Wenn’s kompakt sein soll – ITX-Rechner: Mini, Nano, Pico …
Aus ELVjournal
06/2007
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Als
vor einiger Zeit ein neues PC-Board-Format namens ITX mit
stromsparenden VIA-Prozessoren auf den Markt kam, interessierten sich
fast nur Insider für das neue Format. Inzwischen ist die dritte
Generation als Pico-ITX im Format eines x86-Emdedded-PC unterwegs und
erobert sich Haussteuerungen, Homeserver, Car-PC-Anwendungen und mehr.
Wir zeigen Entwicklung, aktuelle Technik und Anwendungsmöglichkeiten der
hochinteressanten Mini-Rechner.Vom Embedded-Industrie-Rechner zum Pico-ITX
![Bild 1: So stellt man sich gemeinhin Embedded-PCs vor – hier Industrie-Rechner als Einschubsysteme. (Bilder: GE Fanuc) Bild 1: So stellt man sich gemeinhin Embedded-PCs vor – hier Industrie-Rechner als Einschubsysteme. (Bilder: GE Fanuc)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_016.jpg)
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Bild 1: So stellt man sich gemeinhin Embedded-PCs vor – hier Industrie-Rechner als Einschubsysteme. (Bilder: GE Fanuc) |
Als
unsere Desktop-Rechner noch mit riesigen XT-Boards werkelten, arbeitete
man bei Industrie-, Medizin- und Militärlösungen schon lange mit
Mini-Rechnern, die, auf einer Europakarte oder ähnlichen kompakten
Formaten (Abbildung 1) untergebracht, ihr Werk quasi im Verborgenen
verrichten. Sie sind meist für spezielle Anwendungen ausgelegt, etwa für
Steuerungen in Maschinen. Hier sind vielfach nicht so komplexe Wenn’s
kompakt sein soll – ITX-Rechner: Mini, Nano, Pico … Als vor einiger Zeit
ein neues PC-Board-Format namens ITX mit stromsparenden VIA-Prozessoren
auf den Markt kam, interessierten sich fast nur Insider für das neue
Format. Inzwischen ist die dritte Generation als Pico-ITX im Format
eines x86-Emdedded-PC unterwegs und erobert sich Haussteuerungen,
Homeserver, Car-PC-Anwendungen und mehr. Wir zeigen Entwicklung,
aktuelle Technik und Anwendungsmöglichkeiten der hochinteressanten
Mini-Rechner. Anforderungen zu erfüllen, wie man sie an ein
PC-Hochleistungssystem stellt, etwa im Grafikbereich. Für ein
Infoterminal an einer Maschine benötigt man nur minimale
Bildausgabefunktionen, hier reichen wenige Farben, es müssen nicht
Milliarden Pixel im 3D-Raum gleichzeitig bewegt werden usw.![Bild 2: Auch Hochleistungsrechner für Militär, Medizin und Luftfahrt gibt es im Embedded-Format. (Bilder: GE Fanuc) Bild 2: Auch Hochleistungsrechner für Militär, Medizin und Luftfahrt gibt es im Embedded-Format. (Bilder: GE Fanuc)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_020.jpg)
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Bild 2: Auch Hochleistungsrechner für Militär, Medizin und Luftfahrt gibt es im Embedded-Format. (Bilder: GE Fanuc) |
Allerdings
gibt es hier durchaus auch Hochleistungs- Boliden, etwa für den
militärischen oder den Luftfahrteinsatz, die mit leistungsfähiger
Hardware auf engstem Raum agieren (Abbildung 2). Während hier früher
spezielle Mikrocontroller wie die von ARM das Zepter führten, kommen
zunehmend Standard-Chipsatz-Systeme mit vorwiegend stromsparenden
Mobile-CPUs aus den Standard-Reihen von Intel-, AMD- oder
Power-PC-Prozessoren zum Einsatz. So gibt es bereits Embedded- PCs mit
den neuesten Core-2-Duo-CPUs.Daneben
entwickelte sich eine weitere Linie, die der Industrie- PCs. Die findet
man sowohl in kompakte Gehäuse verpackt (Abbildung 3) als auch als
Backpack-Lösung, integriert in Displays für Industrie- und
Info-Anwendungen (Panel-PC, Abbildung 4). ![Bild 3: Die andere Form des Mini-Industrie-Rechners – sieht dem Consumer-Mini-PC schon ähnlicher. (Bilder: GE Fanuc/Spectra) Bild 3: Die andere Form des Mini-Industrie-Rechners – sieht dem Consumer-Mini-PC schon ähnlicher. (Bilder: GE Fanuc/Spectra)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_021.jpg)
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Bild 3: Die andere Form des Mini-Industrie-Rechners – sieht dem Consumer-Mini-PC schon ähnlicher. (Bilder: GE Fanuc/Spectra) |
![Bild 4: Typisches Embedded-System – der Panel-PC, hier die AFOLUX- Reihe von Spectra, teils mit AMD-LX-800-Prozessor, teils mit VIA-Prozessor. Kostet mit 12\"-Monitor gerade einmal 800 Euro. (Bild: Spectra) Bild 4: Typisches Embedded-System – der Panel-PC, hier die AFOLUX- Reihe von Spectra, teils mit AMD-LX-800-Prozessor, teils mit VIA-Prozessor. Kostet mit 12\"-Monitor gerade einmal 800 Euro. (Bild: Spectra)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_017.jpg)
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Bild
4: Typisches Embedded-System – der Panel-PC, hier die AFOLUX- Reihe von
Spectra, teils mit AMD-LX-800-Prozessor, teils mit VIA-Prozessor.
