Leserwettbewerb: Wohnkomfort selbst gemacht! Haustechnik komplex steuern und überwachen mit FS20
Aus ELVjournal
04/2008
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Unser
Leser Markus Kalinke stellt sein komplexes Haustechnik Projekt
anlässlich seines Haus-Neubaus vor. Die Vielzahl der Anwendungen gibt
Anregungen für den Einsatz von FS 20 Funkschalttechnik.Alles lösbar!
Unter
diese Prämisse hat unser diesmaliger Gewinner des Leserwettbewerbs,
Markus Kalinke aus Wipperfürth, sein Haustechnik- Projekt anlässlich
seines Haus-Neubaus gestellt. Und es sollte das ELV-FS20-System sein,
das ja an Vielfalt kaum noch zu übertreffen ist. Markus Kalinkes Wunsch
am Ende seines Beitrags sei hiermit gleich am Anfang bestätigt – ja, ELV
führt das FS20-Programm unabhängig vom HomeMatic-System fort, und wer
durch dieses Heft blättert, wird feststellen, nahezu monatlich kommen
neue Komponenten hinzu. Herr Kalinke ist dem Planungsweg gefolgt, gleich
beim Neubau die gesamte Steuerung bis ins Detail einzuplanen, hat also
auch bauseits etliche Vorkehrungen für den Einsatz der Haustechnik
getroffen. Dennoch kann die Vielzahl seiner Einzellösungen ganz sicher
Anregung für andere sein, kamen hier doch einige sehr originelle
Lösungen heraus, die – das ist gerade der Vorteil der Funktechnik – auch
ohne tiefen Eingriff in die Bausubstanz realisierbar sind. Hier also
Herrn Kalinkes Bericht zu seinem Haustechnik-Projekt (Text redaktionell
bearbeitet).Zentraler Statusmelder

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Bild
1: Das von der LCD-Steuerung angesteuerte, vierzeilige Display ist in
einen passenden Rahmen aus dem eingesetzten Installationsprogramm
eingebaut. Es zeigt den Status von Waschmaschine, Trockner und Kellertür
an. |
Im ersten Schritt
habe ich eine Visualisierung der Waschmaschine und des Wäschetrockners
realisiert. Hintergrund ist, dass sich die Waschküche im Keller des
Hauses befindet und die Wohnetage im 2. OG des Hauses liegt. Die
Visualisierung erfolgte mit der LCD-Steuerung von ELV (Abbildung 1). Die
Vorzüge dieses Bausatzes sind die einfache und schnelle Programmierung
mittels PS/2-Tastatur und die variable Beschaltung der Eingänge. Über
die digitalen Eingänge werden die entsprechenden Textanzeigen ausgelöst.Wie
in Abbildung 1 zu sehen, ist das Display in einen Rahmen des
vorhandenen Schalterprogramms eingebaut. Hierzu habe ich ein
Beschriftungsfeld entsprechend umgebaut. Für die eigentliche Erfassung
der Betriebszustände der Waschmaschine und des Wäschetrockners habe ich
je ein FS20-Funk- Master-Slave-Modul verwendet. Die Module werden
einfach in die vorhandenen Steckdosen gesteckt und anschließend mit dem
Netzstecker des entsprechenden Gerätes verbunden. Als Empfänger kam
jeweils ein FS20-SH-Schalter für die Hutschienenmontage zum Einsatz. Wie
sich noch zeigen sollte, bietet das Hutschienensystem der FS20-Familie
große Vorteile im Bereich Verdrahtung und modularer Erweiterung. Um das
Problem der ständigen Ein-/ Ausschaltvorgänge während des Betriebs der
Geräte zu umgehen, schaltet der FS20-SH-Empfänger ein
Multifunktionsrelais. Erst der Kontakt des Multifunktionsrelais schaltet
(potentialfrei) die Eingänge der LCD-Steuerung. Das Multifunktionsrelais hat folgende Aufgaben:
1.
Kurze Unterbrechungen während des Betriebs der Geräte, in denen kein
Strom fließt und der FS20-Funk-Master-Slave einen Ausschaltbefehl
sendet, erscheinen nicht im Display. Das Multifunktionsrelais dient als
Ausschaltverzögerung.
2. Nach Beendigung der Wasch- und
Trockenvorgänge wird die Trommel in gewissen Abständen kurz bewegt, um
die Wäsche „zu lüften“. Auch dies wird nicht im Display angezeigt. Hier
arbeitet das Multifunktionsrelais im Modus „Einschaltverzögert“.

