HomeMatic HM-LC-Dim2L-SM 2-Kanal-Aufputzdimmer 2 x 500 VA
Aus ELVjournal
01/2008
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Technische Daten
Ruhestromaufnahme | 50 mA |
Empfangsprotokoll | BidCoS |
Last pro Kanal | 25-500 VA |
Abmessungen (B x H x T) | 170 x 165 x 55 mm |
Neben
der beeindruckenden elektrischen Leistung mit 2 x 500 VA besticht
dieser auch für den Außeneinsatz konzipierte Leistungsdimmer mit
vielfältigen Möglichkeiten der Lichtsteuerung vom automatischen
Softstart über die HomeMatic-typischen Easy-Mode-Profile wie z. B.
Treppenlichtsteuerung bis hin zur detaillierten Parametersteuerung für
Hausautomatisierungs-Profis mit gehobenen Ansprüchen. Auch an
„Kleinigkeiten” wie eine geringe Ruhestromaufnahme und damit
stromsparenden Einsatz oder eine Lastausfallerkennung ist gedacht.Typisch HomeMatic...
Genau
das fällt einem ein, wenn man die Feature-Liste dieses Leistungsdimmers
liest. Was professionelle Dimmer, die mit einem Mikroprozessor
gesteuert werden, können, zeigt die Profi-Bühnentechnik. Die hier
eingesetzten Steuerungen holen, zuvor sorgfältig programmiert, quasi
alles nur Denkbare aus der Technik heraus. Nicht umsonst dominieren
Computer auch den Arbeitsplatz des „Light-Engineers” bei Konzerten,
Großveranstaltungen oder beim Fernsehen. Dass auch der ambitionierte
Haustechniker und der private Nutzer heute hohe Ansprüche an die moderne
Lichttechnik stellen, beweisen die vielen Beispiele in einschlägigen
Haustechnik-Internet- Foren und z. B. auch diverse Beiträge aus unserer
FS20- Leserwettbewerbsreihe, z. B. im „ELVjournal“ 2–4/2007. Genau
diesen hohen Ansprüchen genügt das neue HomeMatic- System. Es deckt die
gesamte Bandbreite zwischen der unkomplizierten Nutzung von
Standard-Steuerfunktionen und der professionellen Programmierung
komplexer Steuerungsabläufe ab. Diesem Credo entspricht auch der hier
vorgestellte Dimmer, der mit seinen Möglichkeiten ohne Weiteres in der
obersten Liga der Haustechnik spielt, denn er stellt vieles vorher
Dagewesene in den Schatten.So
lassen sich mit dem 2-Kanal-Dimmer ohmsche und induktive Lampenlasten
bis zu 2 x 500 VA steuern. Dabei geht der Dimmer dank der
voreingestellten Slow-on- und Slow-off- Funktion besonders schonend mit
den angeschlossenen Lampen um und erhöht damit deutlich ihre
Lebensdauer. Die Funk-Fernsteuerung dieses HomeMatic-Dimmers erfolgt
über das bidirektionale BidCoS-Funkprotokoll. Auf einer
Handfernbedienung erhält man so z. B. über eine grüne LED die
Rückmeldung, dass das Ausschalten der Außenbeleuchtung erfolgreich war.
Die Fülle der Funktionen, die in diesem Gerät untergebracht sind, lässt
sich jedoch erst durch Einsatz der HomeMatic-Zentrale voll ausnutzen. 
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Bild
1: Der Blick in die Konfigurations-Oberfläche der
HomeMatic-Steuerungssoftware zeigt die umfangreichen
Parametrierungsmöglichkeiten des Dimmers. |
In
der Bedienoberfläche werden dem Anwender dabei verschiedene
Easy-Mode-Profile bereitgestellt, bei denen er einige wenige ausgewählte
Parameter konfigurieren kann, ohne von der Funktionsvielfalt
„erschlagen” zu werden (siehe Abbildung 1). In einem Expertenmodus
können Profis jedoch auch relativ uneingeschränkt auf alle Parameter der
Dimmersteuerung zugreifen, wobei jedoch insgesamt die Programmierung
einfacher ist als z. B. die Makroprogrammierung anderer Systeme. Damit
eignet sich dieser Dimmer sowohl für die einfache Anwendung, in der
Beleuchtungen auf zwei Kanälen „lediglich“ zuverlässig per Funk
geschaltet und gedimmt werden sollen, aber auch für den
Hausautomatisierungs-Profimit gehobenen Ansprüchen.Schaltung
Die
Schaltung des Dimmers (Abbildung 2) besteht aus zwei identisch
aufgebauten Endstufen und den Kanälen zugeordneten Status-Leuchtdioden
und Bedientastern. Die restlichen Komponenten werden gemeinsam für beide
Kanäle genutzt.
