Prozessor-Schaltnetzteil SPS 5630 30 V/6 A Teil 3/3
Aus ELVjournal
05/2008
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Der
praktische Aufbau dieses interessanten Labor-Schaltnetzteils wird nun
mit der Bestückung der Frontplatine und der Netzplatine fortgesetzt. Des
Weiteren wird der Einbau der Komponenten in das Metallgehäuse sowie der
recht einfach durchzuführende, softwaregesteuerte Abgleich detailliert
beschrieben.Bestückung der Frontplatine

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Bild 10: Aufbau und Montage des hinterleuchteten LC-Displays |
Nachdem
die Basisplatine fertig aufgebaut ist, erfolgt die Bestückung der
Frontplatine. Auch hier sind nur noch wenige Komponenten von Hand
aufzulöten. Bei dieser Platine beginnen wir die Bestückung mit der
Montage des großen, hinterleuchteten Displays. Die Explosionszeichnung
in Abbildung 10 verdeutlicht den Aufbau des Displays und somit auch die
einzelnen Montageschritte, die erforderlich sind. Zuerst wird der
Halterahmen bis zum Einrasten auf die Platine gesetzt.Danach
werden die 4 „Side-Looking-Lamps“ so eingelötet, dass jeweils die
Bauelemente-Unterseite plan auf dem Halterahmen aufliegt. Im nächsten
Arbeitsschritt sind die Leitgummistreifen in die dafür vorgesehenen
Schlitze des Halterahmens zu positionieren. In die Mitte des Rahmens
wird nun ein weißes Stück Papier (Reflektorfolie) gelegt, gefolgt von
der Reflektorscheibe, die mit der Bedruckung (Punktraster) nach unten
einzusetzen ist. Des Weiteren ist unbedingt zu beachten, dass die
silberbeschichtete Seite der Reflektorscheibe an der gegenüberliegenden
Seite der „Side-Looking-Lamps“ liegen muss. Auf die Reflektorscheibe
kommt die Diffusorfolie und darauf das Display. Zuletzt wird der
Displayrahmen aufgesetzt und mit den 8 zugehörigen Schrauben (2,0 x 6,0
mm) verschraubt. Die 7 Printtaster zur Bedienung des Gerätes werden
nacheinander eingesetzt und an der Platinenunterseite verlötet. Gleich
im Anschluss hieran sind die zugehörigen Tastkappen aufzupressen. Danach
wird der Elko C 215 (unter Beachtung der korrekten Polarität)
eingelötet. 
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Bild 11: Die Führungsnase des Inkrementalgebers (rechts) wird abgeschnitten (links). |
Beim
Drehimpulsgeber (Inkrementalgeber) ist vor dem Einbau eine kleine
Führungsnase (siehe Abbildung 11) mit einem scharfen Seitenschneider
abzutrennen und die Achse auf 6 mm Länge zu kürzen. Danach wird das
Bauteil plan auf die Platine gesetzt und sorgfältig verlötet.
