Akku-Lade-Center ALC 3000 PC Teil 3/4

0,00
Aus ELVjournal 06/2008     0 Kommentare
 Akku-Lade-Center ALC 3000 PC Teil 3/4
Bausatzinformationen
ungefähr Bauzeit(Std.)Verwendung von SMD-Bauteilen.
37OK4/08

Inhalt des Fachbeitrags

PDF- / Onlineversion herunterladen

Nachdem im „ELVjournal“ 5/2008 die Schaltungsbeschreibung des ALC 3000 PC komplett abgeschlossen wurde, kommen wir nun zum praktischen Aufbau dieses interessanten Ladegeräts. Das ALC 3000 PC unterstützt alle wichtigen Akku-Technologien und ist trotzdem besonders einfach zu bedienen, da alle wichtigen Daten und Parameter in einer internen Datenbank abgelegt sind. Da die Konfiguration mit einer komfortablen PC-Software erfolgt, sind am Gerät selbst nur noch zwei Bedientasten vorhanden.

Nachbau

Beim ALC 3000 PC handelt es sich um ein leistungsfähiges Ladegerät aus der ALC-Ladegeräteserie in besonders kompakter Bauweise. Auch wenn auf den ersten Blick der Eindruck eines sehr aufwendigen und komplizierten Nachbaus entstehen sollte, täuscht das, da bei einem Großteil der Schaltung Komponenten in SMD-Ausführung zum Einsatz kommen und diese bereits werkseitig vorbestückt sind. Der praktische Aufbau ist übersichtlich und recht schnell erledigt. Zur hohen Nachbausicherheit tragen auch die übersichtliche mechanische Konstruktion und der softwaremäßig durchzuführende Abgleich bei. Von Hand zu bestücken sind nur noch die Bauelemente der Leistungselektronik am Kühlkörper und wenige Komponenten in konventioneller Ausführung, vorwiegend auf der Basisplatine. Insgesamt sind im ALC 3000 PC drei Leiterplatten vorhanden, wobei natürlich der wesentliche Teil der Komponenten auf der kompakten Basisplatine untergebracht ist. Neben der Basisplatine sind noch eine Frontplatine mit den Anzeigeund Bedienelementen sowie eine USB-Schnittstellenplatine zur Kommunikation mit einem PC vorhanden.

Bestückung der Basisplatine

Bild 12: Einbaulage der Leistungswiderstände und Dioden
Bild 12: Einbaulage der Leistungswiderstände und Dioden
Wie bereits erwähnt, sind bei den Leiterplatten sämtliche SMD-Komponenten an den Platinenunterseiten werkseitig vorbestückt. Bei den bedrahteten Bauelementen der Basisplatine sind zuerst die Widerstände dem Bestückungsplan entsprechend einzulöten. Zu beachten ist dabei, dass einige Widerstände mit ca. 2 bis 3 mm Leiterplattenabstand zu montieren sind (Abbildung 12). Dies betrifft die Widerstände R 331, R 400 und R 401.
Die Anschlüsse der Widerstände werden auf Rastermaß abgewinkelt, von oben durch die zugehörigen Platinenbohrungen geführt, an der Platinenunterseite leicht angewinkelt und verlötet. Danach werden die überstehenden Drahtenden, wie auch bei allen nachfolgend zu bestückenden Bauteilen, mit einem scharfen Seitenschneider direkt oberhalb der Lötstellen abgeschnitten. Im nächsten Arbeitsschritt erfolgt die Bestückung der Dioden, wobei unbedingt die korrekte Polarität zu beachten ist. Dioden sind üblicherweise an der Katodenseite (Pfeilspitze) durch einen Ring gekennzeichnet. Eine Ausnahme bilden hier die Transil-Schutzdioden (D 300, D 301, D 402), die mit beliebiger Polarität bestückt werden dürfen. Bei den Dioden D 309 und D 401 ist ein Leiterplattenabstand von 2 bis 3 mm (wie in Abbildung 12 zu sehen) erforderlich.
Bild 13: Einbau des Spannungsreglers IC 400
Bild 13: Einbau des Spannungsreglers IC 400
Es folgt der Kleinsignal-Transistor T 301 in konventioneller Bauform, dessen Anschlüsse vor dem Verlöten möglichst weit durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu führen sind. Der Spannungsregler IC 400 wird in liegender Position mit einer Schraube M3 x 8 mm, Zahnscheiben und Mutter auf die Platine montiert (Abbildung 13). Erst wenn das IC festgeschraubt ist, erfolgt das Verlöten der Anschlüsse. Die Anschlüsse der Keramikkondensatoren C 300 und C 302 sowie des Folienkondensators C 200 sind vor dem Verlöten so weit wie möglich durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu führen.
Weiter geht es dann mit dem Einbau der Elektrolyt-Kondensatoren, deren korrekte Polarität sehr wichtig ist. Falsch gepolte Elkos können explodieren oder auslaufen. Bei den Elkos ist die Polarität meistens am Minuspol gekennzeichnet. Die Elkos C 301 und C 400 werden nicht jetzt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt bestückt. Auch der Sound-Transducer PZ 1 ist gepolt. Das Plussymbol am Bauteil muss mit dem Symbol im Bestückungsdruck übereinstimmen. Zum Anschluss der Transistoren T 300 und T 400 dienen 3-polige Stiftleisten, die direkt in die zugehörigen Bohrungen der Platine zu löten sind. 1,3-mm-Lötstifte werden zum Anschluss des Transistors T 302 und der Diode D 302 im TO-220- Gehäuse benötigt. Diese Stifte werden ebenfalls von oben in die zugehörigen Platinenbohrungen gepresst und an der Unterseite sorgfältig verlötet. Eine danach einzulötende 20-polige Stiftleiste (ST 100) stellt die Verbindung zur Frontplatine her, eine 4-polige Stiftleiste (ST 103) dient zum Anschluss der USB-Schnittstelle. Die Stiftleisten müssen vor dem Verlöten an der Platinenunterseite plan auf der Platinenoberfläche aufliegen. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Klinkenbuchsen BU 200, die Kleinspannungsbuchse BU 400 und die Western- Modular-Buchse BU 201 eingelötet. Dabei ist zu beachten, dass die Buchsen beim Verlöten plan aufliegen müssen und keine zu lange Hitzeeinwirkung auf die Bauteile besteht. Die beiden Platinen-Sicherungshalter SI 300 und SI 400 werden ebenfalls direkt auf die Leiterplatte montiert. Erst wenn die Halter plan aufliegen, werden die Anschlüsse unter Zugabe von reichlich Lötzinn verlötet.

