Akkumulatoren - wiederaufladbare Speicher für elektrische Energie Teil 3/3
Aus ELVjournal
05/2008
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Unsere Serie über die Technik elektrischer Energiespeicher geht weiter: der Silber-Zink-Akku und die Brennstoffzelle.Der Silber-Zink-Akku
Der
Silber-Zink-Akku sollte eigentlich in dieser Artikelserie nicht näher
beschrieben werden, da er nur wenige Lade- und Entladezyklen erlaubte
und zu Auskristallisierungen auf der Zink-Elektrode (Dendritenbildung)
und dadurch hervorgerufenen inneren Kurzschlüssen neigte. Nach neuesten
Forschungen sind diese Probleme nun aber weitgehend ausgeräumt und der
Silber-Zink-Akku muss als ernst zu nehmende Konkurrenz zum
Lithium-Ionen-Akku betrachtet werden. In seiner klassischen Grundform
besteht der Silber-Zink-Akku aus einer positiven Elektrode (entladen:
Silber Ag; geladen: Silberoxid AgO) und einer negativen Elektrode
(entladen: Zinkhydroxid Zn(OH)2; geladen: Zink Zn) in Kalilauge (KOH,
typ. Dichte 1,4 g/cm3). Die Klemmenspannung einer geladenen Zelle liegt
bei 1,5 bis 1,6 V. Die elektrochemischen Reaktionen zeigt Gleichung (6).
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Bild 18: Der Schichtenaufbau einer Silber-Zink-Zelle |
Dabei
fällt an der Gesamtreaktion auf, dass beim Laden Wasser (H2O) entsteht,
wodurch der Elektrolyt an Dichte (Konzentration) verliert. Hier ist
(umgekehrt wie beim Bleiakkumulator) ein verdünnter Elektrolyt das
Kennzeichen einer geladenen Zelle. Die kalifornische Zpower Inc. (bis
Mitte 2008 Zinc Matrix Power) beschreibt auf ihrer Homepage den Aufbau
ihrer Silber- Zink-Zellen wie folgt (Abbildung 18):
A:
Die
negative Elektrode (Zink-Anode) ist ein Polymer-Zink- Verbundmaterial,
welches formstabil ist und ein Dendritenwachstum hemmt. Das wirkt der
Bildung innerer Kurzschlüsse entgegen.
B:
Der Separator ist
ein Folienschichtenstapel mit mehreren Aufgaben. Zum einen hindert er
Dendriten am Durchtritt zur negativen Elektrode und vermeidet dadurch
die gefürchteten inneren Kurzschlüsse. Zum anderen erlaubt er die freie
Ionenbewegung von der Katode zur Anode und schützt die Silber- Katode
vor einer Degeneration.
C:
Die positive Elektrode
(Silber-Katode) besteht aus mit Nano partikeln beschichtetem Silber, was
die Leitfähigkeit steigert und somit den Innenwiderstand herabsetzt.

