KeyMatic®-Transponder-Interface KM300 TI
Aus ELVjournal
06/2007
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Technische Daten
Transponder-Typ | 64 Bit (Read only) |
Trägerfrequenz | 125 kHz |
Modulation | Absorptionsmodulation (Manchester-Code) |
Erfassungsabstand | ca. 3 cm |
Schaltberechtigte Transponder | bis max. 24 |
Programmierung | nur mit Master-Transponder möglich |
Aktivierung der Leseeinheit | über kapazitiven Näherungssensor |
Quittungssignal | akustisch, optionale LED-Anzeige |
Funkübertragung | Wechselcode (Rolling-Code) |
Sendefrequenz | 868,35 MHz |
Spannungsversorgung | 3 x Mignon (LR6/AA) oder DC, 5 V bis 16 V (extern) |
Stromaufnahme (Batteriebetrieb) | <30 uA |
Gehäuse-Schutzart | IP 66 |
Gehäuseabmessungen | 120 x 90 x 50 mm |
Das
KeyMatic-Transponder-Interface KM300 TI ermöglicht die Nutzung von
Passiv-Transpondern in Verbindung mit dem
KeyMatic-Funk-Türschlossantrieb. Ohne Installationsaufwand kommuniziert
das batteriebetriebene Interface über eine sichere Funkverbindung im
Rolling-Code-Verfahren (Wechselcode) mit dem Türschlossantrieb.Allgemeines
Das
KeyMatic-Funk-Türschloss-Antriebssystem dient zum Ver- und Entriegeln
von Zylinder-Türschlössern mit einer kleinen Fernbedienung. Wenn mehrere
Personen eine Zugangsberechtigung erhalten sollen, ist das
KeyMatic-Transponder- Interface eine kostengünstige und interessante
Alternative zu einer entsprechenden Anzahl von Funk-Fernbedienungen.Bei
Passiv-Transpondern handelt es sich um elektronische Schlüssel zur
berührungslosen Identifikation und zur Zutrittskontrolle in Form von
Schlüsselanhängern oder im Scheckkartenformat. Passiv-Transponder sind
mittlerweile weit verbreitet in Systemen zur Zeiterfassung in Betrieben
und zur Zugangsregelung zu Sicherheitsbereichen. Im Gegensatz zu
mechanischen Schalt- und Schließsystemen sind die hermetisch gekapselten
Datenträger völlig verschleiß- und wartungsfrei. Da die Energiezufuhr
induktiv nach dem Transformator-Prinzip erfolgt, wird nicht einmal eine
Batterie benötigt.![Bild 1: Ein Passiv-Transponder Bild 1: Ein Passiv-Transponder](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_004.jpg)
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Bild 1: Ein Passiv-Transponder |
Ein
Passiv-Transponder in Schlüsselanhängerform ist in Abbildung 1 zu
sehen. Neben der Robustheit bieten Passiv-Transponder eine hohe
Sicherheit, da im nicht-flüchtigen Speicher zur Identifikation eine 64
Bit lange Identifikationsnummer gespeichert ist. Die Elektronik des
KM300 TI kann bis zu 25 Identifikationsnummern speichern (Master + 24
schaltberechtigte Transponder) und für die schaltberechtigten
Transponder die Zutrittsbzw. Schaltberechtigung freigeben. Das
„Anlernen“ von neuen Transpondern kann nur mit Hilfe eines
Master-Transponders erfolgen, der bei der ersten Inbetriebnahme des
Systems festgelegt wird. Bei Verlust eines Transponders kann die
Zutrittsliste gelöscht und neu angelegt werden, sofern man im Besitz des
Master- Transponders ist.Wichtig!
