Wach und mobil mit Licht
Aus ELVjournal
05/2008
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Mit
dem „BlueLight mobile“ (BLM) können Lichtmangel-Beeinträchtigungen
positiv beeinflusst werden. Die Anwendung ist einfach und praktisch
überall möglich.Licht und Gesundheit
Ohne
Licht keine Gesundheit. Licht und Dunkelheit wirken auf die
Hormonproduktion und steuern den Schlaf. Licht verstärkt die
Konzentration und Kreativität. Viele Menschen leiden unter
Winterdepressionen (SAD – Seasonal Affective Disorder) [1, 2], unter
Schlafstörungen (Schichtarbeiter, Jetlag u. a.) oder unter gestörter
Schlafrhythmik bei Altersdemenz. Bei etwa zwei Drittel dieser Patienten,
so belegen medizinische und psychologische Studien ganz
unterschiedlicher Kliniken, bewirkt eine Lichttherapie deutliche
Besserungen des Allgemeinbefindens und steigert den Antrieb.
Erfolgreiche Ergebnisse zeitigt die Lichttherapie bei der Behandlung des
zyklisch auftretenden Prämenstruellen Syndroms (PMS) und sogar bei der
Behandlung von Essstörungen (Bulimia nervosa). Auch bei nichtsaisonalen
Depressionen können im Zusammenwirken mit geeigneten Medikamenten
Besserungen erzielt werden. Nicht überraschend ist der Befund, dass sich
auch gesunde Personen nach einer Lichtbehandlung wohler fühlen. Bei der
Behandlung wird das helle Licht der Therapielampen über die Augen
aufgenommen. Nach etwa vier Tagen geht es den Patienten deutlich besser.
Schlaf, Stimmung und Antrieb werden normalisiert, die depressiven
Symptome nehmen deutlich ab oder verschwinden. Wichtig ist die
regelmäßige Anwendung. Zu Beginn sollte man sich über 14 Tage täglich,
möglichst morgens, vor die Lampe setzen, auch an symptomfreien Tagen.
Die Dauer variiert von zwei Stunden (2500 Lux) bis 40 Minuten (10.000
Lux) [3]. Eine Übersicht und ein Vergleich der angebotenen Geräte wurde
durch die Stiftung Warentest durchgeführt. Typische Daten [4] sind:
Maße: 35 x 50 x 25 cm; Beleuchtungsstärke in 50 cm Abstand: 3000 Lux;
Gewicht: 4 kg; Stromverbrauch: 100 W; Preis: € 400.Zirkadiane Rhythmik
Alle
lebenden Wesen unterliegen einer zeitlichen Rhythmik. Und alle
psychologischen, physiologischen und biologischen Funktionen werden
durch eine biologische Uhr gesteuert. In völlig nach außen
abgeschlossenen Räumen stellt sich ein 25-Stunden-Tag ein. Weil nicht
genau einen Tag lang, wird dieser Rhythmus „zirkadian“ (englisch
„circadian“ = „ungefähr ein Tag“) genannt. Der 25-Stunden-Zyklus ist
angeboren und eingeprägt: Ihm folgten alle hormonellen Abläufe auch bei
Versuchspersonen in monatelanger totaler Dunkelheit. Im natürlichen
Leben variiert die Tag- und Nachtlänge im Jahresverlauf. Um sich darauf
einstellen zu können, hat die Evolution die Möglichkeit geschaffen, die
„innere Uhr“ so zu regulieren, dass sie dem tatsächlichen
24-Stunden-Rhythmus folgt. Taktgeber dabei ist das Sonnenlicht. Gerade
weil dieses Verhalten seit langem bekannt ist und jeden betrifft, ist es
doch überraschend, dass erst seit kurzem das innere Funktionieren
geklärt werden konnte.![Sekretion von Melatonin (30 Probanden in 2-stündigen Intervallen) unterliegt einem strengen 24-Stunden-Rhythmus, sie ist zur Nachtzeit (zwischen 2.00 Uhr und 5.00 Uhr) um ein Vielfaches höher als während des Tages [15]. Sekretion von Melatonin (30 Probanden in 2-stündigen Intervallen) unterliegt einem strengen 24-Stunden-Rhythmus, sie ist zur Nachtzeit (zwischen 2.00 Uhr und 5.00 Uhr) um ein Vielfaches höher als während des Tages [15].](Wach%20und%20mobil%20mit%20Licht%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_002.jpg)
