Leserwettbewerb: Wohnkomfort selbst gemacht! Steuerung einer Fußbodenheizung Teil 2
Aus ELVjournal
03/2008
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Die zweite Lösung zur Steuerung einer Fußbodenheizung basiert komplett auf dem Einsatz von ELV-Komponenten.Steuerung nur mit ELV-Komponenten
Die
zweite vorzustellende Lösung basiert komplett auf dem Einsatz von
ELV-Komponenten. Ausgangssituation war hier zum Zeitpunkt des Hauskaufs
eine Fußbodenheizung mit einem Gaskessel und insgesamt 13 Heizkreisen in
einem 240 m2 großen Haus. Ursprünglich verrichteten am
Heizkreisverteiler allein Heimeier-Handventile ihren Dienst. Die Heizung
ist witterungsgeführt, ein einziger Raumthermostat war für die
Temperatureinstellung des gesamten Hauses zuständig, ansonsten waren
allein Außenund Vorlauftemperatur die Regelungskriterien. Die Folge war,
auch aufgrund der großen Hausfläche und der Lage der Räume in alle vier
Himmelsrichtungen, dass an eine bedarfsgerechte Temperaturregelung für
die einzelnen Räume nicht zu denken war. Nachbarn berichteten später,
dass der (technisch unbedarfte) Vorbesitzer im Winter regelmäßig die
Temperaturen über Fenster und Haustür „regelte”. Der erste Winter mit
dieser Heizung brachte – obwohl er mild verlief – aufgrund des im
Vergleich zum vorher bewohnten Haus enormen Gasverbrauchs das Aus für
den immerhin auch schon 25 Jahre alten Heizkessel.Er
wich einer modernen Gas-Brennwertheizung, die, auch aufgrund der
eingebauten Zirkulationssteuerung für Wasser und Heizung sowie
zahlreicher verfügbarer Optimierungsparameter des kleinen
Steuercomputers, auf einen Schlag und nach nur wenigen Tagen „Üben” in
der nächsten Heizsaison mehr als ein Drittel weniger Gasverbrauch
„erwirtschaftete”. Die integrierte Heizungs-Umwälzpumpe wird durch eine
externe Pumpe unterstützt, die vom Heizkessel direkt angesteuert wird.
Hier ist ein Temperaturwächter für den Vorlauf zwischengeschaltet, der
die externe Pumpe bei 50 °C Vorlauftemperatur sofort stoppt und damit
eine Überhitzung der Heizschläuche verhindert. Die internen Pumpen
werden auch intern überwacht, sie stoppen ebenfalls, sobald die externe
Pumpe gestoppt ist. Entsprechend erfolgt dann die Nachführung des
Brenners. Das nur nebenbei zur groben Funktion des Heizkessels. Die
beschriebene Sicherung gegen das Hochlaufen der Temperatur war ein
Sicherheitspolster gegen die Angst, bei der nun folgenden Installation
am Heizkreisverteiler könnte etwas schiefgehen … Bedarfsgerechte Einzelraumregelung
Weitere
Einsparungen sollte eine bedarfsgerechte Heizung für jeden Raum
bringen. Allerdings schied eine verkabelte Lösung ob der hohen Kosten
und vor allem ob des Bauaufwands aus. Just zu dieser Zeit brachte ELV
die erste Funk-Hauszentrale, die FHT-Raumregler-Serie und den
elektronischen Ventilantrieb zu gegenüber anderen Lösungen
erschwinglichen Preisen auf den Markt. Faszinierend war, dass alles per
Funk funktioniert und man keinerlei Verdrahtung benötigt. In allen im
Winter ständig beheizten Räumen wurden Raumregler FHT 80b eingebaut, und
zwar relativ niedrig im Raum, um einen Temperaturanstieg der FBH
schneller erfassen zu können. Da sich die warme Luftschichtung
automatisch weiter nach oben bewegt, ist im relevanten Bereich des
Raumes die Soll-Temperatur relativ kurz danach erreicht, der für
Fußbodenheizungen typische Überschwingeffekt kommt nicht spürbar zum
Tragen.Kontinuierlich arbeitende Ventilantriebe
Statt
der Heimeier-Ventilköpfe kamen die ELV-Funk-Stellantriebe auf die
entsprechenden Ventile (Abbildung 1). Sie passen direkt, man muss nicht
einmal einen Adapter bemühen.