Kostet mit 12\"-Monitor gerade einmal 800 Euro. (Bild: Spectra) |
Mit
steigender Verfügbarkeit von Bauelementen und Entwicklungs- sowie
Produktionskapazitäten lag es irgendwann nahe, das Konzept des
ultrakompakten PC auch dem Massenmarkt zugänglich zu machen. Der wohl
erste Schritt auf diesem Gebiet war der der taiwanesischen Chip- und
Mainboard- Schmiede VIA Technologies, die mit speziellen Chipsätzen und
integrierten, meist lüfterlos zu betreibenden CPUs eine neue
Mainboard-Klasse für den Consumermarkt geschaffen hat – das
Mini-ITX-Board mit den kompakten Abmessungen von 170 x 170 mm. Damit zog
man schnurstracks am Mini- ATX-Board der Desktop-PC-Branche vorbei und
zielte dabei auf Spezialanwendungen wie die aufkommende Multimedia-
PC-Technik, Car-PCs, Fileserver, Homeserver usw. Die
ganze Geschichte zur Entwicklung der VIA-Systeme mitsamt
Board-Topologie ist unter [1] nachzulesen. Inzwischen ist VIA bei weitem
nicht mehr der einzige Hersteller dieser Board-Klasse, selbst
altgediente Embedded-Spezialisten wie z. B. Spectra haben diesen Markt
entdeckt. Der nahm schnell Schwung auf, schließlich ist die Technik
heute gerade ca. 5 Jahre alt, und schon halten wir nach dem noch
kompakteren Nano-ITX mit dem Formfaktor 120 x 120 mm heute die dritte
Generation in der Hand, die einen vollwertigen Rechner mit allen nötigen
Schnittstellen im Handteller- Format von gerade einmal 100 x 72 mm
bietet. Abbildung 5 zeigt einen Größenvergleich der ITX-Generationen. ![Bild 5: Die drei ITXFormfaktoren im direkten Größenvergleich Bild 5: Die drei ITXFormfaktoren im direkten Größenvergleich](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_015.jpg)
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Bild 5: Die drei ITXFormfaktoren im direkten Größenvergleich |
Die
meisten dieser Rechner sind bereits fest mit einer hierfür
spezialisierten CPU bestückt, es gibt aber zahlreiche Mini- ITX-Boards,
die mit den stromsparenden Mobile-Prozessoren von Intel oder AMD frei
bestückbar sind. Das geht bis hin zum aktuellen Hochleistungs-Prozessor
Core 2 Duo, worauf wir noch zurückkommen werden. Ein wesentliches
Geheimnis der kompakten Abmessungen dieser Boards liegt im Chipsatz. Im
Gegensatz zur „normalen” PC-Platine, die dem Anwender im Wesentlichen
das Datenmanagement zwischen CPU, Speicher und Peripherie bietet,
enthalten die Chipsätze der ITX-Rechner alle Komponenten zur
hochwertigen Audio- und Video-Verarbeitung bis eben hin zum
MPEG-4-Codec, zum AC-97-Audio-Codec oder zur 2D/3D-Grafikausgabe und
Video-Ausgabe bis zum aktuellen HD-Interface HDMI, das die komplett
digitale Ausgabe auf HD-Wiedergabegeräten ermöglicht. Einzelheiten zur
Chipsatz- Architektur sind ebenfalls unter [1] zu finden. ![Bild 6: Fertig konfigurierter Mini-PC im Größenvergleich zu einem Mini-Tower-PC Bild 6: Fertig konfigurierter Mini-PC im Größenvergleich zu einem Mini-Tower-PC](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_018.jpg)
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Bild 6: Fertig konfigurierter Mini-PC im Größenvergleich zu einem Mini-Tower-PC |
Damit
sind dem, der sich zutraut, einen PC selbst zu bauen, enorme
Möglichkeiten eröffnet, einen kompakten, stromsparenden und sogar
lautlos arbeitenden Mini-PC zu bauen. Wer das nicht will, kann heute
auch auf fertig aufgebaute Rechner dieser Klasse zurückgreifen
(Abbildung 6).![Bild 7: Vorreiter in Sachen Mini-PC – der Mac mini von Apple, nur Bild 7: Vorreiter in Sachen Mini-PC – der Mac mini von Apple, nur](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_014.jpg)
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Bild 7: Vorreiter in Sachen Mini-PC – der Mac mini von Apple, nur |
Und
– das darf nicht vergessen werden – Apple hat einen hauseigenen Mini-PC
schon seit Jahren als preiswertesten Mac im Angebot: den Mac mini
(Abbildung 7). Der kann sowohl als Desktop- Rechner als auch als
Multimedia-Center arbeiten und kommt mit eigens hierfür spezialisierter
Fernbedienung im typischen Apple-i-Stil daher. Der Mini kann sogar mit
Microsofts Windows umgehen. Inzwischen sind bei vielen PC-Distributoren
auch fertige Mini- PCs im Angebot, man kann sie ganz nach eigenen
Ansprüchen auswählen. Ach ja – natürlich arbeiten alle ITX-Rechner ganz
normal unter den gängigen Betriebssystemen wie MS Windows oder Linux, es
sind ja x86-Rechner!Stromsparend und leise
