Funk-Rauchalarm-Empfänger mit Schaltausgang FRE1
Aus ELVjournal
02/2008
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Technische Daten
Versorgungsspannung | 3–4,5 V (3 x Micro-Batterie) |
Stromaufnahme (Stand-by) | 50 µA |
Protokoll | RM 100 BiDi |
Schaltausgang | 3 A/max. 42 VDC/30 VAC |
Sonstiges | Low-Bat-Anzeige |
Abmessungen (Gehäuse) | 115 x 65 x 26 mm |
Dieser
Empfänger ist in der Lage, die gesendeten Funkprotokolle der
Funk-Rauchmelder RM 100 auszuwerten und im Alarmfall ein Relais zu
schalten. Das Relais kann universell für Schalt- und
Alarmierungsaufgaben genutzt werden.Alarm nach draußen …
Die
Funk-Rauchmelder der RM-100-Reihe (mit BiDi-Interface) von ELV verfügen
über ein bidirektionales Funkmodul, das den Aufbau eines drahtlosen
Alarmierungsnetzes erlaubt. Wird ein Funk-Rauchmelder des Systems
ausgelöst, sendet dieser ein Funksignal aus, das umliegende, in der
Funkreichweite befindliche Rauchmelder des gleichen Typs ebenfalls
auslöst. So ist eine Alarmweitergabe zu prinzipiell beliebig vielen
Funk-Rauchmeldern des gleichen Typs möglich.
Für die Alarmierung außerhalb dieses Meldernetzes stehen zahlreiche
Möglichkeiten zur Verfügung. Allen voran sind die Alarmsysteme FAZ 3000
und HMS 100 zu nennen. Auch die Funkzentralen FHZ 1000 und FHZ 1XXXPC
sind in der Lage, die Signale der Funk-Rauchmelder der RM-100-Reihe zu
empfangen.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen weiteren, per Leitung an einen
der Funk-Rauchmelder anschließbaren Rauchmelder RM 100-3 VdS mit
zusätzlichem Relaismodul einzusetzen. Dieses kann dann z. B. eine
leitungsgebundene Alarmanlage ansteuern.
Der hier vorgestellte Rauchalarm-Empfänger ist eine weitere preiswerte
und vor allem drahtlose Lösung, den Alarm der Funk-Rauchmelder extern zu
empfangen und weiterzuleiten. So kann man einfach, ohne
Zwischenschalten einer Alarmanlage, externe Sirenen schalten oder ein
Telefonwählgerät ansteuern. Daneben erfolgt bei Bedarf auch eine
akustische Alarmierung durch einen eingebauten Alarmgeber, so kann der
Empfänger auch in dieser Hinsicht das eigentliche Rauchmelder-Funksystem
ergänzen. Ein weiterer Vorteil des Rauchalarm-Empfängers ist der durch
eine extrem geringe Stromaufnahme realisierbare
Langzeit-Batteriebetrieb. Die Batterielaufzeit beträgt ca. 1 Jahr, bei
abfallender Batteriespannung erfolgt rechtzeitig eine optisch-akustische
Warnung.
Beide Features, Batterie- und Funkbetrieb, erleichtern natürlich auch
sehr die Standortfrage für den Empfänger. So kann dieser, falls dies
innerhalb der Funkreichweite möglich ist, bequem direkt dort platziert
werden, wo er schalten soll. Auch so erspart man sich unnötige
Leitungswege.
Das Relais des Empfängers ist für das Schalten von Lasten mit Spannungen
bis 42 VDC/30 VAC vorgesehen, es kann aber auch ein externes Relais für
das Schalten von Netzspannungen ansteuern.Schaltung

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Bild 1: Schaltbild des Funk-Rauchalarm-Empfängers |
Die
Schaltung der Rauchmelder-Interfaceschaltung ist in Abbildung 1
dargestellt.
Kernstück der Schaltung ist der Mikrocontroller IC 1 vom Typ ATmega48
(ELV07725). Als Empfänger für die RM-100-Funkbefehle dient das
Empfangsmodul HFE1. Die empfangenen Datenpakete gelangen auf den Pin 32
des Mikrocontrollers IC 1 und werden von der dort implementierten
Software ausgewertet bzw. weiterverarbeitet. Um Strom zu sparen, wird
das Empfangsmodul HFE1 mit dem Schalttransistor T 1 nur alle 2 Sekunden
für die Dauer von ca. 10 ms aktiviert. Diese Zeit ist ausreichend, um
Signale vom RM 100 sicher zu empfangen.