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Bild
1: Der Heizkreisverteiler mit den montierten Ventilantrieben. Hier sind
diese schon umgerüstet auf den Betrieb per Zentral-Empfänger. Die
verdrillten Signalleitungen sollten hitzebeständige
Silikon-Ummantelungen haben bzw. so verlegt sein, dass sie nicht das
recht warme Vorlauf-Rohr berühren können. Im oben sichtbaren Kabelkanal
werden die Leitungen zusammengeführt und sind auf einen Verteiler
gelegt, der vom im Nebenraum installierten Zentral-Empfänger mit dem
verstärkten bzw. gepufferten Empfangssignal gespeist wird. |

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Bild
2: Passen die Ventilantriebe nicht direkt nebeneinander wie in Bild 1
auf den Heizkreisverteiler, so helfen Ventilverlängerungen (beim
Heizungsbauer zu beziehen), um die Antriebe dennoch montieren zu können.
Hier Verlängerungen für Heimeier-Ventile. |
Ist
der Abstand der Ventile am Verteiler zu eng, was aber kaum zu erwarten
ist, da sie genormt sind, kann man Zwischenstücke vom Heizungsbauer
beziehen (Abbildung 2). Diese erleichtern mitunter auch das Herankommen
an die Überwurfmutter des Antriebs, falls hier einmal ein Austausch oder
eine Wartung ansteht. Eine Zentrale kam zunächst nicht zum Einsatz,
dafür später in einige Räume, wo undiszipliniertes Lüftungsverhalten der
Familie beobachtet wurde, und vor allem ins Bad ein Tür-
Fenster-Melder, der bei längerem Lüften den Regler für diesen Raum
abregelt (dazu wurde der ELV-Melder mit einer Zeitverzögerung
modifiziert, so dass er nicht sofort bei einem normalen kurzen Lüften
anspringt). Dies mag bei der FBH auf den ersten Blick wenig Effekt
bringen, aber es erzieht zum Kurzlüften. Denn wenn der Raum spürbar
auskühlt, wird das Fenster schon geschlossen. Andererseits können so
Heizungsverluste vermieden werden, wenn etwa der Junior früh zur Arbeit
fährt und vergisst, das Fenster in seinem Zimmer zu schließen. Dann
nämlich greift die Fenster-auf-Erkennung mit ihrer einstellbaren
Temperatur richtig und das Ventil für diesen Raum wird nahezu komplett
zugeregelt.Mit Geduld abgleichen
Der
Abgleich jedes einzelnen Raumes auf die benötigte Temperatur nahm dann
relativ viel Zeit und Geduld in Anspruch, man muss Heiz- und
Absenkzeiten sowie Soll-Temperaturen sorgfältig anhand der Raumnutzung
und der Heizungscharakteristik des jeweiligen Fußbodenmaterials
abstimmen, um das gewünschte gleichmäßige Heizen ohne das berüchtigte
Überschwingen zu erreichen. Jedes „Drehen” am Regler wird recht
verzögert mit einer Temperaturreaktion beantwortet, aber die Geduld
lohnt sich! Dank der stetigen Regelung der ELV-Ventilantriebe, der
eingebauten Hysterese der Temperaturregler und der in weiser Voraussicht
von den Entwicklern integrierten Offset-Funktion konnte so u. a. auch
recht schnell der in dieser Heizungsanlage fehlende hydraulische
Abgleich hervorragend simuliert werden, so dass unterschiedliche
Leitungslängen leicht kompensierbar waren. Nun „verbrannte” man sich in
der Küche nicht mehr die Füße, während im weiter weg gelegenen
Wohnzimmer noch Kälte herrschte.Arbeitet
dieses System erst stabil, kann man weiter optimieren, indem man z. B.