Montage des Lüfter-Kühlkörper-Aggregats

Bild 14: Vorbereiten der Anschlussleitungen des Lüfters
Bild 14: Vorbereiten der Anschlussleitungen des Lüfters
Besonders im Entladebetrieb entsteht Abwärme, die mithilfe eines Lüfter-Kühlkörper-Aggregats im ALC 3000 PC abgeführt werden muss. Die Lade- und Entlade-Endstufen-Transis toren (T 300, T 302), die Leistungs-Schottkydiode D 302 und der Transistor T 400 werden an diesen Kühlkörper montiert, der aus zwei Profilhälften besteht. Die beiden Hälften des Profils werden zunächst mittels der Schwalbenschwanz-Führungen zusammengefügt und danach mit einer Öffnung nach oben auf die Arbeitsplatte gestellt (die Fügerillen sollen zum Betrachter weisen). Die Anschlussleitungen des Lüfters sind entsprechend Abbildung 14 vorzubereiten.
Bild 15: Am Kühlkörper montierter Lüfter
Bild 15: Am Kühlkörper montierter Lüfter
Nun wird der Lüfter oben auf den Kühlkörper gelegt, und zwar so, dass der am Lüftergehäuse angebrachte Pfeil zum Kühlkörper weist (die Luft wird in das Kühlkörperinnere gedrückt). Das Zuleitungspaar des Lüfters (schwarz-rote Leitung) muss sich vorne rechts befinden (Abbildung 15). Der Kühlkörper weist an 4 seiner Außenflächen mittig konturierte Rundnuten auf, die für die Aufnahme von M3-Schrauben ausgelegt sind und genau zu den 4 Montagebohrungen des Lüfters passen. Es werden Montageschrauben M3 x 30 mm verwendet, die jeweils durch die Montageflansche des Lüfters zu führen sind.
Mittels eines Schraubendrehers dreht man die Schrauben dann mühelos fest. In die 4 Kühlkörper- Montagebohrungen der Basisplatine werden nun von unten Schrauben M3 x 6 mm mit je einer Zahnscheibe gesteckt. Auf der Bestückungsseite folgt eine Isolierplatte aus Leiterplattenmaterial. Die Schrauben werden danach mit M3-Muttern versehen, die jedoch nur mit einer Windung aufzuschrauben sind. Alsdann wird der Kühlkörper von hinten auf die Platine aufgeschoben. Je 2 Muttern verschwinden dabei in 2 Nuten des Kühlkörpers, wobei die Lüfterseite mit den Anschlussleitungen zur Platine hin orientiert sein muss. Das hintere Ende des Kühlkörpers muss genau mit der Markierung auf der Leiterplatte am hinteren Platinenrand abschließen. Danach werden die 4 Schrauben an der Platinenunterseite angezogen. Die Anschlussleitungen des Lüfters werden an ST 403 (rote Leitung) und ST 404 (schwarze Leitung) angelötet.
Bild 16
Bild 16
Zur Montage der Transistoren und Dioden werden in die oberen oberen Einschubnuten beidseitig des Kühlkörpers jeweils zwei M3-Muttern eingeschoben. Sämtliche Muttern gehören mittig über die Anschlüsse der zu montierenden Leistungs-Transistoren und der Diode D 302. Diese Bauteile werden jeweils mit einer Glimmerscheibe versehen, die beidseitig mit etwas Wärmeleitpaste bestrichen wurde.
Bild 17: Am Kühlkörper montierte Bauelemente der Lade-/Entladeendstufe und der Lüftersteuerung
Bild 17: Am Kühlkörper montierte Bauelemente der Lade-/Entladeendstufe und der Lüftersteuerung
Zur Verringerung des Wärmewiderstands zwischen dem Gehäuse und dem Kühlkörper darf auf diese Paste keinesfalls verzichtet werden. Jeweils mittels einer Isolierbuchse und einer Schraube M3 x 6 mm werden die Bauteile (außer T 400) fest am Kühlkörper angeschraubt, so dass ihre Anschlusspins genau über den zugehörigen Lötstiften bzw. Stiftleisten zu liegen kommen (Abbildung 16 und 17).
Nun ist es zweckmäßig, die montierten Komponenten auf eventuelle Kurzschlüsse zum Kühlkörper hin zu überprüfen. Im Anschluss hieran sind dann die Anschlussbeinchen der Transistoren und der Diode D 302 mit den zugehörigen Anschluss- Stiften der Platine zu verlöten.