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Bild 12: Das fertig konfektionierte Flachbandkabel zur Verbindung von Front- und Basisplatine |
Ein
14-poliges Flachbandkabel dient zur Verbindung der Frontplatine mit der
Basisplatine (Abbildung 12). Dieses Kabel wird fertig konfektioniert
geliefert und ist bereits werkseitig mit einem 14-poligen
Leiterplattenverbinder und einem 14-poli gen
Flachbandkabel-Steckverbinder ausgestattet. Die Stifte des
Flachbandkabel-Leiterplattenverbinders sind von der Platinenrückseite
(SMD-Seite) durch die zugehörigen Bohrungen zu führen und so zu
verlöten, dass der Verbinder plan aufliegt. Die Einbaurichtung ist
korrekt, wenn das Kabel Richtung TA 204 bis TA 206 weist.Bestückung der Netzplatine
Bei
der Netzplatine sind zwar nur wenige Bauelemente zu bestücken, jedoch
ist hier höchste Sorgfalt geboten, da später die
230-V-Netz-Wechselspannung hier anliegen wird. Im ersten Arbeitsschritt
wird die primärseitige Netzbuchse mit zwei Schrauben M3 x 10 mm,
Zahnscheiben und Muttern auf die Platine montiert. Danach erfolgt das
Verlöten der Platinenanschlüsse. Der Netzschalter S 100 und der
X2-Kondensator C 100 müssen vor dem Verlöten plan aufliegen. Beim
Einlöten der beiden Hälften des Platinensicherungshalters ist eine
einwandfreie Ausrichtung zu beachten. Gleich nach dem Einlöten werden
die Feinsicherung eingesetzt und eine Kunststoffabdeckung als
Berührungsschutz aufgesetzt. Die Bauteilbestückung ist damit bereits
abgeschlossen. Die primärseitigen Anschlüsse des
160-VA-Netztransformators werden auf 35 mm Gesamtlänge gekürzt, auf 5 mm
Länge abisoliert, verdrillt und vorverzinnt. Über die beiden
Leitungsenden wird jeweils ein Isolierschlauch von 25 mm Länge mit 2,5
kV Spannungsfestigkeit geschoben. Danach sind die Leitungen von der
Platinenoberseite durch die Bohrungen von ST 100 und ST 200 zu führen
und an der Platinenunterseite sorgfältig zu verlöten. Zur doppelten
Sicherheit werden die Leitungen jeweils mit einem Kabelbinder, wie in
Abbildung 13 zu sehen ist, gesichert.
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Bild 13: Anschluss der primärseitigen Trafoleitungen |
Einbau der Komponenten in das Metallgehäuse

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Bild 14: Montage der Gehäuse-Fußmodule |
Zuerst
werden die Gehäusefußmodule mit Schrauben M3 x 16 mm montiert und die
selbstklebenden Gummifüße in die Fußmodule eingeklebt (Abbildung 14). Im
vorderen Bereich des Gehäuses ist danach der Aufstellbügel wie in
Abbildung 15 einzurasten.
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Bild 15: Einrasten des Aufstellbügels |

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Bild 16: Sehr wichtig ist die Isolierplatte unter der Netzplatine und dem Netztrafo. |
Entsprechend
Abbildung 16 ist im Gehäuseunterteil eine Isolierplatte aus
unbeschichtetem Leiterplattenmaterial einzusetzen. Darauf wird dann der
Netztrafo mit vier Schrauben M4 x 10 mm, Fächerscheiben und Muttern
montiert. Die Netzplatine ist in das Gehäuseunterteil einzusetzen und
mit zwei Fächerscheiben und zwei Muttern M3 fest zu verschrauben. Die
blaue sekundärseitige und die beiden gelben Trafoleitungen werden auf
eine Gesamtlänge von 100 mm gekürzt, während die beiden dickeren roten
Leitungen auf 140 mm Gesamtlänge zu kürzen sind. Die Leitungsenden
werden auf 5 mm Länge abisoliert, verdrillt und vorverzinnt.Wie
in Abbildung 19 zu sehen, werden die roten Trafoleitungen jeweils mit 2
Windungen durch einen Ferritkern gefädelt. Danach sind die Leitungen
entsprechend Tabelle 1 von der Oberseite durch die zugehörigen
Platinenbohrungen der Basisplatine zu führen und an der
Platinenunterseite sorgfältig zu verlöten. Es
folgt die Montage der Basisplatine im Gehäuseunterteil mit einer
Schraube M3 x 5 mm und zwei Muttern M3. Es ist jeweils eine
M3-Fächerscheibe unterzulegen. Dann ist die Frontplatine mit Schrauben
M3 x 6 mm und Zahnscheiben von vorne an das Gehäuseunterteil zu
schrauben und der Flachbandkabel- Steckverbinder der Frontplatine ist
mit der Stiftleiste ST 8 der Basiplatine zu verbinden. Die beiden
Ausgangs-Sicherheitsbuchsen werden fest in das Frontprofil eingeschraubt
und die von ST 6 (+) und ST 7 (–) kommenden Leitungsabschnitte
angelötet. Danach erfolgt die Befestigung des Alu-Frontprofils am
Gehäuseunterteil mit sechs Senkkopfschrauben M3 x 6 mm. Auf die Achse
des Inkrementalgebers ist gleich im Anschluss der Drehknopf
aufzupressen. 