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Bild 19: Labormuster eines Silber-Zink-Akkus |
Das
Ergebnis ist ein Akkumulator, der bis zu 40 % mehr Energie speichern
kann als ein gleich großer Lithium-Ionen-Akku (Abbildung 19). Durch den
wässrigen Elektrolyten und einen Verzicht auf das hoch reaktive Lithium
sind Silber- Zink-Akkus von Natur aus sicher. Explodierende oder
brennende Laptops mit Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie unter
http://blogs.computerworld.com/exploding_laptop_cinema betrachten kann,
sind unmöglich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die
Umweltfreundlichkeit. Ausgediente Silber-Zink-Akkus können bis zu 95 %
hochrein in ihre Bestandteile zerlegt und diese für die Herstellung
neuer Akkus wiederverwendet werden. Dabei wird nur 20 % der Energie
benötigt, die der bergmännische Abbau der Metalle erfordert. Das
Recycling von Lithium- Ionen-Akkus erzeugt dagegen Stoffe, die nicht
ausreichend sauber sind, um in die Produktion neuer Akkus fließen zu
können. Deshalb muss bei der Herstellung stets neu abgebautes Lithium im
Produktionsprozess eingesetzt werden. Nach Angaben von ZPower wird die
Energiedichte der Silber- Zink-Zelle von heute schon 500 Wh/l in wenigen
Jahren auf 750 Wh/l anwachsen und damit den Lithium-Ionen-Akku weit
hinter sich lassen.Die Brennstoffzelle
Der
Begriff Brennstoffzelle ist die im Sprachgebrauch übliche Kurzform für
die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle wandelt
chemische in elektrische Energie um und zählt deshalb zu den
galvanischen Elementen. Allerdings hat sie die chemische Energie nicht
gespeichert, sondern erhält sie in Form von Brennstoffen zugeführt, die
sie über eine „kalte Verbrennung“ direkt in elektrische Energie
umwandelt.Geschichtliches

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Bild 20: 1838 wies Christian Friedrich Schönbein das Grundprinzip der Brennstoffzelle nach. |
Bereits
im vorletzten Jahrhundert hatte sich Christian Friedrich Schönbein
(1799–1868) (Abbildung 20) als Professor für Physik und Chemie an der
Universität Basel mit der Frage beschäftigt, ob es möglich sei, die
chemische Energie des Knallgases (Anmerkung: eine explosionsfähige
Mischung aus Wasserstoff und Sauerstoff) direkt in elektrische Energie
umzuwandeln. Dies wäre die Umkehrung des Elektrolysevorgangs, also die
Zerlegung von Wasser mittels elektrischer Energie in Wasserstoff und
Sauerstoff.
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Bild 21: William Robert Grove baute die erste gebrauchstüchtige Wasserstoffzelle. |
1838
wies Schönbein das Grundprinzip der Brennstoffzelle mit einem
Experiment nach. Er zeigte, dass zwischen zwei von Wasserstoff und
Sauerstoff umspülten Platindrähten in einer Elektrolytflüssigkeit eine
Spannung entsteht. Seine Entdeckung veröffentlichte er im Januar 1839 im
Philosophical Magazine. Der britische Jurist und Naturforscher William
Robert Grove (1811–1896) (Abbildung 21) folgte nur einen Monat später
mit einem Aufsatz in der gleichen Zeitschrift, in dem er postulierte,
dass durch die Kombination von Wasserstoff und Sauerstoff elektrischer
Strom zu gewinnen sei. Noch im gleichen Jahr trafen sich Schönbein und
Grove zu gemeinsamen Experimenten in England und begannen eine
umfangreiche Korrespondenz.
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Bild
22: Das Grove’sche Element und die Reihenschaltung von elementaren
Wasserstoffzellen zum Betrieb eines Elektrolyseurs (Quelle RWE). |
Heute
wird Schönbein allgemein als der Entdecker des Brennstoffzelleneffekts
angesehen und Grove als Konstrukteur der ersten praktischen
Brennstoffzelle, des Grove’schen Elements (Abbildung 22). In Abbildung
22 rechts sind vier einfache Brennstoffzellen bestehend aus je einem mit
Wasserstoff und Sauerstoff gefüllten Röhrchen mit Platinelektrode in
Reihe geschaltet. Mit der Summenspannung wird ein Elektrolyseur
betrieben, der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Links ist
eine praktische Ausführung eines Grove’schen Elements zu sehen. Erst
1893 gelang es dem Elektrochemiker Friedrich Wilhelm Ostwald
(1853–1932), die Prozesse in der Zelle theoretisch exakt zu erklären.
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Bild 23: In einer Brennstoffzelle laufen die umgekehrten Vorgänge wie in einer Elektrolysezelle ab. |
Die
im Elektrolyseur und den Brennstoffzellen ablaufenden Vorgänge fasst
Abbildung 23 aus einer äußeren Sicht zusammen. Die chemischen Reaktionen
an Anode und Katode des Elektrolyseurs bei der Spaltung von Wasser
erklärt Gleichung 7.Die
Vorgänge in der Brennstoffzelle sind etwas komplexer (Gleichung 8).
