Prozessor-Schaltnetzteil SPS 5630 30 V/6 A Teil 2/3
Aus ELVjournal
04/2008
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Nachdem
im „ELVjournal” 3/2008 die komplette Schaltungsbeschreibung des
Prozessor-Schaltnetzteils
SPS 5630 abgeschlossen wurde, kommen wir nun zum praktischen Aufbau und
zum Abgleich, der komfortabel softwaregesteuert durchzuführen ist. Durch
den übersichtlichen Aufbau, SMD-vorbestückte Leiterplatten und dadurch,
dass innerhalb des Gerätes kein Hardware-Abgleich erforderlich ist,
wird eine hohe Nachbausicherheit erreicht.Nachbau
Trotz
des Schaltungsumfangs ist der praktische Aufbau dieses interessanten
Netzgerätes nicht schwierig. Aufgrund der übersichtlichen Konstruktion
und da bei einem Großteil der Schaltung vorbestückte Komponenten in
SMD-Ausführung zum Einsatz kommen, halten sich die Bestückungsarbeiten
in Grenzen und sind recht schnell erledigt. Auch der komplett
softwaregesteuert durchzuführende Abgleich trägt wesentlich zur
Nachbausicherheit bei. Von Hand zu bestücken sind nur noch die
Bauelemente in konventioneller Ausführung, wobei es sich vorwiegend um
die Leistungselektronik auf der Basisplatine handelt. Insgesamt sind im
SPS 5630 drei Leiterplatten vorhanden, wobei natürlich der wesentliche
Teil der Komponenten auf der großen Basisplatine untergebracht ist.
Neben der Basisplatine sind noch eine Frontplatine mit dem Display, den
beiden Mikrocontrollern und den Bedienelementen sowie eine primärseitige
Netzteilplatine vorhanden.Bestückung der Basisplatine
Wie
bereits erwähnt, sind bei der großen Basisplatine sämtliche
SMD-Komponenten an der Platinenunterseite vorbestückt. Bei den
bedrahteten Bauelementen sind zuerst die Widerstände dem Bestückungsplan
entsprechend einzulöten. Die Anschlüsse der Widerstände werden auf
Rastermaß abgewinkelt, von oben durch die zugehörigen Platinenbohrungen
geführt, an der Platinenunterseite leicht angewinkelt und verlötet.
Danach werden die überstehenden Drahtenden, wie auch bei allen
nachfolgend zu bestückenden Bauteilen, mit einem scharfen
Seitenschneider direkt oberhalb der Lötstellen abgeschnitten.Im
nächsten Arbeitsschritt erfolgt die Bestückung der bedrahteten Dioden,
wobei unbedingt die korrekte Polarität zu beachten ist. Dioden sind
üblicherweise an der Katodenseite (Pfeilspitze) durch einen Ring
gekennzeichnet. Weiterhin ist zu beachten, dass bei den Leistungsdioden D
5 bis D 8 die Diodenkörper nicht direkt auf der Platinenoberfläche
aufliegen sollen. Zwischen Diodengehäuse und Platinenoberfläche ist ein
Abstand von ca. 2 bis 3 mm erforderlich. Die Anschlüsse des
Folien-Kondensators C 49 sind vor dem Verlöten an der Platinenunterseite
so weit wie möglich durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu führen.
Die Anschlüsse der Keramik-Kondensatoren müssen vor dem Verlöten
unbedingt so weit wie möglich durch die zugehörigen Platinenbohrungen
geführt werden. Wie bereits erwähnt, sind auch hier die überstehenden
Drahtenden an der Platinenunterseite abzuschneiden. Es
folgt die Montage der beiden Festspannungsregler IC 1 und IC 2. Bei
diesen Bauteilen werden zuerst die Anschlüsse ca. 3 mm hinter dem
Gehäuseaustritt um 90° abgewinkelt. Die Montage auf der Leiterplatte
erfolgt danach mit Schrauben M3 x 8 mm, Fächerscheiben und Muttern M3.
Erst wenn die Spannungsregler fest verschraubt sind, erfolgt das
sorgfältige Verlöten an der Platinenunterseite. Die
Platinen-Sicherungshalter für die beiden Feinsicherungen SI 1 bis SI 3
sowie für die Kfz-Flachsicherung SI 4 bestehen jeweils aus zwei Hälften.