die externe Umwälzpumpe in ihrer Leistung herunterregelt. Solange hier
kein großes Nachfordern an Wärme durch die Raumregler erfolgt, ist die
Leistung noch nicht zu niedrig und man spart richtig Strom. Denn diese
Pumpe ist einer der größten Stromfresser im Haus, hier muss man
eingreifen, soweit es geht. Im Übrigen hat sich bewährt, die
Absenktemperatur in den Räumen nicht zu tief zu wählen, bei mir genügen
gerade drei bis vier Grad Raumtemperatur-Unterschied, der aufgrund der
Trägheit des Systems und einer sehr guten Kellerdeckenisolation kaum zu
einem Anspringen des Brenners während der Absenkzeiten führt. Man muss
sich bei der Wahl der Absenkzeiten stets bewusst sein, dass das ganze
System völlig anders reagiert als bei einer Heizung mit Heizkörpern –
für eine Stunde Abwesenheit absenken bringt nichts! Einige
Beispiele zu bewährten Zeitregimes: Das Bad wird rechtzeitig ab 5 Uhr
am Morgen aufgeheizt, damit die Ersten, die um 6.30 Uhr aufstehen, einen
angenehm auf 21 °C geheizten Raum vorfinden. Der relativ kleine Raum
ist recht schnell aufgeheizt, unterstützt durch einen eingebundenen
Rohrheizkörper („Handtuchtrockner”). Dabei reicht die aufgebaute Wärme
so weit, dass man die Heizung bereits um 8 Uhr wieder auf 19 °C
Normaltemperatur absenken kann. Trotz zwischenzeitlichem Lüften hält
sich die Temperatur von 20 bis 21 °C den ganzen Tag über. Erst ab 17 Uhr
beginnt die nächste Aufheizphase, die um 21 Uhr endet. So findet selbst
der, der noch um Mitternacht duschen möchte, angenehme 21 °C vor. Ab
22 Uhr wird der Heizkessel selbst intern durch seine Steuerung auf
Nachtabsenkung geschaltet. Das wird selbst für den, der als
„Nachtarbeiter” bis ein, zwei Uhr nachts im Büro arbeitet, nicht zum
Problem, dank des Wärmespeichervermögens des Fußbodens kühlt der ohnehin
durch die laufenden Computer zusätzlich erwärmte Raum nur sehr langsam
ab. Ein letztes Beispiel zur bedarfsgerechten Nutzung: Das tägliche
Leben spielt sich hauptsächlich in der großen Wohnküche ab, erst abends
wird das Wohnzimmer genutzt. Ergo wird Letzteres den ganzen Tag auf
Absenken (17 Grad) gefahren (zudem liegt es nach Süden, bekommt also bei
sonnigem Wetter ohnehin genug Aufheizung über die riesige
Fensterscheibe) und das Aufheizen auf 21 Grad beginnt erst ab 17 Uhr.
Das genügt, um bis 20 Uhr so viel Wärmepotential aufzubauen, dass es
auch über die Nachtabsenkung des Heizkessels ab 22 Uhr hinaus über
mehrere Stunden reicht. Es lohnt sich also, die Nutzungsgewohnheiten
genau zu analysieren und die Raumregler darauf anzupassen, zumal diese
auch noch eine Differenzierung je nach Wochentag erlauben. Während
7 Stunden in der Nacht arbeitet, zeitlich mit den Raumreglern
koordiniert, auch der Kessel selbst auf Absenkbetrieb, dann sind auch
alle Pumpen abgeschaltet. Ansonsten wird die Heizung auch bei
Abwesenheit bis zu mehreren Tagen nicht komplett abgeschaltet, sondern
lediglich die zu haltende Raumtemperatur etwas weiter abgesenkt auf 14
°C, um bei der Rückkehr in wenigen Stunden angenehme Temperaturen zu
haben. Dies spart bei den langen Aufheizzeiten einer Fußbodenheizung
tatsächlich Heizenergie, da man zum Aufheizen des ausgekühlten Hauses
(dauert je nach Außentemperatur und Abschaltzeit bis zu 12 Stunden)
deutlich mehr Energie benötigt als zum Halten eines bestimmten, nicht zu
hoch liegenden Temperaturniveaus, ganz abgesehen vom Komfortfaktor,
dass das Haus unter den Bedingungen einer solchen Heizung „blitzschnell”
aufgeheizt ist! Funktechnik mit Tücken
Bald
stellte sich allerdings ein unangenehmer Effekt der Funktechnik ein!