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Bild
2: Die Installation der FS20-Hutschienenschalter, der Zeitschaltuhr und
der Multifunktionsrelais für die Ansteuerung des Status-Displays, der
Beleuchtung und der Türverriegelung |
Abbildung
2 zeigt die Installation der FS20-Hutschienen-Komponenten, der
Zeitschaltuhr sowie der Multifunktionsrelais. Da die LCD-Steuerung über
11 konfigurierbare Texte verfügt, können maximal drei Eingänge
unabhängig voneinander dargestellt werden. Somit entschied ich mich, den
dritten Eingang für die Visualisierung der Außentür des Kellers zu
verwenden. Ein Endschalter im Schließblech fragt deren Schließzustand
ab. Als Sendemodul kommt hier ein FS20 TFK (Tür-/ Fenster-Kontakt) zum
Einsatz. Dieser Sender schaltet wiederum einen FS20-SH-Empfänger, der
den dritten Eingang der LCD-Steuerung ansteuert. Dieser
FS20-SH-Empfänger wurde so modifiziert, dass der Schaltausgang
potentialfrei ist.Verschluss-Sachen
Direkt
gegenüber der Außentür des Kellers befindet sich eine Doppelgarage. Die
Garagentore können über das FS20-System geöffnet und geschlossen
werden. Hierzu wurde je Tor ein 1-Kanal-Funk-Aufputzschalter verwendet.
Die Antriebe der Garagentore besitzen jeweils einen potentialfreien
Eingang, der hiermit beschaltet wird. Beim Betätigen der Taste auf der
Fernbedienung FS20 S4, die mit doppelter Kanalzahl arbeitet, wird das
Tor bewegt. Bei nochmaligem Betätigen stoppt das Tor usw. Für diese
Funktion ist der integrierte Timer des 1-Kanal- Aufputzschalters
hilfreich. Die Timerzeit wurde mit 2 Sekunden programmiert, da ein
Flankenwechsel am Eingang des Garagentorantriebs reicht, um diesen
anzusteuern.
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Bild
3: Rechts die dank Unterputz-Batteriesender sauber in die
Installationsserie eingepassten Tasten für die Öffnung der Garagentore,
links der KeyMatic-Türschlossantrieb |
In
der Waschküche befinden sich neben der Außentür des Kellers zwei Tasten
zum Betätigen der Garagentore (Abbildung 3). Hier wurde das Modul FS20
S4UB verwendet. Der Anschluss erfolgt über einen Serientaster im Design
des Schalterprogramms. Ferner verwende ich an den Außentüren (Haustür
und Kellertür) je einen KeyMatic-Funk-Türschlossantrieb. Zum
gleichzeitigen Verriegeln der Türen wurde eine Fernbedienung an beide
KeyMatic-Antriebe angelernt. Um 22 Uhr fahren automatisch die Jalousien
im Kellergeschoss zu. Die Steuerung erfolgt über eine Schaltuhr im Siche
rungskasten. Weiterhin erfolgt über diesen Kontakt auch das Verriegeln
der Türen über die umgebaute Fernbedienung. Die Tastenfolie der
Fernbedienung wurde entfernt und die Anschlussleitungen der
Verriegelungstaste separat herausgeführt.
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Bild
5: Über die Funktionstasten des KeyMatic-Codeschlosses können die
Garagen verschlossen und geöffnet sowie Keller- und Haustür auf einen
Knopfdruck verschlossen werden. |

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Bild 4: Die umgebaute Fernbedienung (rechts) zum Schließen der Außentüren zusammen mit den Rollläden im Untergeschoss. |
Damit
die Batterie der Fernbedienung nicht während des kompletten
Schließvorgangs der Jalousien belastet wird, kam ein
Multifunktionsrelais mit einer Schaltzeit von 2 Sekunden zum Einsatz
(Abbildung 4). Dies entspricht einem Tastendruck der Fernbedienung von 2
Sekunden. An der Kellertür ist auch das Codeschloss KeyMatic CAC
installiert (Abbildung 5). Mit den beiden frei konfigurierbaren Tasten
realisiere ich folgende Funktionen:Taste 1:
Die
Kellertür befindet sich unmittelbar neben der Garage. Somit kann bei
Codeeingabe die Garage geöffnet bzw. geschlossen werden.
Taste 2:
Die
Taste dient zum Verriegeln der Kellertür und Haustür. Als Empfänger
wird wieder ein auf einen potentialfreien Schaltausgang umgebauter FS20
SH verwendet. Dieser Schalter betätigt die oben beschriebene
Fernbedienung. Somit ist es möglich, bei Verlassen des Hauses alle
Außentüren mit einem Tastendruck zu verriegeln. Eine Codeeingabe ist
hierbei nicht erforderlich. Der Empfänger zum Verriegeln der Türen kann
alternativ auch über die Fernbedienungen der Garagentore angesprochen
werden.