![Bild 8: Vollkommen lüfterloser Betrieb möglich: VIA EPIA LN 10000EG 1 GHz Bild 8: Vollkommen lüfterloser Betrieb möglich: VIA EPIA LN 10000EG 1 GHz](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_022.jpg)
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Bild 8: Vollkommen lüfterloser Betrieb möglich: VIA EPIA LN 10000EG 1 GHz |
Die
Boards der ITX-Klasse sind nicht nur kompakt, sondern auch besonders
stromsparend ausgelegt. Insbesondere die Boards mit spezieller
Onboard-CPU erreichen mit Leistungsaufnahmen von max. 10 bis 15 W nicht
einmal ein Drittel der Leistungsaufnahme von ähnlich ausgerüsteten
Desktop-Rechnern, von den 3D-Spieleboliden, die die Kinderzimmer
bevölkern, gar nicht zu reden! Auch die auf Stromsparen in Notebooks
spezialisierten Mobile- Prozessoren von Intel und AMD kommen auf
ITX-Boards in ähnliche Regionen. Damit sei ein weiteres Argument für die
kompakten Boards ins Feld geführt: Da diese Rechner meist im
Dauerbetrieb arbeiten, ist stromsparender Betrieb angesichts hoher und
weiter steigender Energiepreise ein wichtiges Einsatzkriterium. Wo wenig
Leistung aufgenommen wird, muss auch wenig Wärme abgeführt werden. Ergo
findet man unter den ITX-Rechnern zahlreiche total lüfterlose Exemplare
(Abbildung 8), die lediglich passiv gekühlt werden.![Bild 9: Wohnzimmer-kompatibel – lautloser Mini-PC Bild 9: Wohnzimmer-kompatibel – lautloser Mini-PC](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_006.jpg)
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Bild 9: Wohnzimmer-kompatibel – lautloser Mini-PC |
Da
man heute zudem auch auf lüfterlose Schaltnetzteile und Massenspeicher
ganz ohne bewegte Teile (Flash-Speicher) zurückgreifen kann, ist
tatsächlich ein 0-dB(A)-System realisierbar – ideal für den
Wohnzimmereinsatz oder den ständig laufenden Homeserver. Durch den
geringen Wärmedurchsatz passt das Ganze auch in äußerst kompakte
Gehäuse, so trägt der kleine PC auch im Wohnzimmer nicht auf (Abbildung
9). Für viele Einsatzzwecke reicht auch ein Touchscreen-Bildschirm zur
Bedienung aus, so dass man nicht einmal Maus und Tastatur benötigt.Kontaktfreudig
![Bild 10: Im Mini-ITX-Format finden sich noch (fast) alle Schnittstellen wie gewohnt auf der Rückseite versammelt. Bild 10: Im Mini-ITX-Format finden sich noch (fast) alle Schnittstellen wie gewohnt auf der Rückseite versammelt.](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_008.jpg)
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Bild 10: Im Mini-ITX-Format finden sich noch (fast) alle Schnittstellen wie gewohnt auf der Rückseite versammelt. |
Sollen
die kleinen Rechner nicht nur ausschließlich für Spezialaufgaben zum
Einsatz kommen, benötigen Sie natürlich alle gängigen und für den oft
vorgesehenen Einsatz im Multimedia- Bereich zusätzliche Schnittstellen.
Davon bieten die Kleinen reichlich, wenn auch in unterschiedlicher
Konfiguration. Während die größeren Mini-ITX-Boards noch nahezu alle
Schnittstellen in voller physischer Größe unterbringen können, wie man
in Abbildung 10 gut sehen kann, wird es bei Nano- und Pico-ITX
naturgemäß enger damit. Deshalb sind Letztere nicht schlechter bestückt.
Man hat hier nur einige Schnittstellen auf Steckverbinder auf der
Platine verlegt, meist werden die Buchsen dann nach Bedarf über Kabel
angeschlossen und finden im Gehäuse ihren Platz.![Bild 11: Bei Hochleistungs-ITXRechnern finden sich neben VGA, DVI und LVDS nun sogar HDMI-Schnittstellen für die direkte digitale AV-Verbindung. Bild 11: Bei Hochleistungs-ITXRechnern finden sich neben VGA, DVI und LVDS nun sogar HDMI-Schnittstellen für die direkte digitale AV-Verbindung.](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_012.jpg)
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Bild
11: Bei Hochleistungs-ITXRechnern finden sich neben VGA, DVI und LVDS
nun sogar HDMI-Schnittstellen für die direkte digitale AV-Verbindung. |
Beim
Kauf eines ITX-Boards sollte man sich in puncto Schnittstellen
möglichst weitgehend im Klaren sein, was der Rechner später tun soll.
Während für die Arbeit als elektronischer Hausmeister oder als
Fileserver die Ausstattung mit Standard- Schnittstellen wie USB und LAN
genügt, sollte für die hochwertige Video-Ausgabe schon mindestens ein
S-Video- Port, für Flachbildschirme oder Projektorwiedergabe sogar DVI,
LVDS, YUV (Component) oder gar HDMI (Abbildung 11) zur Verfügung stehen.