Der Master-Transponder kann nicht gelöscht und somit nicht neu angelegt
werden. Bei Verlust des Master-Transponders sind keine Veränderungen am
System mehr möglich. Der
Mikrocontroller im KM300 TI prüft, ob die Identifikationsnummer des
Transponders im Erfassungsbereich der Lese einheit mit einer
gespeicherten Information übereinstimmt. Bei Übereinstimmung wird dann
der entsprechende Befehl verschlüsselt im Rolling-Code-Verfahren
(Wechselcode) zum Türschlossantrieb gesendet. Durch die sichere
Funkverbindung ist das System gegen Missbrauch geschützt. Über 17
Billionen Codiermöglichkeiten machen ein Ermitteln des Codes durch
Probieren unmöglich. Sowohl die Transponder als auch die Funkverbindung
bieten eine hohe Sicherheit. Die Schaltung des
KeyMatic-Transponder-Interfaces KM300 TI ist für den Betrieb mit drei
Mignon-Batterien (LR6/AA) vorgesehen. Um einen besonders geringen
Stromverbrauch zu erreichen, ist die Transponder-Leseeinheit im
Bereitschaftszustand ausgeschaltet. Erst durch Berühren des Gehäuses im
Bereich eines kapazitiven Näherungssensors werden Transponder im
Erfassungsbereich erkannt. Durch diese Schaltungsmaßnahme wird zum
Beispiel bei zehn Öffnungs- und Verriegelungsvorgängen am Tag eine
Batterielebensdauer von drei bis fünf Jahren erreicht. Alternativ zur
Batterieversorgung besteht auch die Möglichkeit, das Gerät durch eine
externe Gleichspannung zwischen 5 V und 16 V zu versorgen. Die Spannung
ist dann an einer internen Schraubklemme zuzuführen. Bei externer
Versorgung kann der Berührungssensor deaktiviert werden. Datenstruktur der Passiv-Transponder
In
den Passiv-Transpondern ist eine 64-Bit-Informationsnummer gespeichert,
die dabei in 5 Gruppen aufgeteilt ist. Tabelle 1 zeigt den Code-Aufbau.
Die ersten 9 Bit sind maskenprogrammiert immer 1 und dienen als Header.
Dann sind 10 Reihen-Paritäts-Bits (P 0 bis P 9) und 4
Spalten-Paritäts-Bits (PC 0 bis PC 3) vorhanden. Die Daten-Bits D 00 bis
D 03 sowie D 10 bis D 13 enthalten kundenspezifische Informationen. 32
Daten-Bits erlauben 4 Billionen unterschiedliche Code-Kombinationen. Das
Stopp-Bit (C) ist grundsätzlich auf logisch 0 gesetzt. Für die
Datenübertragung wird der 125-kHz-Träger abhängig von den 64 Daten-Bits
amplitudenmoduliert.Bedienung und Funktion
Das
KeyMatic-Transponder-Interface KM300 TI kommt völlig ohne
Bedienelemente aus, da nach der Konfigurierung und dem Speichern der
schaltberechtigten Transponder inder „Zutrittsliste“ nur noch der
kapazitive Näherungsschalter zu berühren und der Transponder im
Erfassungsbereich der Lesespule zu halten ist. Wenn die
64-Bit-Information des Transponders mit einer abgespeicherten
Information exakt übereinstimmt, wird die Schaltaktion ausgeführt. Damit
das Modul überhaupt auf schaltberechtigte Transponder reagieren kann,
müssen die zugehörigen Identifikationscodes im Programmier-Modus in
einer so genannten Zutrittsliste gespeichert werden. Damit diese
Zutrittsliste nicht von Unbefugten verändert oder manipuliert werden
kann, ist zum Programmieren des Systems ein „Master-Transponder“
erforderlich, der an einem sicheren Ort aufzubewahren ist. Nur durch
„Vorzeigen“ dieses Transponders ist später der Programmier- Modus des
Systems wieder aufrufbar und z. B. das Hinzufügen von einzelnen
Transpondern möglich. Nach dem ersten Anlegen der Betriebsspannung
befindet sich die Schaltung automatisch im Programmier-Modus, wo zuerst
das EEPROM initialisiert wird. Nach ca. 5 Sekunden kann dann der erste
Transponder vor die Antenne der Leseeinheit gehalten werden. Dieser
Transponder wird als Master-Transponder abgelegt und ist nicht zum
Schalten zu nutzen. Alle weiteren Transponder, die eine
Schaltberechtigung erhalten sollen, sind dann nacheinander in den
Bereich der Erfassungsspule zu halten und werden vom System als Slave-
Transponder abgespeichert. Die Abspeicherung jedes neuen Transponders
wird mit 3 kurzen „Beeps“ an der Leseeinheit und durch 3-maliges Blinken
der „OK“-LED angezeigt. Insgesamt sind vom System bis zu 24
Slave-Transponder speicherbar. Ist ein vorgehaltener Transponder bereits
abgespeichert, so wird dieser nicht noch einmal gespeichert, und es
ertönt ein langer Signalton. Der Programmier-Modus wird automatisch
verlassen, wenn ca. 15 Sekunden kein Transponder in den
Erfassungsbereich der Empfangsspule gehalten wird. Das System ist damit
betriebsbereit. Auch nach der ersten Konfigurierung und Inbetriebnahme
können jederzeit weitere Transponder hinzugefügt werden, solange in der
Zutrittsliste noch nicht 24 Transponder gespeichert sind. Um weitere
Transponder abspeichern zu können, ist es erforderlich, den
Master-Transponder in den Erfassungsbereich der Leseeinheit zu halten.
