Neue FS20-Kommandozentrale – 8/16-Kanal-Handsender FS20 S16
Aus ELVjournal
06/2008
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Technische Daten
Sendefrequenz | 868,35 MHz |
Modulation | AM (100 % ASK) |
Reichweite | bis zu 100 m (Freifeld) |
Spannungsversorgung | 3 V/2 x Micro (LR03/AAA) |
Abmessungen (B x H x T) | 63 x 20 x 120 mm |
Der
neue Handsender FS20 S16 ergänzt die erfolgreiche FS20-Familie um eine
formschöne, solide programmierbare Funk-Fernbedienung mit 8 Tastenpaaren
bzw. 16 Einzeltasten. Die Programmierung kann klassisch über die Tasten
des Gerätes oder ganz bequem mittels des USB-Interfaces FS20 IRP vom PC
aus erfolgen. Der hierfür notwendige IR-Empfänger ist bereits
integriert.Alles neu!
Das
mechanische Konzept der FS20-Handsenderserie ist mittlerweile gut 10
Jahre alt, es hat sich in diesem Preissegment bis heute bewährt, und die
Handsender sind nach wie vor sehr vielfältig einsetzbar und preiswert.
Dennoch bleibt die Zeit nicht stehen! Wenn auch die Programmierer
bereits beim damaligen Konzept z. B. schon an eine
Infrarot-Schnittstelle gedacht haben, die bei den meisten FS20-Sendern
nachrüstbar ist, so stand vor allem auf mechanischer Seite eine
Weiterentwicklung an, zumal die FS20-Serie ja kontinuierlich fortgeführt
wird. Kundenwünsche und erweiterte Forderungen an Ergonomie und
Funktionalität führten nun zu einem optischen und technischen „Relaunch”
– der FS20 S16. Mit 8 Tastenpaaren ordnet sie sich genau zwischen der
bewährten FS20 S8 und FS20 S20 ein. Ein neues mechanisches Konzept mit
anderen Tasten, höherer Fehlbedienungssicherheit durch versenkte, klar
abgegrenzte Tasten und ein neues, ergonomisch weiterentwickeltes Gehäuse
sind die wesentlichen äußeren und haptischen Merkmale der Neuen. Die
Infrarot-Schnittstelle zur Programmierung via PC und FS20 IRP ist hier
bereits elegant auf der hinteren Unterseite implementiert. Der
Handsender wird jetzt mit zwei Micro-Batterien betrieben. Ein
integriertes EEPROM sorgt dafür, dass keine programmierten Daten bei
einem Batteriewechsel verloren gehen.Viele Möglichkeiten
Wie
alle Sender des FS20-Systems bietet auch die FS20 S16 umfangreiche
Einstell- und Parametriermöglichkeiten, die durch die
Infrarot-Schnittstelle noch erweitert werden, so dass z. B. auch Makros
durch die Handfernbedienung auslösbar sind, ohne dass man den Umweg über
die PC-Zentrale oder die Makrosteuerung gehen muss. Eine detaillierte
Beschreibung zur Bedienung und zum FS20- Adresssystem ist in der
zugehörigen Bedienungsanleitung enthalten, sie würde den Rahmen dieses
Artikels sprengen. Wir wollen deshalb hier lediglich kurz die
verschiedenen Möglichkeiten und Features betrachten.Adressierung
Natürlich
gliedert sich die FS20 S16 nahtlos in das FS20- Adresssystem ein. Die
FS20-Adresse ist in mehrere Bestandteile aufgeteilt. Der erste Teil, der
sogenannte Hauscode, gewährleistet einen sicheren Betrieb in der Nähe
von ähnlichen Systemen, ohne diese zu beeinflussen oder von diesen
beeinflusst zu werden. Bei 48 = 65.536 möglichen Hauscodes sind zwei
zufällig gleiche bei benachbarten Systemen quasi ausgeschlossen. Über
den zweiten Teil der Adresse, der sich aus Adressgruppe und Unteradresse
zusammensetzt, lassen sich neben der Einzeladressierung von bis zu 225
verschiedenen Empfängern auch noch 15 sogenannte Funktionsgruppen, 15
lokale Master und ein globaler Master definieren. So lassen sich die
Sendebefehle sehr flexibel verschiedenen Geräten, Gerätegruppen, Räumen
usw. zuordnen.Timer-Funktion
Über
die Fernbedienung FS20 S16 lässt sich, wie bei den anderen
Fernbedienungen der Reihe auch, über eine sehr einfache Bediensequenz
die Timer-Funktion eines Empfängers aktivieren und programmieren.