Ein Composite-Ausgang macht hier nicht wirklich Freude, er reicht wohl
fürs Fernsehen, aber nicht für mehr. Will man das Rechnerchen für die
Video-Überwachung im Sicherheitsbereich einsetzen, stehen immer genügend
USBPorts für den Anschluss von Video-USB-Konvertern zur Verfügung,
IP-Kameras haben hier sowieso keine Probleme, sie nehmen über das LAN
oder einen WLAN-Access-Point Kontakt auf. Auch für Letzteren bietet sich
natürlich USB an –hier wird einfach ein WLAN-USB-Stick angesteckt.
Selbst die traditionellen Ports wie RS232-Seriell-Port oder der
Parallel-Port fehlen nicht, wobei der Parallel-Port, bis auf seltene
Ausnahmen, ebenfalls nur als Steckerleiste onboard verfügbar ist.Peripherie
![Bild 12: Für die ITX-Boards gibt es zahlreiche platzsparende Zusatzmodule zur weiteren Aufrüstung, hier einige Jetway-Module. Bild 12: Für die ITX-Boards gibt es zahlreiche platzsparende Zusatzmodule zur weiteren Aufrüstung, hier einige Jetway-Module.](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_013.jpg)
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Bild 12: Für die ITX-Boards gibt es zahlreiche platzsparende Zusatzmodule zur weiteren Aufrüstung, hier einige Jetway-Module. |
Was
fehlt noch? Richtig, solche „Kleinigkeiten” wie Speicher und
Massenspeicher oder auch Anschlussmöglichkeiten für Erweiterungen. Als
RAM finden in aller Regel (SO-)DIMM-Speichermodule, wie wir sie aus der
„normalen“ PC-Technik kennen, ihren Einsatz. Meist handelt es sich um
lediglich einen Steckplatz, der mit bis zu 1 GB bestückt werden kann –
für diese Rechnerklasse völlig ausreichend! PCI-Steckplätze gibt es,
aber ebenfalls meist nur einen, und die Karte darf die
Spannungsversorgung des Boards nicht überfordern. Der Standard ist PCI.
PCI Express und miniPCI kommen erst langsam zum Zuge. Meist werden hier
wohl entweder TV-Karten oder Aufrüstungen für zusätzliche Schnittstellen
eingesetzt werden, für „dicke” Grafikkarten reichen weder
Board-Stromversorgung noch später der Platz im Gehäuse. Dafür sind die
Boards auch nicht gedacht. Hat man übrigens im geplanten Gehäuse keinen
Platz für eine aufrecht stehende PCI-Karte, so werden mit dem Gehäuse
oft so genannte Riser Cards mitgeliefert, die den abgewinkelten Einbau
der Karte erlauben. Einige Boards bieten Slots für Card-Bus-Adapter oder
das CF-Format, insbesondere für die Boards von Jetway sind zahlreiche
Zusatzkarten zu diesem Thema verfügbar. Abbildung 12 zeigt einige davon.Mit oder ohne Lärm
![Bild 13: Lautlose Transflash-Module können dort die Festplatte ersetzen, wo nur wenige Daten gespeichert werden müssen – speicherhungrige Anwendungen, Bilder, Filme usw. sind auch per LAN von einem entfernten NAS-Speicher beziehbar. Bild 13: Lautlose Transflash-Module können dort die Festplatte ersetzen, wo nur wenige Daten gespeichert werden müssen – speicherhungrige Anwendungen, Bilder, Filme usw. sind auch per LAN von einem entfernten NAS-Speicher beziehbar.](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_007.jpg)
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Bild
13: Lautlose Transflash-Module können dort die Festplatte ersetzen, wo
nur wenige Daten gespeichert werden müssen – speicherhungrige
Anwendungen, Bilder, Filme usw. sind auch per LAN von einem entfernten
NAS-Speicher beziehbar. |
Bleiben
die Massenspeicher. Die Boards verfügen durchweg über einen oder
mehrere IDE-Ports, die meisten auch über S-ATA-Ports, für den Anschluss
von Festplatten, optischen Laufwerken oder Flash-Speicher. Vom Lärmpegel
und der Leistungsaufnahme her bieten sich natürlich die leisen und
stromsparenden, aber auch teureren 2,5\"-Festplatten als Massenspeicher
an. Die lassen sich auch meist sehr gut in den kompakten Gehäusen
unterbringen, während es mit 3,5\"- Platten schon enger wird. Benötigt
man nicht ganz so viel Permanent-Speicher, sollte man heute
Flash-Speicher in die Überlegungen einbeziehen. Der läuft völlig
lautlos, weil ohne bewegte Teile, und davon Booten ist heute auch kein
Problem mehr. Dazu sind sie schnell mit Datenraten bis zu 60 MB/s und
