Prozessor-Power-Supply PPS 5330 Teil 3/3
Aus ELVjournal
06/2007
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Die
wichtigsten Kennzeichen des PPS 5330 sind 0–30 V Ausgangsspannung mit 3
A Strombelastbarkeit, sehr gute Regeleigenschaften und eine
hervorragende Spannungs-/Stromstabilität. Für einen hohen
Bedienungskomfort sorgen ein großes, hinterleuchtetes Display und die
Sollwert-Vorgabe mit einem Drehimpulsgeber. Im abschließenden Teil des
Artikels wird nun der Nachbau der Frontplatine mit Display sowie der
Netzplatine, die Inbetriebnahme und der Abgleich beschrieben.Bestückung der Frontplatine
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Bild 13: Aufbau und Montage des hinterleuchteten LC-Displays |
Nachdem
die Basisplatine fertig aufgebaut ist, erfolgt die Bestückung der
Frontplatine. Auch hier sind nur noch wenige Komponenten von Hand
aufzulöten. Bei dieser Platine beginnen wir die Bestü ckung mit der
Montage des großen, hinterleuchteten Displays. Die Explosionszeichnung
in Abbildung 13 verdeutlicht den Aufbau des Displays und somit auch die
einzelnen Montageschritte, die erforderlich sind. Zuerst wird der
Halterahmen bis zum Einrasten auf die Platine gesetzt. Danach werden die
4 „Side-Looking-Lamps“ so eingelötet, dass jeweils die Bauele
mente-Unterseite plan auf dem Halte rahmen aufliegt.
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Bild 14: Die Führungsnase des Inkrementalgebers (rechts) wird abgeschnitten (links). |
Im
nächsten Arbeitsschritt sind die Leitgummistreifen in die dafür
vorgesehenen Schlitze des Halterahmens zu positionieren. In die Mitte
des Rahmens wird nun ein weißes Stück Papier (Reflektorfolie) gelegt,
gefolgt von der Reflektorscheibe, die mit der Bedruckung (Punktraster)
nach unten einzusetzen ist. Des Weiteren ist unbedingt zu beachten, dass
die silberbeschichtete Seite der Reflektorscheibe an der
gegenüberliegenden Seite der „Side-Looking-Lamps“ liegen muss. Auf die
Reflektorscheibe kommt die Diffusorfolie und darauf das Display. Zuletzt
wird der Displayrahmen aufgesetzt und mit den 8 zugehörigen Schrauben
verschraubt. Die 7 Printtaster zur Bedienung des Gerätes werden
nacheinander eingesetzt und an der Platinenunterseite verlötet. Gleich
im Anschluss hieran sind die zugehörigen Tastkappen aufzupressen. Danach
wird der Elko C 215 (unter Beachtung der korrekten Polarität)
eingelötet. Beim Drehimpulsgeber (Inkremental geber) ist vor dem Einbau
eine kleine Führungs nase (siehe Abbildung 14) mit einem scharfen
Seitenschneider abzutrennen und die Achse auf 6 mm Länge zu kürzen.
Danach wird das Bauteil plan auf die Platine gesetzt und sorgfältig
verlötet.
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Bild 15: Ein 14-poliges Flachbandkabel dient zur Verbindung der Frontplatine mit der Basisplatine. |
Ein
14-poliges Flachbandkabel dient zur Verbindung der Frontplatine mit der
Basisplatine (Abbildung 15). Dieses Kabel wird fertig konfektioniert
geliefert und ist bereits werkseitig mit einem 14-poligen
Leiterplattenverbinder und einem 14-poligen
Flachbandkabel-Steckverbinder ausgestattet. Die Stifte des
Flachbandkabel-Lei terplattenverbinders sind von der Platinenrück seite
durch die zugehörigen Bohrungen zu führen und so zu verlöten, dass der
Verbinder plan aufliegt. Die korrekte Einbaurichtung ist in der
Abbildung der Leiterplatte von der SMD-Seite zu sehen.Bestückung der Netzplatine
Bei
der Netzplatine sind zwar nur wenige Bauelemente zu bestücken, jedoch
ist hier höchste Sorgfalt geboten, da später die
230-V-Netzwechselspannung hier anliegen wird. Im ersten Arbeitsschritt
wird die primärseitige Netzbuchse mit zwei Schrauben M3 x 10 mm,
Zahnscheiben und Muttern auf die Platine montiert. Danach erfolgt das
Verlöten der Platinenanschlüsse. Der Netzschalter S 100 und der
X2-Kondensator C 100 müssen vor dem Verlöten plan aufliegen. Beim
Einlöten der beiden Hälften des Platinensicherungshalters ist eine
einwandfreie Ausrichtung zu beachten. Gleich nach dem Einlöten wird die
Feinsicherung eingesetzt und eine Kunststoffabdeckung als
Berührungsschutz aufgesetzt. Die Bauteilbestückung ist damit bereits
abgeschlossen. Die primärseitigen Anschlüsse des
160-VA-Netztransformators werden auf 50 mm Gesamtlänge gekürzt, auf 5 mm
Länge abisoliert, verdrillt und vorverzinnt. Danach sind die Leitungen
von der Platinenoberseite durch die Bohrungen von ST 100 und ST 200 zu
führen und an der Platinenunterseite sorgfältig zu verlöten.