Sobald der Master-Transponder erkannt wurde, befindet sich das System
wieder im Programmier- Modus, wie nach dem ersten Anlegen der
Betriebsspannung. Bereits vorher gespeicherte Transponder bleiben
natürlich beim Hinzufügen von weiteren Transpondern erhalten. Auch ohne
Betriebsspannung bleibt die Zutrittsliste im nichtflüchtigen Speicher
des Systems nahezu unbegrenzt erhalten (mindes tens 10 Jahre). Gelöscht
werden kann nur die gesamte Zutrittsliste, jedoch nicht einzelne
Transponder. Dazu ist die Betriebsspannung abzuschalten, der
Codierstecker J 2 umzustecken (Pin 1 und Pin 2 verbinden) und die
Betriebsspannung wieder anzulegen. Nachdem der Master-Transponder in den
Erfassungsbereich der Lesespule gehalten wurde, beginnt mit einem
langen Signalton bzw. einem langen Leuchtimpuls der LED „OK“ der
Löschvorgang. Die Betriebsspannung ist danach wieder abzuschalten und
der Codierstecker J 2 ist wieder in die Ausgangsstellung zu bringen.
Nach dem Anlegen der Betriebsspannung ist im Programmier-Modus (mit
Master-Transponder aufrufen) das Speichern der schaltberechtigten
Transponder von neuem möglich. Das Einlesen der neuen Transponder
erfolgt dann wie bei der Erstinbetriebnahme. Im normalen Betrieb ist die
Bedienung des KeyMatic-Transponder- Interfaces KM300 TI sehr einfach.
Zum Verriegeln der Tür ist die Leseeinheit über den kapazitiven
Näherungsschalter zu aktivieren und der Transponder einmal in den
Erfassungsbereich der Lesespule zu bringen. Sobald ein berechtigter
Transponder erkannt wird, quittiert das Interface dies durch ein kurzes
akustisches Signal, und die Kontroll-LED leuchtet kurz auf. Nicht
berechtigte Transponder mit korrektem Datenprotokoll verursachen ein
langes Quittungssignal. Das Verriegeln der Tür erfolgt mit ca. 3
Sekunden Verzögerung, signalisiert durch drei kurze Quittungssignale.