benötigen nur sehr wenig Strom. Im Aktivzustand nimmt eine solche Disc
gerade einmal ein halbes Watt auf – man vergleiche dazu die im Betrieb
geradezu „glühenden” Festplatten. Wenn man einmal verfolgt hat, wie
schnell Windows von einem Flash-Medium bootet, wird man nichts anderes
mehr wollen! Derzeit bieten sich hierfür 2 Systeme an: Solid State Disc
und Flash-Speicherkarten. Transflash-Speicher (Abbildung 13), die zur
Familie der Solid State Discs gehören, gibt es sowohl mit IDE- als auch
mit S-ATA-Schnittstelle.Sie
sind sehr kompakt, aber auch teuer. Ihre Ablösung steht schon bereit –
die echte Solid State Disc (SSD, Abbildung 14). Dieser „große”
Flash-Speicher ist derzeit mit Größen bis 32 GB erhältlich, dass das
nicht das letzte Wort ist, sieht man am geradezu inflationären Wachstum
der Speichergröße bei USB-Stick & Co. SSDs gibt es mit den
verschiedensten Interfaces und in unterschiedlichen Formaten. Sie sind
sowohl im Mini-Festplattenformat von 1,8\" (entspricht den bekannten
CF-Karten) als auch 2,5\", mit S-ATA-Schnittstelle oder für den
Card-Bus-Anschluss (Express Card) verfügbar. Auch wer sich Bild 16:
Solide Mittelklasse-Ausstattung für universelle Nutzung – das Jetway
J7F5M1G5D-VD mit 1,5 GHz noch nicht von der Festplatte mit ihrer
riesigen Speicherkapazität trennen mag, kommt zum Zuge: Einige
Festplattenhersteller, wie z. B. Samsung, bieten inzwischen
Hybrid-Festplatten an, die aus 1,8\"- oder 2,5\"-Festplatten und einem
großen Flash-Speicher bestehen. So werden die Vorzüge beider Systeme in
idealer Weise verbunden und Lärm gibt es erst, wenn tatsächlich auf die
Festplatte zugegriffen wird. Wobei hier nicht wirklich von Lärm geredet
werden kann – wer einmal eine 1,8\"-Festplatte im CF-Format „gehört”
hat, weiß, sie ist tatsächlich kaum zu hören. Bleibt noch der
Flash-Speicher in Form von USB-Sticks oder Speicherkarten anderer
Formate. Hier sollte man allerdings im Interesse der
Datentransfergeschwindigkeit zum echten USB-2.0-Stick greifen, nicht zum
Billig-Stick vom Grabbeltisch, sonst ist Frust programmiert. Will man
eine CF-Karte einsetzen, dann ebenfalls nur bei schnellem
Direktanschluss, also über einen Direkt-Adapter, wie in Abbildung 12 zu
se hen. Ein Multi-Kartenleser oder gar ein externer All-in-one-Leser ist
hier fehl am Platz – hier wird Booten, falls überhaupt möglich, zur
Qual! ![Bild 14: Solid State Discs haben eine große Zukunft als Ersatz für die Festplatte vor sich. In tragbaren und lautlosen Systemen werden sie bald Standard sein. (Bilder: 2 x Samsung, Lexar, Transcend) Bild 14: Solid State Discs haben eine große Zukunft als Ersatz für die Festplatte vor sich. In tragbaren und lautlosen Systemen werden sie bald Standard sein. (Bilder: 2 x Samsung, Lexar, Transcend)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_004.jpg)
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Bild
14: Solid State Discs haben eine große Zukunft als Ersatz für die
Festplatte vor sich. In tragbaren und lautlosen Systemen werden sie bald
Standard sein. (Bilder: 2 x Samsung, Lexar, Transcend) |
Welches Board nehmen?
Die
Auswahl ist riesig, man muss schon ein wenig Geduld aufbringen, um das
passende Board für die eigenen Ansprüche zu finden. Wir wollen deshalb
einige für ihre Preis- und Ausstattungsklasse typische Boards ein wenig
ausführlicher vorstellen.Solider Billigheimer von Intel
![Bild 15: Das Low-Cost-Board D201 GLYL von Intel Bild 15: Das Low-Cost-Board D201 GLYL von Intel](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Bild 15: Das Low-Cost-Board D201 GLYL von Intel |
Beginnen
wir in der Preisskala ganz unten. Da findet sich das Intel-Board D201
GLYL (Abbildung 15). Sowohl Preis als auch Ausstattung haben ihre
Geschichte. Intel hat das Board ursprünglich für die
Massen-Computerisierung der dritten Welt entwickelt, um dort den
berühmten 100-Dollar-PC anbieten zu können. In riesigen Mengen
hergestellt, fand das Board auch den Weg in die restliche Welt und steht
jetzt als Einstiegsklasse auch bei uns zur Verfügung. Der Formfaktor