Hierdurch kann z. B. vorgegeben werden, dass eine Lampe nach einiger
Zeit selbstständig wieder ausgeschaltet wird.Doppelte Kanalzahl
Im
normalen Betriebsmodus ist einem Sendekanal stets ein Tastenpaar
zugeordnet. Der linken Taste ist die Funktion „Ausschalten” bzw. bei
langem Tastendruck „Herunterdimmen” zugeordnet, der rechten Taste
„Einschalten” bzw. bei langem Tastendruck „Heraufdimmen”. Somit lassen
sich mit den 8 Tastenpaaren der FS20 S16 acht Empfänger unabhängig
voneinander ansteuern. Sollte dies nicht ausreichen, so gibt es die
Möglichkeit, die Anzahl der Kanäle auf 16 zu verdoppeln. Jeder Taste ist
dann ein einzelner Kanal zugeordnet. Mit jeder kurzen Betätigung der
Taste wechselt der Schaltzustand des Empfängers, mit jeder erneuten
langen Betätigung ändert sich die Dimmrichtung.Programmierung über das FS20 IRP
Neben
der Möglichkeit der Programmierung über die Abfolge verschiedener
Tastenkombinationen bietet sich bei der FS20 S16 auch die besonders
komfortable Möglichkeit zur Programmierung am PC. In einer
übersichtlichen Eingabemaske lassen sich für alle Tasten bequem die
Funktionen festlegen und verändern und anschließend dann über den
Infrarot-Empfänger an die Fernbedienung senden. Als Interface dient
hierbei das über USB mit dem PC verbundene FS20 IRP. Um eine sichere
Übertragung zu gewährleisten, sollte die Senderdiode des FS20 IRP in
einem Abstand von ca. 5 cm gerade auf das Empfangsfenster der
Fernbedienung ausgerichtet werden. Der Empfangsmodus der Fernbedienung
wird aktiviert, indem die Tasten 2 und 4 für ca. 5 Sekunden gleichzeitig
gedrückt gehalten werden, bis die Kontroll-LED dauerhaft leuchtet. Nun
wird die Übertragung am PC gestartet. Wenn die Kont roll-LED am Ende der
Übertragung verlischt, so war diese erfolgreich. Wie bereits erwähnt,
sind die programmierten Daten ausfallsicher in einem EEPROM gespeichert,
bei einem Batteriewechsel ist also keine Neuprogrammierung
erforderlich. Damit kommen wir nun zur Schaltungsbeschreibung.Schaltungsbeschreibung
Zentrales Element der Schaltung (Abbildung 1) ist der Mikrocontroller IC 1.
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Bild 1: Das Schaltbild der FS20 S16 |
Hierbei
handelt es sich um einen speziell für batteriebetriebene Geräte
entwickelten Baustein, der in der vorliegenden Anwendung nicht in der
sonst üblichen QFP-Gehäuse- Bauform zum Einsatz kommt, sondern als Chip
direkt auf die Platine geklebt und kontaktiert (gebondet) ist. Sichtbar
(siehe Platinenfoto) ist somit nur der schwarze „Klecks“ der
Vergussmasse. Die umfangreichen Funktionen des Controllers werden in der
vorliegenden Anwendung nur teilweise genutzt. Der integrierte
Displaytreiber z. B. ist hier ohne Funktion, weshalb die
Displayanschlüsse COM 0 bis COM 3 und SEG 0 bis SEG 31 unbeschaltet
bleiben. Ein Teil dieser Anschlüsse ist allerdings alternativ auch als
normaler Port konfigurierbar, was für die Anschaltung der Tastermatrix
an P 8.0 bis P 8.3 genutzt wird. Diese Anschlüsse liegen im Ruhezustand
auf Low-Potenzial, während die Ports P 6.0 bis P 6.3 über einen internen
Pull-up- Widerstand auf High-Potenzial liegen. Wird eine der Tasten TA 1
bis TA 16 gedrückt, so ändert sich der Pegel am zugehörigen Anschluss
von Port 6 auf Low-Potenzial. Dies löst einen Interrupt aus, der den
Controller aus dem in Ruhe aktivierten Stopp-Modus aufweckt. Indem er
die Kanäle der Matrix einzeln ansteuert, kann der Controller dann
feststellen, welche Tasten gedrückt sind. D 2 bis D 5 entkoppeln hierbei
die Kanäle gegeneinander. Als Zeitbasis, insbesondere für die Erzeugung
der Sende daten, dient der Quarz Q 1 mit C 1 und C 2. Die Aussendung
des Funksignals erfolgt über das Sendermodul HFS 1. Den in einer
zeitlichen Folge von High- und Low-Signalen codierten Datenstrom gibt
der Controller über den Port P 2.0 direkt auf den Dateneingang des
Sendermoduls, von wo es als sogenanntes Amplitude-Shift-Keying-Signal
(100 % ASK) ausgesendet wird, d. h. bei einem High-Signal am
Data-Eingang wird ein 868-MHz-HF-Signal ausgesendet, bei einem
Low-Signal ist der Sender aus. In der Nähe des Funkmoduls sind die
Kondensatoren C 8 und C 9 angeordnet, um die beim Senden entstehenden
Spitzen in der Stromaufnahme zu puffern. Im EEPROM IC 2 sind alle Daten
gesichert, die auch dann nicht verloren gehen dürfen, wenn die
Versorgungsspannung, z. B. bei einem Batteriewechsel, unterbrochen war.