Zum Öffnen der Tür ist der Transponder 2-mal kurz hintereinander
(innerhalb von 3 Sekunden) in den Erfassungsbereich der Lesespule zu
bringen. Auch das Öffnen wird nach kurzer Verzögerung mit drei kurzen
Quittungssignalen signalisiert. Im normalen Anwendungsfall sind die
Funktionen Verriegeln und Öffnen vollkommen ausreichend. Es besteht aber
auch die Möglichkeit, die Tür zu entriegeln, ohne diese zu öffnen. Dazu
ist der Transponder 3-mal kurz hintereinander in den Erfassungsbereich
der Lesespule zu halten.Schaltung
Die
Schaltung des KeyMatic-Transponder-Interfaces KM300 TI besteht aus der
Transponder-Leseeinheit (als zugelassenes Modul auch in anderen
ELV-Schaltungen zu finden) und aus der Mikrocontrollereinheit mit der
Funkübertragung zum Türschlossantrieb. Während die Leseeinheit zur
Erfassung der Passiv-Transponder dient und diese dabei gleichzeitig mit
Energie versorgt, erfolgen die Code-Auswertung, der Vergleich mit der
Zutrittsliste und die verschlüsselte Datenübertragung zum
Türschlossantrieb durch die Mikrocontrollereinheit.Schaltung der Leseeinheit
![Bild 2: Schaltbild der Leseeinheit Bild 2: Schaltbild der Leseeinheit](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_013.jpg)
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Bild 2: Schaltbild der Leseeinheit |
Die
Schaltung der mit dem hochinteg rierten ASIC-Baustein aufgebauten
Leseeinheit ist in Abbildung 2 zu sehen. In diesem ASIC (IC 1) sind alle
analogen und digitalen Baugruppen des Lese systems integriert, so dass,
abgesehen von zwei Treibertransistoren, nur noch wenige passive
Komponenten erforderlich sind. Das wichtigste externe Bauelement ist die
Antennenspule, die mit C 7 einen Resonanzkreis bildet und auf ca. 125
kHz abgestimmt ist. Über den Oszillatorausgang (Pin 15) des ASICs wird
der Schwingkreis angestoßen und mit Energie versorgt. Bei 3 V
Betriebsspannung erhalten wir dann an C 7 eine Signalamplitude (Sinus)
von mehr als 15 VSS. Sobald der auf Resonanz abgestimmte Codeträger in
das Feld der Antennenspule gebracht wird, erfolgt die Energieversorgung.
Der Codeträger schaltet daraufhin die Modulation für die zu übertra
genden Daten (Identifikationscode) ein und belastet durch
Absorptionsmodulation den Schwingkreis des Lesers im Datenrhythmus.
Dadurch erhalten wir bei der 125-kHz-Trägerfrequenz an C 7 im
Datenrhythmus leichte Amplitudenschwankungen, die mit Hilfe der
Bauelemente D 1, C 9 und R 8 ausgefiltert werden. An der Anode von D 1
steht die reine Dateninformation zur Verfügung, die über C 8 auf den
Demodulator-Eingang von IC 1 geführt wird. Chipintern wird dieses Signal
nochmals gefiltert und zu einem reinen Digital-Signal aufbereitet. Über
dem mit R 6, C 1 aufgebauten Tiefpass liegt Pin 11 auf dem
Gleichspannungsmittelwert des an Pin 12 anliegenden Signals. Die
Rückkopplung des Oszillatorsignals erfolgt über R 7 auf Pin 13 des
Chips. Alternativ besteht beim IM 283 auch die Möglichkeit, an Pin 13
ein externes Oszillatorsignal mit CMOS-Pegel zuzuführen. In der linken
Schaltungshälfte sind die digitalen Ein- und Ausgänge des ASICs zu
sehen, die in erster Linie als Interface zum externen Mikrocontroller
dienen. In unserem System werden die Signale On, Found, SCK, SDT und
Restart genutzt. Sobald das ASIC einen gültigen Identifikationscode
detektiert hat, wechselt der Logik-Pegel am Found-Ausgang von „low“ nach
„high“, und der Mikrocontroller der Basiseinheit kann mit dem Auslesen
der Daten beginnen. Dazu wird der Lesetakt an SCK (Pin 5) angelegt und
mit jeder Low-High-Flanke steht das nächste Daten-Bit an Pin 6 (SDT) zur