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Bild 7: Der Unterputz-Sender FS20 S4U lässt sich hinter einen Installationstaster montieren. |
Licht!

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Bild
6: Da sich die Transformatoren für die Badbeleuchtung im
Installationskasten befinden, lag es auch hier nahe, Hutschienen-Dimmer
FS20 DH20 einzusetzen (links oben). |
Rund
um unser Haus befinden sich mehrere Lampen, die sowohl getrennt als
auch zentral eingeschaltet werden können. Hierfür habe ich ebenfalls
einen FS20-SH-Schalter verwen det, der über die Fernbedienungen
angesprochen werden kann. Im Elternbadezimmer befinden sich zwei
Lampenkreise mit Halogen-Niedervoltleuchten. Bei der Planung wurde
berücksichtigt, dass sich die Trafos im Sicherungskasten des
Erdgeschosses befinden. Hier kam für jeden Trafo ein FS20-DH20-Dimmer
zum Einsatz (Abbildung 6). Das Betätigen der Dimmer kann sowohl durch
die Fernbedienung FS20 S8-2 als auch über einen Taster im Badezimmer
erfolgen. Der Taster im Badezimmer ist an das Modul FS20 S4U
angeschlossen (Abbildung 7).Überwachung mit HMS 100

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Bild 8: Die zentrale Rauchmelder-Stromversorgung mit dem zentralen Kontaktmelder HMS 100 TFK |
Da
unser Haus neu entstanden ist, konnten zu allen Rauchmeldern
Installationsrohre gelegt werden. Daher erfolgte die Vernetzung und
Versorgung der Rauchmelder drahtgebunden. Auf jeder Etage gibt es
Klemmstellen, von denen aus die einzelnen Rauchmelder versorgt sind. Im
Keller befindet sich die Zentrale (Abbildung 8). Vorteil dieser
Verdrahtung ist die zentrale Spannungsversorgung mittels Netzteil und
nachgeschaltetem Akku. Die einzelnen Rauchmelder besitzen keine
Batterie, sondern es gibt einen zentralen Akku im Keller. Beim Auslösen
der Rauchmelder wird der Sensor HMS 100 TFK ausgelöst, der wiederum die
Zentrale HMS 100 Z ansteuert, die die Meldung auswertet.
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Bild
9: Die Steuerungs- und Überwachungstechnik des Hauswasserwerks, links
der umgebaute HMS-100-FI-Trenner, rechts der Kontaktmelder für die
Signalisierung des Trockenlaufs an die Zentrale |
Zur
Überwachung meines Hauswasserwerks verwende ich mehrere HMS-Sensoren.
Der Wassermelder HMS 100 WD überwacht die Schlauchverbindungen des
Hauswasserwerks und löst bei Wasseraustritt Alarm aus. Bei Auslösen des
Trockenlaufschutzes der Pumpe wird ein HMS-100-Kontaktmelder HMS 100 TFK
aktiviert. Über die Zentrale HMS 100 Z schaltet ein umgebauter
FI-Trenner die Pumpe ab, um diese vor Zerstörung durch den Trockenlauf
zu schützen. Abbildung 9 zeigt die so realisierte Pumpensteuerung.Ausbau mit PC-Funk-Hauszentrale
Im
Treppenhaus des Erdgeschosses entstand eine Visualisierung mittels PC.
Somit können alle wichtigen Zustände beim Verlassen des Hauses überprüft
und verändert werden. Um diese Visualisierung zu erstellen, erfolgt die
Integration des PC-Interfaces FHZ 1300 PC in das Funksystem. Als
Software verwende ich die Software homeputer-Studio. Hintergrund ist die
überaus komfortable Programmierung mittels Makros und die Möglichkeit
der PHP-Programmierung.
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Bild 10: Die Visualisierung der überwachten Haustechnik via PC-Funk-Hauszentrale |
Ich
habe im ersten Schritt eine Visualisierung des Kellergeschosses und
Erdgeschosses sowie eine Beleuchtungsansicht erstellt (Abbildung 10).
Ein Umschalten auf die entsprechende Ebene kann per Mausklick auf den
entsprechenden Button erfolgen. In der Visualisierung werden die
aktuellen Zustände der FS20-Komponenten angezeigt. Sämtliche Empfänger
lassen sich per Mausklick ansprechen. Für die HMS-Sensoren erfolgt eine
Visualisierung für die Rauchmelderzentrale, den Gas-Sensor und das
Hauswasserwerk. Weiterhin werden neben den letzten zehn
FS20-Schaltbefehlen auch die Fehler- und Warnmeldungen (fehlende
Funkverbindung oder Batteriewechsel) der HMS-Sensoren gespeichert bzw.
angezeigt. Da ich bereits seit einigen Jahren die ELV-Funk-Wetterstation
WS 2500 benutze, sollten auch die Wetterdaten in die Visualisierung
integriert werden. Hierzu dient das PC-Funk- Interface WS 2500 PC. Die
aktuellen Wetterdaten werden so alle 30 Minuten in einer
„wetter.txt“-Datei abgespeichert. Die eigentliche Umsetzung in die
homeputer-Software erfolgt dann durch ein mit PHP erstelltes Programm.