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Bild 2: Schaltbild des Dimmers |
Zur
Spannungsversorgung der Dimmer-Elektronik dient ein Schaltnetzteil,
dessen zentrales Element der Steuerbaustein IC 1 ist. Gegenüber
Netzteilen mit herkömmlichen Trafos oder Kondensator-Netzteilen sind so
erhebliche Ruhestromeinsparungen möglich, was sich letztlich positiv auf
der Stromrechnung bemerkbar macht. Die Ausgangsspannung des
Schaltreglers ist negativ gegenüber Masse, sie wird durch D 6 bestimmt,
wodurch sie bei ca. –10 V liegt. Diese Spannung wird als Steuerspannung
für die Gates der Endstufen-Triacs benötigt. Zur Versorgung des
Mikrocontrollers und seiner Peripherie ist ein Linear-Regler eingesetzt,
der die Betriebsspannung für diese Komponenten auf –3 V einstellt. Die
Einstellung der Ausgangsspannung erfolgt durch den Widerstandsteiler R
14 und R 16 am Adjust-Pin des Reglers. Da sich die Endstufen- Triacs in
der vorliegenden Schaltungsweise am besten mit negativen Zündimpulsen
steuern lassen, ist auch der restliche Schaltungsteil mit negativer
Betriebsspannung versorgt. Dies mag zunächst für das Lesen der Schaltung
etwas verwirrend erscheinen, wenn die Vcc-Anschlüsse der ICs mit Masse
und die Masse-Anschlüsse der ICs mit –3 V verbunden sind. Die Schaltung
des Dimmers ist aber natürlich nicht auf einfache
Schaltbildverständlichkeit, sondern auf ein gutes Verhältnis zwischen
Funktion und Kosten optimiert. Der
Mikrocontroller vom Typ ATmega32 speichert angelernte Sender und
zugeordnete Aktionsprofile netzausfallsicher im EEPROM IC 4, mit dem er
über einen I²C-Bus kommuniziert. Funkbefehle erhält der Controller über
das Transceiver-Modul TRX 1, über das er auch seine Antworten und
Statusmitteilungen versendet. Die Kommunikation mit dem Trans ceiver,
der sowohl Sender als auch Empfänger beinhaltet, erfolgt dabei über den
SPI-Bus der beiden Bauteile. Über die Netzspannungs-
Nulldurchgangs-Erkennung synchronisiert der Controller seine
Steuerimpulse, die über Pegelanpassungsstufen zu den Endstufen-Triacs
gelangen. Um das erfolgreiche Zünden der Triacs zu kontrollieren und
ausgefallene Lampen detektieren zu können, verfügt der Dimmer über
Stromdetektoren, über die in der Dimmer-Software beispielsweise auch
eine Last-Ausfallerkennung realisiert ist. Deren Funktion ist allerdings
abhängig von der Länge und Art der eingesetzten Lastleitungen und
Lastarten. Funktion und Bedienung
Entfernt
man den Gehäusedeckel des Dimmers, so lassen sich die beiden Ausgänge
über die zwei internen Tasten ein- und ausschalten. Um den Dimmer nun
über z. B. eine Fernbedienung schalten und dimmen zu können, müssen
Fernbedienungstaste(n) und der gewünschte Dimmer-Kanal miteinander
angelernt werden. Hierzu ist die entsprechende Kanal-Taste des Dimmers
mindestens 4 Sek. gedrückt zu halten, bis die zugehörige Kanal-LED
blinkt. Jetzt wird an der gewünschten Fernbedienung kurz die
Konfig-Taste mittels eines spitzen Gegenstands (umgebogene Büroklammer
o. Ä.) gedrückt und anschließend die anzulernende Taste der
Fernbedienung kurz betätigt. Bei Fernbedienungen, bei denen die Tasten
zu Tastenpaaren angeordnet sind, werden automatisch beide Tasten des
jeweiligen Paares mit den Funktionen Ein/heller und Aus/dunkler
angelernt.Im
Dimmer wurde während des Anlernvorgangs ein Standardprofil für das
Tastenpaar der Fernbedienung angelegt, das fest - legt, wie der Dimmer
sich bei Betätigung der Fernbedienungstasten verhält. In diesem Fall
sorgt es dafür, dass der Dimmer bei kurzen Tastenbetätigungen ein- bzw.