Verfügung. Nach dem Auslesen des letzten Daten-Bits wird das ASIC mit
einem High-Impuls am Restart-Eingang (Pin 3) für den nächsten
Code-Empfang vorbereitet. Gleichzeitig löscht dieses Signal den
gespeicherten Identifikationscode im IM 283. Im Bereich der
Eingangssignale dient jeweils ein Tiefpassfilter, aufgebaut mit R 1, C
4, R 2, C 3 und R 9, C 11 zur Störunterdrückung, und die Ausgangssignale
werden über die beiden als Emitterfolger arbeitenden Transistoren T 1
und T 2 aus gekoppelt. Der akustische Signalgeber PZ 1
(Sound-Transducer) wird von der Mikrocontrollereinheit gesteuert und
gibt bei einem schaltberechtigten Transponder einen kurzen Signalton ab,
während nichtberechtigte Transponder durch einen langen Ton
signalisiert werden. Über die Mikrocontrollereinheit wird die
Leseeinheit mit Spannung (+3 V) versorgt, der Elko C 10 dient dabei zur
allgemeinen Stabilisierung, und C 2 verhindert direkt am ASIC
hochfrequente Störeinkopplungen. Die Leseeinheit wird über eine 8-polige
Stiftleiste mit der Mikrocontrollereinheit verbunden, deren
Schaltungsbeschreibung nun folgt.Schaltung der Mikrocontrollereinheit
![Bild 3: Schaltbild der Basisplatine Bild 3: Schaltbild der Basisplatine](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_010.jpg)
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Bild 3: Schaltbild der Basisplatine |
Die
Schaltung der Mikrocontrollereinheit konnte auch mit recht wenig
Aufwand realisiert werden und ist in Abbildung 3 zu sehen. Zentrales
Bauelement ist hier der Single-Chip-Mikrocontroller IC 1, der alle
wichtigen Aufgaben übernimmt. Von der Leseeinheit werden die
Identifikations codes der Transponder im Erfassungsbereich der Lesespule
zum Mikrocontroller übertragen und dieser nimmt daraufhin den Vergleich
mit den Einträgen im EEPROM (IC 3) vor. Im EEPROM (IC 3) sind die
Identifikationscodes von allen schaltberechtigten Transpondern abgelegt,
wobei die Kommunikation mit dem Mikrocontroller über Port P1.0, P2.0
und P2.1 erfolgt. Die Taktfrequenz des Systems wird vom
2-MHz-Keramik-Resonator Q 1 bestimmt, der direkt am chipinternen
Oszillator (Pin 11, Pin 12) angeschlossen ist. Neben dem Resonator sind
hier noch die beiden Kondensatoren C 12 und C 13 vorhanden. Während der
Code-Auswertung und Übertragung der Daten zum Türschlossantrieb arbeitet
der Controller mit diesem schnellen Oszillator, wobei im
Bereitschaftszustand das System zur deutlichen Verringerung des
Stromverbrauchs mit einem an Pin 14 und Pin 15 angeschlossenen
Uhrenquarz (Q 2) arbeitet. Neben dem Quarz ist dieser Oszillator mit den
Kondensatoren C 14, C 15 und dem Widerstand R 12 beschaltet. Der
Codierstecker J 2, angeschlossen an Port P6.3, dient im
Programmier-Modus zum Löschen aller Transponder aus der Zutrittsliste.
Bei zu geringer Batteriespannung sorgt der Reset-Baustein IC 2 für einen
definierten Reset des Systems, bevor es zu einem Absturz des
Mikrocontrollers kommen kann. Über den
Rolling-Code-Verschlüsselungs-Baustein IC 5 erhält der im
868-MHz-ISM-Band arbeitende HF-Sender HFS 1 die zum Türschlossantrieb zu
übertragenden Informationen vom Mikrocontroller (Port P3.0, P6.0 und
P6.1). Am HF-Sender dienen die Kondensatoren C 19 und C 20 zur
Störunterdrückung und zur Pufferung. Die Verbindung der
Mikrocontrollereinheit mit der Leseeinheit erfolgt über ST 4. Über diese
Stiftleiste wird auch die Leseeinheit mit Spannung versorgt und der
akustische Signalgeber PZ 1 angesteuert. Zur Kommunikation werden die
Signale On, Found, SDT, SCK und Restart genutzt. Während der
Mikrocontroller auch im Bereitschaftsbetrieb arbeiten muss und somit