Die Visualisierung habe ich so ausgeführt, dass auf jeder Ansicht die
Wetterdaten erscheinen.Einsetzender
Regen wird über den Regensensor FS20 SR erfasst. Dieser Sensor reagiert
bereits auf geringsten Niederschlag und kann somit eine Meldung bei
einsetzendem Regen geben. Damit es zu keinen Fehlfunktionen durch Nebel
oder Tau kommt, wird die Sensorfläche durch eine interne Heizung
getrocknet. Bei einsetzendem Regen wird eine Warnmeldung ausgegeben, und
die Markise soll zukünftig auch daraufhin einfahren. In der
Visualisierung wird der Zustand Regen in Form einer dunklen Wolke mit
Regentropfen angezeigt. Wie schon erwähnt, betreibe ich ein
Hauswasserwerk. Die Überwachung erfolgt mittels der beschriebenen
HMS-Sensoren. Der aktuelle Wasserstand in der Wasserzisterne wird über
eine Ultraschall-Füllstandsanzeige im Heizraum angezeigt. Diese Anzeige
besitzt einen seriellen Anschluss für den PC-Betrieb. Die Software
speichert jede Minute den aktuellen Füllstand (in %) in einer Datei ab.
Diese Datei wird mittels PHP ausgelesen, die Prozentwerte werden in den
absoluten Wert umgerechnet und in der Visualisierung als Zahl und Balken
wiedergegeben. Der Balken ändert je nach Füllstand die Farbe in Grün,
Gelb oder Rot. Darüber hinaus ist erkennbar, ob die Daten aktuell sind
und ob der Trockenlaufschutz ausgelöst hat. Weiterhin
habe ich auch die aktuelle Temperatur meiner Gefriertruhe in die
Visualisierung integriert. Dies erfolgte mittels des HMS-Sensors HMS
100T. So kann auf einen Blick die Temperatur abgelesen werden. Bei
Überschreiten des Temperaturgrenzwertes wird eine Alarmmeldung
ausgegeben. Da im Heizraum eine gasbetriebene Therme vorhanden ist, wird
mittels HMS-Gas-Sensor ein evtl. Gasaustritt sofort an die Hauszentrale
HMS 100 und die FHZ-Zentrale gemeldet. Die Visualisierung der einzelnen
Garagentore erfolgt ebenfalls auf dem PC. Hierzu wurde jedes Garagentor
mit einem Endschalter versehen, der den Sender FS20 TFK ansteuert. Über
die beiden Tastensymbole in der Visualisierung können die Garagentore
per Mausklick geöffnet bzw. geschlossen werden. Bei aktiviertem
Garagentorantrieb wechselt die Kennzeichnung über der Taste in die Farbe
Rot. Nach
gleichem Funktionsprinzip erfolgt auch die Visualisierung der
Außentüren. Ich habe in die Schließbleche jeweils einen Mikroschalter
eingebaut, der bei ausgefahrenem Türriegel betätigt wird. Somit wird
sichergestellt, dass die Visualisierung den tatsächlichen Stand der
Verriegelung anzeigt. Falls die Türen nicht ins Schloss gefallen sind
und also nicht verriegelt werden, wird der KeyMatic-Antrieb zwar
schließen, aber die Visualisierung am PC und am Display wird nicht die
Türen als erkennen. Falls wegen eines verlorenen Funksignals die
Türen um 22:10 Uhr noch nicht geschlossen sind, erfolgt ein nochmaliger
Schließbefehl über die FHZ. Ein manuelles Verschließen der Türen ist
auch per Mausklick auf das Schlüsselsymbol möglich. In der Zukunft soll
mein Projekt noch erweitert werden. So soll auch die vorhandene
Rollladensteuerung in das FS20-System integriert werden. So viel zur
Vorstellung meines FS20-Projekts. Meiner Meinung nach liegt der Vorteil
dieses Systems an der modularen Erweiterbarkeit und Zuverlässigkeit.
Bleibt nur noch zu wünschen, dass ELV die Entwicklung und den Support
trotz der neuen HomeMatic-Serie über lange Zeit beibehält. Fachbeitrag als PDF-Download herunterladen
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