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Sekretion
von Melatonin (30 Probanden in 2-stündigen Intervallen) unterliegt
einem strengen 24-Stunden-Rhythmus, sie ist zur Nachtzeit (zwischen 2.00
Uhr und 5.00 Uhr) um ein Vielfaches höher als während des Tages [15]. |
Als
Grundprinzip wird ein rhythmisch arbeitender, autonomer physiologischer
Mechanismus auf zellulärer Ebene angenommen, der über äußere und innere
„Zeitgeber“ gesteuert wird. Ganz vereinfacht stellt sich die
Wirkungskette wie folgt dar: Spezielle (erst im Jahr 2001 entdeckte)
Ganglienzellen auf der Netzhaut im Auge (Retina) reagieren auf Licht und
senden über Nervenstränge elektrische Impulse direkt zum inneren
Zeitgeber in den suprachiasmatischen Kernen des Hypothalamus im
Zwischenhirn, worauf verschiedene Gehirnbotenstoffe ausgeschüttet werden
[5, 6, 7]. Dieses lebenswichtige Körperteil wirkt als übergeordnetes
Kontrollzentrum und regelt zum Beispiel die Körpertemperatur und
kontrolliert den Wasserhaushalt. Das Gefühlsleben und die Kontrolle über
das vegetative Nervensystem (Wachund Schlafrhythmik, Blutdruck, Hunger-
und Sättigungssituation, Atmungsregulation, Fettstoffwechsel,
Sexualfunktion u. a.) unterliegen seiner Einflussnahme. Der Hypothalamus
ist mit der Hypophyse verbunden. Beide regeln die Produktion und
Freisetzung von Hormonen, die entweder direkt auf das Erfolgsorgan oder
zunächst auf endokrine Drüsen (z. B. Zirbeldrüse = Epiphyse) wirken,
welche dann ihrerseits Hormone, insbesondere auch Melatonin
(„Schlafhormon“) [8], produzieren.![Melatoningehalt im Blutserum bei 3 Lichtexpositionen in der Nacht von 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr [15] Melatoningehalt im Blutserum bei 3 Lichtexpositionen in der Nacht von 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr [15]](Wach%20und%20mobil%20mit%20Licht%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic.jpg)
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Melatoningehalt im Blutserum bei 3 Lichtexpositionen in der Nacht von 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr [15] |
Die
nächtliche Sekretion dieses Neurohormons in den Blutkreislauf folgt dem
zirkadianen Rhythmus. Etwa zwei Stunden nach Eintritt der Dunkelheit
geht das Melatonin in die Blutbahn, Müdigkeit tritt ein, verbunden mit
Schlafbedürfnis und/oder gedrückter Stimmung, und die Körpertemperatur
sinkt. Auch die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin wird vom
zirkadianen Rhythmus gesteuert. Bei Lichtmangel sinkt seine
Konzentration, was mit Depressionen und Angstzuständen einhergehen kann.
Eine wichtige Rolle spielt Serotonin beim Essverhalten: Den vom Gehirn
übermittelten Informationen über den Energiezustand des Körpers
entsprechend, regelt der Hypothalamus den Appetit und die Sättigung. Der
Botenstoff für die Sättigung ist Serotonin. Wenn nun bei Lichtmangel
wenig Serotonin entsteht, muss auch das Gefühl der Sättigung gering
bleiben. Licht kann die Steuerungsfunktion nur dann ausführen, wenn es
ausreichend intensiv ins Auge fällt. In der dunklen Jahreszeit reicht es
für viele Menschen in nördlichen und mittleren Breitengraden nicht aus.