ständig mit Spannung versorgt wird, erhält die Transponder-Leseeinheit
die Betriebsspannung über den FET-Transistor T 1. Dieser Transistor wird
wiederum über T 3 durch den mit IC 4 und externe Komponenten
aufgebauten kapazitiven Nährerungssensor gesteuert. Durch Annäherung der
menschlichen Hand an die an ST 1 angeschlossene Sensorfläche steuert IC
4 über R 4 den Transistor T 3 durch. Gleichzeitig erhält der
Mikrocontroller an Port P6.2 den Einschaltbefehl. Über die Diode D 4
hält der Controller dann die Transponder-Leseeinheit für die
erforderliche Zeit im eingeschalteten Zustand.Bei
der Sensorfläche handelt es sich um eine selbstklebende Metallfolie,
die in die Innenseite des Gehäuses geklebt wird. Die Erfassung der sich
nähernden Hand erfolgt durch das Kunststoffgehäuse. Der Näherungssensor
ist absolut verschleißfrei, vandalismussicher und vor Staub und
Feuchtigkeit geschützt. Um die Transponder-Lesespule möglichst wenig zu
beeinflussen, wird empfohlen, die Sensorfläche im oberen oder seitlichen
Bereich des Gehäuses einzukleben. Quasi kann aber jede Außenfläche des
Gehäuses zur Sensorfläche gemacht werden. Das Sensor-IC (IC 4) enthält
alle erforderlichen Funktionen zur Realisierung des
Kapazitäts-Näherungssensors und benötigt nur eine minimale externe
Beschaltung. Die an ST 1 angeschlossene Sensorfläche ist über den mit R 2
und C 9 aufgebauten Tiefpass zur Störunterdrückung mit dem IC-Eingang
verbunden. Der in EE102P integrierte Taktoszillator erzeugt in
Verbindung mit C 10 eine Abtastfrequenz von ca. 1 kHz. Neben der
Ausführung der Sensorfläche ist die Größe des Kondensators C 11
entscheidend für die Empfindlichkeit des Systems. Die Aktivierungsdauer
des als Timer arbeitenden Ausgangs wird durch den Kondensator C 8
bestimmt. Wenn die Betriebsspannung an der Transponder-Leseeinheit
anliegt, wird das ASIC (IM 283) über Port P3.3 des Mikrocontrollers
eingeschaltet und der Takt zum Auslesen der Transponder-Informationen
des IM 283 steht an Port P3.2 zur Verfügung. Die von der Leseeinheit
kommenden Daten ge langen dann zum Port P1.1 des Mikrocont rollers. Mit
dem von Port P3.1 kommenden Signal „Restart“ wird das ASIC für einen
neuen Code-Empfang vorbereitet. Sobald der Controller einen gültigen
Code von der Leseeinheit detektiert, wird dies dem Mikrocontroller über
die Found-Leitung an Port P1.2 mitgeteilt. Bei Code-Übereinstimmung mit
einer Eintragung in der Berechtigungsliste wird je nachdem, wie oft der
Transponder in den Erfassungsbereich der Lesespule gehalten wird, die
entsprechende Aktion (Öffnen, Verriegeln oder Entriegeln) ausgeführt. Der
in der Leseeinheit untergebrachte akustische Signalgeber und die
Quittungs-LED D 6 werden über den Transistor T 2 von Port P2.3
gesteuert. R 8 dient dabei zur Anpassung der Signalamplitude und somit
zur Lautstärkeanpassung. Unten im Schaltbild ist die recht einfache
Spannungsversorgung des KM300 TI dargestellt. Bei der Batterieversorgung
sind die beiden oberen Kontakte des Codiersteckers J 1 miteinander
verbunden. Über den Sicherungswiderstand R 1 gelangt die
Batteriespannung dann direkt auf den Eingang des Spannungsreglers IC 6.
Soll die Einheit mit einer externen Spannung versorgt werden, ist an KL 1
eine Gleichspannung zwischen 5 V und 16 V anzulegen und die beiden
unteren Kontakte von J 1 sind miteinander zu verbinden. Bei der externen
Spannungsversorgung ist folgender Hinweis noch zu beachten: Zur
Gewährleistung der elektrischen Sicherheit muss es sich bei der
speisenden Quelle um eine Sicherheits-Schutzkleinspannung handeln.
