Leserwettbewerb: Ihre Haustechnik-Anwendungen - Haustechnik steuern mit JCU 10
Aus ELVjournal
06/2008
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In
diesem Leserwettbewerb stellen wir Ihnen eine komplexe
Anwesenheits-Simulation mit der Java™-Control-Unit JCU 10 vor. Die JCU
10 steuert hier über RS485 das ELV-HS485-System an.Nach FlyKiller nun MiniFlyKiller
Das
haben Sie schon einmal gehört? Ja, der Einsender des diesmaligen
Projekts, Herr Kampenhuber aus dem österreichischen Oberperfuss, war
schon einmal hier präsent – mit seiner PC-gesteuerten
Haustechnik-Gesamtlösung „FlyKiller“, die, auf Java basierend, die
HS485-Installation des ganzen Hauses steuert [1]. Jetzt hat er diese
Lösung um einen „MiniFlyKiller“ ergänzt, und das wollen wir Ihnen nicht
vorenthalten. Hier sein (redaktionell bearbeiteter) Bericht zum neuen
Projekt.JCU 10 als „kleine“ Lösung
Mein
PC-Programm „FlyKiller“ ist nun seit ca. 1,5 Jahren sehr erfolgreich im
Einsatz und hat für die Automation unseres neuen Hauses mit den
zugehörigen HS485-Modulen einen bemerkenswert zuverlässigen Beitrag
geleistet. Die Veröffentlichung des diesbezüglichen Artikels in [1] hat
dazu geführt, dass auch andere Leser motiviert wurden, sich einer
diesbezüglichen Entwicklung zu widmen. Der damalige Sourcecode ist auf
[2] verfügbar und kann als Basis und Anreiz für viele neue ähnliche
Vorhaben dienen. ELV bietet seit einiger Zeit die JCU 10 mit dem
Schaltinterface JCU 10 SI im Paket als Sonderangebot an [3]. Ich habe
mich daher dazu entschlossen, diese zu erstehen und meine
FlyKiller-Lösung um einen „MiniFlyKiller“ zu ergänzen und die Vorteile
einer diesbezüglichen Java-Lösung in der JCU 10 zu nutzen.Funktionalität
Mein Wunsch war es, die HS485-Möglichkeiten der JCU 10 zu nutzen und eine
• Außenlichtsteuerung und
• Anwesenheits-Simulation
zu
implementieren. Der Vorteil einer diesbezüglichen JCU-10-Lösung ist
einfach der, dass für diesen relativ einfachen Bedarf nicht ständig ein
(betriebskostenmäßig betrachtet) relativ teurer PC laufen muss, sondern
eben die Funktionalität von der JCU 10 bereitgestellt wird. In meiner
HS485-Installation befinden sich auch das LUXModul und der
Temperatur-/Feuchtesensor. Somit können abhängig vom Außenlicht und der
Außentemperatur und selbstverständlich von der aktuellen Uhrzeit diverse
Lampen im Haus geschaltet oder gedimmt und Rollos geöffnet oder
geschlossen werden. Das Licht des Zufahrtsweges wird grundsätzlich
zwischen 16:00 und 22:30 Uhr eingeschaltet – sofern es dunkel ist. Ab
17:00 Uhr laufen bei einer aktivierten Anwesenheits -Si mulation – und
Dunkelheit – diverse „Makros“ ab, die „kochen“, „essen“, „fernsehen“
oder „schlafen“ simulieren. D. h., es werden zu definierten Zeiten die
entsprechenden Lichter geschaltet bzw. die Rollos geschlossen oder
geöffnet.
Installation

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Bild 1: Das Schaltinterface JCU 10 SI ist im Sicherungskasten auf einer Hutschiene untergebracht. |
Die
JCU 10 (Abbildung 1) ist wie alle anderen HS485-Module im
Stromverteilerkasten bzw. in den Stockwerkverteilern (Abbildung 2)
installiert. Die Stromversorgung erfolgt über jene Sicherung, über die
auch die Netzgeräte der HS485- Module versorgt werden.
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Bild
2: Die HS485-Komponenten sind im Sicherungskasten und den
Etagenverteilern eingebaut, hier ist u. a. oben rechts das Universal-
I/O-Modul HS485 IO127 zu sehen. |
Das Programm
Als
Basis für die Kommunikation des Java-Programms mit den HS485-Modulen
diente das von ELV bereitgestellte Musterprogramm zur Kommunikation mit
dem Temperatur-/ Feuchtesensor. Aufgrund des vorhandenen Speichers
musste ich mein „objektorientiertes“ Herz schon ziemlich zurücknehmen
und diesbezügliche Kompromisse eingehen. Allerdings stand natürlich die
Funktionalität im Vordergrund, und diese ist aus meiner Sicht mit der
JCU 10 und Java hervorragend zu implementieren. Ich verzichtete auch auf
eine „wunderschöne“ Bedienoberfläche – die z. B. mit „Vole“
implementiert werden könnte – und konzentrierte mich auf die technischen
Machbarkeiten. Beim Start der JCU 10 ist zuerst die Uhrzeit
einzustellen. Diese wird der simulierten „RealtimeClock“ RTC der JCU 10
übergeben. Um Gangabweichungen der RTC zu kompensieren, nehme ich
jeweils um 12:00 Uhr mittags eine Zeitkorrektur vor (natürlich durch das
Programm!). Wichtig ist, dass jede Sekunde die aktuelle Zeit in den
dauerhaften Flash- Speicher der JCU 10 geschrieben wird und diese im
Fall eines Stromausfalls wieder verwendet wird.