Zunächst wird an der Katode Sauerstoff reduziert, d. h., er wird durch
Elektronenaufnahme in Sauerstoffionen gewandelt. An der Anode gibt der
Wasserstoff Elektronen ab (Oxidation), die über den Verbraucher zur
Katode fließen und dabei elektrische Arbeit verrichten. Die positiv
geladenen Sauerstoffprotonen verbinden sich mit den Wasserstoffionen zu
Wasser. Von außen betrachtet haben sich Wasserstoff und Sauerstoff unter
Freisetzung von Elektronen zu Wasser vereinigt. Dabei wird theoretisch
genau die Energie frei, die zur elektrolytischen Zerlegung von Wasser in
seine Bestandteile notwendig ist. Der herkömmliche Weg zur
Stromgewinnung hätte über die Verbrennung von Wasserstoff in einer
Verbrennungsmaschine (Energiewandlung: thermisch → mechanisch) und durch
diese zum Antrieb eines Generators (Energiewandlung: mechanisch →
elektrisch) geführt. Diese zwei mit Verlusten, Geräuschen und Verschleiß
verbundenen Zwischenstufen spart man sich bei der „kalten Verbrennung“
in der Brennstoffzelle. Bauformen von Brennstoffzellen
AFC
Der
älteste praktisch eingesetzte Brennstoffzellentyp ist die alkalische
Brennstoffzelle (AFC: Alkaline Fuel Cell). Sie entspricht Groves’
Konstruktion, hat aber einen alkalischen Elektrolyten, meist wässrige
Kalilauge KOH. Bei einer Arbeitstemperatur um 80 °C verarbeitet sie
hochreinen Wasserstoff und Sauerstoff. Sie ist sehr empfindlich gegen
Kohlendioxid CO2, welches den Elektrolyten und die Katalysatorelektroden
zerstört. Deshalb ist der Betrieb mit Luftsauerstoff nicht möglich,
wodurch dieser Brennstoffzellentyp im Alltag keine große Bedeutung
erlangt hat. In der Weltraumfahrt und in Unterseebooten, wo die teuren
Anforderungen an die Reinheit des Sauerstoffs keine ausschlaggebende
Rolle spielen, kommt die AFC wegen ihres hohen Wirkungsgrades (ca. 63 %)
und der erzielbaren elektrischen Leistungen (bis 100 kW) dagegen oft
zum Einsatz.PEMFC

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Bild 24: Das Brennstoffzellenprinzip: Wasserstoff und Sauerstoff verbinden sich zu Wasser. Dabei werden Elektronen freigesetzt. |
Die
heute am häufigsten verwendete Brennstoffzelle der
Niedertemperaturklasse ist die PEMFC (Proton Exchange Mem brane Fuel
Cell) (Abbildung 24). Sie ist durch poröse Elektroden gekennzeichnet,
die von Wasserstoff (Anode) bzw. Sauerstoff (Katode) durchströmt werden,
und benötigt keinen hochreinen Sauerstoff, sondern kann mit
Luftsauerstoff betrieben werden. Dabei wird der Wasserstoff oxidiert
(Elektronenabgabe!) und die entstehenden Wasserstoffprotonen
diffundieren durch die Austauschmembran zur Katode. Die abgegebenen
Elektronen fließen im äußeren Stromkreis durch die Last zur Katode, wo
sie sich mit dem Sauerstoff der Verbrennungsluft zu Sauerstoffionen
verbinden. Diese wiederum reagieren mit den Wasserstoffprotonen zu
Wasser. Die Austauschmembran hat zwei zentrale, aber gegensätzliche
Funktionen. Zum einen muss sie gasdicht, zum anderen für die
Wasserstoffprotonen durchlässig sein. Trennt die Membran die
Teilreaktionen an den Anode und Katode nicht sauber voneinander, so kann
durch das Zusammentreffen von Wasserstoff- und Sauerstoffgas Knallgas
entstehen und die Zelle explodieren. In der Praxis kommen an Anode und
Katode unterschiedliche Katalysatoren zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es,
die Reaktionsprozesse zu beschleunigen. Dies kann Platin hervorragend.