Weitere Bestückung der Basisplatine

Nachdem das Kühlkörper-Lüfter-Aggregat komplett montiert ist, wird im nächsten Arbeitsschritt die Speicherdrossel L 300 eingebaut. Die Anschlüsse dieser Leistungsspule sind zuerst von der Platinenoberseite durch die zugehörigen Platinenbohrungen zu führen. Bevor das Verlöten der Anschlüsse an der Platinenunterseite erfolgt, ist die Spule mit einem hitzebeständigen Kabelbinder festzusetzen. Nach dem Verlöten mit viel Lötzinn werden an der Platinenunterseite die überstehenden Drahtenden direkt oberhalb der Lötstellen abgeschnitten.
Bild 18: Hochstrom-Shunt-Widerstand R 318 aus Manganindraht
Bild 18: Hochstrom-Shunt-Widerstand R 318 aus Manganindraht
Im nächsten Arbeitsschritt wird der Leistungs-Shunt-Widerstand R 318 aus einem Manganindrahtabschnitt von 51 mm Länge hergestellt (Abbildung 18). Dieser Manganindrahtabschnitt wird mit einem 46 mm langen Glasfaser-Isolierschlauch überzogen und entsprechend Abbildung 18 gebogen. Nach dem Einlöten in die Platine müssen 45–46 mm Länge des Widerstandsdrahtes wirksam bleiben.
Der Quarz Q 100 wird in stehender Position so eingelötet, dass das Gehäuse auf der Platinenoberfläche aufliegt. Für den weiteren Aufbau werden Leitungsabschnitte entsprechend Abbildung 19 vorbereitet. Die Leitungsabschnitte sind entsprechend der angegebenen Längen abzuisolieren, zu verdrillen und vorzuverzinnen.
Bild 19: Konfektionierung der verwendeten Anschlussleitungen
Bild 19: Konfektionierung der verwendeten Anschlussleitungen
Bild 20: Verlängerung der Temperatursensor-Anschlüsse mit Leitungsabschnitten
Bild 20: Verlängerung der Temperatursensor-Anschlüsse mit Leitungsabschnitten
Am Kühlkörper-Temperatursensor sind danach die Leitungsabschnitte 1 und 2 anzulöten und entsprechend Abbildung 20 erfolgt am Sensor die Isolierung mit Schrumpfschlauchabschnitten.
Zur besseren thermischen Kopplung ist der Sensor an der abgeflachten Seite leicht mit Wärmeleitpaste zu bestreichen. Die Montage erfolgt danach mittig auf den Kühlkörper, wozu eine M3-Mutter bis ungefähr zur Mitte in die entsprechende Nut des Kühlkörpers zu schieben ist. Die Befestigung am Kühlkörper erfolgt mit einer Metallschelle, einer Schraube M3 x 8 mm, einer Zahnscheibe und einer Lötöse (die zwischen Metallschelle und Zahnscheibe zu legen ist). Nun werden die Leitungen des Sensors verdrillt, von oben durch die zugehörigen Platinenbohrungen (TS 200) geführt und an der Platinenunterseite verlötet.
Bild 21: Ansicht der durch den Ferritkern gefädelte Leitungsabschnitte von der Seite
Bild 21: Ansicht der durch den Ferritkern gefädelte Leitungsabschnitte von der Seite
Die Leitungsabschnitte 3 und 4 werden entsprechend Abbildung 21 jeweils mit 4 Windungen durch den zugehörigen Ferritkern gefädelt. Nachdem diese zur Entstörung dienende Drossel (L 400) fertiggestellt ist, sind die Drahtenden der roten Leitung von oben durch die zum hinteren Platinenrand orientierten Platinenbohrungen von L 400 und die Drahtenden der schwarzen Leitung durch die verbleibenden Bohrungen von L 400 (Abbildung 22) zu führen. Danach erfolgt das Verlöten an der Platinenunterseite.