10 bis 20 % der hier Lebenden leiden unter gedämpfter Stimmung,
reduzierter Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche und
unter der damit oft einhergehenden Gewichtszunahme.Chronotyp
Jeder
Mensch hat seine eigene Melatonin-Kurve. Daraus lässt sich der
Chronotyp ablesen. Grundsätzlich wird zwischen „Lerchen“, die frühabends
Melatonin ausschütten und morgens früh aufwachen, und deren Gegenteil,
den „Eulen“, unterschieden. Die Melatonin-Kurve stimmt mit dem
subjektiven Müdigkeitsempfinden überein. Der Chronotyp ist genetisch
programmiert und kann sich mit dem Alter ändern. 16 % aller
Arbeitnehmer/-innen leisten heute Nacht- oder Schichtarbeit, mit
steigendem Trend. Ein Problem dabei ist der ständige Kampf gegen die
innere Uhr und die wechselnde Desynchronisation.Spektrale zirkadiane Wirkungskurve
![Spektrale Empfindlichkeitskurve (V und V‘) und zirkadiane Wirkungskurve (C) des menschlichen Auges [15] Spektrale Empfindlichkeitskurve (V und V‘) und zirkadiane Wirkungskurve (C) des menschlichen Auges [15]](Wach%20und%20mobil%20mit%20Licht%20_%20ELVjournal-Dateien/journal_pic_003.jpg)
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Spektrale Empfindlichkeitskurve (V und V‘) und zirkadiane Wirkungskurve (C) des menschlichen Auges [15] |
Die
vier Rezeptoren im Auge, die ausschließlich dem Sehen dienen, sind die
farbtüchtigen Zäpfchen (Rot, Grün, Blau) und eine Art von Stäbchen, die
die Umgebung in Graustufen wahrnehmen. Die spektrale Empfindlichkeit (V,
V’) dieser Empfänger ist bekannt, das Spektrum der weißes Licht
emittierenden Lampen ist darauf abgestimmt. Die spektrale
Empfindlichkeit (C) der jetzt bekannt gewordenen „zirkadianen“
Rezeptoren ist aber deutlich anders. Als Maß dafür wird der Abbau des
Melatoningehalts im Blut gewertet. Maximale Wirkung verursacht Licht mit
460 ±30 nm Wellenlänge [9]. Weiße Lichtquellen zur Lichttherapie
emittieren also überwiegend in Spektralbereichen, die nicht „zirkadian“
wirksam werden. Daher ist es naheliegend, C-angepasste Strahler zu
verwenden. Als außerordentlich gut dafür geeignet erweisen sich im
Blauen strahlende lichtemittierende Dioden (LED) [10]. Vergleichende
Untersuchungen im Universitätsklinikum der Humboldt-Universität zu
Berlin – Charité (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Dr.
R. Uebelhack) bestätigten diese Erwartung und wiesen nach, dass die
Bestrahlung mit blauen Leuchtdioden (LED) geeigneten Spektrums zur
Melatoninsuppression im Blutplasma führen und dass dieser Effekt häufig
mit einer als angenehm empfundenen Veränderung der Befindlichkeit
assoziiert ist [11].Lichtbrille „BlueLight mobile“
Da
praktisch alle bisherigen Untersuchungen zu zirkadianen Wirkungen mit
weißem Licht ausgeführt wurden, wurde die Strahlung auch immer in
V-bewerteten photometrischen Einheiten angegeben, die
Augen-Beleuchtungsstärke Ev (Ev = Lichtstrom/Pupillenfläche) somit auch
in V-bewerteten Lux- Einheiten gemessen. Solange „weiße“ Strahler
miteinander verglichen werden, ist das auch möglich. Probleme entstehen
allerdings bei der Verwendung nicht-„weißer“ Strahler, insbesondere der
„blauen“ LEDs. Letztere emittieren wenig oder nicht im grünen, gelben
und roten (V-hochbewerteten) Spektralbereich, sondern stark im blauen
(V-niedrigbewerteten) Spektralbereich, so dass hohe Bestrahlungsstärken
(W/cm²) nur kleine Werte der Beleuchtungsstärke (Lux) ergeben. Diese
„Melatonin-suppressiv“ wirkenden Bestrahlungsstärken sind aber zum einen
völlig ausreichend und ermöglichen andererseits die schlanke Ausführung
des BLM-Gerätes. Die Intensität der BLM-Strahlung ist programmierbar.
