Universeller Impulsgenerator UPG 100 Teil 2/2
Aus ELVjournal
03/2008
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In
der Messtechnik werden immer wieder Signale mit bestimmten Puls- und
Pausenzeiten benötigt. Der Impulsgenerator UPG 100 erlaubt durch den
Einsatz eines Mikrocontrollers die separate Einstellung dieser Zeiten im
Bereich von 10 μs bis 99,99999 s. Weiterhin ist es möglich, den
Spannungspegel am Ausgang variabel einzustellen. Ein
Open-Collector-Ausgang, ein externer Trigger-Eingang sowie die
Möglichkeit zur Eingabe der Zyklenanzahl runden die Features dieses
praktischen Gerätes ab. Der zweite Teil wendet sich der Bedienung, dem
Nachbau und der Inbetriebnahme des UPG 100 zu.Bedienung
Die
wenigen Bedienelemente, nur 5 Taster und ein Drehimpulsgeber, sorgen
für eine unkomplizierte und vor allem schnelle Bedienung . Um die
Pulsdauer (ton) einzustellen, ist die Taste „On-Time“ kurz zu betätigen.
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Bild
4: Das Display für die Einstellung von On- und Off-Time des Impulses.
Der Pfeil weist auf die zur Eingabe bereite Zeile hin. |
Durch
einen auf den Displays dargestellten Pfeil wird die Zeile
hervorgehoben, die momentan bearbeitet wird (Abbildung 4 zeigt die
aktivierte Zeile „toff“). Ein blinkender Cursor zeigt dabei die zu
verändernde Ziffernstelle an. Mit Hilfe des Drehimpulsgebers kann nun
die Pulsdauer geändert werden. Durch Drehen nach rechts vergrößert sich
der Wert, die Drehung nach links verringert den Wert. Durch das
nochmalige Betätigen der Taste „On-Time“ ändert sich die Position des
Cursors auf die nächste Ziffernstelle. Ist die höchstwertige
Ziffernstelle erreicht, wird danach bei der niedrigsten Ziffernstelle
wieder angefangen. So ist es möglich, auch größere Zeitwerte schnell
einzugeben. Die Einstellung der Pausendauer (toff) erfolgt in der
gleichen Weise nach Betätigung der Taste „Off-Time“.Auf dem Display werden die Puls- bzw. Pausenzeiten nach folgendem Schema dargestellt.
TXXX = 09 . 25075 s
Die
eingegebene Zeit wird in der Einheit Sekunden mit fünf Nachkommastellen
angegeben. Dadurch beträgt die zeitliche Auflösung über den gesamten
Wertebereich 10 μs. Neben den Puls- und Pausenzeiten ist es möglich, die
Ausgangsspannung an der mit „Digital-out“ bezeichneten BNCBuchse
einzustellen. Durch kurzes Betätigen der Taste „High- Level“ erscheint
wieder ein Pfeil in der dazugehörigen Displayzeile „Level”. Der
einstellbare Spannungsbereich am Ausgang liegt dabei zwischen 2 und 5 V
und ist in Schritten zu 50 mV einstellbar. Auch hier wird der
Drehimpulsgeber zum Einstellen der Werte benutzt.