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Bild 16: Die primärseitigen Anschlüsse des Netztrafos werden jeweils mit einem Kabelbinder zusätzlich gesichert. |
Zur doppelten Sicherheit werden die Leitungen jeweils mit einem Kabelbinder, wie in Abbildung 16 zu sehen ist, gesichert.Einbau der Komponenten in das Metallgehäuse
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Bild 17: Montage der Gehäusefußmodule |
Zuerst
werden die Gehäusefußmodule mit Schrauben M3 x 16 mm montiert und die
selbstklebenden Gummifüße in die Fußmodule eingeklebt (Abbildung 17). Im
vorderen Bereich des Gehäuses ist danach der Aufstellbügel wie in
Abbildung 18 einzurasten. Entsprechend Abbildung 19 ist im
Gehäuseunterteil eine Isolierplatte aus unbeschichtetem
Leiterplattenmaterial einzusetzen. Darauf wird dann der Netztrafo mit
vier Schrauben M4 x 10 mm, Zahnscheiben und Muttern montiert. Die
Netzplatine ist in das Gehäuse unterteil einzusetzen und mit zwei
Zahnscheiben und zwei Muttern M3 fest zu verschrauben.
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Bild 18: Einrasten des Aufstellbügels |
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Bild 19: Sehr wichtig ist die Isolierplatte unter der Netzplatine und dem Netztrafo. |
Die
sekundärseitigen Trafoleitungen (2 x Gelb, 2 x Rot, 1 x Blau) werden
auf eine Gesämtlänge von 100 mm gekürzt, auf 5 mm Länge abisoliert,
verdrillt und vorverzinnt. Danach sind die Leitungen entsprechend
Tabelle 1 von der Oberseite durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu
führen und an der Platinenunterseite sorgfältig zu verlöten. Es folgt
die Montage der Basisplatine im Gehäuseunterteil mit einer Schraube M3 x
5 mm und zwei Muttern M3. Es ist jeweils eine M3-Zahnscheibe
unterzulegen. Die beiden Ausgangs-Sicherheitsbuchsen werden fest in das
Frontprofil eingeschraubt und die von ST 6 (+) und ST 7 (-) kommenden
Leitungsabschnitte angelötet. Danach erfolgt die Befestigung des
Alu-Frontprofils am Gehäuseunterteil mit sechs Senkkopfschrauben M3 x 6
mm. Auf die Achse des Inkre mentalgebers ist gleich im Anschluss der
Drehknopf aufzupressen.
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Bild 20: Der Temperatursensor wird direkt an den Trafokern geklebt. |
Der
Temperatursensor zur Erfassung der Trafotemperatur ist, wie in
Abbildung 20 zu sehen, direkt an den Trafokern anzukleben. Dabei ist
unbedingt ein temperaturbeständiger Klebstoff wie z. B. Silikonkleber zu
verwenden. Zur ersten Fixierung des Sensors kann ein Tropfen
Sekundenkleber dienen. Der Netzschalter wird mit einem Adapterstück, der
zugehörigen Schubstange und dem Druckknopf bestückt.
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Bild 21: Abmessungen der Schubstange des Netzschalters |
Der
Druckknopf ist dabei mit einem Tropfen Sekundenkleber zu sichern. Vor
der Montage ist die Schubstange entsprechend Abbildung 21 abzuwinkeln
und auf die angegebene Länge zu kürzen. Abbildung 22 zeigt die
Innenansicht des so weit fertiggestellten PPS 5330. Mit drei
Inbusschrauben M3 x 5 mm wird die Rückwand am Gehäuseunterteil
befestigt. Im letzten Arbeitsschritt ist das Gehäuseoberteil im hinteren
Bereich mit 5 Inbusschrauben M3 x 5 mm und im Bereich des Frontprofils
mit 4 Inbusschrauben M3 x 16 mm zu verschrauben. Der praktische Aufbau
des PPS 5330 ist damit vollständig abgeschlossen und es folgt der recht
einfach durchzuführende softwaremäßige Abgleich.