Vor dem Verlöten müssen die Hälften der Sicherungshalter unbedingt plan
auf der Platinenoberfläche aufliegen. Unmittelbar nach dem Bestücken
der Halterungen werden die zugehörigen Sicherungen eingesetzt. Weiter
geht es dann mit dem Einbau der Elektrolyt-Kondensatoren, deren
korrekte Polarität sehr wichtig ist. Falsch gepolte Elkos können
explodieren oder auslaufen. Bei den Elkos ist die Polarität meistens am
Minuspol gekennzeichnet. Eine danach einzulötende 14-polige Stiftleiste
(ST 8) stellt die Verbindung zur Frontplatine her. Die Stiftleisten
müssen vor dem Verlöten an der Platinenunterseite plan auf der
Platinenoberfläche aufliegen. Die Anschlüsse der Speicherdrossel L 1
sind auf die erforderliche Länge zu kürzen, vorzuverzinnen und in die
zugehörigen Platinenbohrungen zu löten. Danach wird die Spule mit einem
hitzebeständigen Kabelbinder auf der Platinenoberfläche befestigt. R 49
wird aus einem Manganindraht-Abschnitt von 33 mm Länge hergestellt und
mit einem Glasfaser-Isolierschlauch überzogen. Nach dem Einlöten in die
Platine (in einem Bogen nach oben) müssen 27,3 mm Länge des
Widerstandsdrahtes wirksam bleiben. Montage des Leistungskühlkörpers

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Bild 9: Die Montage von T 1 und D 13 am Kühlkörper |
Auch
wenn nur wenig Leistung in Abwärme umgesetzt wird, kann bei der hohen
Ausgangsleistung des SPS 5630 nicht ganz auf einen Kühlkörper in der
Endstufe verzichtet werden. Am Kühlkörper sind der Leistungstransistor T
1 und die Schottky-Diode D 13 zu montieren (Abbildung 9). Die beiden
Leistungs-Bauelemente werden jeweils mit einer Glimmerscheibe versehen,
die beidseitig mit etwas Wärmeleitpaste bestrichen wurde. Zur
Verringerung des Wärmewiderstands zwischen dem Gehäuse und dem
Kühlkörper darf auf diese Paste keinesfalls verzichtet werden.
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Fertig eingebaute Leiterplatten und Trafo im Gehäuseunterteil |
Jeweils
mittels einer Isolierbuchse und einer selbstschneidenden Schraube M3 x 6
mm werden die Bauteile fest am Kühlkörper angeschraubt, wobei auf eine
gerade Ausrichtung zu achten ist (die Anschlüsse müssen genau nach unten
weisen). Nun ist es zweckmäßig, die montierten Komponenten auf
eventuelle Kurzschlüsse zum Kühlkörper hin zu überprüfen. Wenn die
Bauelemente am Kühlkörper fest verschraubt sind, werden die Anschlüsse
des Transistors T 1 und die Anschlüsse der Diode D 13 von oben durch die
zugehörigen Platinenbohrungen geführt. Mit zwei selbstschneidenden
Schrauben M3 x 6 mm und Fächerscheiben erfolgt danach die Montage des
Kühlkörpers auf der Leiterplatte. Damit die Bauelemente am Kühlkörper
mechanisch nicht belastet werden, dürfen die Anschlüsse des Transistors T
1 und der Diode D 13 erst verlötet werden, wenn der Kühlkörper auf der
Platine fest verschraubt ist. Der Endstufen-Temperatursensor ist von
oben so durch die zu ge hörigen Platinenbohrungen zu führen, dass die
flache Seite des Sensorgehäuses am Kühlkörper anliegt. Zur besseren
thermi schen Kopplung ist der Sensor zuvor an der abgeflachten Seite
leicht mit Wärmeleitpaste zu bestreichen. Mit einer Metall schelle sowie
einer selbstschneidenden Schraube M3 x 6 mm und Fächerscheibe wird der
Sensor dann am Kühlkörper festgesetzt. Wenn die mechanische Montage
abgeschlossen ist, erfolgt das Verlöten der Anschlüsse an der
Platinenunterseite. Zuletzt sind die überstehenden Drahtenden des
Sensors oberhalb der Lötstellen abzuschneiden. Im nächsten Teil
beschreiben wir den Nachbau der Front- und Netzplatine und die
Inbetriebnahme mit Abgleich.
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Ansicht der fertig bestückten Basisplatine von der Bestückungsseite für konventionelle Bauteile mit zugehörigem Bestückungsplan |

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Ansicht der fertig bestückten Basisplatine von der SMD-Seite mit zugehörigem Bestückungsplan |
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