltbefehl, und mit dem Abfallen der
Klingelspannung wird das Ausschaltsignal gegeben. Bereits ein kurzer
Spannungsimpuls von ca. 0,5 bis 1 Sekunde liefert genügend Energie für
die Ein- und Ausschaltbefehle. Wird alternativ die getrennte
Spannungsversorgung mit einer Gleichspannung zwischen 5 V und 16 V bzw.
einer Wechselspannung zwischen 4,5 V und 11 V genutzt, ist diese an
einer weiteren Schraubklemme anzuschließen. Dies ist erforderlich bei
sehr kurzen Klingelsignalen oder wenn die Klingel nicht die Energie zum
Laden des Puffer-Elkos liefern kann. Bei der externen
Spannungsversorgung ist folgender Hinweis noch zu beachten: Zur
Gewährleistung der elektrischen Sicherheit muss es sich bei der
speisenden Quelle um eine Sicherheits-Schutzkleinspannung handeln.
Außerdem ist eine Quelle begrenzter Leistung erforderlich, die nicht
mehr als 15 W liefern kann. Üblicherweise werden beide Anforderungen von
einfachen 12-V-Steckernetzteilen mit bis zu 500 mA Strombelastbarkeit
erfüllt. Zur FS20-Programmierung sind auf der Leiterplatte 4 Taster und
eine Kontroll-LED vorhanden und die Konfigurierung der Schaltbedingungen
erfolgt mit Hilfe von zwei Codiersteckern. JP 1 ist dabei Kanal 1 und
JP 2 Kanal 2 zugeordnet. Bei offenem Codierstecker wird mit dem Anliegen
der Klingelspannung ein Einschaltbefehl und mit abfallender
Klingelspannung sofort ein Ausschaltbefehl gesendet. Bei kurzen
Schaltimpulsen folgt damit direkt nach dem Einschaltbefehl ein
Ausschaltbefehl. Bei geschlossenem Codierstecker wird der
Ausschaltbefehl mit 3 Sekunden Verzögerung ausgegeben, d. h. zwischen
dem Ein- und Ausschaltbefehl liegt immer mindestens eine Zeitspanne von 3
Sekunden. Schaltung
In
Abbildung 1 ist die Schaltung der FS20 KSE dargestellt, die durch den
Einsatz eines Mikrocontrollers recht einfach und unkompliziert ist.
Neben dem Controller, dem Sendemodul und der Spannungsversorgung sind
nur noch wenige Komponenten vorhanden. Zur Takterzeugung ist der
Controller an Pin 7 und Pin 8 mit einem 4-MHz-Keramikresonator
beschaltet und Port PB 0 (Pin 12) steuert direkt das im 868-MHz-ISM-Band
arbeitende Sendemodul. Mit den Tasten TA 1 bis TA 4 können
FS20-Empfänger auf zwei Kanälen angelernt und direkt ein- und
ausgeschaltet werden. Außerdem können mit diesen Tasten eine Reihe von
Programmierungen am Gerät vorgenommen werden. Da die Ports über interne
Pull-ups verfügen, ist keine weitere Beschaltung erforderlich. Das
Gleiche gilt auch für die an Port PD 3 und PD 4 angeschlossenen
Codierstecker JP 1 und JP 2. Die Kontroll-LED D 6 wird über R 7 vom
Controller (Port PD 5) angesteuert. An die Schraubklemme KL 1 wird die
Klingelspannung angeschlossen, die in den meisten Anwendungsfällen auch
zur Spannungsversorgung der Schaltung genutzt werden kann. Dazu muss die
Klingelspannung allerdings 0,5 bis 1 Sekunde anliegen (bei kurzen
Schaltimpulsen ist die zusätzliche Spannungsversorgung zu nutzen) und in
der Lage sein, den Puffer-Elko C 1 aufzuladen. Die Spannung gelangt
über R 1 und D 2 auf den Puffer-Elko C 1, der zur Pufferung und Glättung
dient. Bei separater Spannungsversorgung über KL 2 gelangt die
Versorgungsspannung über R 2, D 3 auf den Puffer-Elko C 1. D 3 dient bei
Gleichspannungsversorgung als Verpolungsschutz und bei
Wechselspannungsversorgung als Einweg- Gleichrichter. Bei der
Spannungsversorgung über die Klingelspannung übernimmt D 2 die
Gleichrichterfunktion. Die mit T 1 und externer Beschaltung aufgebaute
Stufe dient zur Klingelsignal-Auswertung. Sobald die Spannung an der
Basis von T 1 auf ca. 0,7 V ansteigt, schaltet T 1 durch und der über R 5
mit Spannung versorgte Port PD 2 wird auf Massepotential gezogen. Bei
einem Wechselspannungssignal dient D 1 zur Gleichrich-tung und R 3
bestimmt die Lade-Zeitkonstante in Verbindung mit C 7. Die
Entlade-Zeitkonstante wird durch die Komponenten R 4 und C 7 bestimmt.