Der relativ abgelegene Heizungsraum war einmal ohnehin weit weg und
zusätzlich empfangstechnisch generell ein „Funkloch”. Das merkte man
spätestens nach zwei Tagen, wenn ein Raum plötzlich geheizt war, obwohl
die Heizung eigentlich abgesenkt sein sollte. Dafür sorgt ein ansonsten
angenehmer Effekt der Ventilantriebe: Fällt die Funkverbindung länger
aus, piept der Antrieb nicht nur (was man dank abgelegenem und mit einer
Feuerschutztür versehenem Heizungsraum kaum einmal hört), er stellt
sich auch auf 30 % Ventilöffnung ein, was den Frostschutz bei einem
unbeaufsichtigten Betrieb und Funk-Ausfall sichert. Nun lief natürlich
die Heizung im betroffenen Raum, solange die Umwälzpumpe der Heizung
eingeschaltet war (5 bis 22 Uhr).Da
die Funkstörungen, wohl der Bausubstanz geschuldet, anhielten, griff
ich zu einem unkonventionellen Mittel, dessen Nachahmung allerdings nur
erfahrenen Elektronikern zu empfehlen ist. Die Funkempfänger wurden,
natürlich unter Verlust der Garantie, aus den Ventilantrieben ausgebaut.
Das geht recht einfach, es sind nur die drei Lötstifte des Empfängers
mit einem kräftigen Seitenschneider abzuschneiden. 
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Bild
3: Die auszubauende Empfängerbaugruppe sowie die Lage der drei
Lötstifte der Empfängerbaugruppe: abschneiden, nicht auslöten, dabei
könnte die Hauptplatine beschädigt werden! An die abgeschnittenen
Lötstifte werden die beiden Leitungen für Signal und GND gelegt, für die
wiederum eine kleine Aussparung ins Gehäuse einzuarbeiten ist. |
Wie
man den Ventilantrieb fachgerecht demontiert und montiert, ist im
„ELVjournal“ 4/05 sehr detailliert beschrieben, die Abbildung 3 zeigt
die Lage der Lötstifte und der Empfängerplatine selbst. Stattdessen
gingen nun Leitungen vom Signaleingang und der Masse der
Ventilantriebssteuerung zu einem Lötverteiler. Dort wurden sie zu einer
Signalleitung zusammengefasst, die ich in einen deutlich
empfangsgünstigeren Nebenraum verlegte. Hier kam eine Lösung zum Zuge,
die vom FS20-Hutschienensystem abgeguckt war.
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Bild 4: Der Zentral-Empfänger wurde im Nebenraum der Heizung untergebracht. Er war hier empfangsgünstig unterzubringen. |
Ein
868-MHz-HQ-Empfänger und ein Nachbau des Signalverstärkers, der im
Systemnetzteil des FS20-Hutschienensystems eingebaut ist, kamen in ein
Empfängergehäuse (Abbildung 4), das von einer alten PC-Wetterstation
stammt. Die Spannungsversorgung erfolgt durch ein kleines Netzteil, das
die benötigten 5 V und 3,6 V liefert. Alternativ kann man natürlich auch
gleich zum FS20 EAM sowie zum FS20 ESH greifen – ich löte halt lieber
selbst.
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Bild
5: Die Zusammenschaltung des Empfangsmoduls RX868SH-C3 mit dem FS20 ESH
und die Signal-Weiterführung zum Verteiler für die Ventilantriebe. |
Ein
Schaltungsvorschlag zum Nachbauen mit dem FS20 ESH ist in Abbildung 5
zu sehen. Ich favorisiere auch hier den neuen HQ-Empfänger von ELV, er
ist aus meiner Sicht dem im FS20 EAM eingebauten Empfänger in den
Empfangseigenschaften überlegen, wenn auch fast doppelt so teuer. Die
Signalleitung zu den Ventilantrieben kam an den Ausgang des
Signalverstärkers, Batterien wieder in die Ventilantriebe einlegen – ein
Verbindungstest: Es läuft! Und seitdem jahrelang ohne jegliche Störung!
Bereits die erste Heizsaison mit dieser bisher beschriebenen
Konfiguration brachte satte 20 % Gas-Ersparnis!Achtung! Der
Netzanschluss des FS20 ESH darf nur von Fachkräften durchgeführt
werden, die aufgrund ihrer Ausbildung dazu befugt sind. Die
einschlägigen VDE- und Sicherheits-Bestimmungen sind unbedingt zu
beachten!