Die Werkseinstellung bewirkt eine Bestrahlungsstärke, die einer
Beleuchtungsstärke weißer Leuchtstofflampen von 300 Lux entspricht.
Gerade weil das Auge ein so empfindliches Organ ist, sind die
Strahlenschutzvorschriften sehr strikt [12]. Beim BLM entsteht keinerlei
Ultraviolett-Strahlung, alle Vorschriften für sichtbare, vor allem auch
für Blau-Strahlung, werden eingehalten. Diese Unbedenklichkeit wird
durch die BLM-Vermessung im unabhängigen Kalibrierlabor Gigahertz-Optik
GmbH Puchheim/München belegt. Das BLM-Gerät erfüllt alle Forderungen der
international vereinbarten Standards zur Sicherheit und zur
elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) [13]. Die Strahlungsquelle LED
ist, im Vergleich zu üblichen Geräten, deutlich leistungsreduziert,
somit kleiner und handlicher. In einem ergometrischen Design sind im BLM
die Bestrahlungseinheit, Ansteuerelektronik, Bedienelemente und die
Energieversorgung kompakt und leicht vereint. Beim Tragen bleibt ein
großer Bereich des Blickfelds frei, wodurch während der Nutzung gelesen,
gespielt oder gearbeitet werden kann. Nicht nur für die Lichttherapie
ergeben sich daraus bessere Anwendungsbedingungen, auch die private
Nutzung in der Freizeit oder im Beruf erlauben es nun jedem, sich
wirkungsvoll gegen Müdigkeit, Depression oder Konzentrationsmangel zu
wehren.Einfache Bedienung
Laden
Eine
Ladung des Gerätes kann zu jeder Zeit bei jedem Entleerungszustand des
Akkus erfolgen. Die fortschrittliche Lithium-Polymer-Akku-Technologie
und die integrierte Ladeüberwachung sorgen für eine optimale Pflege des
Akkus bei beliebigem Lade-Entlade-Verhalten. Mit dem Anstecken des
Gerätes an eine USB-Versorgung (PC-Port oder an das im Lieferumfang
enthaltene USB-Ladegerät) wird der Akku geladen. Die rote Signal-LED
leuchtet auf, um den aktiven Ladevorgang zu signalisieren. Wenn der Akku
voll geladen ist, wird automatisch der Ladevorgang beendet und die
Signal- LED erlischt. Das Gerät kann zur Erhaltungsladung beliebig lange
an der USB-Versorgung verbleiben.Betrieb
Mit
dem Drucktaster wird die Bestrahlung gestartet. Das Anschalten des
Gerätes wird mit zweimaligem Blinken der roten Signal-LED bestätigt. Die
Bestrahlung wird langsam bis zur vollen Intensität aufgeblendet (ca. 20
Sekunden). Mit einem weiteren Druck auf die Taste kann die Bestrahlung
abgeschaltet werden. Auch die Abschaltung wird mit zweimaligem Blinken
der Signal-LED bestätigt, wobei die Strahlungsquelle langsam abgeblendet
wird (ca. 20 Sekunden). Bei andauernder Bestrahlung schaltet sich das
Gerät nach einer Stunde automatisch ab. Es kann sofort nach der
Abschaltung wieder eingeschaltet werden. Wenn die integrierte
Entladeüberwachung die Unterschreitung einer kritischen Batteriespannung
feststellt, wird die Bestrahlung sofort unterbrochen (kein Abblenden)
und die Signal-LED blinkt fünfmal. Das Gerät schaltet sich automatisch
ab. Da sich im abgeschalteten Zustand die Akku-Chemie ein wenig
regeneriert, kann das Gerät wiederholt für kurze Zeiten angeschaltet
werden. Es erfolgt jedoch stets eine auto matische
Sicherheitsabschaltung – bei Wiederholung nach immer kürzeren Zeiten.