Nach
der Definition der Zeiten und des Spannungspegels am Ausgang bleibt
noch die Einstellung der Ausgabezyklen offen. Auch hier wird durch
kurzes Betätigen der Taste „Number“ der Pfeil am Zeilenanfang („Number”)
dargestellt. Die Eingabe der Zyklenanzahl erfolgt in gleicher Weise wie
die Eingabe der Zeiten. Durch nochmaliges Betätigen der Taste „Number“
wird die Ziffernstelle ausgewählt, der Drehimpulsgeber verändert dann
den Wert der Ziffer. Es sind bis zu 9999 Zyk len einstellbar. Um eine
kontinuierliche (endlose) Ausgabe zu erreichen, ist der Wert null als
Zyklenanzahl einzugeben. Nachdem alle Parameter definiert sind, kann die
Ausgabe der Signalfolge gestartet werden. Hierfür stehen zwei
Ausgabemöglichkeiten zur Verfügung. Durch einen kurzen Druck auf die
Taste „Start“ erfolgt die „normale“ Ausgabe des Signals. In diesem Modus
ist es weiterhin möglich, die Sig naleinstellungen zu verändern. Der
zweite Ausgabemodus, gekennzeichnet durch ein Stern-Symbol (*) am Anfang
jeder Displayzeile, wird durch einen langen Tastendruck auf „Start“
aktiviert. In diesem „jitterarmen“ Modus sind die Einstellungen der
Signalfolge nicht mehr zu verändern. Dafür erhält der Mikrocontroller
mehr Prozessorleistung für die Signalerzeugung, wodurch sich das
vorhandene Flankenjittern auf 62 ns verringert. Alternativ ist es
möglich, diesen Ausgabemodus durch einen externen, an der BNC-Buchse
„Trigger- in“ anliegenden Triggerimpuls zu starten. Das UPG 100 reagiert
dabei auf eine fallende Flanke, deren Low-Pegel unterhalb von 1 V
liegt. Bei
jedem Start einer Signalfolge werden die aktuell eingestellten
Parameter mit denen im EEPROM verglichen. Falls ein Unterschied zwischen
den Parametern besteht, wird der aktuelle Parameter im EEPROM des UPG
100 gespeichert. Dadurch steht nach dem Einschalten des UPG 100 die
zuletzt gestartete Signalfolge wieder sofort zur Verfügung. Um eine
laufende Signalausgabe zu stoppen, ist nur ein Druck auf die Taste
„Start“ nötig. Zusätzliche Funktionen
Im
Grundzustand liegt der Spannungspegel auf Massepotential und die
Signalausgabe beginnt mit einer steigenden Flanke auf den zuvor
eingestellten Spannungspegel. Dieser Pegel wird dann gemäß der
definierten Zeit ton gehalten. Anschließend folgt die fallende Flanke
auf das Massepoten tial, welches für den Zeitraum toff gehalten wird.
Abweichend davon besteht die Möglichkeit einer invertierten Ausgabe.
Abbildung 6 zeigt den Unterschied zwischen diesen beiden Einstellungen.
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Bild 6: Vergleich der normalen und der invertierten Signalausgabe |
Um
zwischen der normalen Ausgabe und der invertierten Ausgabe zu wechseln,
ist die Taste „High-Level“ mindestens 3 Sekunden zu betätigen. Durch
ein zusätzliches Symbol (x) in der betreffenden Zeile wird die
Aktivierung der invertierten Ausgabe gekennzeichnet. Außerdem besteht
die Möglichkeit, die Zeiten ton und toff auszutauschen, indem die beiden
Tasten „On-Time“ und „Off- Time“ gleichzeitig betätigt werden. Nachbau
Auf
der Platine des UPG 100 sind bereits alle SMD-Bauteile vorbestückt.