fällt mit leichter Überschreitung um 0,5 mm aus dem Rahmen, bleibt aber
trotzdem in übliche ITX-Gehäuse einbaubar. Als CPU arbeitet ein Intel
Celeron 215 (Mobile Celeron) mit 1,33 GHz, er wird von einem Lüfter
gekühlt. Für den Einsatz als Multimedia- Gerät ist das Board weniger
geeignet, aber für Office, Steuerung, Web ausreichend ausgestattet: 1
PCI-Slot, 2 USB-2.0-Ports, Parallel- und Seriell-Port, 1 IDE-Port, 2 x
PS/2, LAN (100 MBit) und Soundkarten-Ein-/-Ausgänge machen ihn zum
soliden Standard-Arbeiter zum günstigen Kurs.Ideal als Fileserver
![Bild 16: Solide Mittelklasse-Ausstattung für universelle Nutzung – das Jetway J7F5M1G5D-VD mit 1,5 GHz Bild 16: Solide Mittelklasse-Ausstattung für universelle Nutzung – das Jetway J7F5M1G5D-VD mit 1,5 GHz](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Bild 16: Solide Mittelklasse-Ausstattung für universelle Nutzung – das Jetway J7F5M1G5D-VD mit 1,5 GHz |
Will
man einen zentralen Fileserver fürs Haus realisieren, der auch noch
über eine gute Video-Ausgabe für das Ausgeben von Filmen verfügt, sollte
man das Jetway-Board J7F5M1G5D-VD 1,5 GHz (Abbildung 16) mit in die
Auswahl einbeziehen. Das auf einem VIA-C7D-Prozessor mit 1,5 GHz Takt
basierende Board verfügt über die VIA-Unichrome- Pro-II-Grafik,
HD-Audio, DVI-Ausgang, einen internen HDTVAusgang sowie (via
Add-on-Card) über einen LVDS-Port. Mit Gigabit-LAN und
S-ATA-RAID-0-/1-Ausstattung steht der Nutzung als sicherem Fileserver
nichts entgegen. Externe Geräte finden über insgesamt 6 USB-2.0-Ports
und einen Firewire- Port ihren Anschluss.Multimedia-Maschine mit Core 2 Duo und HDMI
![Bild 17: Top-Level – das Jetway J9F2 Extreme für Intels Core-2-Duo- Prozessor, erstes Board mit HDMI-Port Bild 17: Top-Level – das Jetway J9F2 Extreme für Intels Core-2-Duo- Prozessor, erstes Board mit HDMI-Port](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Bild 17: Top-Level – das Jetway J9F2 Extreme für Intels Core-2-Duo- Prozessor, erstes Board mit HDMI-Port |
Das
Board trägt den Begriff „Extreme” im Namen und ist auch so
ausgestattet: Das Jetway J9F2 Extreme Core2Duo (Abbildung 17) trägt
einen 479-CPU-Sockel für die individuelle Bestückung mit einem
Intel-Core-2-Duo-Prozessor bis T7600 und ist auch sonst optimal
ausgestattet für zügiges Arbeiten, top Bild- und Tonausgabe und schnelle
Datenkommunikation. Das beginnt beim Intel-945GM-Express-Chipsatz, geht
über die Bestückung mit 2 Dual-Channel-DIMMs bis 2 GB bis zur für eine
Onboard-Grafik schnellen Grafikausstattung mit Intels Graphic Media
Accelerator 950. Auch für den Anschluss von reichlich Massenspeicher ist
gesorgt: 2 IDE-Ports und 2 S-ATA-Ports lassen kaum Wünsche offen. Ein
Gigabit-LANAnschluss sorgt für schnellen LAN-Verkehr und 3 PCI-Slots für
Ausbaubarkeit (1 x PCI, 1 x miniPCI, 1 x PCI Express). Intern sind ein
HDTV- sowie ein LVDS-Anschluss mit LVDS-Inverter- Port zu finden, extern
erfolgt die Bildausgabe via VGA, DVI-D und – nahezu einmalig – über
HDMI. Damit kann es direkt und ohne Verlust auf den Flachbildschirm
gehen. Für die adäquate Audio-Ausgabe sorgt ein 6-Kanal-HD-Audio-Codec.
Sieht man sich die eben aufgeführte Ausstattung an, so braucht sich
dieses Board nicht hinter den größeren Brüdern im ATX-Format zu
verstecken.Für AMD Turion & Co. – Kontron KT690/mITX
![Bild 18: Perfekt ausgestattet – das Kontron KT690/mITX für AMDs Turion-64-X2-Dual-Core-Prozessoren. Mit Onboard-ATI-Radeon- Grafik. (Bild: Kontron) Bild 18: Perfekt ausgestattet – das Kontron KT690/mITX für AMDs Turion-64-X2-Dual-Core-Prozessoren. Mit Onboard-ATI-Radeon- Grafik. (Bild: Kontron)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_010.jpg)
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18: Perfekt ausgestattet – das Kontron KT690/mITX für AMDs
Turion-64-X2-Dual-Core-Prozessoren. Mit Onboard-ATI-Radeon- Grafik.
(Bild: Kontron) |
Gleiches
kann man auch von diesem brandneuen Board (Abbildung 18) sagen, das bei
Redaktionsschluss noch nicht verfügbar war, aber noch für das 4.