Ein definiertes Anlaufen des Controllers nach einer solchen
Spannungsunterbrechung gewährleistet der Brownout-Detector IC 3. Er hält
Pin 16 des Controllers so lange auf „low“ und damit auf Reset, bis die
Versorgungsspannung ausreichend groß und stabil ist. Port P 3.3 schaltet
neben der Spannungsversorgung des EEPROMs auch die IR-Empfangsdiode D 6
ein. Das von ihr empfangene Datensignal wird als digital codierte
Information auf den Eingangsport P 1.3 gegeben, vom Controller decodiert
und bewertet. Korrekt empfangene Daten werden im EEPROM abgelegt und
der fehlerfreie Ablauf über die Leuchtdiode D 1 angezeigt. Den Strom für
D 1 kann der Ausgang P 2.1 direkt liefern. Somit ist kein
Verstärkerelement wie z. B. ein Transistor notwendig, sondern lediglich
der Widerstand R 2 zur Begrenzung des maximalen Stroms. Die
Versorgungsspannung der Batterien kann der Schaltung ohne zusätzliche
Stabilisierung über die Batteriekontakte BK 1 und BK 2 direkt zugeführt
werden. Der spezielle Widerstand R 7 begrenzt im Fehlerfall als
irreversibles Sicherungselement den maximal fließenden Strom. Nachbau

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Bild 2: Die Reihenfolge der Montage der Handfernbedienung FS20 S16 |
Der
Nachbau der FS20 S16 gestaltet sich besonders einfach. Die Leiterplatte
ist bereits werkseitig bestückt und getestet, so dass keine Lötarbeiten
notwendig sind, sondern nur der recht einfache Gehäuseeinbau
durchgeführt werden muss. Die Fotoserie in Abbildung 2 gibt einen guten
Überblick über den schrittweisen Zusammenbau. Zunächst wird die
halbtransparente Abdeckkappe an der dafür vorgesehenen Position der
Leiterplatte über dem IR-Empfänger eingerastet. In die untere
Gehäusehalbschale ist in den entsprechenden Schlitz auf der Stirnseite
des Batteriefaches der Brückenkontakt einzusetzen. Dies erfolgt von der
Innenseite des Gehäuses her mit dem Quersteg, an dem sich die
Kontaktlaschen befinden, voran. Anschließend kann bereits die
Leiterplatte aufgelegt werden. Hierbei ist darauf zu achten, die
Batteriekontakte korrekt in die dafür vorgesehenen Schlitze im Gehäuse
zu führen. Als weitere Vorbereitung setzt man nun das Tastenfeld und den
Lichtleiter in die obere Gehäuseschale ein. Der Lichtleiter ist mit
leichtem Druck auf die beiden Haltezapfen aufzupressen und wird dann von
diesen in seiner endgültigen Lage fixiert. Abschließend kann nun die
obere Gehäu seschale auf die untere aufgelegt und von der Unterseite mit
6 selbstschneidenden Schrauben 1,8 x 6 mm verschraubt werden. Hierfür
ist ein TORX®-Schraubendreher der Größe T6 erforderlich. Nachdem zwei
Micro-Batterien gemäß der aufgedruckten Polarität in das Batteriefach
eingelegt sind, kann man bereits eine kurze Funktionskontrolle
durchführen.Inbetriebnahme
Nachdem
die Batterien in das Batteriefach eingelegt worden sind, ist die
Fernbedienung betriebsbereit. Werkseitig ist bereits ein zufälliger
Hauscode vergeben und den Tastenpaaren sind Standard- Adressen
zugewiesen. Sofern die FS20 S16 der einzige vorhandene Sender ist, kann
sie direkt an die zu schaltenden Empfänger angelernt werden. Falls es
sich um ein System mit mehreren Sendern handelt, so sind zunächst der
Hauscode und bei Bedarf die gewünschten Adressen einzustellen. Dies ist
detailliert in den Bedienungsanleitungen der Fernbedienungen und der
Empfänger beschrieben.
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Ansicht
der bestückten Platine der Funk-Fernbedienung FS20 S16 mit zugehörigem
Bestückungsplan, oben von der Oberseite, unten von der Unterseite |
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