Zentral und nach Witterung gesteuert
Die
nächste Ausbaustufe war die Einbindung einer PC-Funkzentrale, die für
den Rest der Haussteuerung ohnehin nötig wurde. Hierüber kann man die
Raumregler direkt und bequem am PC programmieren und sich übrigens auch
ständig die aktuellen Ventilpositionen (allerdings nur die Vorgaben des
Raumreglers, die Ventilantriebe selbst besitzen ja keinen Datensender),
die aktuellen Raumtemperaturen sowie alle offenen Fenster anzeigen
lassen. Zum Einsatz kam die FHZ 1300 PC. Über Programm-Makros sind die
Raumregler jetzt entsprechend ihrer Lage im Haus (Himmelsrichtung) mit
den Daten des KS-300-Wettersensors verknüpft, so dass hier eine
individuelle witterungsgeführte Raumregelung entstand. Das betrifft vor
allem das rechtzeitige Schalten in den Absenkbetrieb, wenn die
Tagestemperatur stark und schnell ansteigt – so kann man die
Reaktionszeit der Steuerung weiter verbessern und spart Heizenergie, die
sonst verpuffen würde. Denn der eine Außentemperaturfühler des
Heizkessels liegt zum einen ohnehin (installationstechnisch richtig) auf
der Nordseite des Hauses und zudem reagiert die Kesselsteuerung hier
sehr träge.Gerade
die südwärts gelegenen Räume heizen sich zwar durch die großen
Fensterflächen und die starke Sonneneinstrahlung relativ schnell auf,
allerdings durch gedämmte Scheiben und Wände eben auch nur verzögert.
Regelt man die Heizung also außentemperaturgeführt rechtzeitig herunter,
merkt man den bereits eingeleiteten Absenkbetrieb nicht, da ja der Raum
gleichzeitig von der Sonne aufgeheizt wird. Die KS-300-Makros sind im
Übrigen auch die Programmgrundlage für die Steuerung der beiden im
Sommer bei Bedarf betriebenen Klimaanlagen im Haus. Ein weiteres Makro
verhindert bei bestimmten Wetterlagen, dass die Heizung am Morgen
überhaupt anläuft. Es muss allerdings noch per Hand nach dem
Wetterbericht gestartet werden, da es leider noch keine Anbindung an die
schönen neuen DCF-Daten-Wetterstationen mit ihrer recht exakten
Temperaturvoraussage für den nächsten Tag gibt. Typische Wetterlage
dafür: Am Morgen ist es noch kühl, aber laut Vorhersage steigt die
Tagestemperatur schnell auf 20 °C oder mehr an. Da ist es
herausgeworfene Heizenergie, wenn die Heizung wie sonst am frühen Morgen
anläuft. Das ergibt weitere Einsparungen, besonders in der
Übergangsperiode, wo die Heizung ja immer wieder gebraucht wird. Im
Übrigen brachte der Einsatz der PC-Funkzentrale auch die angenehme
Möglichkeit, die Heizung bei längerer Abwesenheit (z. B. Urlaub) aus der
so genannten Urlaubsschaltung rechtzeitig hochfahren zu lassen, so dass
mit der Heimkehr nun das Haus angenehm warm ist. Ich schicke der
Zentrale rechtzeitig eine E-Mail, die zu einer bestimmten Zeit das
Hochfahren der Heizung auslöst. Denn glücklicherweise hat meine
Heizkesselsteuerung einen (per vollständiger, mitgelieferter
Installationsanleitung gut zu findenden) Fernsteueranschluss, der ein
„Aufwecken” aus der Urlaubsschaltung mittels Anlegen von 12 V an den
Schalteingang erlaubt. 