Zum Schutz des Akkus wird dringend empfohlen, schon bei der ersten
Sicherheitsabschaltung das Gerät zu laden.Lagerung
Zur
optimalen Lagerung über längere Zeiträume (mehr als drei Monate) sollte
der Akku einmal voll aufgeladen werden und dann das Gerät vier Stunden
in Betrieb sein. Damit wird der Akku auf einen Ladestand gebracht, der
eine längere Lagerung erlaubt. Die Lagerung sollte an einem kühlen Ort
erfolgen.Kenndaten und Eigenschaften der Brille
- moderner, leistungsstarker Lithium-Polymer-Akku (150 mAh)
- ca. 5 h Betriebsdauer mit einer Akku-Ladung
- Drucktaster zum Ein-/Ausschalten
- rote Signal-LED für Ein-/Ausschaltbestätigung und als Ladeanzeige
- mikrocontrollergesteuerte Zeit- und Intensitätsüberwachung
- Sicherheitsabschaltung nach 1 h
- Ladung von jedem USB-Port möglich (Computer oder USB-Ladegerät)
- integrierte Ladeüberwachung
- integrierte Entladeüberwachung mit Sicherheitsabschaltung
- Vollladung in ca. 2½ h
- energieeffiziente PWM-LED-Versorgung
- Auf- und Abdimmen der LED bei An- und Abschaltung
- Lagertemperatur: -20 °C bis 25 °C
- Betriebstemperatur: -10 °C bis 40 °C
- Deutsches Qualitätsprodukt der Fa. Turbolite
Ladegerät
Das
zugehörige Steckerladegerät hat einen weiten Eingangsspannungsbereich
und kann an Stromnetzen von 100 V bis 240 V, 50/60 Hz betrieben werden.
Die Schutzart ist IP 20, Klasse 2.Anwendungen
Die
Strahldichte des BLM beträgt 4 W/m²sr. Damit liegt sie unter dem
maximal zulässigen Grenzwert von 100 W/m²sr und ist selbst bei einer
täglichen Bestrahlung von 8 Stunden harmlos für das menschliche Auge.Allgemeiner Gebrauch
Das
BLM wirkt in der Regel schnell, allerdings individuell unterschiedlich
und vor allem abhängig vom Chronotyp („Eule“, „Lerche“) des Anwenders
[14] . Nach einer Stunde Behandlungsdauer schaltet das Gerät
selbstständig ab, es kann aber bei Bedarf anschließend erneut
eingeschaltet werden. Zur Stärkung des normalen täglichen
Schlaf-Wach-Rhythmus sollte das BLM morgens benutzt werden. Bei
jahreszeitlich auftretenden Beschwerden ist bereits nach ca. 4 Tagen
eine Wirkung spürbar, bei nicht saisonal bedingten Schlafstörungen ist
Besserung nach etwa 10 Tagen zu erwarten. Sollte nach dieser Zeit
keinerlei Wirkung zu verzeichnen sein, zählt der Anwender entweder zu
den wenigen Personen, die auf die Lichttherapie nicht ansprechen, oder
die Indikation ist falsch. Eine Anwendung tagsüber ist in der Regel
nützlich, aber von geringerer Wirkung als am Morgen. Etwa 3 Stunden vor
dem Schlafengehen ist die Benutzung nicht mehr zu empfehlen, da
andernfalls das Einschlafen erschwert werden kann. Bei jahreszeitlich
bedingten Beschwerden, Schwierigkeiten beim morgendlichen Aufstehen,
Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen und bei übermäßiger Müdigkeit
sollte das BLM wie vorstehend beschrieben angewendet werden. Eine
