Ph 07
Ausblick |
Morse-Apparat
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Die ersten Entwürfe für eine "elektrische Nachrichtenübertragung" wie z.B. von Sömmering (galvanischer Telegraph) waren noch zu wenig ausgereift und konnten sich daher nicht durchsetzen. Mit der Entdeckung Oerstedts, dass stromdurchflossene Leiter eine magnetische Wirkung zeigen, setzte sich sehr bald eine neue Variante der Nachrichtenübermittlung, die sogenannte "elektromagnetische Nachrichtenübertragung" durch und fand dann für mehr als hundert Jahre eine weltweite Verbreitung.
Nach Oerstedts Entdeckung stellte man fest, dass stromdurchflossene Spulen (man nannte sie anfangs "Multiplikatoren") eine deutlich stärkere magnetische Wirkung besaßen als gerade Leiter. Schließlich entdeckte man noch die Magnetisierbarkeit von Eisen und Joseph Henry (1799 - 1857) baute schließlich den ersten gut funktionierenden Elektromagnet.
Paul Schilling von Canstatt (1786 - 1837) hatte als russischer Gesandter in München bereits Kenntnis von der Apparatur Sömmerings und entwickelte 1835 einen sogenannten Nadeltelegraphen. Dabei wird die Ablenkung von Kompassnadeln in Elektromagneten zur Zeichengebung eingesetzt. Auch diese Apparatur kam - ähnlich wie die von Sömmering nicht über das Demonstrationsstadium hinaus.
Erst C. F. Gauss und W. Weber stellten einen Ein-Nadel-Telegraphen vor, der sich im praktischen Einsatz bewährte.
Im Jahre 1837 stellte dann der Historienmaler Samuel Morse (1791 - 1872) ein Telegraphensystem vor, das aufgrund seiner Einfachheit und Robustheit für mehr als hundert Jahre zum Einsatz kam. Morse gelangte zu hoher Berühmtheit, obwohl der Münchener Steinheil Monate zuvor eine ähnliche Apparatur mit höherer Betriebssicherheit hergestellt hatte. Böse Zungen behaupten sogar, dass bei Morses Erfindung nicht ein Gedanke sein geistiges Eigentum gewesen sei. | ![]() S. F. B. Morse |
Als Aufbaugerüst von Morses erstem Apparat diente eine Malerstaffelei. Mit einer Taste (später "Morsetaste" genannt) wird ein Stromkreis bei K geschlossen. Der Elektromagnet F bewegt daraufhin eine Pendelvorrichtung P an der sich ein Bleistift befindet, der über einen Papierstreifen gleitet, welcher von einem Uhrwerk (CDE) über die Rolle B gezogen wird. |
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Im
Laufe der Zeit wurde der Vorschlag von Morse perfektioniert. Die
nebenstehende Abbildung zeigt ein gängige Anordnung mit der Nachrichten
um die Welt geschickt wurden. Auf dem Papierstreifen wurden kurze und lange Striche geschrieben aus deren Folge man dann die entsprechenden Buchstaben des Alphabets mit Hilfe des Morse-Codes auffinden konnte. |
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Die nebenstehende Animation zeigt schematisch die Funktionsweise einer "modernen" Morseanlage: Der Sender besteht nur aus einer Taste, mit der kurze oder lange elektrische Impulse („Striche“ oder „Punkte“) auf eine Leitung übertragen werden. Durch die Fernleitung werden diese Impulse zum Empfänger übertragen.. Der Empfänger besteht aus einem Elektromagneten über dem ein Anker mit Schreibstift angeordnet ist. Der Elektromagnet zieht nun den Anker im Takt der empfangenen Impulse an den Stift auf den Papierstreifen, der von einem Uhrwerk mit konstanter Geschwindigkeit gezogen wird.. Aufgabe: |
Morsecode: Morsezeichen optisch: Beispiel: |
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Morsezeichen akustisch: Drücke auf die Taste "Text" und gib den gewünschten Text ein. In kurzer Zeit hörst du dann die Morsezeichen. |