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Bild
6: Das Schaltmodul FS20 SM4 leitet den per E-Mail erhaltenen
Schaltbefehl der PC-Zentrale an den Fernsteuereingang der
Heizungssteuerung weiter. |
Also
habe ich ein kleines FS20-Schaltmodul (FS20 SM4) ohne 868-MHz-Empfänger
ebenfalls, wie bei der Modifikation der Ventilantriebe beschrieben, per
Leitung an den Zentral-Empfänger angeschlossen (Abbildung 6). Die
Betriebsspannung des Moduls liefert der Fernsteueranschluss des
Heizkessels praktischerweise gleich selbst (vorgesehen für die
Versorgung eines optionalen, externen Funkuhr-Empfängers), das Schalten
des Fernsteuer-Eingangs übernimmt potentialfrei ein 12-V-Relais. So
etwas sollte man allerdings nur machen, wenn man weiß, was man tut! Eine
Heizkesselsteuerung ist zwar für den Elektroniker kein Teufelszeug,
dennoch sollte man sich mit seinem Heizungsbauer abstimmen (vor allem,
solange es bei einer neuen Heizung um Gewährleistungsfragen geht!) und
eine gute Dokumentation der Anlage zur Verfügung haben. Die lässt leider
nicht jeder Heizungsbauer beim Kunden, also im Bedarfsfall danach
fragen! Und vor allem – Finger weg von der eigentlichen Brenner- und
internen Pumpensteuerung! Wir reden hier ausschließlich von dem bei
modernen Heizungen zusätzlich am Gerät oder abgesetzt installierbaren
Steuergerät!Letzter Stand
Brandneu
in der Anlage ist das Wärmebedarfsrelais FHT 8W. Es schaltet die
externe Umwälzpumpe ab, wenn keiner der Raumregler mehr einen
Wärmebedarf anmeldet. So wird auch hier vor allem Strom gespart, und die
ansonsten bisher trotz Steuerung vom Heizkessel her fast ganztags
(außer Absenkzeit in der Nacht) laufende Pumpe muss nun nicht mehr gegen
geschlossene Ventile laufen. Denn bisher konnte man zwar hören, dass
bei geschlossenen Ventilen die interne Umwälzpumpe des Heizkessels bei
Registrierung eines schnellen Temperaturanstiegs im Vorlauf abschaltete,
aber dies geschah nicht mit der externen Pumpe, die lief
ununterbrochen, solange die Heizkesselsteuerung nicht auf
Nacht-Absenkbetrieb geschaltet war. Der Heizungsbauer konnte hier nicht
helfen und der Hersteller des Heizkessels gibt „naturgemäß” keine nähere
Auskunft über die Arbeit seiner Steuerung.Jetzt
ist dank Wärmebedarfsrelais und ohne direkten Eingriff in die
Heizkesselsteuerung also Ruhe, solange alle Räume ausreichend geheizt
sind. Sobald einer der Ventilantriebe angesteuert wird, springt auch die
externe Umwälzpumpe wieder an. Auch hier steht wohl langfristig eine
deutliche Stromeinsparung ins Haus. Das Wärmebedarfsrelais, im gleichen
Raum wie der Zentralempfänger stationiert, steuert einen
Funk-Leistungsschalter FS20 AS1 an, dessen Schaltkontakt in Reihe zur
Absenksteuerung des Heizkessels und – ganz wichtig! – zum Vorlauf-
Temperaturwächter geschaltet ist. Denn dessen Funktion darf keinesfalls
beeinträchtigt werden! Nach Ende dieser Heizperiode ist geplant, die
Umwälzpumpe komplett vom Kessel zu trennen (von hier aus erfolgt ja noch
die Absenksteuerung zur Nacht) und den FS20 AS1 an die PC-Zentrale zur
Steuerung der Absenkzeiten anzubinden. Dann wird auch der Bimetall-
Vorlauf-Temperaturwächter einem elektronischen Thermostaten weichen und
somit die gesamte Technik außerhalb des Heizkessels modernisiert sein.
Abbildung 7 gibt noch einmal einen Überblick über die bisherige
Gesamtinstallation. 
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Bild 7: Die Konfiguration der FBH-Steuerung mit umgebauten Ventilantrieben, Fernsteuer-Schaltmodul und Umwälzpumpen-Steuerung |
Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass die realisierte Einzelraumregelung erhebliche
Einsparungen an Gas und Strom erbracht hat. Zusammen mit dem
Gas-Brennwertkessel ergab sich eine Gaseinsparung von je nach
Saisonverlauf 50 bis 60 % gegenüber der ursprünglichen Heizanlage.
Anhand eines installierten Gasverbrauchssensors und eines Stromsensors
aus dem EM-1000-PC-System kann man alle Verbrauchsdaten sehr genau am PC
verfolgen. So konnte ich die exorbitanten Preissteigerungen der letzten
Jahre wenigstens teilweise auffangen, vor allem aber ist der
Wohnkomfort im Haus deutlich gestiegen, denn ist einmal alles sorgfältig
eingestellt, muss man sich um fast nichts mehr kümmern, von normalen
Wartungsarbeiten abgesehen. Bei der sich immer weiter öffnenden
Preisschere zwischen den stark steigenden Energiepreisen und den
insgesamt relativ preiswerten Komponenten, deren Anschaffung nur einmal
ansteht, eine unbedingt lohnende Maßnahme, auch wenn es von ELV
eigentlich nicht so gedacht war ...
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