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Bild 17: Befestigung des Temperatursensors am Trafo |
Der
Temperatursensor zur Erfassung der Trafotemperatur ist wie in Abbildung
17 zu sehen direkt an den Trafokern anzukleben. Dabei ist unbedingt ein
temperaturbeständiger Klebstoff, wie z. B. Silikonkleber, zu verwenden.
Zur ersten Fixierung des Sensors kann ein Tropfen Sekundenkleber
dienen. Der Netzschalter wird mit einem Adapterstück, der zugehörigen
Schubstange und dem Druckknopf bestückt. Der Druckknopf ist dabei mit
einem Tropfen Sekundenkleber zu sichern.
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Bild 18: Abmessungen der Schubstange des Netzschalters |
Vor
der Montage ist die Schubstange entsprechend Abbildung 18 abzuwinkeln
und auf die angegebene Länge zu kürzen. Abbildung 19 zeigt die
Innenansicht des so weit fertig gestellten SPS 5630.
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Bild 19: Innenansicht auf die Basisplatine des SPS 5630 |
Mit
drei Inbusschrauben M3 x 5 mm wird die Rückwand am Gehäuseunterteil
befestigt. Im letzten Arbeitsschritt ist das Gehäuseoberteil im hinteren
Bereich mit 5 Inbusschrauben M3 x 5 mm und im Bereich des Frontprofils
mit 4 Inbusschrauben M3 x 16 mm zu verschrauben (Abbildung 20). Der
praktische Aufbau des SPS 5630 ist damit vollständig abgeschlossen und
es folgt der recht einfache, softwaregesteuert durchzuführende Abgleich. 
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Bild 20: Montage des Gehäusedeckels mit Inbusschrauben |
Software-Abgleich
Beim
SPS 5630 erfolgt der Strom- und Spannungsabgleich softwaregesteuert, so
dass hierfür im gesamten Gerät keine Abgleichtrimmer erforderlich sind.
Als Hilfsmittel werden ein möglichst genaues Multimeter, zwei Lastwider
stände (z. B. 5-W- und 21-W-Kfz-Glühbirne) und zwei Messleitungen
benötigt. Bei der ersten Inbetriebnahme wird nach dem Einschalten des
SPS 5630 automatisch der Kalibriermodus gestartet und in der oberen
Displayzeile 3,00 V und CAL1 angezeigt. Natürlich kann auch jederzeit
ein Neuabgleich durchgeführt werden. Um in den Kalibriermodus zu
gelangen, sind dann bei ausgeschaltetem Gerät die beiden Pfeiltasten
gedrückt zu halten und erst danach das Gerät einzuschalten. Die beiden
Pfeiltasten dürfen erst losgelassen werden, wenn in der oberen
Displayzeile 3,00 V und CAL1 erscheint.Abgleichschritt 1
In
der oberen Displayzeile wird 3,00 V und CAL1 angezeigt. Der Controller
gibt zuerst 3,00 V als Ausgangswert vor. An den Ausgangsklemmen ist ein
Spannungsmessgerät (Messbereich bis 3 V) anzuschließen und die
Ausgangsspannung ist zu messen. Mit dem Drehimpulsgeber ist die
Ausgangsspannung auf 3,00 V (±5 mV) einzustellen. Zum Abspeichern des
eingestellten Wertes ist die „Enter“-Taste kurz zu betätigen, wenn im
Display Memory angezeigt wird.Abgleichschritt 2
In
der oberen Displayzeile erscheint nun 19,90 V und rechts wird CAL2
angezeigt. Damit ein Umschalten des Multimeters möglich ist, befindet
