Grundwissen |
Spannung als Basisgröße
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Rückblick
Um die Verhältnisse in einem Stromkreis zu
charakterisieren, kennen Sie bisher die Größe "elektrische Stromstärke
I". Verwendet man stets die gleiche Stromquelle, so hängt
die Stromstärke in dem aus einem Strommesser und einer Drahtspule
bestehenden Testkreis davon ab, wie viel Draht in dem Kreis verwendet wird.
Spannungsbegriff
Verwendet man dagegen stets den gleichen Teststromkreis
und schließt diesen an verschiedene Stromquellen an, so
wird man i.a. feststellen, dass die Stromstärke im Kreis davon abhängig
ist, wie "stark" die Stromquelle ist.
Zur Charakterisierung der "Stärke" der Stromquelle führt man die Größe "elektrische Spannung U" ein. Die Spannung kennzeichnet die Fähigkeit der Quelle, in einem angeschlossenen äußeren Stromkreis einen Strom aufrechtzuerhalten, sie ist also die Ursache für den Strom.
Durch Vergleich mit einem geeigneten Wassermodell des Stromkreises
kann man sich die Bedeutung der Spannung besser klarmachen:
Die Pumpe fördert Wasser vom unteren in das
obere Becken. Je größer der Höhenunterschied Dh
ist, desto größer ist der Wasserstrom (Zur Veranschaulichung
der Verhältnisse im Stromkreis sind noch weiter Modelle denkbar. Vergleichen
Sie hierzu die Aufgaben).
Übersetzt auf den Stromkreis (Objekt) heißt dies: Je
größer die Spannung der Quelle ("elektrischer Höhenunterschied")
ist, desto größer ist der Strom. Was in der Quelle abläuft,
damit es zu diesem "elektrischen Höhenunterschied" kommt wissen
wir noch nicht. Aus den Vorversuchen im Kapitel "Ladung und Strom"
wissen wir jedoch, dass Spannung immer dann auftritt, wenn eine Ladungstrennung
vorliegt, die durch Verrichten von Arbeit erreicht wurde.
Beachten Sie, dass die Spannung einer Quelle auch dann vorhanden ist, wenn kein
Stromfluss durch den äußeren Kreis stattfindet. (Hier "hinkt"
unser Wassermodell etwas, da bei geschlossenem Hahn der Höhenunterschied
Δh zunehmen würde).
Spannung als Basisgröße:
Durch die Vorversuche und den Vergleich mit dem Wassermodell
haben Sie erste Informationen über die Spannung bekommen. Zur genauen Festlegung
der Spannung müssen jedoch noch weitere Überlegungen angestellt werden.
Führt man die Spannung als physikalische Basisgröße ein (dies
ist in Bayern immer noch der Fall), so muss man das Messverfahren für Gleichheit,
Einheit und Vielfachheit angeben:
Spannungsgleichheit |
Zwei Stromquellen haben gleiche Spannung, wenn sie
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Spannungseinheit |
Die Einheit der Spannung ist das Volt. Alessandro Volta (1745 - 1827) stellte sie mit dem Voltaelement her, einer Kupfer und Zinkscheibe, zwischen die eine mit Salzlösung getränkte Lederscheibe gelegt war.
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Spannungsvielfachheit |
Durch Hintereinanderschalten von n gleichen Stromquellen der Spannung 1 V erhält man eine Spannung von n Volt.
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Schaltung von Stromquellen
Hintereinanderschaltung
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Modell
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Objekt
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Bei Hintereinanderschaltung der Stromquellen addieren sich die Einzelspannungen.
Eselsbrücke für die Schaltung der Quellen: |
Parallelschaltung
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Modell
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Objekt
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Bei Parallelschaltung gleicher Stromquellen erhöht sich die Spannung nicht. Erläuterung: |