Die Versorgungsspannung des Mikrocontrollers liefert der Spannungsregler
IC 2, der am Ausgang stabilisiert 3 V zur Verfügung stellt. Der Elko C 3
am Ausgang dient dabei zur Pufferung und Schwingneigungsunterdrückung.
Hochfrequente Störeinkopplungen auf die Schaltung verhindern die
Kondensatoren C 4 bis C 6.![Bild 1: Schaltung der FS20-Klingelsignal-Erkennung Bild 1: Schaltung der FS20-Klingelsignal-Erkennung](FS20-Klingelsignal-Erkennung%20FS20%20KSE%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Bild 1: Schaltung der FS20-Klingelsignal-Erkennung |
Nachbau
Da
bei ELV-Bausätzen alle SMD-Komponenten werkseitig vorbestückt sind,
gestaltet sich der praktische Aufbau recht einfach. Auf der 47 x 46 mm
kleinen Leiterplatte werden zuerst die beiden Dioden D 2 und D 3
bestückt. Dabei ist unbedingt die korrekte Polarität zu beachten. Zur
Kennzeichnung ist die Katodenseite (Pfeilspitze) am Bauteil durch einen
Ring gekennzeichnet. Nach dem Abwinkeln auf Rastermaß werden die
Anschlüsse von oben durch die zugehörigen Platinenbohrungen geführt, auf
der Unterseite verlötet und die überstehenden Drahtenden direkt
oberhalb der Lötstellen abgeschnitten. Vorsicht! Die Lötstellen selbst
dürfen dabei nicht beschädigt werden. Danach wird in der gleichen Weise
die Drahtbrücke aus versilbertem Schaltdraht eingelötet. Die vier
Miniaturtaster TA 1 bis TA 4 müssen vor dem Verlöten plan auf der
Platinenoberfläche aufliegen. Bei der Leuchtdiode D 6 ist der
Anodenanschluss (+) am Bauteil durch einen längeren Anschluss
gekennzeichnet. Die LED wird dann, wie gekennzeichnet, bestückt,
verlötet, und danach sind ebenfalls die überstehenden Drahtenden an der
Platinenunterseite abzuschneiden. Zur Aufnahme der beiden Codierstecker
JP 1 und JP 2 sind 2-polige Stiftleisten einzulöten und mit den
zugehörigen Codiersteckern zu bestücken. Die beiden Schraubklemmen KL 1
und KL 2 müssen vor dem Festsetzen mit ausreichend Lötzinn plan auf der
Platinenoberfläche aufliegen. Im nächsten Arbeitsschritt sind die
Elektrolyt-Kondensatoren an der Reihe, die unbedingt mit korrekter
Polarität einzubauen sind. Vorsicht! Falsch gepolte Elkos können
auslaufen oder explodieren. Nach dem Einlöten in liegender Position (wie
abgebildet) sind auch hier die überstehenden Drahtenden an der
Platinenunterseite abzuschneiden. Jetzt bleibt nur noch das
868-MHz-Sendemodul zu bestücken. Nach dem Verlöten sind die Anschlüsse
an der Platinenunterseite so weit wie möglich zu kürzen. Nach einer
gründlichen Überprüfung hinsichtlich Löt- und Bestückungsfehlern kann
die Inbetriebnahme erfolgen.Schaltbefehle einstellen
Wie
bereits eingangs erwähnt, kann mit den Codiersteckern JP 1 und JP 2 für
die beiden FS20-Kanäle eingestellt werden, wie die Schaltbefehle beim
Anlegen der Klingelspannung gesendet werden sollen. JP 1 ist dabei Kanal
1 und JP 2 Kanal 2 zugeordnet. Wenn die Codierstecker gesteckt sind,
wird mit dem Anlegen der Klingelspannung ein Einschaltbefehl und 3
Sekunden nach Abfallen der Klingelspannung ein Ausschaltbefehl gesendet.