sich das SPS 5630 zunächst im Standby- Modus (Anzeige „Stand-by“ im
Display). Es wird noch keine Ausgangsspannung ausgegeben. Das
Spannungsmessgerät an den Ausgangsklemmen ist in den 20-V-Messbereich zu
bringen und danach die „Standby“- Taste zu betätigen. Der Controller
gibt nun 19,90 V als Ausgangswert vor. Mit dem Drehimpulsgeber ist die
Ausgangsspannung auf 19,90 V (±5 mV) einzustellen. Zum Abspeichern des
eingestellten Wertes wird die „Enter“- Taste erst kurz betätigt, sobald
im Display „Memory“ angezeigt wird.Abgleichschritt 3
In
der mittleren Displayzeile wird 0,300 A und CAL3 angezeigt. Der
Controller gibt nun 0,300 A als Ausgangswert vor. Für diesen
Abgleichschritt ist an den Ausgangsklemmen des Netzgerätes ein
Strom-Messgerät mit mind. 0,1 mA Auflösung und einer in Reihe
geschalteten Last anzuschließen. Die Last sollte dabei so bemessen sein,
dass die Ausgangsspannung des Netzgerätes zwischen 6 V und 18 V liegt
(5 W Lastwiderstand zwischen 20 Ω und 60 Ω). Als Last ist für diesen
Abgleichschritt eine einfache 5-W-Kfz-Glühlampe gut geeignet. Mit dem
Drehimpulsgeber ist der Ausgangsstrom auf 0,300 A (±0,5 mA)
einzustellen. Zum Abspeichern des eingestellten Wertes wird die „Enter“-
Taste kurz betätigt, sobald im Display „Memory“ angezeigt wird.Abgleichschritt 4
In
der mittleren Displayzeile erscheint nun 1,900 A und rechts wird CAL4
angezeigt. Damit es zu keiner Beschädigung der bisher angeschlossenen
Last kommt, befindet sich das SPS 5630 zunächst im Standby- Modus
(Anzeige „Stand-by“ im Display). Es wird noch kein Ausgangsstrom
ausgegeben. An den Ausgangsklemmen des Netzgerätes ist nun ein Strom-
Messgerät mit mind. 1 mA Auflösung und einer in Reihe geschalteten Last
anzuschließen. Die Last ist in diesem Abgleichschritt so zu bemessen,
dass die Ausgangsspannung des Netzgerätes wieder zwischen 6 V und 18 V
liegt. Somit muss der Lastwiderstand zwischen 3,3 Ω (12 W) und 9,1 Ω (33
W) liegen. Sehr gut geeignet ist als Last eine einfache
21-W-Kfz-Glühlampe. Nach dem Anschluss ist die „Stand-by“-Taste zu
betätigen. Der Controller gibt nun 1,900 A als Ausgangswert vor. Mit dem
Drehimpulsgeber ist der Ausgangsstrom auf 1,900 A (± 1 mA)
einzustellen. Zum Abspeichern des eingestellten Wertes wird die „Enter“-
Taste kurz betätigt, sobald im Display „Memory“ angezeigt wird. Damit
ist die Kalibrierung des SPS 5630 abgeschlossen und das Gerät geht
automatisch in den normalen Betriebsmodus. Nach erfolgreich
durchgeführtem Abgleich steht dem Einsatz nichts mehr entgegen.
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Ansicht der fertig bestückten Frontplatine von der Displayseite mit zugehörigem Bestückungsplan |

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Ansicht der fertig bestückten Frontplatine von der SMD-Seite mit Bestückungsplan |

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Fertig aufgebaute Netzplatine |

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Bestückungsplan der Netzplatine |
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