LED-Lampenleiste LED-L1 mit 3-W-Flächen-LED
Aus ELVjournal
04/2008
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Technische Daten
Eingangsspannung | 12-24 VDC |
LED-Strom | 280 mA (gemittelt) |
Leistungsaufnahme | 4 Watt |
LED-Spannung | 10,5 V |
Lichtstrom | 160 lm |
Abmessungen Lampe (B x H x T) | 226 x 27 x 15 mm |
Abmessungen Platine (B x H) | 70 x 8,5 mm |
Durch
Einsatz einer neuartigen superhellen Flächen-LED wird diese Lampe zur
innovativen
Beleuchtungsidee. Die in einem Aluprofil untergebrachte 3-Watt-LED ist
für den Betrieb an „normalen“ Halogentrafos mit einer
Ausgangswechselspannung von 12 V ausgelegt. Eine elektronische Regelung
sorgt für einen konstanten LED-Strom.Neuartige High-Power-LED
Die
LED-Technik entwickelt sich derzeit rasant. Nahezu im Wochentakt
erscheinen neue, innovative LED-Formen, die Leistung, sprich der
erreichte Lichtstrom, steigt ständig, so dass moderne High-Power-LEDs zu
Recht immer weitere Beleuchtungsbereiche erobern, die vormals aufgrund
ihrer Leistungsstärke herkömmlichen Leuchtmitteln vorbehalten waren.
Ähnlich wie bei den Leistungs-Transistoren und -ICs geht der Trend zu
immer leistungsstärkeren LED-Modulen, die natürlich inzwischen auch
entsprechende Kühlmaßnahmen erfordern. In der hier vorgestellten
Schaltung kommt eine neuartige Flächen-LED mit einer Leistung von 3 Watt
zum Einsatz.
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Bild 1: Die 3-W-Flächen-LED. Man erkennt die Polarität an der Strichmarkierung (Anode). |
In
Abbildung 1 ist solch eine High-Power-LED abgebildet, die bei einer
Leistungsaufnahme von 4 Watt einen Lichtstrom von beachtlichen 160 lm
(Lumen) liefert. Die LED besteht aus mehreren „kleinen“ LEDs, die auf
ein Trägersubstrat aufgebracht und mit einer Diffusorschicht abgedeckt
sind. Mit einem sehr großen Abstrahlwinkel von 120 Grad wird – im
Gegensatz zu LEDs, die das Licht mit einer Linse bündeln – eine gleich
mäßige Lichtverteilung über eine große Fläche erreicht. Auch die
längliche Ausführung der LED trägt hierzu bei. Damit ist diese Bauform
prädestiniert für schlanke Flächenleuchten, die man sehr universell
einsetzen kann. Unsere Schaltung ist im bekannten
ELV-Aluminiumprofilgehäuse untergebracht, so ergibt sich schließlich
eine 226 mm lange Leuchte mit hoher Leuchtkraft. Kaskadiert man mehrere
dieser Baugruppen, sind selbst große Flächenleuchten mit enormer
Lichtausbeute mit diesem LED-Typ realisierbar. Der subjektive Eindruck
der Intensität dieses LED-Lichts macht einen Austausch gegen die relativ
viel Strom verbrauchenden Halogenlampen in der Leistungsklasse bis 35 W
durchaus sinnvoll. Im Gegenwert des Verbrauchs einer dieser Halogenlam
pen sind gut neun LED-Lampen betreibbar – eine enorme Strom- und
Kosten-Ersparnis! Um den einfachen Austausch gegen herkömmliche
Halogenbeleuchtungen vornehmen zu können bzw. vorhandene Halogen
lampen-Transformatoren nutzen zu können, ist die Ansteuerschaltung für
den Betrieb an 12 V Wechselspannung ausgelegt.Schaltung
Das Schaltbild der Steuerelektronik ist in Abbildung 2 dargestellt.