Die Empfangsadresse kann über einen 4-Bit-Code mit Hilfe des
DIP-Schalters S2-(1–4) eingestellt werden (siehe Programmierung). Hat
der Controller ein Alarmsignal empfangen und ausgewertet, wird zum einen
mit dem Signalgeber (Sound-Transducer) PZ 1 ein akustisches Signal
ausgegeben und zum anderen der Schaltausgang (Relais) aktiviert. Der
Signalgeber wird nicht direkt vom Controller angesteuert, sondern vom
Treibertransistor T 2, der eine Stromverstärkung vornimmt. Mit dem
DIP-Schalter S2-5 lässt sich der Signalgeber auch deaktivieren.
Der Schaltausgang ist in dieser Schaltung mit einem bistabilen Relais
realisiert. Zum Ändern des Schaltzustandes wird hier nur ein kurzer
Stromimpuls benötigt, wobei die Polarität bestimmt, ob das Relais ein-
oder ausgeschaltet wird. Durch diese Funktion verbraucht das Relais im
eingeschalteten Zustand keinen Strom, was natürlich optimal ist für ein
batteriebetriebenes Gerät.
Die Ansteuerung dieses Relais ist etwas komplizierter, da die Polarität
der Steuerspannung geändert werden muss. Dies erfolgt mit einer
sogenannten H-Brücke, die mit den Transistoren T 3 bis T 6 realisiert
ist. Zum Einschalten des Relais werden für ca. 100 ms die beiden
Transistoren T 3 und T 6 und zum Ausschalten die Transistoren T 4 und T 5
aktiviert. Das Relais verbleibt anschließend ohne Steuerspannung in
seiner Schaltposition.
Die Dioden D 2 und D 3 sind Schutzdioden, die negative Spannungsspitzen
unterdrücken, die zur Zerstörung der Schalttransistoren führen könnten.
Die Spannungsversorgung der Schaltung erfolgt über drei Batterien vom
Typ Micro LR03/AAA mit einer Gesamtspannung von 4,5 V. Als Sicherung im
Fehlerfall (Kurzschluss) ist der Sicherungswiderstand R 9 eingebaut.
Dieser Widerstand darf nur durch ein Originalbauteil ersetzt werden.
Sinkt die Batteriespannung unter 3 V, wird dies durch die
Low-Bat-Erkennung vom Controller IC 1 erkannt und optisch durch kurzes
Aufleuchten der LED D 1 bzw. akustisch durch ein kurzes Tonsignal
signalisiert.Nachbau
Die
Platine wird bereits mit SMD-Bauteilen bestückt geliefert, so dass nur
die mechanischen bzw. bedrahteten Bauteile bestückt werden müssen. Somit
umgeht man eventuelle Handling- und Bestückungsprobleme auf der
Platine. Hier ist lediglich eine abschließende Kontrolle der bestückten
Platine auf Bestückungsfehler, eventuelle Lötzinnbrücken, vergessene
Lötstellen usw. notwendig.
Beim Bestücken des Elkos C 2 ist auf die richtige Polarität zu achten.
Auf der Platine ist der Pluspol, am Elko-Gehäuse hingegen der Minuspol
gekennzeichnet. Nach dem Verlöten auf der Platinenunterseite sind die
überstehenden Drahtenden mit einem Seitenschneider abzuschneiden.
Die Polung der LED ist durch den etwas längeren Anschlussdraht (Anode,
+) gekennzeichnet. Der kurze Abschlussdraht ist somit die Katode (–).
Die Einbauhöhe der LED beträgt 18 mm (gemessen zwischen LED-Oberkante
und Platine).
Beim Verlöten von Quarz Q 1 sollte die Lötzeit nicht länger als 3
Sekunden betragen, um eine Beschädigung zu vermeiden.
Die restlichen Bauteile (Schalter S 1, Relais, Signalgeber und die
Anschlussklemme) werden, wie im Platinenfoto zu sehen, an der
entsprechenden Stelle auf der Platine bestückt und verlötet.
Zur Montage der Batteriehalter sind zunächst die Kunststoffrahmen mit
den Rastnasen in die entsprechenden Schlitze in der Platine einzusetzen
und einzurasten, dann folgt das Einsetzen der Batteriekontakte und das
Verlöten mit reichlich Lötzinn (nur kurz löten, um die
Kunststoffhalterungen nicht zu beschädigen).