Quartal 2007 avisiert ist. Das von Kontron entwickelte Board basiert auf
den aktuellsten AMD-embedded-Chipsätzen M690T und SB600 sowie den
leistungsstarken und energieeffizienten AMD-Mobile-Prozessoren Sempron
Single Core und Turion 64 X2 Dual Core. Auch hier kann der Anwender
selbst bestimmen, welche CPU er einsetzt. Herausragend ist hier der
energieeffiziente Ein - satz – mit nur 9 (AMD Sempron 2100+, 1 GHz) bis
35 W (AMD Turion 64 X2, TL-52, 1,6 GHz) ist die CPU-Leistungsaufnahme
selbst für diese Board-Klasse minimal. Mit dem Sempron 2100 ist sogar
lüfterloser Betrieb möglich. Für hohe Grafik-Performance sorgt hier eine
Onboard-Grafik ATI Radeon X1250, folgerichtig gibt es auch einen
DVI-D-Ausgang. Ein PCI-Express-x8-Steckplatz realisiert auch einen
schnellen Datendurchsatz via PCIe. Auch die weitere Ausstattung macht
das Board zum schnellen und anschlussfreudigen Allrounder: 2 DIMM-Sockel
für bis zu 32 GB, 1 x PCI, 1 x miniPCI, 1 PCIe, LVDS-Port, VGA- und
DVI-D-Anschluss inkl. 16:9-Unterstützung, HDAudio, 4 S-ATA-Ports, 1
IDE-Port, 2 Gigabyte-LAN-Ports und 10 USB-2.0-Ports lassen dieses Board
in der Szene ganz vorn antreten. Hervorzuheben ist auch der direkt auf
dem Board integrierte schnelle CF-Steckplatz für Compact-Flash-Karten,
der in manchen Anwendungsfällen eine Festplatte im Gerät überflüssig
macht und so den leistungsstarken 0-dB(A)-Rechner ermöglicht.Superkompakter Multimedia-Spezialist – Nano-ITX
![Bild 19: Hier geht’s schon etwas gedrängter zu – das Nano-ITX-Board arbeitet lüfterlos und ist mit 120 x 120 mm besonders kompakt. (Bild: VIA Technologies) Bild 19: Hier geht’s schon etwas gedrängter zu – das Nano-ITX-Board arbeitet lüfterlos und ist mit 120 x 120 mm besonders kompakt. (Bild: VIA Technologies)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_005.jpg)
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19: Hier geht’s schon etwas gedrängter zu – das Nano-ITX-Board arbeitet
lüfterlos und ist mit 120 x 120 mm besonders kompakt. (Bild: VIA
Technologies) |
Eine
Nummer kleiner als die Mini-ITX-Boards, nämlich im Formfaktor 120 x 120
mm, kommt der Nano-ITX EPIA N10000G von VIA (Abbildung 19) daher. Damit
ist er hervorragend auch für mobile Anwendungen, etwa im Car-Bereich,
geeignet. Der speziell auf Multimedia-Anwendungen ausgelegte Luke-
Core-Fusion-Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz wird unterstützt vom dazu
passenden Highend-Chipsatz VT8237R, einer integrierten
VIA-Unichrome-Pro-AGP-Grafik mit MPEG-2-Decoder und MPEG-4-Beschleuniger
sowie dem 6-Kanal-AC-97- Audio-Codec VT6103 und dem HDTV-Encoder
VT1625M. Die Chromotion-CE-Video-Display-Engine im
UniChrome-Pro-IGPGrafikkern des VIA-Luke-Prozessors unterstützt
intelligente Video-Renderingtechniken und saubere
MPEG-2/4-Videowiedergabe mit allen Arten von Anzeigegeräten – von
Röhrenmonitoren und LCD-Bildschirmen bis hin zu Standard- und
HDTVFernsehgeräten. Dazu verfügt das Board über integrierte Anschlüsse
für LVDS/DVI (wofür allerdings eine Add-on-Karte erforderlich ist),
einen Komponent-Port (YUV) sowie externe Anschlüsse für S-Video und VGA.
Sogar ein miniPCI-Steckplatz fand noch seinen Platz auf dem
ultrakompakten Board. Auch der Rest der Ports präsentiert sich
anschlussfreudig: 6 USB-2.0-Ports, 1 LPC-/SIR-Anschluss für
IR-Kontaktaufnahme, LAN, RCA/S/PDIF-Audio-Port, 1 S-ATA- und 2 IDEAn
schlüsse machen die Ausstattung dieses Mini-Computers perfekt. Daneben
unterstützt das Board via V-RAID auch Multi- RAID-Konfigurationen. Mit
max. 17 W Leistungsaufnahme, gemessen im stromintensiven
DVD-Wiedergabebetrieb unter Power-DVD 5.0, ist auch dieses Board sparsam
im Betrieb.Nur eine Handvoll – der Pico-ITX
![Bild 20: Kleines Board ganz groß – das VIA EPIA-PX 10000G ist das weltweit erste x86-Board im Format Pico-ITX. Bild 20: Kleines Board ganz groß – das VIA EPIA-PX 10000G ist das weltweit erste x86-Board im Format Pico-ITX.](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_009.jpg)
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Bild 20: Kleines Board ganz groß – das VIA EPIA-PX 10000G ist das weltweit erste x86-Board im Format Pico-ITX. |
Wer
es noch kompakter benötigt, wird seit kurzem ebenfalls mit einem
VIA-Board bedient – dem VIA EPIA-PX 10000G (Abbildung 20). Das scheint
direkt der Ur-embedded-Szene entsprungen zu sein, denn mit dem neuen
Formfaktor 100 x 72 mm bleibt man noch deutlich unter dem
Eurocard-Format von 100 x 160 mm! Und trotzdem fehlt es auch diesem
Mini-Rechner, der immerhin über eine 1-GHz-CPU verfügt, an nichts. Der
schnelle VX-700-Chipsatz mit integrierter 2D/3D-Grafik sowie der
7.1-Audio-HD-Codec beherrschen alle gängigen Multimedia- Decodierungen.