Bild 22: Auf die Leiterplatte montierte Entstördrossel L 400
Bild 22: Auf die Leiterplatte montierte Entstördrossel L 400
Bild 23: Durch einen Ferritkern gefädelte Ausgangsleitungen
Bild 23: Durch einen Ferritkern gefädelte Ausgangsleitungen
Die Leitungsabschnitte Nummer 5 und 6 werden mit dem 4 mm abisolierten Ende durch die Platinenbohrungen ST 300 (rot) und ST 301 (schwarz) geführt, sorgfältig an der Platinenunterseite verlötet und über beide Leitungen gemeinsam ist dann ein 12 cm langer Isolierschlauch aus Glasfasergewebe zu ziehen. Die beiden freien Leitungsenden sind danach jeweils mit drei Windung so durch einen Ferritkern mit 14 mm Außendurchmesser zu fädeln, dass vom Leitungsende der roten Leitung bis zum Ferritkern ein Abstand von ca. 35 mm entsteht und vom Leitungsende der schwarzen Leitung bis zum Ferritkern ein Abstand von 25 mm entsteht (Abbildung 23).
Zur Fixierung der Kabel am Kühlkörper dient die zusammen mit der Schelle des Kühlkörper-Temperatursensors montierte Lötöse. Hier werden die Kabel mit einem Kabelbinder befestigt. Anschlussleitung Nummer 8 ist von oben durch die Platinenbohrung ST 400 und Anschlussleitung 9 in der gleichen Weise durch die Platinenbohrung ST 402 zu führen und an der Platinenunterseite zu verlöten. Erst danach sind unter Beachtung der korrekten Polarität die noch fehlenden Elektrolyt-Kondensatoren C 301 und C 400 einzulöten. Die Basisplatine ist damit bereits vollständig bestückt. Im nächsten Teil des Artikels beschreiben wir die Bestückung , sowie den Zusammenbau der Front- und USBPlatine.

Ansicht der fertig bestückten Platine (Bestückungsseite) für konventionelle Bauteile mit zugehörigem Bestückungsplan in verkleinertem Maßstab, Originalgröße (B x H x T): 150 x 95 x 155 mm.
Ansicht der fertig bestückten Platine (Bestückungsseite) für konventionelle Bauteile mit zugehörigem Bestückungsplan in verkleinertem Maßstab, Originalgröße (B x H x T): 150 x 95 x 155 mm.
Ansicht der fertig bestückten Platine (SMD-Seite) mit zugehörigem Bestückungsplan in verkleinertem Maßstab, Originalgröße (B x H x T): 150 x 95 x 155 mm.
Ansicht der fertig bestückten Platine (SMD-Seite) mit zugehörigem Bestückungsplan in verkleinertem Maßstab, Originalgröße (B x H x T): 150 x 95 x 155 mm.

Fachbeitrag online und als PDF-Download herunterladen

Inhalt

Sie erhalten den Artikel in 2 Versionen:

online  als Online-Version

pdf  als PDF (7 Seiten)

Sie erhalten folgende Artikel:
  • Akku-Lade-Center ALC 3000 PC Teil 3/4
    • 1 x Journalbericht


Hinterlassen Sie einen Kommentar:
  Name
  E-Mail
KATEGORIEN
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
 
1