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Bild 2: Die Ansteuerschaltung für die 3-W-Flächen-LED |
Damit
die Schaltung an einer Wechselspannung betrieben werden kann, ist ein
Gleichrichter erforderlich. Dieser besteht aus den Dioden D 1 bis D 4
und bildet einen Brücken gleichrichter. Der PTC-Widerstand (Polyswitch) R
1 dient als reversible Sicherung, d. h. im Kurzschlussfall wird
aufgrund der dabei entstehenden Temperaturerhöhung der Stromfluss
unterbrochen bzw. reduziert, der PTC aber nicht zerstört. Sobald die
Kurzschlussursache beseitigt und der PTC abgekühlt ist, ist der
Stromfluss wiederhergestellt. Die Transildiode D 6 schützt die Schaltung
vor Überspannungsspitzen (Transienten). Mit dem Kondensator C 1 erfolgt
eine leichte Siebung (Glättung) der gleichgerichteten Spannung, wobei
die Spannung immer noch eine hohe Welligkeit von 100 Hz besitzt (siehe
Oszillogramm in Abbildung 3). Wollte man aus dieser pulsierenden
Gleichspannung eine nahezu „glatte” Gleichspannung machen, wären Elkos
mit extrem hohen Kapazitäten erforderlich, für die kein Platz im
verwendeten Gehäuse ist. Die Elektronik muss also in der Lage sein, mit
einer pulsierenden Gleichspannung zu arbeiten. Für
die LEDs ist dies kein Problem, da diese für den getakteten Betrieb
ausgelegt sind. IC 1 vom Typ TPS5430, ein Step-down-Wandler, benötigt
eine minimale Spannung von 6 V. Da diese minimale Spannung bei der
Eingangsspannung von 12 V nicht unterschritten wird, ist somit ein
korrekter Betrieb gewährleistet. IC 1 sorgt dafür, dass die LED mit
einem konstanten Strom versorgt wird. Dies geschieht mit einem
geschlossenen Regelkreis. Der Ist-Wert wird mit Hilfe der beiden
parallel geschalteten Shunt-Widerstände R 2 und R 3 ermittelt. Der
Spannungsabfall über diese Widerstände ist proportional zum fließenden
Strom und wird dem Eingang „VSENSE“ (Pin 4) von IC 1 zugeführt. Der
Soll-Wert ist eine interne Referenzspannung von 1,22 V. Der
Step-down-Regler IC 1 regelt die Spannung bzw. das Pulsweitenverhältnis
am Ausgang „PH“ (Pin 8) so lange nach, bis sich über den
Shunt-Widerständen ebenfalls eine Spannung von 1,22 V einstellt. 
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Bild
3: Die Spannungsverläufe in der Steuerschaltung: pulsierende
Gleichspannung am Eingang (C 1) und Regelspannungsverlauf an R 2/R 3 |
Der
Spannungsverlauf ist im Oszillogramm in Abbildung 3 dargestellt. Wie
man erkennt, ist die Spannung pulsförmig, mit einem Spitzenwert von 1,22
V. Die Werte von R 2 und R 3 sind so bemessen, dass sich ein mittlerer
Strom von 280 mA ergibt. Würde man die Schaltung mit reiner
Gleichspannung versorgen, wäre der Strom fast doppelt so hoch. Die LED
ist zwar für einen maximalen Strom von 350 mA ausgelegt, wird aber aus
Gründen der Verlustleistung und der damit verbundenen Wärmeentwicklung
mit einem etwas niedrigeren Strom betrieben. Das erhöht auch die
Lebensdauer der LED wesentlich.Nachbau
Wir
beginnen den Nachbau mit der Steuerplatine. Die Platine wird bereits
mit den SMD-Bauteilen bestückt geliefert, weshalb hier lediglich eine
abschließende Kontrolle der bestückten Platine auf Bestückungsfehler,
eventuelle Lötzinnbrücken, vergessene Lötstellen usw. notwendig ist.