ausschaltet und bei längerer Betätigung herauf- bzw. herunterdimmt. Über
ein Konfigurationstool oder die Zentrale können einzelne Parameter
dieses Profils (z. B. Einschalthelligkeit, Einschaltrampenzeit etc.)
gezielt geändert werden oder einfach andere vordefinierte
Easy-Mode-Profile (z. B. Treppenhauslicht, Einschlaflicht etc.) in den
Dimmer geladen werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei so
vielfältig und doch so einfach beherrschbar wie bei kaum einem anderen
System. Um
einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Einstellmöglichkeiten des
Dimmers zu erhalten, sollen hier kurz einige ausgesuchte Funktionen bzw.
Parameter aufgezählt werden:
- Ein- und Ausschaltverzögerung
- Rampenzeiten für Ein- und Ausschalten
- Ein- und Ausschaltdauer
- Einschaltpegel
- Dimm-Schrittgröße
- Dimm-Minimum und -Maximum
- Ausschaltverzögerungs-Blinken etc.
Auch
der Blick in den Beispiel-Screenshot (siehe Abbildung 1) gibt einen
Einblick in die Möglichkeiten der Parametrierung der Funktionen. Hier
wird auch der ambitionierte Anwender mit hohen Ansprüchen garantiert
fündig.
Nachbau
Auf
der doppelseitigen Platine sind die SMD-Komponenten bereits
vorbestückt, so dass hier nur noch auf eventuelle Lötfehler kontrolliert
zu werden braucht, bevor mit der Bestückung der restlichen Bauteile
anhand von Stückliste und Bestückungsplan in gewohnter Weise begonnen
wird. Bei den Elkos und Leuchtdioden ist dabei auf die korrekte
Polarität zu achten, wobei im Bestückungsdruck die „Plus“-Anschlüsse
markiert sind. Bei den LEDs entspricht dies dem längeren Anschluss. Bei
den Elkos ist jedoch der Minus-Anschluss am Gehäuse markiert! Die LEDs
sind zudem so einzubauen, dass ihre Gehäusespitzen einen Abstand von ca.
18 mm zur Platine haben, damit sie später gut durch die Bedienplatte
sichtbar sind, diese aber nicht berühren.Die
beiden Entstördrosseln L 1 und L 2 werden flach auf der Platine
montiert und mit Kabelbindern befestigt, wobei der Verschluss auf der
Platinenoberseite liegen sollte (siehe Platinenfoto). Beim Anlöten der
Drossel-Anschlüsse und der Schraubklemmen ist reichlich Lötzinn zu
verwenden. Die Bestückungspositionen der beiden Triacs TC 1 und TC 2
werden nicht direkt mit den Triacs, sondern mit je 3 Lötstiften
bestückt, wobei die Öffnungen der Lötösen zum Platinenrand weisen
müssen. Die Triacs werden stattdessen nach dem Auftragen einer
hauchdünnen Schicht Wärmeleitpaste auf beide Seiten der Isolierscheiben
mit einer Isolierbuchse und einer Schraube M3 x 8 mm auf den Kühlkörper
montiert. Der Kühlkörper wird weiterhin mit einer Lötöse für den
Schutzleiter-Anschluss vorbestückt, wobei eine Zahnscheibe zwischen
Lötöse und Schraubenkopf der M4x5-mm-Schraube einzusetzen ist, um einen
guten elektrischen und mechanisch festen Kontakt herzustellen. 