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Bild 22: Innenansicht des fertig aufgebauten PPS 5330 |
Software-Abgleich
Beim
PPS 5330 erfolgt der Strom- und Spannungsabgleich softwaregesteuert, so
dass hierfür im gesamten Gerät keine Abgleichtrimmer erforderlich sind.
Als Hilfsmittel werden ein möglichst genaues Multimeter (Genauigkeit
<1 %, Messbereich für die Spannungsmessung bis 35 V und für die
Strommessung bis 3,5 A) und zwei Messleitungen benötigt. Bei der ersten
Inbetriebnahme wird nach dem Einschalten des PPS 5330 automatisch der
Kalibriermodus gestartet und in der oberen Displayzeile 1,00 V und CAL1
angezeigt. Natürlich kann auch jederzeit ein Neuabgleich durchgeführt
werden. Um in den Kalibriermodus zu gelangen, sind dann bei
ausgeschaltetem Gerät die beiden Pfeiltasten gedrückt zu halten und erst
danach ist das Gerät einzuschalten. Die beiden Pfeiltasten dürfen erst
losgelassen werden, wenn in der oberen Displayzeile 1,00 V und CAL1
erscheint.Abgleichschritt 1:
In
der oberen Displayzeile wird 1,00 V und CAL1 angezeigt. Der Controller
gibt zuerst 1,00 V als Ausgangswert vor. An den Ausgangsklemmen ist ein
Spannungsmessgerät (Messbereich bis 2 V) anzuschließen und die
Ausgangsspannung zu messen. Mit dem Drehimpulsgeber ist die
Ausgangsspannung auf 1,00 V (+/-2 mV) einzustellen. Zum Abspeichern des
eingestellten Wertes ist die „Enter“-Taste kurz zu betätigen, sobald im
Display „Memory” angezeigt wird.Abgleichschritt 2:
In
der oberen Displayzeile erscheint nun 27,00 V und rechts wird CAL2
angezeigt. Zusätzlich wird „Stand-by“ angezeigt und noch keine
Ausgangsspannung ausgegeben. Das Spannungsmessgerät an den
Ausgangsklemmen ist in den 30-V-Messbereich zu bringen und danach die
„Standby“- Taste zu betätigen. Der Controller gibt nun 27,00 V als
Ausgangswert vor. Mit dem Drehimpulsgeber ist die Ausgangsspannung auf
27,00 V (+/-2 mV) einzustellen. Zum Abspeichern des eingestellten Wertes
ist die „Enter“-Taste kurz zu betätigen, sobald im Display „Memory”
angezeigt wird.Abgleichschritt 3:
In
der mittleren Displayzeile wird 0,100 A und CAL3 angezeigt. Der
Controller gibt nun 0,100 A als Ausgangswert vor. An den Ausgangsklemmen
ist ein Strommessgerät (Messbereich 200 mA) anzuschließen und der
Ausgangsstrom ist zu messen. Mit dem Drehimpulsgeber ist der
Ausgangsstrom auf 0,100 A (+/-0,5 mA) einzustellen. Zum Abspeichern des
eingestellten Wertes ist die „Enter“-Taste kurz zu betätigen, sobald im
Display „Memory” angezeigt wird.Abgleichschritt 4:
In
der mittleren Displayzeile erscheint nun 2,700 A und rechts wird CAL4
angezeigt. Zusätzlich wird „Stand-by“ angezeigt und noch kein
Ausgangsstrom ausgegeben. Das Strommessgerät an den Ausgangsklemmen ist
in den 3-A-Messbereich zu bringen und danach die „Stand-by“-Taste zu
betätigen. Der Controller gibt nun 2,700 A als Ausgangswert vor. Mit dem
Drehimpulsgeber ist der Ausgangsstrom auf 2,700 A (±0,5 mA)
einzustellen. Zum Abspeichern des eingestellten Wertes ist die „Enter“-
Taste kurz zu betätigen, sobald im Display „Memory” angezeigt wird.
Damit ist die Kalibrierung des PPS 5330 abge schlossen und das Gerät
geht automatisch in den normalen Betriebsmodus. Nach erfolgreich
durchgeführtem Abgleich steht dem Einsatz nichts mehr entgegen.
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Ansicht der fertig bestückten Frontplatine von der Oberseite mit zugehörigem Bestückungsplan |
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Ansicht der fertig bestückten Frontplatine von der Unterseite (SMD-Bestückung) mit zugehörigem Bestückungsplan |
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Fertig aufgebaute Netzplatine mit zugehörigem Bestückungsplan |
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