Im Idealfall erledigt es seine Aufgabe, ohne dabei mit einem der
beteiligten Stoffe eine Verbindung einzugehen. Leider ist Platin teuer,
kann leicht durch Kohlenmonoxid-Nebenprodukte „vergiftet“ werden und
dadurch seine Wirkung verlieren. Deshalb versucht man, Platin durch
andere Katalysatormetalle zu ersetzen.
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Bild 25: Brennstoffzellen werden zu einem Stapel (Stack) angeordnet, um höhere Ausgangsspannungen zu erzielen. |
Weil
die beschriebene Anordnung nur eine Zellenspannung von typisch 0,8 V
aufweist, werden solche Zellen gestapelt (Abbildung 25) (Quelle:
Celanese Corporation). Der entstehende Stapel (Stack) hat dann bei
Verwendung von 20 Einzelzellen eine Klemmenspannung von etwa 16 V. Ein
Beispiel für einen solchen PEMFC-Stack zeigt Abbildung 26 (Quelle: BASF
Fuel Cell GmbH). Der Wirkungsgrad der PEMFC kann bis zu 70 % betragen,
d. h., über zwei Drittel der im Brennstoff H2 enthaltenen chemischen
Energie werden in elektrische gewandelt. Die PEMFC wird in
Elektrofahrzeugen, Blockheizkraftwerken, UBooten, in der Raumfahrt und
als Batterieersatz verwendet. Sie verrichtet ihre Arbeit lautlos und
abgasfrei.
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Bild 26: BZ-Stack der BASF |
Weitere Brennstoffzellentypen

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Bild 27: Brennstoffzellentypen und ihre wichtigsten Parameter |
Wie
in Abbildung 27 gezeigt, gibt es weitere Brennstoffzellentypen, die
sich durch andere Elektrolyten und die damit verbundenen höheren
Reaktionstemperaturen auszeichnen. Allen ist gemeinsam, dass der
Stromkreislauf im Inneren der Zelle durch Ionenwanderung und außerhalb
der Zelle über einen Elektronenfluss durch einen Lastwiderstand
stattfindet.Warum Brennstoffzellen?

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Bild 28: Die geringen Schadstoffemissionen einer Phosphorsäure-BZ im Vergleich zu Gasmotor und -turbine |
Es
gibt eine Reihe von Gründen für den Einsatz von Brennstoffzellen. Der
heute wohl wichtigste ist im Klimaschutz – konkret in der Vermeidung
eines übermäßigen Treibhauseffekts – zu sehen. Der Energiebedarf des
Menschen für Industrie, Wohnen und Mobilität hat die fossilen Reserven
bereits weitgehend erschöpft und dabei eine Vielzahl von Schadstoffen in
die Atmosphäre abgegeben. In dieser Hinsicht ist die Brennstoffzelle
geradezu vorbildlich. Im Vergleich mit einem Gasmotor mit Katalysator
und einer Gasturbine ist ihr Ausstoß von Stickoxid (NOx), Kohlenmonoxid
(CO) und Kohlenwasserstoffen viel geringer (Abbildung 28) (Quelle: MPI
für Festkörperforschung Stuttgart). Stickoxide und Kohlenwasserstoffe
verlassen in großen Mengen Fabrikschornsteine und Autoauspuffe, um bei
intensiver Sonnenstrahlung in einer komplizierten Reaktionskette Ozon zu
bilden. Die Folgen wie Augenreizungen und Atembeschwerden, Warnungen
vor körperlicher Anstrengung und Fahrverbote machen die Gefahren
erhöhter Ozonkonzentrationen drastisch klar. Aber auch die
CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg in den letzten Jahrzehnten
bedenklich an.