In dieser Konfiguration liegen zwischen dem Ein- und Ausschaltbefehl
(auch bei kurzen Klingelimpulsen) immer mindestens 3 Sekunden. Folgt
innerhalb von 3 Sekunden ein neuer Einschaltbefehl, bleibt die Schaltung
so lange aktiv, bis drei Sekunden kein neuer Befehl detektiert wurde.
Bei offenen Codiersteckern wird hingegen mit dem Anlegen der
Klingelspannung ein Einschaltbefehl und mit dem Abfallen der
Klingelspannung ohne Verzögerung ein Ausschaltbefehl gesendet. Zur
Sicherheit werden die Ein- und Ausschaltbefehle grundsätzlich zweimal
übertragen.Schnell-Inbetriebnahme mit Werkseinstellung
Der
FS20 KSE ist mit den Werkseinstellungen und nach der o. g.
Konfiguration der Schaltbefehle sofort betriebsbereit. Den Empfängern
sind lediglich nach den FS20-Konventionen der Hauscode (zufällig) und
die Adresse (Kanal 1: 11 11; Kanal 2: 11 12) zu übermitteln. Dazu ist
der jeweilige Empfänger entsprechend seiner Bedienungsanleitung in den
Programmier-Modus zu versetzen und danach sind für Kanal 1 Taste 1 oder 2
und für Kanal 2 Taste 3 oder 4 am FS20 KSE zu drücken. Sobald die
Status-LED am Empfänger verlischt, hat dieser die Codierung empfangen.
Nun kann man die Schaltfunktionen durch kurzes Drücken der Tasten 2 oder
1 (Kanal 1 Ein/Aus) bzw. der Tasten 4 oder 3 (Kanal 2 Ein/Aus) testen.
Dabei müssen die zugeordneten Emp fänger ein- und ausschalten. Bei jedem
Aussen den eines Befehls leuchtet die Leuchtdiode am FS20 KSE kurz auf.
Damit ist der FS20 KSE in der Werkseinstellung betriebsbereit.Weitere Konfigurationsmöglichkeiten
Eine
ausführliche Beschreibung aller FS20-Funktionen würde den Rahmen dieses
Artikels sprengen. Eine vollständige Beschreibung aller Funktionen ist
aber in der Bedienungsanleitung zu finden. An dieser Stelle sollen die
weiteren Konfigurationsmöglichkeiten nur kurz erwähnt werden.Einordnung in das FS20-Adresssystem
Zunächst
ist die Einordnung in das FS20-Code-und-Adresssystem zu nennen.
Hauscode und Adressen werden mit den vier Tasten im Dialog mit den
Statusmeldungen der LED eingestellt.Schaltbefehle definieren
Auch
die Aktivierung bzw. Deaktivierung des Sendens von Schaltbefehlen bzw.
welche Schaltbefehle überhaupt ausgesendet werden sollen, ist hierüber
für jeden Kanal getrennt einstellbar. Will man z. B. nur einen Kanal
nutzen, sollte man das Aussenden von Schaltbefehlen für den zweiten
Kanal deaktivieren. Dabei stehen folgende Konfigurationsmöglichkeiten
zur Auswahl:
- nur Einschaltbefehl aussenden
- nur Ausschaltbefehl aussenden
- Ein- und Ausschaltbefehl aussenden
- keinen Schaltbefehl senden (deaktiviert)Empfänger-Timer programmieren
Natürlich
erlaubt auch dieser FS20-Sender die Programmierung der internen Timer
der FS20-Empfänger. Hieraus ergeben sich weitere Einsatzmöglichkeiten.
Eintreffende Ereignisse können für bis zu 4,5 Stunden signalisiert
werden. Nach der Konfiguration steht dem Einsatz dieser interessanten
Schaltung nichts mehr entgegen.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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