vorbeugende Anwendung, drei Wochen bevor die saisonalen Beschwerden
üblicherweise beginnen (also im Oktober, wenn erste Symptome im November
zu erwarten sind), kann mit hoher Sicherheit das Auftreten der Merkmale
verhindern oder deren Auftreten hinauszögern. Wird die Behandlung erst
nach Auftreten der Beschwerden begonnen, sollte die Behandlung bis zum
Ende der Saison fortgesetzt werden.Tagsüber auftretende Erschöpfungszustände
Sofortige Behandlung ist angeraten.Müdigkeit am Tagesende
Um
der Müdigkeit vorzubeugen, sollte das BLM unmittelbar vor dem
gewünschten Zeitpunkt (bevorstehendes Treffen u. a.) gebraucht werden.Verschiebung des Wach-Schlaf-Rhythmus
Der individuelle 24-Stunden-Rhythmus kann täglich um ca. 1 bis 2 Stunden verschoben werden.Nach hinten verlagerte Schlaf- und Wachphase
Um
sehr spätem Einschlafen bzw. Erwachen (z. B. bei ausgeprägten „Eulen“,
bei Jetlag oder bei Jugendlichen mit der in diesem Lebensabschnitt
häufig verzögerten physiologischen Phase) entgegenzuwirken, sollten
Betroffene den Wecker stellen und das BLM nach dem Wecken benutzen.
Erwacht der Anwender z. B. tatsächlich um 12 Uhr, wünscht aber
regelmäßig und ohne Wecker um 8 Uhr aufzuwachen, sollte der Wecker am
ersten Tag um 10 Uhr wecken und das BLM 1 Stunde (also von 10 bis 11
Uhr) genutzt werden. Am nächsten (zweiten) Tag sollte der Wecker auf 9
Uhr gestellt werden und das BLM bis 10 Uhr genutzt werden. Wenn dann der
Wecker am dritten Tag um 8 Uhr weckt und das BLM bis 9 Uhr wirkt, ist
zu erwarten, dass der Anwender am folgenden vierten Tag gegen 8 Uhr ohne
Wecker erwacht.Nach vorn verlagerte Schlaf- und Wachphase
Sehr
frühes Einschlafen (vor 22 Uhr) und zu frühes Erwachen (z. B. bei
ausgeprägten „Lerchen“), bei Jetlag oder häufig bei älteren Personen
(altersbedingte Vorverlagerung der physiologischen Phase). Zur
gewünschten Verschiebung der Schlaf- und Wachphase nach hinten sollte
eine entsprechende Anwendung in den Abendstunden erfolgen. Dazu wird das
Einschlafen durch BLM-Gebrauch so lange schrittweise um eine bis zwei
Stunden täglich verzögert, bis der gewünschte Rhythmus erreicht ist.Chronotyp
Da
die Anwendung des BLM auf den individuellen Chronotyp abgestimmt werden
kann, sollte jeder Anwender seinen individuellen Typ kennen. Das kann
mit Hilfe des dem BLM beigefügten Testbogens geschehen.Umstände, unter denen die Anwendung zu unterlassen ist
Die
Anwendung sollte bei allen ungeklärten Krankheitszuständen
unterbleiben, solange keine eindeutige Diagnose gestellt wurde. Das BLM
ist unschädlich, sollte aber nicht an Stelle einer indizierten Therapie
angewendet werden. Bei Unsicherheiten wird empfohlen, einen kundigen
Arzt zu konsultieren.Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen
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