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Bild
29: Die Keeling-Kurve: In 50 Jahren ist die
Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Erdatmosphäre um fast ein Viertel
angestiegen. |
1957
begann der amerikanische Chemiker Charles David Keeling auf dem 4170 m
hohen Vulkan Mauna Loa auf Hawaii mit der Messung der CO2-Konzentration
in der Atmosphäre. Die nach Keeling benannte Kurve (Abbildung 29) zeigt
einen Anstieg von 315 ppmv auf heute etwa 385 ppmv, (ppmv: parts per
million by volume), also um etwa 22 %. Darin sehen nahezu alle
Klimawissenschaftler die Hauptursache für die globale Erwärmung mit all
ihren negativen Folgen wie Abschmelzen der Polkappen und Gletscher,
Wetterextreme, Überschwemmungen … Abhilfe könnte der Einsatz von
Brennstoffzellen unter Verwendung von möglichst CO2- neutral gewonnenem
Wasserstoff schaffen. Schätzungen sagen die Reichweiten wirtschaftlich
gewinnbarer Energieträger bei heutigem Verbrauch so voraus: 40 Jahre Öl
und Uran, 60 Jahre Erdgas, 150 Jahre Steinkohle, 200 Jahre Braunkohle.
Die Brennstoffzelle kann durch ihren hohen Wirkungsgrad helfen, die
verbleibende Nutzungsdauer fossiler Brennstoffvorräte zu verlängern. Zum
Beispiel ist die Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas, Kohle oder
Biomasse in Reformatoren zum Betrieb von H2-O2-Brennstoffzellen sehr
effizient möglich. Dabei nimmt das Verfahren der norwegischen Kvaerner
Engineering S. A. eine besondere Rolle ein, weil es nahezu emissionsfrei
(insbesondere ohne CO2-Anfall) Kohlenwasserstoffe wie Erdgas und Öl in
Wasserstoff und Reinstkohle (Aktivkohle) spaltet. Eine seit 1992
arbeitende Pilotanlage schafft unter Berücksichtigung aller potenziell
verwertbaren Produkte einen Wirkungsgrad von nahezu 100 %, wovon etwa 48
% im Wasserstoff, 10 % im Heißdampf und die restlichen 40 % in der
Aktivkohle stecken. Eine andere Möglichkeit ist die elektrolytische
Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff (Elektrolyseur) gemäß
Gleichung (7). Die dafür erforderliche elektrische Ener gie lässt sich
aus nachhaltigen Quellen wie Sonne, Wind oder Wasserkraft gewinnen. So
würden – rein rechnerisch – etwa 6 % der in das Gebiet der Sahara (9
Mio. km²) eingestrahlten Sonnenenergie, zu einem Wirkungsgrad von 10 %
durch Solarzellen in Strom gewandelt, den Weltenergiebedarf decken.
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Bild
30: In luftdicht abgeschlossenen Gefäßen produzieren Mikroalgen unter
Schwefelmangel Wasserstoff (Quelle: Ruhr-Universität Bochum). |
Aber
auch biochemische Prozesse, in denen Bakterien und deren Enzyme oder
Grünalgen Wasserstoff produzieren sind bekannt (Abbildung 30). Ihr
Vorteil: Das dabei erforderliche Sonnenlicht braucht nicht erst
aufwändig in Strom gewandelt zu werden, mit dem dann die elektrolytische
Wasserzersetzung vorgenommen wird. Allerdings sind die Ausbeuten
solcher biologischer Wasserstofferzeuger noch sehr gering. Besonders
attraktiv scheint es, den Wasserstoff dezentral zu gewinnen, in
elektrische Energie umzuwandeln und diese zu verbrauchen. So vermeidet
man Transportverluste und verringert die Abhängigkeit von externen
Lieferanten. Eines ist sicher: So verheißungsvoll der Weg in eine
nachhaltige Wasserstoffwirtschaft auch ist – es bleibt noch viel zu tun.
Die Wissenschaftszweige Physik, Biologie, Chemie und Elektrotechnik
müssen in Zukunft noch erheblich stärker interdisziplinär
zusammenarbeiten, um optimale Lösungen zu entwickeln. Dazu gehören auch
Methoden, den gewonnenen Wasserstoff effizient und sicher zu speichern.
Wenn man bedenkt, dass alleine Amerika mit 1 % seines Budgets für
Nuklearwaffen seine Forschung für Wasserstoff 10 Jahre lang finanzieren
könnte, kommen allerdings Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Willens
auf, dieses Ziel möglichst schnell erreichen zu wollen.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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