Zum Schluss wird das Empfangsmodul mittels der am Modul befindlichen
Lötstifte eingesetzt und verlötet. Zwischen Modul und Platine muss ein
Abstand von 3 mm verbleiben. Den Antennendraht fixiert man mit zwei
Antennenhaltern im Gerät, wie es im Platinenfoto dargestellt ist. Diese
Halterungen werden seitlich auf die Platine gesteckt, bis sie einrasten.
Nun wird die fertig aufgebaute Platine in die Gehäuseunterschale gelegt
und mit drei Schrauben 2,2 x 5 mm befestigt.Inbetriebnahme

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Bild
2: So erfolgt die Einstellung des Hauscodes über die DIP-Schalter 1
bis 4. DIP-Schalter 5 ist für die Aktivierung/ Deaktivierung des
akustischen Alarms vorgesehen: ON – Alarm an; OFF – Alarm aus |
Nach
dem polrichtigen Einsetzen der Batterien ist die Schaltung
betriebsbereit und kann auf ihre Funktion geprüft werden. Ein erstes
Indiz für die Funktion ist ein kurzes Ton-Signal bzw. kurzes Aufleuchten
der LED direkt nach dem Einschalten. Zunächst aber muss der Hauscode
mit dem Sender (Rauchmelder) abgestimmt werden. Beide Codes müssen
verständlicherweise identisch sein. Mit dem DIP-Schalter S 2 wird dieser
Code anhand der Tabelle in Abbildung 2 eingestellt.
Mit dem letzten Schalterkontakt „5“ wird der Signalgeber aktiviert bzw.
deaktiviert.
Sind alle Einstellungen korrekt, sollte beim Auslösen des Rauchmelders
innerhalb von 2 Sekunden das Relais schalten und je nach
Schalterstellung von S2-5 auch ein akustisches Signal ertönen.
Die fest eingestellte Alarmzeit beträgt 75 Sekunden. Wird innerhalb
dieser Zeit erneut ein Alarmsignal empfangen, erhöht sich die Länge der
Alarmzeit jeweils um 75 Sekunden. Wie man den Relaisausgang verwendet,
wird im folgenden Abschnitt beschrieben.Schaltausgang

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Bild 3: Anschlussschema für den Betrieb eines 230-V-Relais. Die Netzteilspannung muss der Relaisspulenspannung entsprechen. |
Der
Schaltausgang (Relais) steht als Öffner oder Schließer zur Verfügung.
Die Zuordnung ist am Platinenaufdruck an der Klemme KL 1 erkennbar. Als
Zugentlastung werden die oder das Kabel mit einem Kabelbinder auf der
Platine gesichert. Hierfür befinden sich zwei Bohrungen in der Platine
(siehe Platinenfoto). Die Schaltleitungen werden von außen durch eine
Gummitülle, die als Knickschutz dient, in das Gehäuseinnere geführt.
Abschließend noch ein Hinweis zu den Relaisausgängen: Es dürfen, wie
bereits erwähnt, nur Spannungen bis 42 VDC (30 VAC) geschaltet bzw.
angeschlossen werden. Die Schaltausgänge sind nicht für
230-V-Netzspannung ausgelegt! Hierfür muss man ein entsprechendes Relais
nachschalten, wie in Abbildung 3 dargestellt. Die Netzteilspannung muss
mit der zulässigen Relaisspannung identisch sein, also z. B.
12 VDC oder 24 VDC.Achtung!
Arbeiten mit Netzspannungen dürfen ausschließlich von Fachkräften
durchgeführt werden, die aufgrund ihrer Ausbildung dazu befugt sind. Die
einschlägigen Sicherheits- und VDE-Bestimmungen sind unbedingt zu
beachten. 
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Ansicht
der fertig bestückten Platine des Rauchalarm-Empfängers mit zugehörigem
Bestückungsplan, oben von der Bestückungsseite, unten von der Lötseite |
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- Funk-Rauchalarm-Empfänger mit Schaltausgang FRE1
- 1 x Journalbericht
- 1 x Schaltplan
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| Das
Besondere an den bistabilen Relais ist die Eigenschaft, dass im
stromlosen Zustand zwei unterschiedliche, stabile Schaltzustände möglich
sind. Während Standard-Relais im angezogenen Zustand ständig Energie
zugeführt werden muss, um den Schaltzustand zu halten, benötigen
bistabile Relais nur kurz Energie zum Wechseln des Schaltzustandes. |
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