Dies erspart den Umgang mit den mitunter nicht leicht zu handhabenden
SMD-Bauteilen. Die Bestückung der restlichen Bauelemente erfolgt in
gewohnter Weise anhand des Bestückungsplans, der Stückliste und unter
Zuhilfenahme der Platinenfotos. Zuerst sollte der Spannungsregler IC 3
bestückt werden. Hierzu sind zunächst die drei Anschlüsse mit einer
Flachzange um 90 Grad nach hinten abzuwinkeln und in die zugehörigen
Bohrungen der Platine einzusetzen. Der Spannungsregler ist dann mit dem
mitgelieferten Befestigungsmaterial (Schraube M3 x 8 mm, Fächerscheibe
M3, Mutter M3) auf der Platine zu befestigen. Dadurch wird eine bessere
thermische Verbindung zu der Platine realisiert. Erst nach dem
Befestigen des Spannungsreglers erfolgt das Verlöten seiner Anschlüsse
auf der Lötseite. Als Nächstes folgt der Einbau der
Elektrolyt-Kondensatoren C 11, C 16, C 20, C 23 und C 26. Beim Einsetzen
der Elkos ist auf die richtige Einbaulage bzw. die richtige Polung zu
achten. Die Elkos sind in den meisten Fällen am Minus-Anschluss
gekennzeichnet.Nun
wird der Quarz Q 1 ebenfalls in liegender Einbaulage montiert. Um den
Quarzkörper auf der Platine zu befestigen, ist das beigefügte Klebepad
zu verwenden. Danach sind die zuvor vorsichtig abgewinkelten Anschlüsse
zu verlöten. Im nächsten Schritt sind das Potentiometer R 4 und die LED D
1 zu bestücken. Bei der LED sollte der Abstand zwischen der Spitze des
Diodenkörpers und der Oberseite der Platine 13 mm betragen. Kommen wir
nun zu den LC-Displays. Zuerst erfolgt das Anlöten der beiden 16-poligen
Stiftleisten an die Displays. Dazu werden die Stiftleisten von der
Oberseite der Displays her eingesetzt und an der Unterseite verlötet.
Als Nächstes sind die 8 Befestigungsschrauben (M2,5 x 8 mm) mit den
Muttern an die Platine des UPG 100 zu montieren. Nun werden die Displays
so eingesetzt, dass die Stiftleisten in den dafür vorgesehenen Lötaugen
stecken. 
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Bild 7: Ein auf der Platine des UPG 100 montiertes Display. Hier sieht man deutlich, wie die Stiftleisten zu bestücken sind. |
Erst
nachdem die Displays, wie in Abbildung 7 zu sehen, mit den restlichen
Schrauben und Fächerscheiben befestigt sind, werden die Stiftleisten auf
der Lötseite der UPG-100-Platine angelötet. Zum Abschluss sind die
Metallstifte, die oberhalb des schwarzen Kunststoffes herausragen, mit
einem Seitenschneider zu entfernen. Nach den Displays erfolgt nun die
Bestückung der Taster TA 1 bis TA 5 und des Inkrementalgebers DR 1. Zu
guter Letzt sind noch die BNC-Buchsen BU 1 bis BU 3 und die
Hohlsteckerbuchse BU 4 anzubringen. Hierbei ist darauf zu achten, dass
diese Bauteile von der Lötseite her bestückt werden und somit auf der
Bestückungsseite zu verlöten sind. Nachdem alle elektronischen Bauteile
verarbeitet sind, ist noch die Frontplatte in die Aussparung des
Gehäuseoberteils einzukleben. Dazu können die dem Bausatz beigefügten
Klebepads verwendet werden. Im Anschluss ist die Frontseite des Gehäuses
in die Unterschale einzusetzen. Nachdem die Platine ebenfalls in die
Unterschale eingesetzt wurde, kann diese mit der Oberschale verschraubt
werden. Zum Abschluss ist der Drehknopf mit der Madenschraube am
Drehimpulsgeber zu befestigen.Inbetriebnahme
Nach
dem Anlegen der Betriebsspannung wird auf den Displays der Name des
Gerätes und die verwendete Firmwareversion für ca. 2 Sekunden angezeigt.
Außerdem leuchtet in diesem Zeitraum die grüne LED unterhalb der Taste
TA 5 (Start). Im Anschluss werden auf den Displays die vier
Einstellungsmöglichkeiten (ton, toff, Level, Number) dargestellt. Nun
ist es möglich, das UPG 100 wie im Abschnitt Bedienung beschrieben zu
konfigurieren.
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Ansicht der fertig bestückten Platine des UPG 100 mit zugehörigem Bestückungsplan von der Bestückungsseite |

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Ansicht der fertig bestückten Platine des UPG 100 mit zugehörigem Bestückungsplan von der Lötseite |
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