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Bild 3: Hier erfolgt der Einstieg mit dem Einstellen der Uhr |
Die
Werte für Stunde und Minute werden mit den „Auf-“ und „Ab“-Tasten der
JCU 10 eingestellt (Abbildung 3). Nach 30 Sekunden wird dieser
Einstiegsschirm verlassen und die Bedienoberfläche zum (De-)Aktivieren
der Außenlichtsteuerung und der Anwesenheits-Simulation bereitgestellt,
wie es in Abbildung 4 zu sehen ist.
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Bild 4: Die Anzeigeoberfläche des Anwesenheits-Simulationsprogramms |
Das
(De-)Aktivieren der gewünschten Funktionalität erfolgt einfach durch
Betätigen der Taste „L“ bzw. „R“ der JCU 10. Die „Aktiv“-Stati werden
wieder in den Flash-Speicher geschrieben, um für den Fall eines
Stromausfalls vorgesorgt zu haben und das Programm ohne Benutzeraktion
fortsetzen zu können – was ja im Falle eines Urlaubs und damit
verbundener Abwesenheit sehr wichtig ist. In der Informationszeile am
unteren Bildschirmrand (siehe Abbildung 4) werden neben der Uhrzeit die
aktuelle Außentemperatur, die Luftfeuchtigkeit und der momentane Luxwert
dargestellt. Damit der relativ kleine Bildschirm der JCU 10 auch in
meinem (dunklen) Verteilerkasten im Keller gut abgelesen werden kann,
wird bei jedem Tastendruck die Hintergrundbeleuchtung für 30 Sekunden
eingeschaltet. Schlussbemerkung
Ich
habe die Lösung nun seit vier Monaten im Einsatz. Auch während unseres
Urlaubs war die Anwesenheits-Simulation aktiviert. Sie hat sich so gut
bewährt, dass meine Frau und ich diese gar nicht mehr deaktiviert haben
und es als sehr angenehm empfinden, als Alternative zu einem Radiowecker
durch das Öffnen der Schlafzimmerrollos geweckt zu werden. Unsere
Hoffnung ist, dass ELV das HS485-System und die JCU 10 noch viele Jahre
im Programm behalten und erweitern wird, da die Idee hinter dem System
und die damit verbundenen Möglichkeiten aus meiner Sicht hervorragend
sind. Das komplette Programm steht, da zum Abdruck zu umfangreich,
kostenlos im Download-Bereich des „ELVjournals“ zur Verfügung, die
Java-Entwicklungsumgebung ist ebenso kostenlos unter [4] zu beziehen.
Abbildung 5 zeigt beispielhaft das im JControl/IDE geladene Programm
inklusive seiner Java-Strukturen.
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Bild 5: Das Anwesenheits-Simulationsprogramm im JControl/IDE mit Quellen- und Klassenstruktur |
Das Java™-Control-Unit-Schaltinterface JCU 10 SI
Mit
der Java™-Control-Unit JCU 10 steht ein kompaktes Controller-Modul mit
grafischem Display zur Verfügung, das in Schaltungen statt eines
Mikrocontrollers integriert werden kann. Beim ELV-Schaltinterface ist
die JCU 10 bereits integriert. Das Schaltinterface ist in einem 8 TE
breiten Hutschienengehäuse untergebracht, das so einfach in
Schaltschränke, Unterverteilungen usw. installierbar ist. Die Bedienung
des Schaltinterfaces erfolgt über nur wenige Tasten anhand der
Menüführung im JCU-10-Display. Die Programmierung des Interfaces erfolgt
in der mit dem JCU-10-Modul gelieferten Entwicklungsumgebung auf einem
PC, der Datentransfer wird über eine RS232-Schnittstelle vorgenommen.
Mit dem Schaltinterface lassen sich z. B. folgende Anwendungen
realisieren:
- Beliebiges Schalten von bis zu vier
Verbrauchern, z. B. Lampen, Lüftern, Heiz- und Kühlelementen, in
Abhängigkeit vom Zustand an den vier Schalteingängen. Hier sind etwa
Dämmerungs- oder Temperaturschalter, Hygrostate oder andere Sensoren mit
Schaltausgang einbindbar.
- Geräte können von der
Java™-Control-Unit, die über eine per Software realisierte Echtzeituhr
verfügt, zeitgesteuert geschaltet werden. Klassisches Beispiel ist die
zeitliche Steuerung des Außenlichts.
- Es lassen sich beliebige
Verknüpfungen erstellen, so können Lüfter zusammen mit dem Licht
eingeschaltet werden, das Ausschalten kann mit individuellen
Nachlaufzeiten erfolgen. Oder bestimmte Geräte lassen sich nur
einschalten, wenn auch der Lüfter eingeschaltet ist, usw.
Durch die
mögliche Visualisierung von Steuerungsprozessen auf dem grafischen
Display der JCU 10 ist es auch jederzeit möglich, dass auch nicht mit
der Programmierung befasste Nutzer, etwa Familienmitglieder, ggf.
manuell in den Prozess eingreifen können.
Ein- und Ausgänge, je nach Konfiguration:
Digitale Eingänge: max. 8
digitale Ausgänge: max. 8
A/D-Wandler (0–5 VDC): max. 6
PWM-Ausgänge: max. 2
230-V-Schalteingänge: max. 4
230-V-Schaltausgänge: max. 4
max. Anschlussleistung: 3680 VA
Schnittstellen:
RS232 oder RS485: 1
I2C: 1
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