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Bild 3: Die Montage von Triacs und Schutzleiter-Anschluss am Kühlkörper |
Abbildung
3 zeigt die gesamte montierte Anordnung. Zum Schluss wird die Antenne
des Transceivers von unten durch die zugehörige Platinenbohrung geführt
und das Modul so auf die Platinenunterseite gelegt, dass die
entsprechenden Lötanschlüsse miteinander korrespondieren, und dann erst
an einen Anschluss angelötet. Stimmt die Position, werden auch alle
anderen Kontakte verlötet. Nachdem alle überstehenden Anschlüsse gekürzt
und die Platine nochmals auf Fehlbestückungen, Kurzschlüsse und
Unterbrechungen kontrolliert wurde, werden nun seitlich zwei
Antennenhalter auf die Platine aufgerastet und die Antenne vorsichtig
durch die oberen Führungslöcher gesteckt (siehe Platinenfoto). Der
Kühlkörper mit den montierten Triacs und der Lötöse wird nun zur
Gehäusemontage vorbereitet. Dazu sind die Anschlüsse der Triacs
vorsichtig so abzubiegen, dass sie leicht durch die zugehörigen
Öffnungen der Lötstifte auf der Platine passen (siehe Abbildung 3).Wenn
das Gehäuse nach der Kühlkörpermontage wasserdicht schließen soll, sind
die Ränder der Gehäusefräsungen mit Silikon oder einem flexiblen
temperaturfesten Kleber zu versehen und dann ist der Kühlkörper mittels 3
Schrauben M3 x 8 und den zugehörigen Federscheiben zu montieren. Erst
jetzt wird die Platine vorsichtig in das Gehäuse eingelegt, wobei darauf
zu achten ist, dass die Triac-Beine gut durch die Öffnungen der
Lötstifte passen. Nun wird die Platine mittels 4 Abstandsbolzen im
Gehäuse festgeschraubt. Die Triac-Anschlüsse werden nochmals etwas
nachgebogen, so dass sie locker in den Lötösen sitzen, und dann mit
reichlich Lötzinn festgelötet. Aus Sicherheitsgründen ist unbedingt die
Erdung des Kühlkörpers über den Schutzleiter erforderlich. Hierzu wird
der gelb-grüne Schutzleiter auf beiden Seiten etwa 8 mm abisoliert und
auf einer Seite mit einer Aderendhülse versehen. Die andere Seite wird
durch die Lötöse am Kühlkörper geführt und dort so zur Öse umgebogen,
dass ein selbsttätiges Lösen verhindert wird, und anschließend mit
reichlich Zinn verlötet. Das Kabelende mit Aderendhülse wird nun in die
rechte Öffnung von Klemme KL 2 eingeführt und festgeschraubt. 
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Bild 5: Das fertig montierte Gerät, hier noch ohne Bedienplatte und Gehäusedeckel |

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Bild 4: Die Montage des Schutzleiter-Anschlusses im Gerät ist sehr sorgfältig auszuführen. |
Abschließend
werden die Tasten noch mit den Betätigungsknöpfen versehen. Abbildung 4
zeigt die Montageposition des Schutzleiter-Anschlusses, Abbildung 5
gibt noch einmal einen Überblick über das bis hierher fertig montierte
Gerät.Achtung!
Die
Inbetriebnahme und Installation des Dimmers darf nur von durch ihre
Ausbildung dazu berechtigten Fachkräften unter Beachtung der
einschlägigen VDE-Vorschriften durchgeführt werden.
Installation
Nach
Montage des Gehäuses an einer Wand und der Verdrahtung der Anschlüsse
wird die Bedienplatte aufgesetzt und mit 4 Kunststoffschrauben
vorsichtig befestigt. Wichtig für den netzseitigen Anschluss ist noch
einmal der Hinweis, dass das Gerät in jedem Fall mit einem Schutzleiter-
Anschluss zu verkabeln ist. Nach dem Anlernen von Sendern oder der
Zentrale wird der Gehäusedeckel aufgesetzt und festgeschraubt. Bei der
Auswahl des Montageortes ist darauf zu achten, dass das Gehäuse keiner
direkten Sonnenbestrahlung oder anderen Wärmequellen ausgesetzt ist und
für ausreichende Luftzirkulation am Kühlkörper gesorgt ist. Der Abstand
zu Decke oder seitlichen Wänden sollte deshalb mindestens 20 cm
betragen.
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Bild 6: Das einsatzfertig montierte Gerät |
Abbildung 6 zeigt das fertig montierte, geschlossene Gehäuse.
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Fertig bestückter Dimmer mit zugehörigem Bestückungsplan von der Bestückungsseite |

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Fertig bestückter Dimmer mit zugehörigem Bestückungsplan von der Lötseite |
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