Außerdem muss es sich um eine Quelle begrenzter Leistung handeln, die
nicht mehr als 15 W liefern kann. Üblicherweise werden beide Forderungen
von einfachen 12-V-Steckernetzteilen mit bis zu 500 mA
Strombelastbarkeit erfüllt. Über den Widerstand R 13, die
Verpolungsschutzdiode D 1 und J 1 gelangt die externe Spannung auf den
Puffer-Elko C 1 und den Eingang des Spannungsreglers IC 6. Sowohl bei
Batteriebetrieb als auch bei externer Spannungsversorgung steht am
Ausgang von IC 6 eine stabilisierte Gleichspannung von 3 V zur
Verfügung. C 4 dient zur Pufferung und Schwingneigungsunterdrückung und
die Kondensatoren C 3, C 5 und C 6 verhindern hochfrequente
Störeinkopplungen. Nachbau
Der
praktische Aufbau des KeyMatic-Transponder-Interfaces KM300 TI ist
besonders einfach, da auf beiden Leiterplatten im Wesentlichen
SMD-Komponenten zum Einsatz kommen und diese bei allen ELV-Bausätzen
bereits werkseitig vor bestückt sind. Von Hand sind daher nur noch
wenige konventionelle Bauelemente zu bestücken. Die Bestückungsarbeiten
beginnen wir mit der Leseeinheit, wo zuerst eine Drahtbrücke aus
versilbertem Schaltdraht einzulöten ist. Nach dem Verlöten werden die
überstehenden Drahtenden direkt oberhalb der Lötstellen abgeschnitten,
ohne dabei die Lötstellen selbst zu beschädigen. Danach wird der
Sound-Transducer PZ 1 mit korrekter Polarität eingelötet. Sowohl am
Bauteil als auch im Bestückungsdruck der Leiterplatte ist die Polarität
gekennzeichnet. Die Antennenspule wird, wie auf dem Platinenfoto zu
sehen ist, mit zwei Kabelbindern auf der Platinenoberfläche befestigt.
Alsdann sind die Anschlussleitungen auf die erforderliche Länge zu
kürzen, vorzuverzinnen und an die zugehörigen Platinenanschlüsse dem
Platinenfoto entsprechend anzulöten. Damit ist die Leseeinheit bereits
fertig aufgebaut. Die Mikrocontrollereinheit besteht aus einer
doppelseitigen Leiterplatte mit den Abmessungen 79 x 78 mm. Da, wie
bereits erwähnt, alle SMD-Teile vorbestückt sind, ist auch dieser Aufbau
schnell erledigt und recht unkompliziert. Damit keine Manipulationen
durch Unbefugte vorgenommen werden können, sind alle
sicherheitsrelevanten Baugruppen auf der Leiterplatte vergossen und
selbst bei Demontage nicht mehr zugänglich. Bei der Basisplatine werden
zuerst, wie auf dem Platinenfoto zu sehen, drei Elektrolyt-Kondensatoren
in liegender Position bestückt. Dabei ist unbedingt die korrekte
Polarität zu beachten, da falsch gepolte Elkos auslaufen oder sogar
explodieren können. Üblicherweise ist die Polarität bei Elkos am
Minuspol gekennzeichnet. Nach dem Verlöten sind auch hier die
überstehenden Drahtenden oberhalb der Lötstellen abzuschneiden. Im
nächsten Arbeitsschritt werden die drei 3-poligen Stiftleisten J 1 bis J
3 bestückt und die zugehörigen Codierstecker aufgesetzt. Die
Schraubklemme KL 1 muss vor dem Festsetzen mit ausreichend Lötzinn plan
auf der Platinenoberfläche aufliegen. Zum Anschluss der
Transponder-Leseeinheit ist an der SMDSeite eine 8-polige Stiftleiste zu
bestücken. Das Verlöten der Stifte erfolgt an der Platinenunterseite.