Mit LVDS onboard, DVI/TV-out über Add-on und natürlich VGA ist die
Grafikausgabe bestens ausgestattet. Mit LAN, 4 x USB 2.0, 1 x IDE, 1 x
S-ATA und sogar 1 x S/PDIF-in ist auch die Anschlussvielfalt enorm.
Selbstverständlich verfügt das Mini-Board auch über PS/2 für Tastatur-
und Mausanschluss und einen DIMM-Port für bis zu 1 GB RAM. Eine Heatpipe
mit integriertem Lüfter sorgt für die Kühlung des auf engstem Raum
verbauten Chipsatzes und der CPU. Ein umfangreiches Board-Management
sorgt, wie auch übrigens beim Nano-ITX, für sicheren Betrieb. Und nur 13
W Leistungsaufnahme insgesamt sind eine Ansage. Damit lassen sich schon
tatsächlich erste tragbare Applikationen mit erträglichem Akku-Aufwand
realisieren, etwa, back-to-back mit einem LVDS-Display, ein mobiler
OBD-Computer für die Fahrzeugdiagnose. Da VIA mit dem Pico-ITX
offensichtlich schneller auf den Markt kam, als sich die
Zubehörproduzenten, insbesondere die Gehäusebauer, ausgerechnet hatten,
fehlen derzeit noch Gehäuse für den Mini. Aber dies wird natürlich den
am Eigenbau Interessierten sowieso nicht schrecken, und erfahrungsgemäß
ziehen die Gehäuseanbieter sehr schnell nach, wie es auch beim Nano-ITX
zu beobachten war. Hier gab es sogar zeitgleich zum Erscheinen des
Boards passende Gehäuse.Wo geht’s hin?
![Bild 21: Kompakt: Mini-PC mit lüfterlosem Mini-ITX-Board und ebenfalls lüfterlosem Netzteil Bild 21: Kompakt: Mini-PC mit lüfterlosem Mini-ITX-Board und ebenfalls lüfterlosem Netzteil](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_011.jpg)
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Bild 21: Kompakt: Mini-PC mit lüfterlosem Mini-ITX-Board und ebenfalls lüfterlosem Netzteil |
Wie
wird die Entwicklung weitergehen? Auf mittlere Sicht wird das
ITX-Format wohl in vielen Desktop-Anwendungen das Ende der großen,
grauen Kisten bedeuten. Schon jetzt sind, wie bereits erwähnt, ganz oder
nahezu lautlose Komplett- PCs mit ITX-Technik für Office, Steuerung,
Web und Multimedia (Abbildung 21) verfügbar. In puncto Miniaturisierung
dürfte mit dem Pico-ITX zumindest für die bisherige PC-Architektur das
Ende der Fahnenstange vorerst erreicht sein. Vielmehr wird, wie derzeit
bereits bei den Highend-Boards zu beobachten, der Trend zu mehr Leistung
auf den jetzt etablierten Formaten gehen.![Bild 22: Die Stromspar-Generation von VIA – oben die Architektur des C7 M, unten der 1-W-EDEN-Prozessor 500 MHz. (Bilder: VIA Technologies) Bild 22: Die Stromspar-Generation von VIA – oben die Architektur des C7 M, unten der 1-W-EDEN-Prozessor 500 MHz. (Bilder: VIA Technologies)](Wenn%E2%80%99s%20kompakt%20sein%20soll%20%E2%80%93%20ITX-Rechner%20%20Mini,%20Nano,%20Pico%20%E2%80%A6%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_019.jpg)
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22: Die Stromspar-Generation von VIA – oben die Architektur des C7 M,
unten der 1-W-EDEN-Prozessor 500 MHz. (Bilder: VIA Technologies) |
Andererseits
fährt der Zug auch in Richtung wirklich tragbarer Computer mit
geringster Leistungsaufnahme. VIA hat hier wieder den ersten Schritt
gemacht und mit dem VIAC7- M-ULV-Prozessor einen 1-GHz-Prozessor
vorgestellt, der nur noch 3,5 W benötigt (Abbildung 22). Und der
brandneue 500-MHz-VIA-EDEN-ULV nimmt gar nur noch 1 W auf! Zusammen mit
dem Rest des Systems wird so die magische 10-W-Grenze für ein komplettes
PC-System geknackt. Das bedeutet: längere Laufzeiten für tragbare
Systeme und auch die Realisierung vieler tragbarer Lösungen, die früher
nicht möglich war. Es bleibt also spannend auf diesem Feld der
PC-Technik. Fakt ist aber, dass die ITX-Systeme die ideale Plattform für
stromund platzsparende und dennoch leistungsfähige PC-Systeme bilden,
die sich jeder Anwender nach Gusto konfigurieren kann. Insofern kann man
wohl den altgedienten ATX-Rechner ad acta legen – ihm bleiben jedoch
vorerst High-Power- Anwendungen vorbehalten, etwa in der Grafik- und
Bildverarbeitung, im DTP-Gewerbe, der Lithografie, im Spielesektor usw. –
wie lange noch?Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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