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Bild 4: Die auf das Aluminiumprofi l montierte Steuerschaltung und die LED mit der Verdrahtung zwischen LED und Steuerschaltung |
Die
fertige Platine wird zusammen mit der LED auf eine Alu- Trägerschiene
montiert, so wie es in Abbildung 4 dargestellt ist. Die Platine ist mit
zwei Schrauben M2,5 x 5 mm, jeweils einer Fächerscheibe und einer
entsprechenden Mutter auf der Trägerplatte zu befestigen. Die
Befestigung der LED geschieht in gleicher Weise wie bei der
Steuerplatine mit dem Unterschied, dass hier Schrauben M3 x 5 mm zum
Einsatz kommen. Bevor man die LED befestigt, muss ihre Unterseite mit
etwas Wärmeleitpaste benetzt werden. Dies ist notwendig, da die
Wärmeentwicklung gleichmäßig auf der Trägerschiene verteilt werden soll.
Hierbei gilt: weniger ist oft mehr, das soll heißen, dass möglichst
wenig Wärmeleitpaste verwendet werden sollte. Die Wärmeleitpaste soll
nur die mikroskopisch kleinen Unebenheiten auf den Metalloberflächen
ausgleichen.
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Bild 4: Die auf das Aluminiumprofi l montierte Steuerschaltung und die LED mit der Verdrahtung zwischen LED und Steuerschaltung |
Mit
jeweils einem kleinen Stück Litze werden die Anschlüsse der LED mit der
Platine verbunden (siehe Abbildung 4). Hierbei ist unbedingt auf die
richtige Polung zu achten. Der Anodenanschluss ist durch eine Markierung
(grüner Strich) gekennzeichnet (siehe Abbildung 1). Für jeden Anschluss
befinden sich zwei Pads auf der LED. Bevor die Trägerschiene in das
Lampenprofil geschoben wird, müssen noch folgende Vorbereitungen
getroffen werden: Die Betriebsspannungszuleitung (2-adrige Litze 0,4
mm²) wird an die Anschlüsse ST 1 und ST 2 angelötet. Auf eine Polung
braucht man nicht zu achten, da es sich ja um eine Wechselspannung
handelt. Jedoch sollte hier sauber gearbeitet werden, da die
Anschlusspads sehr klein sind und die Gefahr eines Kurzschlusses
besteht. Als Nächstes werden die Längsseiten der Trägerschiene mit
Wärmeleitpaste bestrichen, um einen guten thermischen Kontakt zum
Lampenprofil zu erreichen. Die so vorbereitete Einheit kann nun in das
Lampenprofil geschoben werden. Nachdem man die Abdeckscheibe ebenfalls
in das Lampenprofil eingeschoben und die beiden Endkappen aufgesetzt
hat, ist der Nachbau beendet. Zur Befestigung der Lampe dient ein auf
der Rückseite angebrachtes doppelseitiges Klebeband.Inbetriebnahme
Die Schaltung ist ausschließlich
für den Betrieb mit Wechselspannung vorgesehen. Die Gründe hierfür sind
im Kapitel „Schaltung“ erklärt. Theoretisch kann die Schaltung auch mit
Gleichspannung betrieben werden. Hierfür muss der Shunt- Widerstand
vergrößert werden, um den LED-Strom zu verkleinern (Auslöten von R 2).
Als kostengünstige Spannungsquelle kann, wie anfangs beschrieben, ein
Halogentrafo bzw. eine vorhandene Installa tion genutzt werden. Da die
Leistungsaufnahme pro LED-Lampe nur 4 Watt beträgt, kann man z. B. an
einem 50-Watt-Trafo bis zu 12 LED-Lampen betreiben. Ein Betrieb mit
elektronischen Trafos ist grundsächlich nicht möglich, da hier eine
Grundlast (minimale Last) erreicht werden muss, ohne die ein solcher
Trafo nicht richtig funktioniert. Die Grundlast beträgt ca. 10 bis 20
Watt, je nach Gerätetyp. Man müsste also mehrere LED-Lampen dieser
Leistungsklasse parallel schalten.

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Fertig bestückte Platine mit zugehörigem Bestückungsplan |
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- 1 x Journalbericht
- 1 x Schaltplan
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