Die Kunststoffgehäuse der Batteriehalter sind in die dafür vorgesehenen
Schlitze der Leiterplatte einzurasten. Dabei ist darauf zu achten, dass
das Batteriesymbol auf der Leiterplatte durch die Aussparung im
mittleren Bereich der Batteriehalter zu sehen ist. Es folgt das
Einsetzen der Batteriekontakte, wobei es sinnvoll ist, jeweils vor dem
Verlöten an der SMDSeite eine Batterie zur Fixierung einzusetzen. Damit
beim Lötvorgang der Lötspitze nicht zu viel Hitze entzogen wird, ist
eine ausreichend große Lötspitze zu verwenden.![Bild 4: Eingeklebte Sensorfläche im Gehäuseoberteil Bild 4: Eingeklebte Sensorfläche im Gehäuseoberteil](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_015.jpg)
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Bild 4: Eingeklebte Sensorfläche im Gehäuseoberteil |
An
die Sensorfläche des Näherungssensors wird eine 40 mm lange, einadrig
isolierte Leitung angelötet. Danach ist die Sensorfläche von innen in
den Gehäusedeckel einzukleben (Abbildung 4). Die Position ist nahezu
frei wählbar, da die Fläche die Distanz der Transpondererfassung kaum
beeinflusst. Es empfiehlt sich, die Sensorfläche so anzubringen, dass
bei Berührung der Fläche gleichzeitig die Transpondererfassung möglich
ist. Abbildung 4 zeigt dazu ein Beispiel. Da sämtliche Quittungssignale
auch akustisch ausgegeben werden, ist es nicht zwingend erforderlich,
dass die Kontroll- LED D 6 von außen sichtbar ist.![Bild 5: Bohrplan für den optional einzusetzenden Kunststoff-Lichtwellenleiter Bild 5: Bohrplan für den optional einzusetzenden Kunststoff-Lichtwellenleiter](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Bild 5: Bohrplan für den optional einzusetzenden Kunststoff-Lichtwellenleiter |
Wenn
die LED außen sichtbar sein soll, muss an die in Abbildung 5
eingezeichnete Posi tion eine 3-mm-Bohrung in den Gehäusedeckel gebohrt
werden. Mit Silikonkleber wird von innen ein
Kunststoff-Lichtwellenleiter wasserdicht in diese Bohrung eingeklebt.![Bild 6: Basisplatine mit bestückter Transponder-Leseeinheit Bild 6: Basisplatine mit bestückter Transponder-Leseeinheit](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_005.jpg)
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Bild 6: Basisplatine mit bestückter Transponder-Leseeinheit |
Die
Transponder-Leseeinheit ist so an die 8-polige Stiftleiste der
Basisplatine anzulöten, dass von der Oberseite der Lesespule bis zur
Platinenoberfläche ein gleichmäßiger Abstand von 9 bis 10 mm entsteht
(Abbildung 6).![Bild 7: An die Basisplatine angelötetes Funk-Sendemodul Bild 7: An die Basisplatine angelötetes Funk-Sendemodul](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_021.jpg)
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Bild 7: An die Basisplatine angelötetes Funk-Sendemodul |
Wie in Abbildung 7 zu sehen, ist das 868-MHz-Funk-Modul
seitlich an die Basisplatine anzulöten.
Im letzten Arbeitsschritt erfolgt die Montage der fertig aufgebauten
Elektronikeinheit mit Schrauben 3 x 12 mm für
Kunststoff in den Gehäusedeckel. Zwischen den Schraubdomen
des Gehäuses und der Leiterplatte ist jeweils ein 5 mm
langes Abstandsröhrchen erforderlich.
Nach dem Anlegen der Versorgungsspannung (Einsetzen der
Batterien oder Anschluss der externen Versorgung) ist das
KeyMatic-Transponder-Interface einsatzbereit.
Das Gehäuseunterteil wird an die dafür vorgesehene Stelle
montiert und danach der Gehäusedeckel mit der gesamten
Elektronik aufgesetzt und verschraubt. Konturbündige seitliche
Blenden machen den Verschraubungsbereich unsichtbar
und gerundete Flächen sorgen für eine smarte Erscheinung
des Gehäuses.![Fertig aufgebaute Elektronik des KM300 TI Fertig aufgebaute Elektronik des KM300 TI](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_018.jpg)
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Fertig aufgebaute Elektronik des KM300 TI |
![Ansicht der fertig bestückten Basisplatine des KM300 TI mit zugehörigem Bestückungsplan von der Oberseite (oben) und von der Unterseite (unten) Ansicht der fertig bestückten Basisplatine des KM300 TI mit zugehörigem Bestückungsplan von der Oberseite (oben) und von der Unterseite (unten)](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_009.jpg)
|
Ansicht
der fertig bestückten Basisplatine des KM300 TI mit zugehörigem
Bestückungsplan von der Oberseite (oben) und von der Unterseite (unten) |
![Ansicht der fertig bestückten Leseeinheit mit zugehörigem Bestückungsplan, links von der Lötseite (SMD), rechts von der Unterseite Ansicht der fertig bestückten Leseeinheit mit zugehörigem Bestückungsplan, links von der Lötseite (SMD), rechts von der Unterseite](KeyMatic%C2%AE-Transponder-Interface%20KM300%20TI%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_012.jpg)
|
Ansicht
der fertig bestückten Leseeinheit mit zugehörigem Bestückungsplan,
links von der Lötseite (SMD), rechts von der Unterseite |
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